Was in dem Interview nicht zur Sprache kam, das sich die Gesellschaft gewandelt hat. Es wird subjektiv betrachtet von den Menschen mehr gefordert und weniger gegeben.
Auch hat sich die Berufswelt verändert. Wir merken das bei uns in der Rettungshundestaffel ungemein. Wir haben keine verstaubten Strukturen, SanDienste um Geld zu verdienen, Aktivitäten außerhalb des Einsatzdienstes, etc. Trotzdem finden immer weniger Leute den Weg in das Ehrenamt, einfach weil es mit Beruf und Familie immer weniger zu vereinbaren ist. Da muss auch nicht immer der Arbeitgeber Schuld sein, sondern es wohnen ja auch immer weniger Leute in relativer Nähe zu ihrer Arbeitsstätte. Deswegen überlegen ja auch die FFeuerwehren, Einsatzkräfte von anderen Wehren mit einzusetzen, wenn die tagsüber in ihrem Ort ihre Brötchen verdienen.
Auch die angesprochenen FFen der Großstädte. Ich würde da keinen Dienst tun wollen, weil man irgendwie immer hört, dass die BF die Ehrenamtlichen kaum was machen lässt, außer eben wenn die Unwetter wüten.
Hinzu kommen auch gesteigerte Anforderungen. Reichte es früher mit Privatautos und ausgebildeten Hunden anzurücken, so ist das heute nicht mehr so einfach möglich. Hinzu dürfen in Nds. keine Rechnungen gestellt werden. Das bedeutet die RHS werden bei den HiOrgs querfinanziert und alle anderen müssen zu sehen, wie sie die Kohle reinbekommen. Dadurch müssen bei uns die Einsatzkräfte viele Sachen auch selber kaufen, weil wir keine große Kleiderkammer/Materiallager unterhalten können.
Denke ich an meine SEG, dann sind die Einsätze wo Ehrenamtliche mit rauskönnen sehr selten. Es fahren eigentlich nur RS/RA/NFS mit raus, einfach weil es so von öffentlicher Seite gefordert wird. Diese Gruppe verdient natürlich im RD ihr Brot/Brötchen. Somit bleiben den reinen Ehrenamtlichen nur Übungen und Sandienste und dann doch der seltene Fall, wo mal ManV Stufe 2 ausgelöst wird.