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Im Hochgebirge macht es dann Sinn, wenn man ein Netz hat. Hat man das da immer?
Überraschend häufig. Sonst stellt sich aber die durch die App zu lösende Frage eh nicht: wenn man keinen Notruf ansetzen kann, muss man weder die Rufnummer kennen noch seinen Standort übermitteln.
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Und gibt es nicht schon Ortungsgeräte für solche Gegenden? Reicht ein normales Handy im Betrieb nicht für eine Ortung?
Nein. Eine "Handyortung" funktioniert in (Groß-)Städten und ähnlich gut versorgten Gegenden einigermaßen, aber auch nur bedingt genau; um dort jemanden wirklich ausfindig zu machen, genügt das alleine nicht.
Auf dem Land, erst recht im Hochgebirge, sind die Funkzellen viele Kilometer groß. Abgesehen davon, dass die Funkzellenkarten der Provider sehr wenig zuverlässig sind und oft auf theoretischen Berechnungen statt Messungen beruhen - weshalb zum Beispiel in Bayern und Baden-Württemberg die Landeskriminalämter landesweit die Funkzellen kartographieren, allerdings weniger zum Zwecke der Vermisstensuche -, grenzt das das Suchgebiet nur sehr grob ein. Das ist nicht selten selbst für einen Hubschraubereinsatz deutlich zu wenig. Sogar dann, wenn die Polizei aushilft und einen hubschraubergestützten IMSI-Catcher einsetzt, um das Handy lokal zu peilen, kann die "Ortung" so weit daneben gelegen haben, dass man im komplett falschen Suchgebiet tätig wird und das Mobiltelefon daher nicht oder sehr spät findet. Der Standort, den das Mobilgerät selbst kennt, ist dank GPD aber sehr genau.
Selten kennen sich Ortsfremde - nicht nur, aber gerade in Wald und Hochgebirge - gut genug aus, um ihren Standort korrekt zu beschreiben; das geht nicht selten auch auf der Autobahn schief. - Und natürlich könnte jemand, der ein Smartphone oder einen anderen GPS-Empfänger hat, auch einfach seine Position ablesen und durchgeben, aber in der Praxis kann nicht jeder das Gerät ausreichend bedienen oder die Angaben - Koordinatensystem! - korrekt verstehen, und nicht selten ist die Mobiltelefonverbindung von schlechter Qualität und von Übertragungsstörungen gekennzeichnet, die die korrekte Übermittlung langer Zahlenreihen nicht erleichtern.
Von sprachlichen Hürden im Ausland noch gar nicht gesprochen ...
Und schließlich: es schadet ja nichts, nützt aber potentiell.
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Und ist das tatsächlich ein signifikantes Problem, das man hier lösen wollte?
Das alte Problem: welchen Aufwand betreibt man zur Vermeidung von oder Intervention bei eher seltenen Notfällen? Nachdem der Aufwand hier eher niedrig ist, finde ich die Antwort darauf aber im vorliegenden Fall recht einfach.
Ich hätte dabei ganz andere Probleme im Bereich des Datenschutzes. Wenn ich lese, dass man über die Webseite einen Test auslösen kann, bedeutet das ja, dass der Betreiber - oder jedermann mit Zugriff - jederzeit meine Ortung auslösen kann. So etwas will ich wirklich nicht. Wenn, dann darf die Übertragung nur vom Mobilgerät durch die App selbst und nur nach Zustimmung des Nutzers ausgelöst werden, nicht ändert remote. (Oder habe ich da etwas missverstanden?)
-thh