Beiträge von krumel

    Mein Glück war ja immer, dass ich schon mit 15 schon "alt" aussah (starkem Bartwuchs sei dank) - Und u.a. einmal in einer neuen Schule für eine Weile für den neuen Referendar gehalten wurde.
    Das hat schon Vorteile. :-]


    (Ich hatte später mal eine Kollegin die aussah als sei sie zwölf. Dabei aber Anfang zwanzig war, aus einer niederbayerischen Großbauern-Dynastie stammte und fünf kleinere Brüder hatte. Ich habe noch nie jemanden so gekonnt mit "schwierigen Intoxfällen" umgehen sehen wie diese.)

    Im Ausland wird übrigens rein ausbildungstechnisch schon zwischen "Call-Taker" und "Radio operator/Dispatch" unterschieden - Dort ist beides aber auch eine eigenständige Ausbildung.
    Nachdem ich eine seit lange "in" (als zugeordnete Stabsstelle) einer solchen Leitstelle gearbeitet habe kann ich sagen, dass der Unterschied in der täglichen Arbeitsweise eher gering ist, die Motivation aber mitunter höher.

    Was ich als Laie nicht ganz kapiere:
    - Warum werden 2 zivile RTHs zur Lageerkundung eingesetzt?
    Herresflieger? Polizeihubschrauber? SAR-Hubschrauber?
    - Warum steht nirgends was davon, dass die Leistelle seitens des Militärs über den Absturz informiert wurde?
    (Mindestens die anderen Jets hätten es doch mitbekommen müssen bzw. es erfolgt doch eine Funkmeldung vor dem Absturz?)
    Gibt es da keine SOP?


    1. Nach meinem Stand waren zu diesem Zeitpunkt die Polizeihubschrauber noch nicht verfügbar - und von den Heeresfliegern/SAR Mitteln in .de müssen wir glaube ich nicht reden.
    2. Weil hier der Meldeweg extrem lange ist. Flieger=> Mission control => rauf die amerikanische Kommandokette => SAR Leitstelle => Rettungsleitstelle.

    Ich kann dir deine Illusionen zwar nicht nehmen, aber weder irgendein Studienabschluss noch ein Abschluss im Bereich Personalwesen machen jemanden zur (guten/geeigneten) Führungskraft.


    Übrigens, mein Freund (mein 1.Beitrag in diesem Thema) hat auch nichts studiert.


    Ein Abschluss im Personalwesen ist übrigens rein fachlich der falsche Bereich. Hier wäre Gesundheitsmanagement weitaus sinnvoller. Das nur anbei.


    Als junge Führungskraft muss ich natürlich sagen: Es geht, und zwar gut. Mein Chef ist knapp über 30, ich werde grade erst 30. Letzterer ist für zwei Bundesländer zuständig, ich für einen Fachbereich eines gesamten Bundeslandes.

    Es ist mitunter für viele ein Kulturschock wenn der Chef plötzlich jünger ist - Aber viel größer war der Kulturschock für viele als auf einmal die Behörden-Mentalität die geherrscht hat abgeschafft wurde.
    Sicherlich gibt es immer wieder Mitarbeiter die es partout nicht akzeptieren können, dass Stellen mittlerweile nicht mehr nur nach "Dienstalter" und aus den eigenen Reihen besetzt werden.
    Diese mitzunehmen stellt aber tatsächlich nur eine kleinere Herausforderung dar und ist durchaus machbar.
    Schwieriger ist eher eine andere Situation: Grade als junge Führungskraft wird man oft mit der Erwartung und Aufgabenstellung einen Wandel und eine Modernisierung des Aufgabenbereiches durchzusetzen. Hier kommt wieder das berühmte Change-Management ins Spiel - Selbiges ist aber in Deutschland in unserer Branche leider oftmals noch eher unbekannt.


    Zum konkreten Fall gesagt: Ich wundere mich ein wenig, dass man für einen derart großen KV (Dachau ist nicht klein) niemanden finden konnte der über eine gewisse Führungserfahrung verfügt. Der Text klingt nicht so als ob der neue LRD vorher in ähnlicher aber kleinerer Rolle gearbeitet hat.
    Ich persönlich würde nicht als Neueinsteiger (unabhängig vom Alter) direkt mit einem großen KV anfangen wollen, hier hängt es aber vielleicht auch vom Charakter ab - Es gibt einfach Führungspersönlichkeiten die selbst das können.
    Bleibt dem jungen Kollegen nur viel Erfolg zu wünschen. :-)

    Prinzipiell muss ich zustimmen, die Akzeptanz ist tlw. sehr gering. Interessanter Weise ist dies zu mindestens meiner Erfahrung nach nicht alters- bzw. erfahrungsgebunden, einige der ältesten Mitarbeiter waren die ersten NotSan, umgekehrt waren einige derer die in den schwierigsten Stellenverhältnissen arbeiteten ebenso hoch motiviert. Interessanter Weise ist es auf der anderen Seite so, dass in den Führungsetagen mitunter deutlich mehr Akzeptanz für die Thematik zu finden ist als "auf der Straße".


    Gründe? Ich glaube nicht an die Theorie der Gehaltsproblematik (dies ist z.B. im Beamtentum ja weit weniger ein Thema, dort sind die Widerstände aber genauso groß), ich habe eher den Eindruck, dass es sich hier wieder um ein Symptom des fundamentales Kulturproblem des deutschen RD handelt.

    In S-A kommt auch keine Feuerwehr prinzipiell mit, was ich sehr schade finde. Ich selber habe bei einem Einsatz schon großes Glück gehabt, dass ein LKW nicht direkt in unseren RTW gerauscht ist. Das lag aber eher daran, dass die Polizei den Verkehr noch einspurig an der Unfallstelle vorbei geführt hat und neben der mehrspurigen Bundesstraße gerade der RTH zur Landung ging, da konnten sich einige Gaffer wohl nicht zurück halten und haben waghalsige Bremsmanöver veranstaltet. Die Polizei hat ihre Gleichgültigkeit mit einem platten Streifenwagen bezahlt, zum Glück ist keinem was passiert.


    Wir reden aber auch von dem Bundesland wo du froh sein kannst wenn zum Schenkelhals ein RTW kommt und nicht nur ne rotzige Ansage von wegen Hausarzt. :eyeroll:

    Das Problem ist doch wie so oft die Finanzierung. Solange jeder RD "seine" Einsätze gezahlt bekommt, schaut natürlich jeder RD, dass er möglichst viele macht (ob sinnvoll oder nicht). Heisst halt, dass RD A, der nachts nur ein Auto hat auch um drei Uhr die Verlegung ins Zentrumsspital fährt, obwohl das Gebiet dann 2 Stunden blank ist. Stattdessen steht das Verlegungsfahrzeug von RD B blöd rum. Eine zentrale Finanzierung der RDs z.B. durch den Kanton (wie z.B. in Bayern mit der ZAST) würde das Problem lösen. Dafür bräuchte es noch nicht einmal den "einen" kantonalen RD.


    Vielleicht käme man dann auch mal auf die Idee Überkantonal zu denken...Es gibt grade im westzüri-Gebiet jede Menge Bereiche die wahlweise von Aargauer RDs besser versorgt würden..oder umgekehrt von Zürcher RDs.
    (Spreitenbach ist da so ein Stichwort)

    Dies ist nicht nur durch Fusion entstanden - Mitunter stand auch oft der Kantönligeist bzw. "die waren billiger" entscheidende Faktoren.


    Dies betrifft ja nicht nur den RD. Denn wenn der RD X vom Spital X kommt wird er im Regelfall auch nur das Spital X anfahren, auch wenn Spital Y viel schneller zu erreichen wäre. Ergo hat Spital X bis jetzt mehr Patienten in seiner Notfall gehabt, Spital Y weniger.

    Selbstverständlich tut sie das, da ich - Ruhrgebiet sei dank - Stadtgrenzenretter bin und unter 112 regelmäßig in der Nachbarstadt lande, wähle ich immer die Vorwahl vor.


    Dann lass es mich anders formulieren: Du kannst dich nicht darauf verlassen, dass die 112 mit Vorwahl geht da dies eigentlich explizit vom Standard ausgeschlossen wird. Nutzer anderer Netzanbieter bzw. in anderen Regionen können sich nicht darauf verlassen.
    (Ich bin übrigens davon ausgegangen, dass du das Festnetz geht. Dort geht es -laut letzter Aussage von der DTAG vom November- definitiv nicht)