Beiträge von VK-Retter

    @Schmunzel. Das mit den Äpfel udn Birnen hatten wir schon mal.
    Es geht hier nicht darum, was es gibt, sondenr was wir uns vorstellen/wünschen würden, damit der RD in Deutschland nicht kollabiert oder an Qualität verliert. Siehe auch Initialpost von Daniel.


    Wir (NRW, Rettungsdienstfeuerwehr mit guter Aussstattung und interessantem Einsatzspektrum) haben gegenwärtig (wie eig immer schon die letzten Jahre) Minusstellen. Gibt nicht genug Bewerber und die Bewerber die es gibt können nicht mal ihre Bewerbungen richtig schreiben. Ähnlich sieht es mit den Jahrespraktikanten aus...

    Wieso reden denn jetzt plötzlich alle vom Bundesrettungsdiest? Ich habe es in meinem Eingangspost schon geschreiben und ich denke es ist auch weiterhin eher realistischer, dass es irgednwann Landesrettungsdienste gibt. Sagt ja niemand, dass man den Förderalismus ganz abschaffen muss - aber stark einschränken sollte man ihn im RD (im Vergleich zu jetzt) denke ich schon.

    Dann scheint ihr glücklicherweise ein anderes Patientengut zu haben. Wir (da kann ich nämlich auch für die meisten meiner Kollegen sprechen) sind nämlich eigentlich nie direkt weg.
    aber was solls. Ist ja nicht das eigentliche Thema dieses Threads - in dem Fall geht es ja wirklich um das "äußere" Ansehen als einen Faktor für das "Überleben" des Rettungsdienstes.

    Ja, wann hast du denn das letzte mal für deinen Job Anerkennung bekommen? Und von wem?
    Als sich letztens die Frau eines Patienten im Krankenhaus bei uns bedankt hat war das nicht nur für mich, sondern auch für meinen Kollegen, der den Job schon seit >30 Jahren macht eine echte Ausnahme und ein denkwürdiger/schöner Moment. Ist nämlich nicht die Regel.. selbst wenn man mit Herzblut dabei ist.
    Komischerweise sind es meist diejenigen die sowas unwichtig finden, die es ehrenamtlich, nebenbei oder zur Überbrückung machen.
    Aber wie gesagt, es geht nicht darum, dass mir jeden tag einer die Hand schüttelt, sondern um das Ansehen des Berufs in der bevölkerung. geht schließlich nicht um mein oder dein ego, sondern darum, dass es ausreichend qualifizierte und motivierte Azubis gibt. Und die wird es (weiterhin) nicht in ausreichender Masse geben wenn a) keiner weiß was wir da eigentlich machen und b) der Job nicht oder nur wenig angesehen ist... und dazu gibt es harte Zahlen!

    Ähm.. also ich arbeite ja bei ner Feuerwehr und bin mir sicher, dass bei einem hauptamtlichen Feuerwehrman die Berufsbezeichung Feuerwehrmann ist... egal was für einen Dienstrang er hat oder welchen Kurs er Besucht hat. Es geht ja schließlich nicht um irgendwelche internen Feinheiten, sondern grobe Aufgabenunterscheidungen. Ebenso geht es nicht ums Ehrenamt sondern um echte Berufe. Daher nicht Äpfel und Birnen, denn genau das wäre es wenn ich Sanitäter (= irgendwas im Ehreamt. aber nicht im Rettungsdienst), Rettungsassistent (= Berufsausbildung) und Notarzt (=Studium) in einen Sack schmeißen würde. Und ich denke es wäre ganz schön, wenn auch die Mehrheit der Bevölkerung die groben Unterschiede kennt. Würde ganz plötzlich ein anderes Licht auf unseren Job werfen... ;-)

    Die es ja bei Feuerwehren, in Schulen und Ämtern ja auch schon lange gibt. Das eine schließt das andere also noch lange nicht aus.
    Oder sollen wir ne GmbH gründen die dann wieder die gleichen Probleme mit den Kassen hat wie die HiOrgs? Und am besten nicht nur kostenneutral, sondern gewinnbringend wirtschaften soll. Oder gleiche ine HiOrg nehmen.. aber dann welche? Und wie machen wir das dann mit den Ehrenamtlern..


    Bei all den Gegenargumenten und dem Gmosere für mich keine befriedigenden Antworten bisher...

    Ob eine "Landesbehörde für Rettungsdienst und sonstige sanitätsdienstliche Leistungen" unter Kontrolle des Innenministeriums nun wirklich die Lösung wäre bezweifle ich.


    In meinen Augen ist die Verstaatlichung die einzige Option, da es mit diesem Flickenteppich Rettungsdienst und den geschätzten 1mio verschiedene Interessen von diversen Feuerwehren, HiOrgs und Privaten ganz siche rnicht anders werden wird (kann!). Auch ist nur so das Ehrenamt im RD abzuschaffen.
    Außerdem geht es ja auch um den Status des Rettungsdienstes und damit seiner Mitarbeiter - letztlich um Anerkennung. Schließlich ist es ein Unterschied ob man für eine hoheitliche Behörde oder die Firma/HiOrg XY arbeitet. Nicht Umsonst ist der Feuerwehrmann als Beruf deines Vertrauens seit Jahrzehnten an Position 1 und 99% der Deutschen wissen nicht was der Unterschied zwischen einem Sanitäter/Rettungsassistenten/Notarzt/Krankenwagen/Notarztwagen und Co ist und was die da eigentlich treiben. Ist ja nicht so, dass der Job weniger wichtig wäre... ein Faktor den man nicht unterschätzen darf, denn wie bereits gesagt wurde, Geld ist nicht alles im Job.

    1. Rettungsdienst verstaatlichen. Ob als Landes- oder Bundesbehörde sei dahin gestellt, aber der Rettungsdienst sollte äquivalent zu Polizei und Feuerwehr staatlich werden. Das bringt nicht nur Sicherheiten was Tarif/Bezahlung/Arbeitsplatz angeht, sondern beitet dem "AG" auch mehr Möglichkeitem dem Kostenträger gegenüber. Zum anderen ist so alles standartisiert und kann in großen und damit günstigen Mengen bezogen werden. Egal ob Fahrzeuge, Material oder Einsatzkleidung... (siehe Niederlande)
    2. RD Schulen müssen extern zertifiziert werden und mit der Landes/Bundesbehörde zusammen arbeiten. Ausbildungsplätze an Schulen werden nur noch in Kooperation mit dem Bund/Land, also einer späteren Anerkennungsstelle, resp. bei Veränderung der Ausbildung "Ausbildungsbetrieb/Ausbildungswache" vergeben. Es wird also nur Personal ausgbeildet, dass man später auch brauchen kann und es wird deutlich vorgesiebt werden. Dafür kann der Auszubildende später aber auch mit einem sicheren Arbeuitsplatz rechnen.
    3. Rettungsdienstpersonal muss in einem deutlich höheren Umfang als nur 30h Weiter/Fortgebildet werden. Fortbildungen müssen mit einer Prüfung abschließen und extern zertifiziert werden. Ebenso müssen Aus/Weiterbilder selbstverständlich zertifiziert und regelmäßig fortgebildet werden.
    4. Das ermöglicht es ggf. den Indikationskatalog anzupassen.
    5. Indikationskatalog und Abfrageschemata der LST werden verändert, kontinuierlich evaluiert und enstprechend angepasst. Ziel: Möglichst effiziernte und realistische Abfrage. Folge: Motzivierte Mitarbeiter und sinkende Kosten. Ggf. können sogar Standorte geschlossen werden, bzw. Personal verschoben werden. Nicht nur was NEFs angeht, sondern auch RTWs/KTWs.
    6. Enge zusammenarbeit mit dem Ärztlichen Notdiensr, insbesondere was die Disposition der Einsätze angeht. Jeder Patient soll bekommen was er braucht - und auch nicht mehr.
    7. Besondere Qualifikationen und Weiterbildungen, sowie Funktionen werden wie in anderen Branchen auch üblich auch was die tarifliche Eingruppierung angeht gewürdigt, bzw haben Einfluss auf eine Beförderung. Es ist also möglich im RD Karriere zu machen. Nicht nur was medizinische Qulaifikationen, sondern auch Fürhungs- udn Koordinierungsaufgaben angeht. (Siehe UK, NL, AUS, etc..) Folge: Motivation und mehr Jobinteressierte.
    8. Gezielte deutschlandweite PR Kampagnen. Nicht nur um Ausbildungsinteressierte zu bekommen, sondern auch die Allgemeinbevölkerung über Funktion udn Aufgabe des rettungsdienstes zu informieren. Folge: Bessere Akzeptanz und Anerkennung/Würdigung. Folge: Motivation und wahrscheinlicha uch besseres Arbeiten.


    Selbstverständlich nicht abschließend diese Ausführung und mit sicherheit auch nichtganz einfach machbar - aber imho die einzige Möglichkeit den RD in hoher Qualität langfristig zu sichern. Das es möglich ist zeigen z.B. die Niederlande..

    Imho sind SOPs und standartisierte Abfrage eher das Problem, als die Lösung. Jede Studie zu dem Thema zeigt, dass nach Einführung dieser Systeme die Alarmierungszahlen in die Höhe gehen und damit auch gleichermaßen die "falschen" Indiktionen.
    Es ist zwar mit Sicherheit sinnvoll nach einem gewissen System/Schema vorzugehen, aber letztendlich sollten Leistellenmitarbeiter wieder lernen nachzudenken und mit ihrem Verstand zu arbeiten. Fehleinsätze und Fehlindikationen wird es immer geben, aber das ist der einzig sichere Weg möglichst echte Indikationen zu erkennen und die Alarmierung somit zu optimieren.. Gleichzeitig müssen ihre Vorgesetzten die getroffenen Entscheidungen natürlich auch verteidigen (wollen) udn hinter ihren Mitarbeitern stehen. Sonst sagt A nämlich wieder ich schicke immer nen RTW+NEF weil B mich sonst verklagt wenn doch mal was schief geht und sich C nicht dafür interessiert...
    Also, weniger Technik, mehr Verstand!

    Hier würde sich eine prospektive klinische Studioe anbieten. Jede EVM wird mittels entsprechedem Fragebogen und durch Lektüre des dazugehörigen DIVI-Protokolls evaluiert. Man müsste natürlich nach Indikationen splitten. Als primäre Endpunkte wären für mich zunächst Komplikationen und Therapieerfolg wichtig. Möglich wäre es natürlich auch das ganze etwas kleiner zu halten und z.B. nur die Analgesie einzuschließen.

    Also ich finde es ja generell richtig und sinnvoll RettAss nach entsprechender Fortbildung erweiterte Maßnahmen als "Regelkompetenz" zuzusprechen.
    Wenn man sich dafür entscheidet sollte man allerdings auch realistische Dosierungen vorgeben.
    Die Schmerzmedikamente sind eher homöopathisch dosiert - bis da bei korrekter Anwendung der EVM-Vorgaben eine adäquate Analgesie erfolgt ist ist man 2x im Krankenhaus, bzw. mit Sicherheit auch ein NEF vor Ort. Ob Nutzen/Risiken da noch in einem vernünftigen verhältnis stehen?
    Besonders kritisch sehe ich allerdings die Dosierungen von Adrenalin und Salbutamol im Vernebler. Diese sind eindeutig unterdosiert und entsprechen nicht den aktuellen Letlinienempfehlungen. Gerade da hier keine eskalative Therapieoptionen wie Ipratropiumbromid vorgesehen sind sollte man sich da eher nach oben, als nach unten orientieren. Das hier besonders bei Kindern inhalative Medikamente unterdosiert werden ist ein Fakt den Pädiater immer wieder anmahnen!
    Genau so fraglich ist es in der heutigen Zeit bei Verwendung eines entsprechenden Systems einem RettAss den intraossären Zugangs zu untersagen. Diese RettAss dürften in gleicher Konsequenz dann auch keine venösen Zugänge mehr legen. Intraossäre Zugänge werden im militärischen Setting von nicht-professionals erfolgreich angewendet. Dies bestätigen auch entsprechende Studien. Nahezu alle mir bekannte 3-4 Buchstaben-Kurse lehren den intraossären Zugang. Warum hier also eine Besonderheit daraus machen?
    Was generell vergessen worden zu sein scheint ist das Adrenalin i.m. bei der Anaphylaxie. In meinen Augen eine eindeutig lebensrettende Maßnahme!


    Weiß jemand wie die EVM-Schulung im MKK abläuft?