Beiträge von Thomas83

    Nebenbei: Zuhause hat auch keine Heimbeatmung die ich kennen würde mehr als einen eingebauten Akku.


    Hallo,


    in Hamburg ist es üblich, dass Heimbeatmungspatienten zwei Akkus, teilweise sogar zwei Geräte zu Hause haben. Allerdings unterschreiten die tatsächlichen Akkulaufzeiten die Herstellerangaben zum Teil sehr deutlich.


    Meine Erfahrungen beschränken sich da auf Geräte der Baureihen Integra und Elysee.


    Viele Grüße
    Thomas

    Hallo,


    mir fällt langsam eine andere Tatsache ins Auge:


    Tödliche Familiendramen (auch in Lörrach ursächlich) spielen sich fast ausschließlich in der Provinz ab. Die letzten waren z.B. in Aalen, Himmelstadt, Lorch, Trendelburg. Alles Namen die selbst ein gut Orientierter allenfalls von Autobahnausfahrten kennt. Städte wie Berlin, Hamburg, Köln usw. tauchen quasi nicht auf, warum?


    Ich vermute die Ursache hier in der deutschen "Kleinbürgerlichkeit", welche sicher auf dem Land bzw. in der Kleinstadt stärker ausgeprägt ist als in den Großstädten. So lange es dort noch eine Schmach ist, sich scheiden zu lassen, wenn frau als Rabenmutter bezeichnet wird weil die Kinder beim Vater leben, werden wir solche Dramen regelmäßig wieder sehen.


    Traurig, aber die logische Fortsetzung davon ist, dass sich die Aggression des Täters nicht nur gegen die Familie sondern auch gegen die Gesellschaft richtet. In Lörrach ist das auch faktisch geschehen.


    Wir brauchen auch auf dem Land eine höhere Toleranz gegenüber "Anderen". Nicht nur Getuschel, sondern echtes Verständnis.


    Viele Grüße
    Thomas

    Wie soll man bitte betriebswirtschaftlich planen können, wenn der Abschreibungszeitraum für Rettungsdienstfahrzeuge 7 Jahre beträgt?




    Meines Wissens ist in begründeten Ausnahmen das Abweichen von der AfA-Tabelle erlaubt. Meiner Einschätzung nach liegt eine solche Ausnahme hier vor (ohne mich steuerrechtlich weiter rein zulesen).


    Ausserdem ist das nur eine Frage der Kalkulation, den AfA hat ja keine Auswirkungen auf meine KLR/internes Rechnungswesen. Ich muss halt die Steuerlast auf 4 Jahre verrechnen.



    Edit: Rechtschreibung

    Wettbewerb wie im herkömmlichen Markt ist im Gesundheitswesen aber nicht eins zu eins umsetzbar. Das ergibt sich schon aus der Tatsache, dass der "Kunde", der Patient nämlich, dringend auf die "Ware" angewiesen ist und nicht die Entscheidungsfreiheit hat, etwas nicht in Anspruch zu nehmen. Und wenn dann eine bestimmte Leistung auch nur von einem einzigen Anbieter zur Verfügung gestellt wird (z.B. Rettungsdienst, bestimmte Medikamente usw.), dann ist eine staatliche Reglementierung unumgänglich.


    Der Unterschied zu anderen Märkten ist nicht die Abhängigkeit von Produkten (bin ich bei Lebensmitteln z.B. auch) sondern von der Tatsache dass der Konsument nicht die Kosten der Leistung trägt. Diese Dreieckskonstruktion aus Leistungserbringer/Kostenträger/Leistungsempfänger verhindert in weiten Teilen echten Wettbewerb. Im Falle des Rettungsdienstes kommt noch ein vierter Teilnehmer (Rettungsdienstträger) hinzu, so dieser nicht gleichzeitig Leistungserbringer ist. Und genau hier ist die Chance ein wenig Wettbewerb zu ermöglichen, ohne den Patienten vor die Wahl mehrerer Notrufnummern zu stellen!


    Viele Grüsse

    Sorry, aber in die ganz feine Haarspalterei will ich mich nicht einlassen.



    Insgesamt bleibe ich bei meiner Aussage dass gut strukturierte Ausschreibungen ein Gewinn für den Rettungsdienst sein können.



    Letztendlich bleibt einer Komune wohl auch nur der Weg der Rekomunalisierung um dieser Pflicht zu entgekommen. Ob dies nun der richtige Weg ist wage ich zu bezweifeln. Will man jedes Gut das einem großen Teil der Bevölkerung wichtig ist staatlich reglementieren, so kommen wir wieder in die Planwirtschaft und weiter gedacht, in sozialistische Systeme.



    Wir brauchen in allen Teilen des Gesundheitswesens (nicht nur im RD) einen stärkeren Wettbewerb und nicht nur Besitzstandswahrung.



    Viele Grüße


    Der weitere Gang des Argumentes I:


    Das ist der Markt. Die Dienstleistung pro Stück verursacht auf dem Land mehr kosten als in der Stadt (Stückkosten). Gleichzeitig ist der ländliche Konsument (scheinbar) nicht bereit mehr für die Dienstleistung zu zahlen, somit wird sie nicht mehr oder nur in abgespeckter Form angeboten. Trotzdem schafft es ein Privatunternehmen mit Innovationen (Briefmarke per SMS) diese Bevölkerung zu erreichen. Eine solche Entwicklung traue ich leider einer öffentlichen Organisation nicht, unter nur unter massiven Beratereinsatz, zu.


    Der weitere Gang des Argumentes II:


    Der Kreis musste die Kosten übernehmen, da die Bekanntgabe des Ausschreibungsergebnisses und der Übergabe nur wenige Wochen auseinander lagen. Hier reichte die Zeit nicht aus um entsprechend fristgerecht, betriebsbedingt zu kündigen. Das Urteil des LAG Köln wurde erst später gefällt.


    Viele Grüße

    Und deshalb kann er einen solchen Betrieb selbst besser führen...?


    Danke!


    Nicht nur hier, auch wenn die Rückbesinnung einiger Städte auf ihre Stadtwerke da Bände spricht. Ganz deutlich sieht man die Probleme bei der Privatisierung staatlicher Aufgaben m.E. bei den Wasserwerken, hier haben sich einige Städte unglaublich über den Tisch ziehen lassen mit Verträgen nach dem Motto Risiken trägt die Stadt, Gewinne fährt der Private ein. Die überwiegenden Vorteile derartiger Verträge zahlt der Endverbraucher des Monopolisten. Beispiele derartiger Praxis lassen sich regelmäßig kritischen Beiträgen entnehmen, bspw. in der ZEIT oder dem Greenpeace Magazin.


    Das beste Beispiel dafür, dass der Staat ein schlechter Unternehmer ist...

    Hallo,


    sicher handelt es sich bei diesen Worten um eine liberale Einstellung.


    Jede große Privatisierung der letzten Jahrzehnte (Bahn, Post, Telekom, aber auch div. Stadtwerke usw.) hat für den Endverbraucher m. E. überwiegend Vorteile gehabt.


    Die Unternehmen wurden flexibler und kreativer, Forschung und Entwicklung nehmen plötzlich einen hohen Stellenwert ein. Man "verwaltet" jetzt nicht mehr nur, sondern man muss an einem Markt bestehen.


    Im Rettungsdienst ist der "Markt" nicht der Endkunde sondern die Ausschreibung an sich. Wir haben also auch bei dieser Form der Vergabe immer noch eine starke Reglementierung.


    Aus meinem persönlichen Erfahrungen (Hauptamtlich, Rettungsdienst in 5 Bundesländern) kann ich berichten, dass die wenigsten Hilfsorganisationen ohne äußeren Druck sich kontinuierlich weiterentwickeln. In vielen Teilen der Bundesrepublik hat das eher mit einem Verwalten alá Bundespost zu tun.


    Wenn Ausschreibungen qualitativ hochwertig durchgeführt werden, ist es zumindest möglich eine höhere Qualität bei gleichem Preis zu erlangen. Natürlich ist es auch bei einem kalkulierten Qualitätsabbau möglich Kosten zu sparen. Das muss jede Kommune für sich entscheiden.


    Dilettantische Ausschreibungen wie z.B. Kreis Aachen oder Heinsberg führen zu Dumpinglöhnen und jahrelangen Prozessen. Ausschreibungen müssen m.E. klare Qualitätskriterien festlegen, verständlich und nach allen Anbietern hin offen sein. So bekommen wir einen sauberen Wettbewerb und das Personal hat nicht darunter zu leiden.


    Viele Grüße


    Thomas

    Hallo,


    eine interessante Entwicklung. Ich denke aber dass dies ein Einzelfall bleiben wird. Letztendlich wirtschaftet ein privates Unternehmen immer effizienter als die öffentliche Hand ("Der Staat ist ein schlechter Unternehmer").




    Der Ärger bei der ganzen Sache ist doch, dass die Ausschreibenden nicht in der Lage sind ein Konzept zu erstellen welches stolperfrei ist. In der Formulierung der Ausschreibung sind die meisten Kommunen ungebunden. Es wäre demnach kein Problem das Einhalten gewisser Mindestlöhne und Qualitätsanforderungen als Bedingung zu nennen. Ausschreibungen sind m.E. grundsätzlich positiv, die Umsetzung (von allen Seiten) zur Zeit noch mangelhaft.




    Gruß Thomas