Toll... Da kann man das Zeug eigentlich gleich im Supermarkt verkaufen. :-/
Tja, grau, grau ist alle Theorie.
bzw.
Wer garantiert, dass das Zeug dann nicht in dunkle Kanäle gewandert ist ?
Interessanterweise wurden in fast allen Fällen im Rahmen der Ermittlungen die Bestände geprüft (eine Sysiphos-Arbeit: vor Ort nachzählen, dann alle Rezepte und Lieferscheine im Btm-Buch nachtragen und gucken, ob das Ergebnis stimmt), mit dem Ergebnis, dass es keine (relevanten) Fehlbestände gab. In derselben Zeit gab es nur zwei Apotheker, die - aus verschiedenen Gründen - einmal hunderte von Diazeplam/Flunitrazepam-Tabletten und im anderen Fall ebenfalls hunderte Tabletten und mehrere Liter Methadon-Lösung einfach so über die Theke gereicht haben. Den erstgenannten hat das seine Betriebserlaubnis gekostet, den letztgenannten IIRC Betriebserlaubnis und Approbation, da bin ich mir aber nicht ganz sicher.
Sehr viel problematischer ist allerdings im Vergleich der ärztliche Umgang mit Btm, sowohl, was Formalverstöße wie unerlaubte Abgabe betrifft wie auch die bedenkenlose Verschreibung, und richtig schlimm (und schwerer nachweisbar und strafrechtlich nur sehr schwer zu fassen) ist oft die Verschreibungspraxis von Arzneimitteln wie Diazepam, Flunitrazepam, aber leider auch Lyrica. 100 oder 200 Tbl. pro Woche sind da leider kein Ausnahmefall. Wenn man dann noch bedenkt, dass man das via Ärztehopping fast grenzenlos vermehrfachen kann ... Man könnte manchmal den Eindruck gewinnen, dass da ganz erheblich das Problembewusstsein und dann auch die Durchsetzungskraft fehlt.
Auch das gilt natürlich nicht für jeden Arzt oder auch nur die meisten Ärzte, es sind aber doch erschreckend viele, insbesondere angesichts des Dunkelfeldes (sowas fliegt ja eigentlich fast nie auf, es sei denn, es geht mal was schief - oder bei der Krankenkasse wird irgendwann eine Prüfschwelle getriggert, was man allerdings vermeiden kann, wenn man auf Privatrezept verschreibt ...).