Beiträge von dr.mabuse

    zu 1.: stimmt meiner Beobachtung nach so nicht, ich zahle nach Tarif, die Nachbarn ebenso, ist aber sicher örtlich unterschiedlich.


    zu 2.: stimmt so auch nicht, ein Hausbesuch kostet viel Zeit (Anfahrt, Abfahrt etc.), in der Zeit kann der Arzt in der Praxis 10 Patienten behandeln, das ist wirtschaftlicher (so der Patient in dem Quartal noch nicht da war), letztlich ist aber auch gewonnene Freizeit wertvoll.


    zu 3.: verstehe jetzt den Zusammenhang gerade nicht.

    Mich würde jedoch interesieren wie representativ dies ist. Ein Verfahrensanweisung beim Notfall den HA aus dem Behandlungszimmer zu holen und unter 0-112 einen Rettungswagen zu rufen, ist zwar keine suffiziente Notfallmedizin, aber klares qM.

    Meine Nachbarpraxen haben alle einen Notfallplan, auch Reanimationstraining wird dort regelmäßig gemacht (leider extern, was ich wie gesagt nicht so gut finde). Wir sind da trotzdem sicher etwas über engagiert, keine Frage. Man muss aber eben schauen was man selber umsetzen kann, die Kollegen ohne jegliche Notarzterfahrung fahren sicher mit ganz banalen Basics deutlich besser, als den Anspruch einer quasi notärztlichen Versorgung zu haben und das ist auch gut so.

    @Mosquito:


    Ich persönlich möchte doch gar nicht, dass RFP regelhaft gezwungen wird Praktika beim Hausarzt zu machen, schaden kann es bei Interesse aber sicher nicht. Warum bin ich gegen Zwangspraktikanten? Machen schlechte Laune und lernen nichts. Was können Lernziele bei Interesse sein? Kennenlernen des hausärztlichen Arbeitens, mehr gegenseitiges Verständnis, erlernen einer guten körperlichen Untersuchung und einer guten Anamnese. Erlernen der Kunst der Medizin mit begrenzten Mitteln :) Übrigens: auch der Hausarzt lernt ja wenn mal ein Prakti da ist, ist ja bei gegenseitigen Interesse nie eine Einbahnstrasse!


    Zum Thema QM, ich kann nur für meine Praxis sprechen:


    QM Notfallmedizin sieht bei uns wie folgt aus:


    -1 x monatlicher Check des Notfallrucksackes, komplette Liste mit Inhalt und Ablaufdaten der Medikamente und des Verbrauchsmaterials, Überprüfung auf Funktionstüchtigkeit, Dokumentation, jeder Mitarbeiter muss wissen wo welches Material ist, jeder muss mal alles in der Hand gehabt und ausprobiert haben


    - alle 3-6 Monate Reanimations/Notfalltraining mit wechselnden Szenarien in wechselnden Räumen (denke mir immer mal was neues aus, auch wenn es immer im drücken/beuteln endet, ebenso wird immer AED-anlage geübt)


    - klare Beschriftungen auf allen Notfallschubladen, auf sämtlichen Taschen des Rucksackes


    - ein zentraler Notfallplan in dem die häufigsten Notfälle kurz abgehandelt werden, nicht nur der Arzt, sondern auch die MFAs sollen wissen welche Medis bei was zu erwarten sind, jeder Mitarbeiter soll Grundzüge der Therapie kennen, auch das lasse ich immer mal einfliessen in unsere Übungen.


    Ach ja,überprüft wurde das ganze auch, da wir uns zertifizieren haben lassen, wie viele andere Praxen auch. Die Notfallversorgung ist wichtigster Bestandteil des QM gewesen zumindest bei unserer Zertifizierung. QM ist wie gesagt verpflichtend für alle Praxen, die Zertifizierung ist aber freiwillig.


    Ausserhalb des QM prüft übrigens auch manchmal das Gesundheitsamt die Notfallausrüstung in Praxen.

    @Mosquito nochmal zum Nachtrag, was ist der Unterschied zwischen Krankenhaus und Hausarzt, bzw. warum ist das absolut nicht vergleichbar?
    Der Hausarzt behandelt "unausgelesene Patienten" (so wie der Notarzt auch), er behandelt Probleme aus mehreren Fachgebieten, oftmals gleichzeitig (ähnlich dem NA übrigens).
    Der Hausarzt hat nicht 10 verschiedene Oberärzte aus 5 verschiedenen Fachbereichen zur Verfügung denen er alle mal einen Konsilschein hinlegen kann. Der Hausarzt hat im wesentlichen zur Verfügung: die Anamnese (oft über Jahre und Jahrzehnte, nicht nur als Ausschnitt), die eigenen Sinne, ein EKG, ein Horchrohr , ein paar Urinstix, ein Ohrlämpchen, ein Fieberthermometer, ein RR Messgerät. Die meisten Hausarztpraxen haben noch zusätzlich Sono, Spiro, LZ RR, LZ EKG, Ergometrie, das war es dann aber meist auch. Labor bekommt der Hausarzt nicht nach spätestens 2 Stunden, sondern spät am Abend, oder am nächsten Tag zu sehen.
    Trotzdem kann der fähige Hausarzt damit ca. 80% der Probleme seiner Patienten lösen, nur für 20% braucht es irgendjemand anders.
    Der Hausarzt arbeitet damit eigentlich ähnlich dem Notarzt mit begrenzten Mitteln in einem bunten Feld quer durch alle Gebiete und er arbeitet naturgemäß häufig mit unsicheren Diagnosen und "Syndromen". Er arbeitet auch im Niedrigpävalenzbereich (bedeutet: ein Patient der mit Thoraxschmerzen zum Hausarzt kommt, hat nur selten einen Herzinfarkt, ein Patient der damit beim Rettungsdienst, oder in der NA landet deutlich häufiger). Als Hausarzt muss man aus den vielen Patienten mit banalen Erkrankungen trotzdem diejenigen wenigen Patienten fischen die wirklich was haben, das ist verdammt schwierig, auch wenn man es so nicht glaubt.
    Auch wenn Hausarztmedizin keine Äktschn ist, so kann sie Spass machen, auch wenn man es sich nicht vorstellen kann, so hat doch jede Woche so ihre Knobelfälle zu bieten. Im Krankenhaus läuft das ganz anders ab, essind einach zwei unterschiedliche Welten.
    Meiner Meinung nach hat der Hausarzt mehr mit der Notfallmedizin gemein, als mit der Krankenhausmedizin, auch wenn es um deutlich unterschiedliche "Äktschnniveaus" geht.

    Tja schön wäre es, es bleibt abzuwarten wie die Umsetzung erfolgt, es gibt nämlich einen Pferdefuß: die sogenannten VERAHs (Versorgungsassistenten in der Hausarztmedizin oder so ähnlich) werden von den Praxisinahbern bezahlt, um VERAH zu werden muss man eine enstprechende Fortbildung machen die alleine für sich genommen schon recht teuer ist und vom Praxisinhaber bezahlt wird. Durch die "Förderung" bekommt man als Praxisinhaber zwar die Kosten der Ausbildung wieder rein, jedoch rutschen die Helferinnen( zumindest wenn der Arzt nach Tarif zahlt) automatisch bis zu 3 Tarifstufen nach oben (je nach voheriger Stufe). Die dann deutlich teureren Lohnkosten trägt der Paxisinhaber. Es mag sein, dass sich das Modell trotzdem in einigen Regionen trägt (nämlich wenn die VERAH wirklich hilft teure Arztstunden zu verringern und der Praxisinahber freie Zeit gewinnt), es bleibt aber abzuwarten.

    1. es ging keinesfalls nur um Hausärzte, sondern um "niedergelassene Ärzte", beim reanimationsfall war es ein Orthopäde...


    2. QM in Arztpraxen ist verpflichtend (nicht freiwillig), zentraler Bestandteil des QM ist die Notfallversorgung.


    3. ich halte den Beitrag für gemeingefährlich, suggeriert er doch dem Laien ggfs.: wenn der Doktor sich einen Notarzt in die Praxis holt, dann kann er nix und es könnte gut sein dass man der Patientensicherheit damit einen Bärendienst erweist. Oftmals wird der Notarzt jedoch geholt, nicht weil der Doc überfordert ist, sondern weil der Pat. bis zum KH überwacht werden muss, wie soll das der Ottonormalpat. nach diesem reisserischen Bericht verstehen? Selbst wenn der Arzt "überfordert" sein sollte, was sollte denn bitte die Alternative sein? Wie viele Ärzte werden sich evtl. jetzt scheuen die lauten roten Retter ins Haus zu holen?


    4. wenn ich in zwei Autos mit insgesamt mind. 4 Leuten anrücke mit lauter Geräten die Biep und Bup, usw. machen und auch dazu noch den ganzen Tach nix anderes mache, dann kann ich ein schön breites Kreuz vor mich hertragen wie eine Monstranz und mich entsprechend aufführen. Ich könnte aber auch mal kurz innehalten und versuchen in die Schuhe des Hausarztteams zu schlüpfen. Die Arzthelferinnen sind keine Rettungsprofis, echte, kritische Notfälle kommen eher selten vor, auch der Arzt ist ggfs. irgendwann mal vor Jahren mit einem kritischen Notfall konfrontiert gewesen. Selbst wenn sich alle "schulen" und fit halten, bei einem echten Notfall kommen die ins schlingern, denn "Schule" und "tägliche Praxis" sind halt zweierlei paar Schuhe. Das würde aber auch jeder von euch, wenn ihr schon entsprechend lange draussen seit, nicht euer Arbeitsgerät und eure Kollegen habt. Andere Szenarien kommen möglicherweise aber genauso oft vor, nämlich dass ein aus Sicht des erfahrenen Hausarztes nicht kritischer Notfall von hypertrophen Rettungsmenschen "upgegradet" wird (mir jetzt schon 2 mal passiert, dass kreislaufstabile, normofrequente neu entd. Vorhhofflimmerer, die von mir per RTW eingewiesen worden sind zum NEF nachbestellen geführt haben, beide male initial in der TAA, nach Beloc frequenznormalisiert, jederzeit beschwerdefrei selbst in der TAA). Auch der erhöhte RR braucht keinen Händchen haltenden Hausarzt neben sich, so keine zentrale Symptomatik besteht.


    5. es bestehen evtl. Interessenskonflikte in der Berichterstattung, was ist nämlich die Lösung? Genau: teure Kurse von tollen Anbietern, die meist keinerlei Idee davon haben wie ein niedergelassener Arzt arbeitet, mit welchen Schwierigkeiten dieser in diesen Situationen zu kämpfen hat. Wie sieht dann der tolle Kurs aus? Der Arzt kommt (evtl. mit Team, aber oft alleine) zum BLS/ALS Kurs am Phantom, alle drücken und beuteln mal ein bisschen, dann werden wenn es schlecht läuft noch heroische Intubationen geübt usw....


    Was bringt das? Meiner Meinung nach: genau gar nix. Warum? Arzt und Team müssen gemeinsam in ihren Räumlichkeiten mit ihren Materialien üben, alles andere ist Quark mit Soße. Alleine schon bei den Materialien geht es nämlich los, niedergelassene Ärzte (um mal von den Hausärzten als beliebte Sparringspartner weg zu kommen) haben so einen unterschiedlichen Background an Erfahrung mit Notfällen, dass man da einfach schauen muss: was kann ich persönlich und mein Team sicher umsetzen, habe ich schon mal mit einem Larynxtubus gearbeitet, habe ich Intubationserfahrung usw.. Es geht weiter mit den Räumlichkeiten und dem Team, Trainings machen nur in den eigenen Räumlichkeiten mit dem gesamten Team Sinn, weil: wie beginnt der Notfall? Hol doch mal den Notfallkoffer/rucksack. Mach ich, wo ist der denn? Zieh doch mal xy auf, mach ich, wo ist das denn und wie geht das denn? To be continued...


    Das alles wird einem aber in den tollen (und teuren) Schulungen die es ja zuhauf gibt und die auch regelmäßig ausgebucht sind, ganz und gar nicht vermittelt und es wird auch nicht darauf hingewiesen! Der Arzt geht da hin und denkt: jetzt habe ich aber einen ganz tollen Kurs besucht...


    Wie kann man es verbessern? Man sollte die Kollegen stärken und nicht klein machen. Notfallmedizin ist Chef und Teamsache, Kurse sind schön, aber wichtig ist das regelmäßige Training in der eigenen Praxis und dazu braucht es höchtens initial mal einen Profi der mit einem mal Empfehlungen, die Praxisräume und das Material durch geht. Ansonsten braucht es einfach nur ein billiges Phantom und regelmäßige Übungen, auch ganz ohne Profis (jetzt habe ich aber was gesagt :))

    @Guy,


    ich glaube Du hast ein nicht zutreffendes Bild vom kassenärztlichen Notdienst und von der Tätigkeit eines Allgemeinmediziners. Die Vorstellung alle Ärzte müssten doch irgendwie den Job eines Allgemeinmediziners machen können, die trifft man ja öfters an, sie entspricht jedoch nicht der Realität. Auch Dein Bild vom KV Notdienst scheint mir sehr durch die "Retterbrille" geprägt, so nach dem Motto: na wenn es kein Notfall für die 112 ist, dann kann man da auch den Psychiater hinsetzen, der wird das schon reissen können. Gerade im KV Notdienst geht es jedoch darum bei unbekannten Patienten mit begrenzten Mitteln aus denjenigen 100 Patienten zB den einen mit Pneumonie rauszufischen, oder aus 20 Bauchschmerzen den einen mit der Appendizitis. Auch geht es darum schädliche Übertherapie (die oft aus Angst oder Unkenntnis erfolgt) zu vermeiden, zB nicht jeden Atemwegsinfekt mit Antibiotika zu versorgen (oder nicht Cipro bei der Tonsillitis aufzuschreiben), oder jeden Patienten mit Bauchschmerzen einzuweisen etc.. Auch die oft bestehende Polymedikation und Begleiterkrankungen müssen beachten werden bez. Kontrainidikationen (zB gerade bei den so gerne verordneten Schmerzmitteln Ibu, Diclo etc.).


    Ich persönlich sehe mittlerweile immer mehr Patienten mit absurdesten Therapien/Fehldiagnosen durch den KV Notdienst, ich denke auch die Krankenhauskollgenen wissen einiges zu berichten (zB dass man an der Einweisungsfrequenz die Fachrichtung des KV Dienst Kollegen erkennen kann). Natürlich kann man die Performance durch Kurse/Fortbildung verbessern, ein wesentlicher Bestandteil der ärztlichen Arbeit ist jedoch die Erfahrung und die ist durch Fortbildung eben nur marginal verbesserbar. Der Kollege hat absolut recht, ich würde mich als psychother. Kollege auch nicht in der LAge sehen den Dienst gut zu versehen.

    Mabus. Ich bin ja auch kein Fan des DEGINA-Facharztes, aber du übertreibst auch ein bisschen. Die Notfallmedizin würden vllt. den OA und einen WB-Assi stellen.. die restlichen Arbeitstiere kämen selbstverständlich auch wie bisher rotationsmäßig aus den anderen Kliniken. Also nicht nur schwarz und weiß ;-)
    Egal..wird es eh nicht geben. Hoffe aber die ausgehandelte Weiterbildung kommt bald mal...


    Woher stammt Deine Gewissheit und wenn es so wäre, wozu braucht es dann den FA Notfallmedizin? Das gibt doch nur wieder komplettes Kompetenzgerangel.

    Nix als PR für den guten Mann und seine tollen Kurse. Das Problem sind nicht die jungen Ärzte, sondern die fehlende Supervision durch erfahrene Ärzte und das stiefmütterliche Dasein von vielen Notaufnahmen. Wenn es den FA für (innerklinische) Notfallmedizin gäbe, dann wäre alles besser? Glaube ich nicht, dann würden halt Jungassis für Notfallmedizin in der NA rumspringen und es gäbe genausowenig "Silberrücken" die dort supervidieren wie jetzt auch. Abgesehen davon wage ich zu bezweifeln, dass man den Bedarf mit Ärzten für Notfallmedizin wirklich decken könnte. Karrieremässig wäre der nämlich eine ziemliche Sackgasse. Niederlassung? Geht nicht. Chefarztposten gäbe es nur wenige (in den wenigen großen Häusern wo die NA eine eigenständige Klinik ist), Endstation Oberarzt in einer NA für immer und ewig, mag einige geben die das gut finden, dürfte aber die Minderheit sein. Ein letztes Argument gegen den FA Notfallmedizin: wie sollen eigentlich die Kollegen der Chirurgie und Innere die Beurteilung von Notfallpatienten lernen wenn das bald auch eine Subspezialisierung ist. Ich möchte ausserhalb des Krankenhauses dann von keinem Internisten oder Chirurgen behandelt werden, der nie in der Notaufnahme gestanden ist und keinerlei Erfahrungen mit dem "unvorsortierten Patientengut" hat.

    Ich denke auch wir meinen das gleiche. Bezüglich "Beauftragter": derjenige der Geräteeinweiser/beauftragter (whatever, also die Geräteeinweisung vom Hersteller erhalten hat) ist muss im Buch verzeichnet sein und der muss nicht notwendigerweise auch MPG beauftragter sein. ZB bei unserem Defi bin ich und meine Ersthelferin eingetragen und vom Hersteller/MP Berater eingewiesen, damit dürften wir beide auch weitere Personen einweisen, aber Personen die von uns eingewiesen sind dürfen nicht andere einweisen.
    Genug der Haarspalterei, ich glaube die Sachlage ist klar geworden.


    Einweisen darf beim Betreiber (in dessem Auftrag) nur derjenige, der vom Hersteller, bzw. durch eine von diesem beauftragte Person (MP-Berater) als Gerätebeauftragter geschult ist und für den diese Schulung nachgewiesen werden kann.

    Nichts anderes habe ich glaube ich gesagt. Es geht dabei aber nicht um eine "Schulung als Gerätebeauftragter", sondern um eine Schulung/Einweisung auf das Gerät durch den Hersteller/den Med.techniker. Eine allgemeine Schulung zum "Gerätebeauftragten" ist nicht notwendig, ich zumindest habe keine und bis jetzt wurde nichts beanstandet. Die beauftragte Person zur Einweisung anderer Mitarbeiter muss auch nicht in Personalunion MPG Beauftragter sein. Natürlich muss aber im Gerätebuch der Beauftragte verzeichnet und genannt werden.
    Eigentlich will ich nur sagen: "MPG Beauftragter" ist so was wie "Gleichstellungsbeauftragte/r", dazu braucht es keine Schulung/Ausbildung, oder sonstiges (schadet aber sicher nicht), es muss einfach einen geben der dazu ernannt ist (ob mit, oder ohne Urkunde ist herzlich wurscht, Urkunden sind was schönes, schriftlich sollte halt fixiert werden wer es denn nun ist). Die einzige Funktion ist auf das Einhalten der Vorschriften/Dokumentationen zu achten. Die messtechnischen und sicherheitstechnischen Kontrollen müssen sowieso durch die Hersteller, oder Medizintechniker gemacht werden, der Beuaftragte sollte aber wissen wann was wie kontrolliert werden muss. Wie einzelne Betriebe das nun auslegen dürfte unterschiedlich sein, so wird es sicher große Betriebe (mit großem Med.technikpark) geben, die notwendiger(und sinniger-)weise hochprofessionelle Schulungen machen und möglicherweise Extragratfikationen/posten vergeben für denjenigen der es macht und es wird kleine Betriebe geben wo es halt irgendein Depp nebenher macht.
    In meinem Leben war ich schon zweimal "Beauftragter", ganz ohne Schulung und auch ohne Urkunde.
    Einmal in einer Klinik konnte ich mich nicht wehren (da war ich noch kleiner Jungassi) und wurde zum "POCT Beauftragten" ernannt (POCT= "Point of Care Treatment", -> zB Blutzuckermessgeräte). Jetzt bin ich halt MPG Beauftragter weil es halt in der Praxis jemand sein muss. Meine eine med. Fachangestellte ist übrigens von mir zur Hygienebeauftragten ernannt worden (auch ohne Urkunde, aber vielleicht bastel ich nochmal eine :)).

    klakon:


    so wie ich es verstehe muss der Einweiser vom Betreiber beauftragt werden, es ist aber nicht notwendig, dass alle Einweisungen nur der MPG Beauftragte macht. Der Betreiber könnte auch einen anderen eingewiesenen Menschen beauftragen, der Betreiber könnte hergehen zu Angestellten A, der eingewiesen ist (aber nicht notwendigerweise MPG beauftragter) und ihm sagen, weise doch mal bitte Herrn B ein. Der MPG Beauftragte muss einfach auf die ordnungsgemässe Führung der Gerätebücher einschliesslich der Doku der Einweisungen und der Prüffristen wachen, nicht mehr, nicht weniger.

    so isses, eigentlich ganz einfach. Es muss formal einen MPG Beauftragten geben, der muss nicht geschult werden(schadet aber sicher nicht). Dessen Job ist es die Einhaltung des MPG zu beaufsichtigen. Das bedeutet letztlich nichts anderes, als das Geraetebuch pflegen, aufzupassen wann Gerate wie nach dem MPG zu kontrollieren sind (STK und MTK). Die eigentliche Kontrolle muß ein lizensierter Techniker machen, entweder vom Hersteller, oder von einer beauftragten Medizintechnikfirma. Einweisen darf eigentlich jeder der ersteingewiesen ist. Der Job vom MPG Beauftragten ist dabei aufzupassen, dass diese Einweisungen dokumentiert werden. Summasummarum ein Job den jeder machen kann der bis drei zahlen kann, unter anderem ich gezwungenermaßen in meinem eigenen "Betrieb".

    @ Christian: ich schreib nirgendwo, dass ich pauschal fünfe gerade sein lassen möchte. Zum Thema Kopf aus der Schlinge ziehen, ich kann mir vorstellen, dass man als befragte Krankenschwester sehr wohl in dieser Situation betonen möchte, dass man keinerlei Verantwortung (gar nicht mal unbedingt nur im rein juristischen Sinne) getragen hat und alles korrekt weiter gegeben hat. Wahrscheinlich war es ja auch so, es ist halt eine Aussage von einer Beteiligten und damit ein recht wackliges Standbein.

    Das grosse Leid, der evtl Jobverlust, wird hier mehr thematisiert, als der Tod der Mutter und das Leid der Angehörigen!? Verstehe einer der will, aber ich nicht.

    Wird das Leid der Angehörigen jetzt durch den Schuldspruch irgendwie geringer? Das ist fraglich meiner Meinung nach. In der Psychiatrie hat sich in den letzten Jahren einiges geändert (unter anderem auch weil in den Medien auch die Rechte psychiatrisch Kranker Thema waren und auch angeprangert wurde, dass zu viel Zwang angewendet wird), ärztliche Zwangsmassnahmen (und Zwangsmedikation) haben eine deutliche Restriktion erfahren. Ich denke es ist dadurch auch viel Unsicherheit bei den Psychiatern entstanden. Zum Thema psychiatrische Sachverständige sage ich jetzt mal nichts, auch da ist ja bekanntermassen einiges im Argen gewesen in den letzten Jahren (wenn auch eher im umgekehrten Fall, zB bei der hessischen Steuerfahnderaffäre, oder im Fall Mollath). Vielleicht schlägt das Pendel jetzt mal wieder in die andere Richtung aus. Im Nachhinein wissen es (wie immer) alle besser, letztlich beruht der Schuldspruch ja vor allem auf den Aussagen der Krankenschwester, die ja auch ein deutliches Motiv hat ihren Kopf aus der Verantwortungsschlinge zu ziehen. Ich empfinde jedenfalls Mitleid mit der Ärztin und den Anghörigen und ich glaube dass die rein rechtliche Aufarbeitung wahrscheinlich auf beiden Seiten zu nichts führt, so richtig sie auch juristisch sein mag. Ich würde den Job in der Psychiatrie nicht machen wollen, wir wissen doch alle wie unsicher Einschätzungen von Menschen sind und was da Psychiater so aushalten müssen (zB auch bei der fälschlichen Einschätzung bez. Suizidalität), davor habe ich ziemlich Respekt, gerade weil es manchmal auch so augenscheinlich tragisch enden kann.

    Hmmmm, könnte es daran liegen, dass Du Dich evtl. missverständlich ausdrückst? Der Tenor Deiner Aussage war für mich recht eindeutig:
    SPD Chef redet von Blödsinn, das ist ein schlechter Umgang mit Andersdenkenden (mit der recht diffusen Andeutung zu der Situation in anderen Ländern). In Zusammenhang mit dem von Dir zitierten SED Liedgut als Beispiel für das "Lager dem die SPD angehört" ist das zumindest mal extrem missverständlich, wenn nicht gar "polemisch" :)
    Sei es drum, für mich ist da auch gerne Schluss, sind ja nur Verdrehungen und Unterstellungen meinerseits und Du hast völlig sachlich argumentiert, so können wir es gerne stehen lassen :biggrin_1:

    Allerdings hat das betreffende Lager natürlich mit "Die Partei, die Partei, die hat immer recht" passendes Liedgut zur Hand.

    Okay, Du hast das "betreffende Lager" geschrieben und dann ein SED Propagandalied zitiert, damit erweckst du zumindest den Eindruck die SPD in eine Tradition mit der SED stellen zu wollen, wenn das nicht Deine Intention war, um so besser, dann verstehe ich Deine Verknüpfung aber nicht.

    hat er ja schlicht zu "Blödsinn" erklärt, und zwar in seiner Funktion als Vorsitzender einer Partei - da finde ich die Anmerkung nicht besonders "abstrus", dass ein solcher Umgang mit Andersdenkenden in unserem genauso wie in vielen anderen Ländern schlechte Tradition hat. Zur inhaltlichen Seite siehe nur http://www.n-tv.de/politik/Ich-habe-eine?le11819641.html .


    Butter bei die Fische, welche anderen Länder sind gemeint (um nicht weitere Missverständnisse zu provozieren)? In GB schlägt man sich bisweilen nahezu, bzw. es fallen deutlich drastischere Worte, aber Großbritannien hast Du wohl nicht gemeint. Wenn ein Parteichef Blödsinn zu Ideen anderer sagt und deswegen schon Undemokrat ist, dann besteht das Parlament wohl aus Faschisten und Stalinisten (je nach Lager) , da fallen mir aus allen Lagern auf die Schnelle nämlich deutlich schlimmere Attacken ein.


    Vielleicht hast Du ein klein wenig überzogen, kann ja passieren im Eifer des Gefechtes? Nicht zuletzt ist allgemein eine Argumentation aufgrund von politischem Liedgutes ein wenig dünn.


    http://www.focus.de/politik/de…h-zurueck_aid_386892.html

    Lieber Schmunzel ein paar Nachhilfestunden seien gestattet wegen des abstrusen SED-SPD Vergleichs:
    https://de.wikipedia.org/wiki/…g_von_SPD_und_KPD_zur_SED
    und
    https://de.wikipedia.org/wiki/Lied_der_Partei


    Man kann zur SPD sagen was man will und ich bin weder Mitglied noch Stammwähler, aber wenn es eine Partei in Deutschland gibt die die Fahne der Demokratie hochgehalten hat und deren Mitglieder gleich zweimal hintereinander dafür verfolgt wurden, dann die SPD. Dein Vergleich ist einfach daneben, da mag man zur SPD stehen wie man will.


    Zum Thema dieser blödsinnigen Diskussion:
    der Wähler hat (wie immer) Parteien gewählt und keine automatische Koalition der größten Parteien (deren Bedingungen und Vertrag er ja gar nicht kennen kann), mit welchem Partner eine Partei ihre Ziele verwirklichen kann, das bestimmt bis jetzt zumindest immer noch die Partei. Seit wann wählen wir in Deutschland automatische Zwangskoalitionen der zwei größten Parteien? In Deutschland bestimmen schon immer die einzelnen Parteien wer mit wem koaliert, warum das jetzt auf einmal undemokratisch sein soll wenn man nicht nur im kleinen Parteikreis festlegt wer mit wem soll, sondern auch noch die Parteibasis dazu befragt, auf die Erklärung bin ich mal gespannt (zumal es um parteipolitische (!) Ziele im Koalitionsvertrag geht). Ich finde diese Diskussion absolut lächerlich, zumal diese Frage an alle Parteien gehen müsste (war es denn der allgemeine Wählerwille in Hessen, dass dort Schwarz-Grün regieren wird?). Das ist doch Kasperletheater, schade dass Frau Slomka sich vor so einen Karren spannen lässt.
    Ich spinne mal ein Egebnis einer Wahl der Zkunft: CDU/CSU und Linke sind stärkste Parteien, nach der Logik müssten sie miteinander koalieren, ohne auf ihre Parteimitglieder zu hören, weil der Wähler wolle das ja augenscheinlich so. Ziemlich verquere Logik finde ich, aber wer es mag :)