Das DRK in Wedel geht in die Offensive und plant, einen eigenen Rettungsdienst zu etablieren. Eine Zulassung nach dem Landesrettungsdienstgesetz wurde bereits beantragt, wie der Wedeler DRK-Vorsitzende Peter Meier in einem Bericht des Hamburger Abendblatt bestätigt. In letzten Gesprächen mit der Rettungsdienst Kooperation Schleswig-Holstein (RKiSH), an denen auch Landrat Wolfgang Grimme und Wedels Bürgermeister Niels Schmidt teilnahmen, will der Vorsitzende des DRK erkannt haben, dass das DRK "nicht gewollt" sei. Unterstützung kam allerdings von Wedels Bürgermeister, der kein Verständnis für die Entscheidung, die ehrenamtlichen DRK-Helfer nicht mehr in den Rettungsdienst einzubinden, hat. "Ich habe kein vernünftiges Argument gehört, weshalb diese Zusammenarbeit aufgekündigt wird. Das Wedeler DRK ist günstiger, und seine Leistungen haben die gleiche hohe Qualität.", so der Bürgermeister.
Weil die RKiSH den Krankenkassen bislang die normalen Tarife in Rechnung stellte, obwohl ehrenamtliche DRK-Helfer eingesetzt waren, soll ein Plus von rund 100.000 Euro zusammengekommen sein.
Die derzeit 25 ehrenamtlichen DRK-Retter sollen nun durch 2 hauptamtliche Kräfte unter der Woche unterstützt, Urlaubs- und Krankheitstage durch Aushilfen abgedeckt werden. Der Wedeler DRK-Rettungsdienstleister, Christian Wolff, sieht im Einstieg in den Rettungsdienst auch einen Vorteil, der die Krankenkassen interessieren dürfte: durch die Mischung von Ehren- und Hauptamt würde der Rettungsdienst bei gleicher Qualität günstiger werden. Als Beispiel nannte er Bayern, wo diese Lösung hervorragend funktioniere.
Der Wedeler DRK-Vorsitzende Meier weist auch auf die Frage hin, ob der Kreis Pinneberg die Leistungen des Rettungsdienstes onehin nicht öffentlich ausschreiben muss. Dies könnte eine völlige Neuordnung des Rettungsdienstes bedeuten. Eine kreisweite Abdeckung könnte das DRK Wedel allerdings nur mit "befreundeten Mächten" bewältigen; zu diesbezüglichen Planungen möchte sich das DRK aber noch nicht äussern.