Beiträge von Cappu

    Ich meine mich daran zu erinnern, dass vor ein paar Jahren bei uns schon wachenintern kommuniziert wurde, dass ein möglicher Streik so aussehen könnte, dass der Krankentransport komplett bestreikt wird und die Notfallrettung zwar durchgeführt wird, die Einsätze allerdings nicht zur Abrechnung weitergegeben werden. Woher diese Idee stammte, weiß ich auch nicht mehr genau.
    Möglicherweise sehe ich das ziemlich engstirnig, aber wenn ich mir mal so betrachte, was sich in den letzten Jahren so getan hat und wie heute per Dienstanweisungen, Kontrollen, Ermahnungen und Abmahnungen das Zuführen abrechnungsfähiger Einsätze an die Leistungserfassung "eingetrieben" werden, kann ich mir kaum vorstellen, dass "bei uns" jemand freiwillig dazu bereit ist, einen Tag lang alles durch den Reißwolf zu jagen, um dem Kram dann 2 Wochen später unter der Androhung von Konsequenzen hinterher zu rennen...

    Ist deine zuständige Behörde tatsächlich Bonn oder vielleicht doch Landau?
    Sollte es letzteres sein, wirst du ohne Abschlussgespräch vermutlich wenige Probleme haben. Für verkürzte RettAss mit gesammelten Notfallrettungsstunden gab es die Urkunde schon immer gegen Stundennachweis. Ich war auch der Meinung, dass alles, was irgendwie RAiP war, ein Abschlussgespräch machen muss, allerdings gab es in letzter Zeit einige, die ihre Urkunden einfach gegen Stundennachweis bekamen.
    Nichtsdestotrotz wäre es auch kein Beinbruch, einfach das Gespräch zu machen. :)

    Ich bin der Meinung, dass es hierfür keine pauschale Aussage geben kann. Es gibt auch bei uns "alte" 20-jährige und "junge" Enddreissiger. Letzterer ist derzeit noch Azubi bei uns und führt sich auf wie Dr. Albern, ein gutes Beispiel dafür, dass Alter nicht immer gleich (mehr) Sozialkompetenz und Ernsthaftigkeit bringt.
    Ich kann mich bisher an keinen Fall erinnern, dass mich Patienten oder Angehörige aufgrund meines Alters nicht ernst genommen hätten. Zumindest habe ich es bislang noch nicht so wahrgenommen oder gar mitgeteilt bekommen. Was allerdings nicht bedeutet, dass ich mir darüber nicht auch schon mal Gedanken gemacht habe. Eher hatte ich öfter Probleme, weil ich eine Frau bin. Da möchten manche dann sogar lieber ausschließlich mit dem pickeligen FSJler sprechen.

    Ich kenne deine Schule nicht, möchte jedoch auch nicht den Teufel an die Wand malen. Aber ein gut gemeinter Tipp am Rande:
    Trau dich, und nimm das Heft selbst in die Hand!
    Bei 'uns' gab es während dem schulischen Teil der Ausbildung nicht all zu viel Zeit für Praxis. Das haben wir auch selbst gemerkt, der ganze Kurs hat öfter rebelliert. Wenn's dann allerdings soweit war...wollte keiner den Anfang machen. Da ging schon mal eine halbe Stunde rum, was vielleicht 2 Fallbeispiele mehr gewesen wären. Irgendwann haben mein Partner und ich halt immer angefangen, das war geschenkt.
    Und aus eigener Erfahrung: Bis kurz vor'm Examen hatte ich panische Angst vor dem chirurgischen Beispiel. Grundsätzlich habe ich alles verstanden, was zu tun ist, allerdings hab ich zum stabilisieren imaginärer Frakturen jedes mal voll auf die Frakturstelle getatscht, was von der Mime mit AUUUAUUAUAUAUA kommentiert wurde. Es wollte mir partout nicht in den Kopf. Schöner Scheiß. Irgendwann gab's das Angebot, noch mal die Handhabung diverser Schienungsmaterialien durchzugehen. Fanden viele im Kurs, wir alle waren schon RS, völlig unter ihrer Würde. Ich hab's trotzdem noch mal gemacht. Brachte doch schon mehr Sicherheit.


    * Sollte zwischen den verschiedenen Ausbildungsqualififkationen der Praktikanten unterschieden werden?


    Mir wäre das aus persönlicher Erfahrung heraus sehr wichtig. Sowohl dort, wo ich mein RS-Praktikum gemacht habe, als auch dort, wo ich nun für den RettAss war, kannte - ohne nun zu übertreiben - irgendwie keiner so recht den Unterschied zwischen Rettungssanitäter und -assistent. Vor allem im Bezug auf die Dauer der theoretischen Ausbildung und dem währenddessen vermittelten "Stoff". Bei der RS-"Ausbildung" war ich manchmal etwas überfordert, weil man mir da Dinge erklärt hat (oder auch von mir wissen wollte), von denen ich wirklich noch nie etwas gehört hatte. Ich glaube, da galt ich ziemlich schnell als Depp-Praktikant, weil man mir unterstellte, ich wäre nicht bereit, für meine Ausbildung zu lernen, und solle mich in diverse Themen besser noch mal einlesen, da mein Fachwissen ziemlich mies wäre. Fragte mich damals, was ich denn in 4 vollgepackten Wochen Schule mehr hätte lernen sollen, zumal ich den Stoff, den ich hinter mir hatte, wirklich gut konnte.
    Während dem RettAss-Lehrgang hab ich das ganze mit Tendenz in die andere Richtung erlebt. Der Praktikant vor mir wäre schon nicht so die hellste Kerze auf der Torte gewesen; im Vergleich dazu wäre man äußerst begeistert von den vielen schlauen Fragen, die ich stelle, und dass ich doch vieles ziemlich gut erklären kann. Als ich erklärt habe, dass das vielleicht daran liegen mag, dass ich insgesamt 6 mal länger auf der Schule war als er, war man sehr überrascht. Das fand ich ebenfalls schade - nicht für mich, aber vielleicht für den RS-Praktikanten, dessen Bewertung wohl auch nicht so gut ausfiel, weil er wohl als "lernfaul" abgestempelt wurde.

    Bei uns in RLP vom DRK aus auch durchgeführt, meines wissens nach aber nach einem kurs wieder eingestellt mangels bewerber...lag vllt an den knebelverträgen und der miesen bezahlung^^ ging üb er drei jahre...zwei jahre schule mit diversen praktika danach ein jahr auf der RW, ob das als richtiges Annerkennungsjahr zählt weiss ich garnicht genau...
    rechtschreibfehler dürfen behalten werden :-P


    Falsch, wird immer noch angeboten, Infos dazu auf der Seite des DRK BI RLP. Meines Wissens ist das DRK Vorderpfalz die einzige Firma, die außer ner Handvoll FSJlern bzw bereits bekannten RS keine Azubis mehr einstellt, der Rest macht das schon. 1. Lehrjahr RS-Lehrgang (falls noch nicht vorhanden) und Rest des Jahres Einsatz auf der Wache, 2. Lehrjahr RA-Lehrgang, 3. Lehrjahr Anerkennungsjahr.
    Alles vergütet nach irgendeiner Anlage des DRK Tarifvertrags, die ich bis heute noch nicht gefunden habe; allerdings untersagt der Landesverband (auf welcher Grundlage auch immer) die Zahlung von etwaigen Zuschlägen und Sonderzahlungen, muss man sich einklagen oder kann man durch Verdi einfordern lassen, sofern man bereit ist, Mitglied zu werden.

    Bei uns gehen studentische Aushilfen, egal ob RS oder RA, mit 16 und ein paar Zerquetschten Euro die Stunde heim. Ich als Azubi bin froh, überhaupt etwas zu bekommen, statt es bezahlen zu müssen, allerdings trotzdem immer wieder schön, am Wochenende KTW für 3,40 die Stunde zu schrubben, und zu wissen, dass der Kollege auf dem anderen Sitz das gleiche für ein Vielfaches macht :cookie:

    Jörg: Dafür hab ich doch dich ;-)


    Vermutlich gibt es eine Übergangszeit und auch danach wird der RettAss ja nicht wertlos, sondern ist eben nur noch die zweithöchste nichtärztliche Ausbildung im RD.


    Das ist ja auch in Ordnung, allerdings schätze ich die Chance, hier hinterher übernommen zu werden jetzt schon als eher gering ein, daher bin ich einfach mal gespannt, wie es dann um uns Azubis stehen würde... :-)

    Mal ehrlich, es schickt sich nicht aber diese Praxis wird sich mit Sicherheit auch woanders wiederfinden.... Gerade am Fahrten eingeben und mal wieder die Oma, die prinzipiell nie einen Schein hat, 'nen falschen Schein von dem Arzt, wo man 3 mal in der Woche kulanterweise einen neuen nachholt oder nun mal Kauderwelsch ohne Kasse in der Hand? Es ist nicht korrekt, aber einfacher, das Häkchen bei Privat zu setzen.... Das ganze geht zur Verwaltung und die schickt die Rechnung raus, fertig.Hausgemachtes Problem ganz groß.

    wenn man bestimmte verhaltensweisen von jedem praktikanten erwartet, dann kann man die auch mal schriftlich zur verfügung stellen - genauso wie infos, die eh jeder praktikant braucht wie zB die schichtzeiten.


    off-topic:
    hihi, da fällt mir gerade etwas ein, so am rande. das hab' ich damals in doppelter ausführung bekommen; allerdings fehlte in einer der beiden ziemlich am anfang irgendwo ein satz, sodass dann ein konstrukt wie "die persönliche hygiene ist zu wahren. falls diesbezüglich unklarheiten bestehen sollten, wenden sie sich bitte an .... ." zu lesen war. fand ich ziemlich.... amüsant. :D weiss ja nicht, ob's mittlerweile aufgefallen ist!

    Aus meiner Sicht glaube ich aber, dass der Truppmann für den Rettungsdienst eher von mäßigem Interesse ist.
    Ich habe den Truppmann Teil I (Grundlehrgang) erst vor einer Weile (für die FFW) fertig gemacht. Der umfasste etwa 80 Stunden. Grob zusammengefasst sah unser theoretischer Anteil (haben mit Material der LFKS in Koblenz gearbeitet) vom Stundenplan her so aus:
    Rechtsgrundlagen, Brennen und Löschen, Fahrzeugkunde, Verhalten bei Gefahr, Gerätekunde PSA / Rettungsgeräte, Löschgeräte / Schläuche / Armaturen, Löscheinsatz, Löschwasserentnahme, Technische Hilfeleistung, Rettung.
    16 Stunden Erste Hilfe Kurs, etwa 30 Stunden Einsatzübungen, allerdings eher den Löscheinsatz betreffend.
    Hoch war der Lernfaktor bezüglich TH also eher nicht. (Gerätekunde, Eigenschutz, einfache Grundlagen eben.) Einiges mehr habe ich da schon bei unserer letzten TH-Übung mitgenommen, da hier im Vorfeld Grundsätzliches durchgesprochen, im Anschluss dann erst Stück für Stück - in unserem Fall ein auf dem Dach liegender PKW - zerlegt und das Wie und Warum währenddessen erläutert wurde. Natürlich macht jeder seine Übung anders...
    Falls aber explizit daran Interesse besteht, würde ich also vielleicht eher gucken, mal an einem TH-Lehrgang oder zumindest an einer TH-Übung teilzunehmen soweit möglich...