Beiträge von Nachrichten

    So hatte man sich das beim DRK in Bautzen wohl nicht vorgestellt: mit einem irreführenden Artikel über die Anschaffung von Schutzwesten für Rettungsfachpersonal des DRK in Bautzen hat die BILD-Zeitung eine große Diskussion entfacht, die nun vor allem von rechtsgerichteten Personen missbraucht wird.
    Die Zeitung hatte berichtet, die Schutzwesten dienten offenbar hauptsächlich dem Schutz vor Übergriffen durch gewalttätige Asylanten: http://www.bildblog.de/60433/s…esten-gegen-asylbewerber/

    Die Stelle zur trägerübergreifenden Qualitätssicherung im Rettungsdienst Baden-Württemberg (SQR-BQW) hat ihren Qualitätsbericht 2013 veröffentlicht.
    Neben den Zahlen und Fakten, die von den Beteiligten am Rettungsdienst zur Verfügung gestellt wurden, werden erste Qualitätsindikatoren und Kennzahlen präsentiert.


    Die sehr unterschiedliche Datenbasis der Leitstellen im Land erschwerte eine Auswertung deutlich; dies soll künftig durch eine einheitliche Datenbasis verbessert werden.
    Zusammenfassend einige Ergebnisse, welche im vorliegenden Bericht ausführlicher erläutert werden und teilweise unter Vorbehalt betrachtet werden müssen.


    • der Einsatz der Rettungshubschrauber in Baden-Württemberg war rückläufig
    • boden- und luftgebundene Intensivverlegungen waren ebenfalls rückläufig
    • derzeit ist keine Auswertung der medizinischen Versorgung bei Einsätzen ohne Notarzt möglich
    • bei den Ausrückezeiten der Rettungsmittel gibt es deutliche Unterschiede in den einzelnen Rettungsdienstbereichen
    • ebenso deutliche Unterschiede gibt es bei der Anzahl der Notarzt-Nachforderungen auf den einzelnen Leitstellen (0,2% bis 40,1% NA-Nachforderungen)
    • bei Einsätzen mit NA-Beteiligung handelte es sich in lediglich 3,4% der Einsätze um Kindernotfälle, 34,1% der Patienten waren älter als 75 Jahre
    • Unter den Notärzten sind 70,6% Fachärzte, davon 58% aus dem Fach Anästhesie
    • Nur 2,8% der Einsätze mit Notarztbeteiligung waren Reanimationen, davon waren 40,4% primär erfolgreich
    • der Anteil der indizierten NA-Einsätze lag bei 73,5%. Einsätze mit NACA3 waren mit 39,5% die meisten Notarzteinsätze, gefolgt von 26,3% NACA4-Einsätzen
    • der Patientenzustand hatte sich nach Delta-MEES in 66,5% verbessert, in 11,4% verschlechtert und blieb in 22,2% gleich
    • Patienten mit Myocardinfarkt profitierten am meisten von einer notärztlichen Intervention
    • Patienten mit Schlaganfall konnten am wenigsten durch eine notärztliche Intervention profitieren
    • die Diagnose "Herzinfarkt" stellt das häufigste isolierte Krankheitsbild dar; bei knapp 10% dieser Patienten wurde kein 12-Kanal-EKG angefertigt und lediglich 66% der Patienten mit dokumentierten Schmerzen erhielten Analgetika
    • Kapnometrie bei intubierten Patienten wurde lediglich in 74% dokumentiert (bei 3,1% insgesamt intubierten Patienten)
    • bei 78% der Patienten mit starken Schmerzen wurde durch den Notarzt eine Analgesie durchgeführt



    Zum Qualitätsbericht der SQR-BW [PDF]

    Christof Berger, Bürgermeister der Gemeinde Herrischschried im baden-württembergischen Landkreis Waldshut, fordert vom zuständigen Bereichsausschuss für den Rettungsdienst sowie vom Innenministerium die Offenlegung konkreter Zahlen. "Ich fordere endlich einmal konkrete Zahlen, wie viele Einsätze es im Hotzenwald gegeben hat und wann Rettungswagen und Notarzt jeweils vor Ort gewesen sind." "Wo kommen wir denn hin mit so einer Geheimniskrämerei", ärgert sich der Bürgermeister.
    Hintergrund seines Ärgers ist der Umstand, dass Teile der Gemeinden Herrischried und Görwihl nicht in der gesetzlich vorgegebenen Zeit durch einen Notarzt erreicht werden können. Die notärztliche Versorgung war bis vor etwa zwei Jahren noch durch sogenannte "Bereichnotärzte" sichergestellt worden, welche aber ihren Dienst einstellten. Eine befriedigende Lösung scheint derzeit nicht in Sicht: http://www.badische-zeitung.de…en-koennen--88478145.html

    Einmal mehr ist der Schwindel eines falschen Notarztes aufgeflogen: in Niederösterreich hat sich der 59-jährige Ehemann einer Ärztin als Arzt und Notarzt ausgegeben und in diesen Funktionen auch Einsätze und Dienste übernommen. Aufgeflogen ist der Schwindel, nachdem das Verhalten des vermeintlichen Notarztes Rettungskräften des Roten Kreuzes verdächtig vorkam. Als er bei einem Einsatz von einem Sanitäter nach seinem Arztausweis gefragt wurde, verließ er fluchtartig die Einsatzstelle: http://www.noen.at/nachrichten…Pielachtal;art2651,555436

    Aus Protest gegen die mangelhafte Organisation für Großschadensfälle durch den Rettungszweckverband lassen seit dem 1. Juli alle 15 Leitende Notärzte in Chemnitz ihr Amt ruhen, ihre Melder haben sie abgegeben. Die Aktion - nicht die erste ihrer Art - ist zunächst auf drei Monate befristet; sollte sich an der Situation nichts ändern, wollen sie ihr Amt ganz aufgeben: http://www.freiepresse.de/NACH…-ruhen-artikel8919840.php

    Chaos und Kostenexplosion durch neues Notfallsanitätergesetz?
    Uneinigkeit der Bundesländer gefährdet Notfallversorgung der Bevölkerung



    Unausgereifte Planung, unklare Finanzierung und vor allem die uneinheitliche Umsetzung des neuen Notfallsanitätergesetzes gefährden den Sicherstellungsauftrag der Länder für den Rettungsdienst und damit die Bürgerversorgung in ganz Deutschland. Die Arbeitsgemeinschaft Rettungsassistentenschulen Deutschland (AgRD) fordert daher, dass das bisherige Rettungsassistentengesetz vorerst in Kraft bleiben muss: http://www.agrd.de/wp-content/…stenexplosion02072014.pdf

    Mit der Etablierung landesweit zertifizierter Traumazentren ging für die zwölf teilnehmenden Spitäler die verpflichtende Mitwirkung an einem Traumaregister einher. Dessen Ziel ist die einheitliche, standardisierte und strukturierte Erfassung der Behandlungsparameter und der Behandlungsqualität. Um diese Anforderung mit Leben zu füllen, bedurfte es einer Registertechnologie, die nicht nur multi-center-fähig und webbasiert ist, sondern die auch die Brücke zum etablierten Traumaregister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) schlagen kann. Mit der Adjumed Services AG wurde ein Technologie-Partner gefunden, der allen Anforderungen gerecht wird.


    In den kommenden Wochen wird es konkret: Die zwölf Spitäler, die sich als Traumazentren qualifiziert haben, beginnen erstmals mit der Einspeisung der Daten in das Schweizer Traumaregister. Damit legen sie den Grundstein für eine mess- und vergleichbare Qualitätserhebung bei der Behandlung Schwer- und Schwerstverletzter in der Schweiz. Über die reinen Basisdaten der Behandlung hinaus, erfasst das Register von den Zentren festgelegte Informationen wie Überlebensraten, postoperative Liegezeiten oder Komplikationen. Die Formularstruktur der Technologie ist mehrdimensional und verknüpft automatisch Diagnosen mit Therapiemaßnahmen und umgekehrt. Eine statistische Auswertungsmöglichkeit steht den Beteiligten zu jedem Zeitpunkt für ein Qualitätsbenchmarking zur Verfügung.


    Kooperation mit DGU stärken


    Entscheidend für die Akzeptanz bei den Anwendern war, dass die eingegebenen Daten automatisch in die Datenbank des Traumaregisters der DGU einfließen und so eine doppelte Dateneingabe für die Zentren, die sich am DGU Register beteiligen, entfällt.
    „Für ein solches Konstrukt ist unsere Technologie bestens ausgelegt. Die Adjumed Services ermöglichen es, über die Grundformulare Werte von einem Filter in den anderen zu transportieren. Darüber hinaus ist unsere XML-Schnittstelle so programmiert, dass neue Codes automatisch überspielt werden können, ohne die Schnittstelle jedes Mal erweitern zu müssen“, erklärt Dr. Luzi Rageth, Geschäftsführer der Adjumed Services GmbH in Zürich.


    Durch die Anknüpfung an das Register der DGU fließen die Schweizer Daten künftig auch in den Jahresbericht der DGU ein, so dass ein Benchmarking auch über die Landesgrenzen hinaus erfolgen kann.


    Über das Traumaregister
    Das Beschlussorgan der IVHSM (Interkantonale Vereinigung für Hochspezialisierte Medizin) verabschiedete 2010 ein Konzept zur Bildung von Traumazentren, um die Versorgung von Schwerverletzten in der Schweiz zu verbessern. Seither sollen Traumapatienten in eines der zwölf bestimmten Spitäler eingewiesen werden. Diese Spitäler sind:


    – Universitätsspital Genf
    – CHUV Lausanne
    – Inselspital Bern
    – Universitätsspital Basel
    – Universitätsspital Zürich
    – Kantonsspital St. Gallen
    – Kantonsspital Luzern
    – Kantonsspital Aarau
    – Kantonsspital Graubünden
    – Kantonsspital Winterthur
    – Spital Lugano
    – Gesundheitsnetz Wallis Sion


    Für die Qualitätssicherung und als Basis für die weitere Planung dieses HSM Gebietes erachtet das IVHSM Beschlussorgan die Einführung eines Traumaregisters als von grosser Wichtigkeit. Dieses soll nebst einer einheitlichen und standardisierten Erfassung der Versorgungslage (Anzahl Schwerverletzte, Schweregrad, Mortalität etc.), auch die Ergebnisqualität (Outcome) dokumentieren und so als fundierte prospektive Planungsgrundlage dienen.


    Quelle: http://www.openpr.de/news/803513.html

    Ein rasanter Anstieg von Patienten bringt die 22 Notaufnahmen in Hamburgs Krankenhäuern über die Belastungsgrenze. Eine Stichprobe der Deutschen Gesellschaft Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) ergab, dass jeder fünfte Patient nicht in eine Notaufnahme gehört hätte. Oft würde es sich um Bagatell-Fälle handeln. Nach einer Statistik der Gesundheitsbehörde gibt es zurzeit rund 400.000 Notfall-Patienten jährlich, 153.400 Patienten davon werden mit Rettungswagen in die Krankenhäuser gebracht. Vor vier Jahren lag diese Zahl noch bei 140.000.


    Quelle und ausführlicher Text: http://www.abendblatt.de/hambu…tienten-wie-noch-nie.html

    Die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) möchte durch mehr hauptberufliches Personal und weniger Freiwillige mehr Professionalität in den Rettungsdienst bringen: ""Wir fordern solide Qualifikationen der Retter. Es braucht mehr Angestellte im Rettungsdienst". Die "Mixtur" aus hauptberuflichen Sanitätern, Zivildienern und Freiwilligen sei volkswirtschaftlich nicht förderlich. Das Rote Kreuz widerspricht dem.


    Quelle und ausführlicher Text: http://kurier.at/chronik/niede…lligkonkurrenz/62.038.773

    Das private Krankentransportunternehmen Baden-Ambulanz 42 aus Baden-Württemberg hat zum 31. März seine Dienstleistung eingestellt. Das erst vor etwas über einem Jahr gegründete Unternehmen begründet die Entscheidung mit "nicht auskömmlichen Benutzungsentgelden seitens der gesetzlichen Krankenkassen." Gleichzeitig übt es heftige Kritik am DRK. Durch "politische" Preise für Krankentransporte durch das DRK würde man weitere Mitbewerber erst gar nicht in den nahezu zu 100% vom DRK abgedeckten Markt vordringen lassen.


    Das Bundesministerium für Gesundheit war am 28. März Gastgeber für den Oberbürgermeister der südchinesischen Stadt Jieyang, der mit hochrangigen Vertretern aus Verwaltung und Industrie seiner Stadt angereist ist. Er gehört zu der Delegation des chinesischen Staatspräsidenten, die heute und morgen Deutschland besucht. Im Beisein von Lutz Stroppe, Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, unterzeichneten Pierre-Enric Steiger, Präsident der gemeinnützigen Björn Steiger Stiftung, und Jieyangs Oberbürgermeister Dong Chen ein Memorandum of Understanding (MoU) zur Kooperation im Rettungswesen. Wesentlicher Inhalt des Memorandums ist die Einführung eines umfassenden Rettungswesens nach deutschem Vorbild in Jieyang.


    Staatssekretär Lutz Stroppe: „Die Kooperation zwischen Deutschland und China im Bereich des Rettungswesens und der Katastrophenschutzmedizin gehört seit vielen Jahren zu den Kernthemen der Zusammenarbeit. Bei der Modernisierung des Rettungswesens möchte China auf die Expertise aus Deutschland zurückgreifen. Das Bundesgesundheitsministerium unterstützt daher das Projekt, das die Björn Steiger Stiftung und die Stadt Jieyang noch im Sommer beginnen wollen. Die Stiftung, auf deren Initiative 1969 in Deutschland das moderne Rettungswesen begründet wurde, ist ein wertvoller Partner im Bereich der Konzeption, Strukturierung und technischen Ausstattung des Rettungswesens.“


    Oberbürgermeister Dong Chen und seine über 20köpfige Delegation werden während ihres Deutschlandbesuchs neben dem Memorandum zum Rettungswesen umfangreiche Wirtschaftsverträge unterzeichnen, die im Zeichen der Umsetzung eines deutsch-chinesischen ökologischen Urbanisierungsprojekts in Jieyang stehen (Metal Eco City).


    Die Björn Steiger Stiftung hat einen Masterplan für die Modernisierung und Weiterentwicklung des chinesischen Rettungswesens entwickelt. Ziel ist es, in China ein integriertes boden- und luftgestütztes Rettungswesen zu etablieren. Neben Wuhan in der Provinz Hubei, in der im Dezember 2013 ein vergleichbares Memorandum unterzeichnet wurde, ist Jieyang bereits die zweite chinesische Stadt, in der dieser Masterplan umgesetzt werden soll. Die Vermittlung des humanitären Gedankens, der untrennbar mit dem Projekt verbunden ist, spielt für Deutschland eine besondere Rolle in dieser Kooperation. Daneben kommen für beide Länder auch wirtschaftliche Aspekte zum Tragen: die Steiger-Stiftung wird vornehmlich deutsche Produkte für die Modernisierung der Ausstattung einsetzen. Einige der beteiligten deutschen Firmen haben in China Niederlassungen und sichern dort Arbeitsplätze für die heimische Bevölkerung. Zudem erhöhen moderne Rettungsdienststrukturen die Attraktivität der chinesischen Standorte für ausländische Experten und deren Expertise, die China bei seiner Weiterentwicklung nutzen möchte.


    Um die Anzahl der Übergriffe auf Rettungsdienstpersonal zu reduzieren, könnten künftig kleine Kameras an der Einsatzkleidung sowie in Rettungswagen zum Einsatz kommen - so jedenfalls schlägt es aktuell Roger Evans, Mitglied der Greater London Authority und Sprecher für Verbrechensbekämpfung vor. Derzeit laufen landesweit ähnliche Projekte bei der Polizei.
    Einer aktuellen Erhebung zufolge gibt es täglich vier Übergriffe auf Rettungsfachkräfte des London Ambulance Service (LAS); die Kosten für den Einsatz von Kameras lägen deutlich unter den Kosten, die durch den Ausfall des Personals aufgrund der Übergriffe entstünden.


    Ein Sprecher des LAS betonte, dass man zwar bereits über den Einsatz von Kameras nachgedacht hat, letztlich jedoch zu dem Schluss gekommen sei, dass das Verhältnis zwischen dem Personal und den Patienten auf Vertrauen und einem großen Respekt vor Diskretion beruht. Der Einsatz von Kameras würde dieses Verhältnis untergraben. Gleichwohl würde man überlegen, wie man das Personal schützen könne.