Beiträge von krumel

    Das "Durchsetzen" war schlussendlich nur drin, weil den Kollegen bekannt war das es sich um meinen Vater handelt...(Ich war lange an der entsprechenden Wache tätig) &ich gegen Ende der Diskussion auch "vor Ort" aufschlug...
    Hintergrund ist wohl die Tatsache, dass man für das "eigene Haus" a) Privatpatienten sichern will b) Angst hat das man ggf. dadurch einen Einsatz verpasst und dann der "externe NA" den Patienten woanders hin mitnehmen c) Konsile für die eigene -neben der Kliniktätigkeit betriebene- Privatpraxis sichern will...


    Ist aber leider keine Seltenheit, ich kann spontan 6 verschiedene NA Standorte nennen bei denen strikte Order bezüglich des "ins eigene Haus fahren" gilt.

    Die Frage ist immer auf welcher rechtlichen Grundlage das besteht.... Grade in Deutschland ist im Regelfall keine rechtliche Grundlage die über "Anweisung vom Chefarzt" hinaus geht vorhanden...
    Ich erinnere mich da an eine Anaphylaxie meines Vaters.... Ausgeprägt im Schock "mit allem"... NEF und RTW vor Ort.
    Der betreffende NA bestand darauf, dass man "ins eigene Haus fährt". Als dieses sowohl vom Patienten ("eigenes Haus" ist ein 30km entfernter Grundversorger, 7 verschiedene Maximalversorger wären näher; die private Kasse zahlt nur "nächstes aufnahmebereites&geeignetes Krankenhaus") als auch der RTW("eigenes Haus" wegen totaler Überlastung und fehlender Intensivbettten komplett abgemeldet) abgelehnt wurde weigerte sich der gute Doc dann Medikamente zu geben... Eine Fahrt in die (fünf Minuten entfernt gelegenen) Maximalversorger des anderen Landkreises würde er keinesfalls durchführen.
    Erst auf relativ direktes "dann treffen wir uns am besten gleich bei der Polizeiinspektion" durch Angehörige&RTW war man dann doch dazu bereit mitzufahren....
    (Dafür wurde aber zwischendrin versucht "auf halbem Wege" wieder auszusteigen...)


    Wir haben den Sachverhalt nachher anwaltlich prüfen lassen.... Eine rechtliche Grundlage für die Haltung existiert nicht.

    Ohne das in dieser Gesamtheit beurteilten zu können: diese Erfahrung scheint man auch zunehmend auf den Rettungsassistentenschulen zu machen. Es scheint, als ob es nur noch zwei Extreme unter den Schülern gibt: diejenigen, die mit der derzeitigen Ausbildung völlig überfordert sind (und die für die Tätigkeit im Rettungsdienst ungeeignet scheinen) und diejenigen, für welche die Ausbildung nur eine geringe Herausforderung darstellt. Letztere sind leider oft diejenigen, die den Rettungsdienst lediglich als Durchlaufstation zu einem nachfolgenden Studium sehen. Die "Guten", welche dem Rettungsdienst langfristig erhalten bleiben, scheinen zunehmend weniger zu werden - wie man auch am zunehmenden Fachkräftemangel erkennen kann.


    Nicht zu vergessen der Teil der ins Ausland geht, dass sind mehr als man denkt... Von den Absolvten meines RettAssKurses sind knapp 30% mittlerweile im Ausland tätig. (Und nur noch einer im deutschen RD....Aber nunja)

    Muss man differenziert betrachten.
    Es gibt durchaus Schüler die -auf ärztliche Verordnung und Empfehlung hin- Notfallmedikamente (insbesondere Epi-Pens und Diazepam/Lorazepam) in der Schule lagern.


    In Schulen ohne SSD bzw. auch und grade Grundschulen werden hier üblicherweise die Klassenlehrer/Lehrkräfte entsprechend unterwiesen.
    An Schulen mit SSD spricht eigentlich nichts dagegen diese Unterweisung auf den SSD auszuweiten.
    Man muss hier aber ganz klar trennen zwischen diesen gezielten und ärztlich "geplanten" Medikamentengaben in Erziehungsstätten und der "pauschalen Vorhaltung von Medikamenten" (wie man sie aus RD Sicht kennt)...
    Diese Notfallmedikamente sind personengebunden verschrieben, entsprechend gekennzeichnet und werden nach vorher ärztlich festgelegter Dosis verabreicht....


    Grade dadurch das der Trend hin zur Integration von Kinder mit Benachteiligungen in den regulären Schulbetrieb geht wird dies für die "Otto-Normal-Schulbetrieb" in Zukunft eine deutlich größere Rolle spielen...Früher wurden die entsprechenden Kinder -grade wenn es sich um cerebrale Ursachen -die ja gerne zu Krampfanfällen führen- handelt- gerne an entsprechende sonderpädagogische Förderzentren abgeschoben.

    Was spricht für ein kleines Haus dagegen das der "Hausdienst" z.B. der Internisten durch den Notfallmediziner ersetzt wird und dieser ggf. einen Internisten auf "Rufbereitschaft" und für telefonische Rücksprachen zur Verfügung hat?
    Eine Erstversorgung aller internistischer Notfallereignisse/Komplikationen ist dem Notfallmediziner ja sowieso sein "ureigen".... Und 200 Bettenhäuser betreiben selten PCTA, usw...


    Dann ist Lübeck anscheinend "In anderen Ländern". owas gibt es auch in .de und sogar in diversen Krankenhäusern über verschiedene Regionen verteilt.



    Auch hier im Forum führen entsprechende Suchbegriffe wie bspw. "Manchester Triage System" durchaus zu Ergebnissen, die sich auf deutsche Krankenhäuser beziehen.


    Da hab ich mich missverständlich ausgedrückt (mea culpa...sorry!)..Ich wollte darauf hinweisen das dies dort -im Gegensatz zu .de- flächendeckend und einheitlich erfolgt.
    Das es in .de auch entsprechende Ansätze gibt (ich hatte selber das Vergnügen in einem zu arbeiten) ist mir klar und es ist nur zu begrüßen.

    Das Konzept ist super und sinnvoll... Um nen kleinen Ausblick zu geben:In anderen Ländern (u.a. dem angloamerikanischen Raum, Spanien oder auch der Schweiz) werden spezielle "Triageschwestern" ausgebildet (oftmals sehr erfahrene Nothilfeschwestern mit dicker Zusatzausbildung) die eben diese Selektion vornehmen wobei z.B. grade in der Schweiz(und Gerüchten zur Folge auch in UK&Spanien) auch gerne eine Notfallpraxis an die ZNA angegliedert wird und dahingehend selektriert wird... "Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen)


    Doch, durchaus. Abstellungen erfolgen ja nicht geplant sondern im Rahmen der flexiblen Abdeckung (Stichwort wie angesprochen "Liquid dispatch", usw.) zur Optimierung der Hilfsfristen.
    Anders sieht es mit den "Standplätzen" aus die in z.B. in Bayern analog zu den "Aussenwachen" anderer Bundesländer gibt.


    SecurMed: Ist in London ebenfalls tlw. üblich, ebenso in Melbourne. Und wir in Perth kriegen es demnächst in "abgemildeter Form".

    Der auf Bereitschaft abgestellte RTW ist per se keine Arbeitsstätte.
    Arbeitsstätte ist die Rettungswache.
    Das ein Großteil der erbrachten Arbeitsleistung außerhalb der Arbeitsstätte erbracht wird darf als unerheblich angesehen werden.

    Zitat

    (1) Arbeitsstätten sind:
    1. Orte in Gebäuden oder im Freien, die sich auf dem Gelände eines Betriebes oder einer Baustelle befinden
    und die zur Nutzung für Arbeitsplätze vorgesehen sind,
    2. andere Orte in Gebäuden oder im Freien, die sich auf dem Gelände eines Betriebes oder einer Baustelle
    befinden und zu denen Beschäftigte im Rahmen ihrer Arbeit Zugang haben


    Die Arbeitsstättenverordnung ist hiermit schon mal nicht anwendbar. Praktisch ist die allgemeine Fürsorgepflicht eher entscheidend.
    Das dem Arbeitnehmer sein Toilettengang nicht verwehrt werden darf darin sind wir uns ja einig, denke ich. Ebenso steht fest, dass die Regelungen betreffend der Pausenzeiten eingehalten werden müssen. (Spätestens hier muss eine Rückkehr zur Wache erfolgen..).
    Aber: Es ist eben bei außerhalb der Arbeitsstätte erbrachter Arbeitsleistung nicht festgelegt "wie schnell" die Toilette erreichbar sein muss.... Ich denke hier wird mal wieder die "allgemeine Annehmbarkeit" eine Rolle spielen....


    In .at sieht die Lage aber übrigens anders aus.... Hier sind die dahingehenden Regelungen strenger...

    Humbug...Auch im deutschen Arbeitsrecht ist nirgendswo festgelegt,dass der Mitarbeiter dauerhaft ein WC & eine warme Unterkunft zur Verfügung haben muss...(Ansonsten wären Skilehrer,LKW Fahrer oder auch Zugführer auch ganz schön am A***... Von Zeitungsausträgern, Postboten usw. ganz zu schweigen)
    Das Problem entsteht nur durch das "Stunden lang" & "ohne Unterbrechung". Einfachste Abhilfe ist wohl in der Tat ein BaustellenWC oder einfach die Möglichkeit eine "Toilettenmöglichkeit" aufzusuchen...

    Ich sehe das etwas anders... Das System in Tirol ist im Regelfall ja so, dass wenn ein Fahrzeug ausrückt das Fahrzeug der nächsten Wache sich quasi "in die Mitte" zwischen zwei Wachgebiete stellt. Es soll also verhindert werden das der RTW in das fremde Wachgebiet dann die volle "Anfahrtszeit" braucht... Andersherum aber das "eigene" Gebiet eben auch nicht "unabgedeckt" sein soll....


    Eigentlich -wenn man mal die arbeitsrechtlichen Effekte- außen vorlässt die intelligenteste Lösung da die Alternativen lauten:
    - In jedem Kaff so viele RTW zu stationieren das du nie nie niemals weniger RTW als Einsätze hast... In Zeiten wirtschaftlich knapper Kassen (erst Recht im stellenweise dünn besiedelten Tirol) mit Sicherheit nicht machbar....
    - Einfach zu hoffen das "im Nachbargebiet" nix passiert und wenn doch ggf. die erhöhten Eintreffzeiten ins Nachbargebiet in Kauf zu nehmen....


    Und da sich diese "intelligente Disposition" ja (zumindestens theoretisch) fließend verändert (drum auch der englische Name: Liquid dispatch) ist die Forderung nach "Unterkünften", usw. leider auch kaum zu realisieren...Denn der Rettungswagen steht ja (im Regelfall) nicht für lange Zeit an einem Ort und (theoretisch) ja auch icht immer an den selben Ort geschickt... (das es hier praktisch unterschiede und Gewohnheiten gibts ist natürlich klar)...
    Beispiel: Ich habe als Disponent Wachgebiet A und Wachgebiet B..Wachgebiet B ist mit 2 RTW ausgestattet und hat deutlich mehr Einsätze..Der RTW in Wachgebiet B fährt nun einen Einsatz in seinem Gebiet und fährt in Klinik C, ist also weg... Kommt als nächstes nun ein Einsatz in Wachgebiet A muss im Interesse der Eintreffzeiten der verbleibende RTW "Richtung A" verschoben werden... Und zwar um statistisch die besten Zeiten zu erreichen genau in die Hälfte des Weges zwischen A und B Minus des Faktor den B mehr Einsätze hat.... Kommt nun der RTW aus C zurück verschiebe ich den RTW auf Abruf immer weiter Richtung A.....


    @Dani: Dann halte dich auch aus Bayern(und großen Teilen von BaWü) raus, dass System des "Abstellungen" ist dort nämlich genauso üblich...Und wird von den Kostenträgern und Zweckverbänden ausdrücklich eingefordert...


    Damit wir uns aber nicht falsch verstehen: Steht ein RTW stundenlang "in der Pampa" rum...Ist mit hoher Wahrscheinlichkeit was kaputt in der Disposition...

    naja,theoretisch stellen auch Ambulance Victoria, Ambulance Service South Australia& Ambulance Tasmania Ausländer an bzw. geben ihnen die gleichen Chancen im Bewerbungsablauf... Aber sie sponsoren keine Visa. Wer aber sein Visa anderwoher hat,hat z.B. bei Ambulance Victoria durchaus Chancen.

    Blöd nur das die Sache nicht mehr als Geschäftemacherei ist.
    In AUS existiert zum aktuellen Zeitpunkt keine "Registrierung" für Paramedics/Ambulance officer.


    Ebenso sind die auf der genannten Website vorgegebenen Ausbildungsstufen in AUS gänzlich unbekannt.


    Man denkt zwar in der Tat aktuell über eine Registrierung nach,diese wird aber mit 100% Sicherheit anders (nämlich über ein "semistaatliches" Organ ähnlich dem Board of nursing) ablaufen.