Beiträge von 0-85-1

    Nunja, ziemlich blöd gelaufen die Sache ....


    Was mir eher mehr Sorgen macht, ist dieser Absatz im Artikel :

    Zitat

    Für Polizeisprecher Burkhard Rick ist es allerdings fraglich, ob die zögerliche Haltung der Retter nicht auch ein Fall der unterlassenen Hilfeleistung sein könnte. Vorstellbar, wenn man weiß, dass Polizisten zur Menschenrettung schon mit Uniform und Dienstpistole in Gewässer gesprungen sind.

    Diese Aussage sehe ich sehr kritisch.
    Es mag zwar richtig sein, das Polizeibeamte zur Rettung in voller Montur ins Wasser springen, aber der Bürger hat auch einen Anspruch auf polizeiliches Einschreiten, wenn sein Leben akut bedroht ist (Art. 2 Abs.2 GG) - ohne das die Polizeibeamten eine mögliche eigene Gefährdung geltend machen können (Ermessensreduzierung).


    Dies gilt aber nicht für Mitarbeiter des Rettungsdienstes, der HiOrgs oder der Feuerwehren.


    Ich hoffe nur, das die "Meinung" des Polizeisprechers in der Bevölkerung keine Schule macht ...

    Machen kann es der Betriebsarzt, z.B. im Rahmen der G42 ... ob er es dann auch macht, ist ein anderes Thema ...


    MRSA Trägerschaft bei Mitarbeitern im Gesundheitswesen bzw. Rettungsdienst ist nunmal zur Zeit keine anerkannte Berufskrankheit. Bislang gibt es auch keine allgemein verbindlichen Empfehlungen zum Umgang mit MRSA-besiedeltem Personal im Gesundheitswesen bzw. Rettungsdienst.


    Sinnvoll wäre es aus meiner Sicht, wenn in Zusammenarbeit mit dem Betriebsarzt, dem Arbeitgeber, FASi, ggf. Personalvertretung und dem Gesundheitsamt im Rahmen der obligatorischen Gefährdungsbeurteilung nach einer entsprechenden Lösung gesucht wird.

    Seuchenkittel ... :rofl:


    Wenn wir mal ganz ehrlich sind, als allgemeiner Infektionsschutz ist der gute alte Kittel doch genial.
    Vor Patientkontakt korrekt anziehen - Hände desinfizieren - Patient versorgen - Kittel korrekt ausziehen - Hände desinfizieren - fertig. Und ohne sich den Bauch resp. die Dienstkleidung am Patient mit Keimen einzusauen. Man muss den Umgang halt nur üben und den Ablauf sorgfältig einhalten.


    Ich hab den Umgang mit dem Kittel auch gelernt und sogar einen großen Teil in meiner aktiven Rettungsdienstzeit darin verbracht.


    Haken ist halt - sieht nicht professionell ähm... heromäßig cool aus ...
    Dafür wurde man öfter halt mit "Herr Doktor" angesprochen ... :pfeif:

    Da klingt eine Menge Frust über langweilige Unterweisungen durch, oder? :)
    Ich verstehe auch nicht, warum so mancher heute immer aus der obligatorischen Sicherheitsunterweisung eine Vorlesestunde macht.
    Unterweisung soll dazu motivieren, es zukünftig richtig zumachen, soll die Leute auf den "gewissen Blick" hin schulen ... und nicht langweilen.


    Tipp:
    wenn du das nächste mal durch eure Wache gehst, mach mal von jedem Punkt, der dir (sicherheitstechnisch und hygienisch) suspekt vorkommt, ein Bild.
    Angefangen von der Eingangtreppe mit Stolperfalle Schuhabstreifer, über die dreckigen Putzlappen in der Dusche bis hin zum Spritkanister in der Garage.
    (Solltest du nicht sicher sein, ob das seine Richtigkeit hat, kannst du mich auch fragen ... ;) )
    Du wirst erstaunt sein, was da so alles zusammenkommt.


    Und wenn du eine fitte FASi hast (ich hoffe doch), kann die z.B. so etwas auch mal in der obligatorischen Unterweisung machen ...

    Da kann es einen wirklich schaudern, ...

    Ich weiss ...
    Ein einfacher MNS (Mund-Nase-Schutz, OP-Maske) ist im übrigen kein Atemschutz und somit als Infektionsschutz nicht zulässig.
    Das Ding verhindert nur, das du auf den Patienten spuckst - kann aber bei einem Patienten mit MRSA-Besiedlung im Mund/Rachenraum (zusätzlich zum Schutz des Personals) durchaus sinnvoll sein.


    ... wie gesagt so etwas kann ich mir durchaus für eine Fortbildung vorstellen. Mit der theoretischen Belehrung / Unterweisung nach BGR 190 wird man leider nur die Gesprächsbereitschaft was man am Wochenende oder so macht fördern und kaum interessierte Zuhörer gewinnen, auch wenn diese sicherlich sinnvoll wäre.

    Es geht nicht ums Wollen, als Unternehmer / Arbeitgeber bist du zur Unterweisung verpflichtet.
    Eine unqualifizierte oder fehlende Unterweisung kann (und wird) als organsiatorisches Verschulden gewertet und kann durchaus zu Regressforderungen im Schadenfall führen.


    ... waren aber Fingerspitzen und -nägel perfekt benetzt.... da konzentriere ich mich auch immer drauf :D

    :thumbup:


    Dieses Poster zeigt anschaulich die typischen Lücken bei der Händedesinfektion.


    Wer mehr wissen will zum Thema UV-Kontrolle: Bode und Dermalux bieten passende Systeme und Produkte zur Schulung an.

    Schau dir doch mal Pressebilder an, wenn es mal wieder irgendwo um Noro oder ähnliche netten Sachen geht ... die Einsatzkräfte können teils noch nicht einmal im Ansatz die Maske richtig aufsetzen. Und dann sind wir noch nicht bei der Anpassung oder gar der Dichtigkeitsprüfung.
    Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Einsatzkräfte nach derartigen Einsätzen anschließend selbst erkrankt sind ...


    Wenn du wissen willst, wie der FIT-Test genau aussieht und funktioniert; auf Youtube gibt's einen kleinen Film in englisch. Allerdings ist der im Film angesprochene Bitterstoff (Bitrex) in Deutschland nicht erhältlich.

    Ob man mit der BGR 190 im reinen Rettungsdienst soviel Interesse weckt weiß ich nicht, zumal mir der Zusammenhang fehlt. Was ist denn der FIT Test? Von dem höre ich so zum ersten Mal.

    BGR 190 /GUV-R 190 "Benutzung von Atemschutzgeräten".
    Interessant ist hier vor allem der Abschnitt 3.2.4 "Unterweisung".


    Anders ausgedrückt:
    Jeder, wirklich jeder Beschäftigte, der im Rahmen seiner Tätigkeit Atemschutz (dazu zählen auch FFP-Masken!) tragen soll / muss, ist vor Aufnahme der Tätigkeit sowie in regelmäßigen Abständen in der Handhabung der Maske(n) durch einen Sachkundigen(!) zu unterweisen.


    Mit einem FIT-Test (von "to fit" = passend) wird geprüft, ob die ausgegebene Maske auch tatsächlich richtig sitzt.
    Üblich sind zwei Methoden:
    quantitativ, meist bei Voll-oder Halbmasken durch eine Messung der tatsächlichen Leckrate (aufwändig, teuer) und
    qualitativ, anwendbar bei allen Maskentypen, durch eine sensorische Prüfung mit z.B. einem Saccharin-Aerolsol. Wenn du das Zeug schmeckst, sitzt die Maske nicht richtig.


    Habe ich erst kürzlich wieder machen dürfen. War doch sehr interessant, da die "Schwachstellen nicht dort sind, wo man sie vermutet.

    :)
    Die möglichen Übungen beinhalten ja nicht nur die hygienische Händedesinfektion, auch die richtige Händereinigung (Rechtshänder vergessen gerne mal den linken Daumen), die richtige Anwendung von Hautpflegemitteln, das richtige Ausziehen von Handschuhen und kontaminierter Kleidung bis hin zur richtigen Wischdesinfektion lässt sich so einiges hervorragend üben.

    Die Sache mit der Desinfektion wird nur ab absurdum geführt wenn man sieht wie oft RTW und Co. desinfiziert werden und wie oft der V.a. MRSA und Co. wirklich zutrifft. Sicher mag es gut sein den RTW mal öfter zu "putzen" um den ganzen Keimen die man sich ohne V.a. in Auto legt den gar auszumachen, doch die Frage ist ob man sich nicht eben gerade damit auch Resistenzen züchtet und mehr kaputt als gut macht. Außerdem verkommt für mich das ganze Geschrei nach mehr Hygiene beim Personal und Fahrzeug zur Farce wenn man im Fhzg. noch offen die Tupfer auf der Rolle für den i.v. Zugang und ähnliches vorhält, da kann man dann desinfizieren wie man will und trotzdem hat man eine Keimschleuder im Auto.

    Gut erkannt und beobachtet ... auch die bestehenden Defizite, die es doch zu beheben gilt. :stick:
    Und damit kommt das hier zum Tragen:

    Im Rahmen der Pflichtfortbildung ist dies bei uns ein Standardthema, nur fällt es schwer die Betroffenen für das Thema zu begeistern da es selten wirklich neues gibt.


    Gerade im Bereich Infektionsschutz kannst du doch 'ne ganze Menge machen und auch abwechslungsreich unterweisen: z.B. Effektivitätskontrolle mit UV-aktiven Substanzen, richtiges(!) An- und Ablegen der Infektionsschutzkleidung, die BGR 190-Unterweisung mit regelmäßigem "FIT-Test" und, und, und ....


    Wir sind doch Profis ... aber warum unterweisen wir nicht auch wie Profis?

    Also denke ich, dass ein Viertel des Personals eben nicht infiziert, sondern lediglich Träger ist.

    Um das beurteilen zu können, müsste man sich die Studie etwas genauer ansehen.


    Aber rücken wir in dem Zusammenhang doch das Thema Hygiene in den Vordergrund:


    Welche Rettungsdienstbereiche kontrollieren regelmäßig die Compilance ihrer Mitarbeiter in Bezug auf Hygienemaßnahmen? Insbesondere auch im Bereich der persönlichen Hygiene? Wo wird gezielt geschult und kontrolliert (z.B. hygienische Händedesinfektion)?