Beiträge von Blodwyn76

    Wie Daniel Grein schon gesagt hat: erstmal Kompliment an den ÄLRD und den RD Bereich insgesamt. Hier scheint es sich um einen Bereich zu handeln, in dem man sich tatsächlich Gedanken um die Patientenversorgung durch RA wie auch durch NA und sowohl medizinisch als auch organisatorisch macht!
    Persönlich finde ich die Algorithmen zwar sehr unübersichtlich und manches auch fachlich fragwürdig, aber man hat zumindest ne Grundlage geschaffen und die scheint ja auch überarbeitet zu werden.
    Die freigegebenen Medikamente finde ich auch in Ordnung, da sie genau den Alltagsbereich abdecken, in dem der RA in Handlungszwang kommen kann. Sinnvoll finde ich auch die Erwägungen zum Thema NA Nachforderung nötig oder nicht!
    Allerdings hoffe ich immer noch, dass es sich v.a. beim Esketamin um nen Druckfehler handelt, weil es gibt ja doch nen Unterschied zwischen niedrig dosieren (z.B. 0,125mg je kg KG) oder massiv unterzudosieren (z.B. 2,5mg für den 90kg Pat!?).
    Super Ansatz, gute Umsetzung, jetzt noch Details sinnvoll anpassen und dann evaluieren!

    Alte Diskussion, trotzdem nochmal meine Meinung: ich brauche vor Ort primär keine Information, sondern Handlungskompetenz. Und da hilft mir der Tele NA gleich Null. Gerade für das "Abarbeiten der Standardeinsätze" brauch ich eben keine Unterstützung. Sorry, aber das "Standard-ACS" sollte jeder RA (mit den entsprechenden Kompetenzen ausgestattet) auch ohne Unterstützung bzw. bei Komplikationen auch bis zum Eintreffen des NAs hinbekommen. Und für welche "komplexen" Einsätze brauchs denn nen TeleNA wenn ich da draussen kompetente NAs hätte??? Soll der dem Chirurgen sagen, welches Antiarrhythmikum indiziert ist, oder dem Hausarzt-NA wie ne Narkose geht und dann Handlungsanweisungen geben beim schwierigen Atemweg?
    Das sind Kompetenzen, die jeder im RD tätige in seinem Ausbildungsrahmen selber haben muss! Und wenn der einzelne sie nicht hat, sollte er sie erwerben oder sich überlegen, ob er den richtigen Job hat.


    Ne Unterstützung im Hintergrund (Zielklinik klären, eventuelle Wechselwirkungen mit der Dauermedikation des Patienten etc.) mag ja ganz nett sein, ist aber in dem Umfang dann doch bissl teuer wahrscheinlich.
    Für mich ist das wieder ein Projekt, mit dem sich jemand profilieren will (wie auch so abstruse Projekte wie mobile Stroke Units etc., aber das ist ne andere Diskussion).


    Nochmal: vor Ort brauche ich Handlungskompetenz und Entschlossenheit um Probleme, die den Pat. vital bedrohen, bzw. massiv beeinträchtigen, zu lösen. Und da hilft nunmal nur ne gute Aus- und Fortbildung sowohl für RAs als auch für NAs.

    Taubenzüchter: prinzipiell geb ich Dir da natürlich recht. V.a. da der RA bei der Medi-Gabe ja sozusagen unter "besonderer Beobachtung steht". Andererseits: wenn man jedem (Not-) Arzt nach fehlerhafter Medi-Gabe die Approbation "schreddern" würde, hätte der Ärztemangel ganz andere Dimensionen. Aber wie oft habt ihr schon erlebt, dass ein Arzt nach einer fehlerhaften Massnahme auch nur von einem Kollegen darauf angesprochen wurde, geschweige denn wirkliche Konsequenzen bekommen hätte?
    Klar darf eine fehlerhafte Medigabe nicht unter den Tisch gekehrt werden, aber wo Menschen arbeiten passieren halt auch Fehler. Aber wo fängt das an? Wer kontrolliert denn die "alltägliche" Arbeit des RAs (und der NAs). Wer moniert denn z.B. eine unzureichende Sauerstoffgabe, eine suboptimal angelegte Schiene, ein Rumtrödeln beim kritischen Patienten, ein inkonsequentes Airwaymanagement usw.? Schon aus diesen "offiziellen" Massnahmen des RAs/NAs können u.U. lebensbedrohliche Konsequenzen entstehen. Und wen interessierts?
    Ein wirkliches Qualitätsmanagement, dass sich auch um die medizinischen Massnahmen des RD-Personals kümmert, hab ich bisher im deutschen RD noch nicht erlebt.
    Aber kaum gehts um Medis sollen daraus Konsequenzen entstehen, wenn über Jahre hinweg gemachte Fehler nicht interessieren?
    Meines Erachtens wäre dies z.B. auch eine Aufgabe des ÄLRD, die alltäglichen und erweiterten Massnahmen des RD-Personals (auch des ärztlichen!) zu kontrollieren (z.B. durch regelmässiges "Mitfahren" auf dem RTW, durch Kontrolle der RD-Protokolle und Einsatznachbesprechungen). Damit hätte er dann auch einen Überblick über den "Stand der Dinge" bei "seinen" RDlern und man könnte ernsthaft über Freigabe von Medis etc. nachdenken...

    Mal abgesehen vom Sprit, der Abnutzung der Dienstkleidung, o.ä. - warum kostet das Geld?


    Dass manch ORGL solche Einsätze umsonst macht ist ja echt nett (oder wie auch immer man das nennen will), aber hast Du Dir mal den Stundensatz eines LNA angeschaut... Manch einer bekommt da Dollarzeichen in die Augen wenn der Melder pfeift (naja, eher CHF Zeichen beim momentanen Dollarkurs ;) ).
    Also umsonst ist das nicht wenn der LNA kommt...

    Noch mehr Abkürzungen :p
    Brust/Bauch/Becken/Beine (Oberschenkel). Also die vier problematischen Bereiche im Trauma und bei Problemen oft Entscheidungsgrund für sofortige Intervention oder "Load&Go".
    Aber auch beim internistischen Patienten wiederum lohnt es sich die 4Bs in die Erstuntersuchung mit einzubeziehen.


    Edit: und das ABC hat bei mir das BAK mittlerweile komplett ersetzt. Weil bös gesagt: ob der Pat. bewusstlos ist oder nicht interessiert nicht. Schaden tut ihm erstmal der verlegte Atemweg. Aber wenn man ehrlich ist läuft da viel eh unterbewusst. Patient spricht: also hat er erstmal kein relevantes A-Problem (gleichzeitig registriert man natürlich dass er bei Bewusstsein ist).
    Und wie o.g. für die Übergabe m.E. ein Klasse System:
    Hauptproblem (z.B. "Sturz aus 5 Meter Höhe...") -> ABCDE -> Massnahmen und Verlauf -> SAMPLE und alles ist gesagt ;-)

    Naja. Weniger Frage- als Handlungsschema, aber für eigentliche alle Patienten egal ob Trauma oder internistisches Problem anwendbar:
    A(irway): Atemwege frei? HWS fix b.B.
    B(reathing): Atmung beurteilen, Auskultation, SpO2, O2, bzw. Beatmung
    C(irculation): Rekap, Puls, RR, Haut, "4B", Infusion...
    D(isability): Neurostatus, GCS, Pupillen...
    E(xposure): entkleiden, Wärmeerhalt, sonstige Verletzungen...


    (nur grobe, unvollständige Aufzählung der Massnahmen)


    Finds immer wieder nützlich sich gerade bei komplexen Patienten darauf zu besinnen.



    Hehe. Securo war ne Sekunde schneller ;)

    Würde Dir auch eher die einschlägigen "4-5 Buchstabenkurse" empfehlen (PHTLS, ACLS etc.). Die vermitteln in kurzer Zeit kombiniert mit der zugehörigen Lektüre sowohl aktuelles Fachwissen als auch Handlungskompetenz in den aktuellen Massnahmen (z.B. Airwaymanagement). Weil auch die Praxis leidet unter ner längeren Auszeit im RD.

    Das sind ja mal tolle News. Darf ich fragen, woher Du die Info hast, bzw. wo man das nachlesen kann? Weil in den Dokumenten zum Nachdiplomstudium die ich bisher gesehen hab stand das nicht so explizit drin. (v.a. das mit dem RS SRK).

    Ok. Danke für de Info. D.h. als Dipl. RS SRK müsste ich den Aufbaulehrgang mit Prüfung machen um fürs Nachdiplomstudium zugelassen zu werden? Oder reicht die "alte" SRK Anerkennung?

    Wenn ich es richtig verstanden habe, begründet sich die HF Anerkennung ja durch die Länge der Ausbildungsdauer.
    Ist es denn möglich, nach abgeschlossenem Aufbaulehrgang die "echte" Anerkennung HF zu erhalten, wenn man z.B. durch ein deutsches Abitur auf eine entsprechend lange Ausbildungsdauer (und damit ja Punktezahl) kommt.
    Oder ist es für einen Ausländer wirklich nur noch durch Absolvierung der Ausbildung in CH möglich den "echten" HF Titel zu bekommen (was ja v.a. in Hinblick auf die Nachdiplomsstudiengänge wie z.B. Anästhesie wichtig wäre).
    Ich blick da nicht mehr so wirklich durch langsam 8|

    Ich werde nie verstehen, wie man als Angestellter im RD Ausschreibungen gutheissen kann.
    Soziale Unverträglichkeit, ständige Angst um den Arbeitsplatz, Lohnabstriche bei eh schon miesem Gehalt (trotz Tarif finden sich da sehr nette Wege) usw. usw.
    Wie oben angesprochen müssen auch Krankenhäuser wirtschaftlich arbeiten, natürlich. Wie jede andere Firma auch.
    Auch im RD finden regelmäßig Verhandlungen über die Kosten statt und das ist ja auch gut.
    Aber dieser ständige Spiessrutenlauf für die Angestellten!? Das kann doch nicht das Ziel sein in einem eh schon stressigen Job mit hohem Burnout Potential. Ich bin der letzte, der etwas gegen Weiterentwicklung im RD hat, aber nicht nur im wirtschaftlichen Bereich (darum geht's doch ehrlichgesagt bei Ausschreibungen) und nicht auf dem Rücken der Angestellten. Qualität kann man auch durch externe Kontrollen, Festgeschriebene Standards und Mitarbeitermotivation (und zwar nicht durch Angst um den Arbeitsplatz) erreichen.
    Der RD gehört endlich als Aufgabe der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr, also nicht als Transportdienst eingestuft und dementsprechend gesichert. Oder aber wir schreiben gleich noch die Polizei, das Militär, die Feuerwehr etc. mit aus. Mann, könnte man da Geld sparen und Qualität verbessern!!! :applaus:

    Naja. Oder sie sind gezwungen, immer weiter zu schauen, wo man noch beim Personal einsparen kann. Weil der nächste billigere Anbieter kommt bestimmt... (und der Preis ist halt nunmal der wichtigste Aussschreibungsfaktor)
    Ich halte das immer noch für nen Spießrutenlauf für die Angestellten.
    Drum bin ich ein Freund der (Re-)Kommunalisierung.
    Dass das ein guter Weg ist sieht man m.E. grad bei den ILS in Bayern.
    In den Fällen die ich kenne hat sich die Arbeitssituation für die Angestellten eher verbessert.

    Viel schlimmer finde ich, dass die Ausschreibungen ja regelmässig (4-5 Jahre!?) neu stattfinden sollen.
    Wie soll man denn als Angestellter da von Arbeitsplatzsicherheit sprechen und guten Gewissens z.B. mal ne Familie gründen, ne Wohnung kaufen etc. Wenn ich nicht weiß, ob und unter welchen Bedingungen ich in paar Jahren arbeiten werde. Klar, Arbeitsbedingungen ändern sich auch in der Privatwirtschaft, aber im RD kann sich die Firma dann halt net für nen anderen Auftrag bewerben etc.
    Im Hinblick auf die eh schon sozial unverträglichen Arbeitsbedingungen durch Schichtdienst, schlechte Bezahlung etc. m.E. nicht tragbar.

    Naja, wenn man von den möglichen Problemen bei den angesprochenen Krankheitsbildern mal absieht, fänd ich das Entonox allerdings durchaus interessant für den Rettungsdienst. Grad mal die Fachinfo durchgelesen:


    http://www.kompendium.ch/Monog…t.aspx?lang=de&MonType=fi


    Was will man mehr!? Schnell da, schnell wieder weg, überschaubare NW und KI...
    Eigentlich doch ideal für die präklinische Anwendung.


    Und sicher effektiver als Paracetamol :rofl:

    Ganz davon abgesehen, dass ich (abgesehen von evtl BTMrechtlichen Problemen) die Gabe von Morphin oder Fenta durch RA für recht sicher und effektiv halten würde (geht in anderen Ländern ja schliesslich auch), versteh ich nicht, warum in D niemand auf die Idee zu kommen scheint, entweder Nalbuphin (Nubain) für die RAs einzuführen (hohe analgetische Potenz aber nicht BTM-pflichtig und super steuerbar) oder aber mal schaut, was tatsächlich inhalativ möglich wäre. Soviel ich weiss hat man in England da doch sehr gute Erfahrungen damit gemacht (weiss evtl. jemand, welches Präparat da verwendet wurde? Lachgas o.ä.!?).
    Das wären doch auch interessante Möglichkeiten, wenn man den "dummen RAs" schon kein BTM in die Hand drücken will!?