Beiträge von pottmed

    Die Frage ist doch erstmal wo du gut weitergebildet wirst. Die Wahl einzig und allein von der Möglichkeit einer eventuellen RTH-Tätigkeit, irgendwann in der Zukunft, abhängig zu machen, halte ich für kurzsichtig.


    Ich habe für meinen Teil schon beides durch. In Option 2 mit Supramaximalversorgung angefangen, Weiterbildung war ok, das Team riesig, was mich im Endeffekt sehr gestört hat. RTH sind nur Oberärzte geflogen, daran war weder als Assistent noch als Facharzt zu denken.


    Jetzt ein 600-Betten Haus, wir haben vieles, Weiterbildung ist so lala, aber ich kann viel NEF fahren und darf viel selbstständig arbeiten und lerne so viel. Aber auch da ist kein RTH in Sicht. Und man mag es kaum glauben, aber auch ohne RTH bin ich zufrieden, obwohl ich gerne irgendwann mal fliegen würde.


    Aber ich würde niemals meine Standortwahl nur davon abhängig machen !

    Meine Erfahrung ist, dass die ärztlichen Kollegen leider oft leugnen, dass sie noch freie Betten (ITS) hätten, obwohl sie im Ivena grün sind. Also eigentlich alles wie immer

    Es gibt auch viele kostenlose und hochwertige Fortbildungsangebote, denken wir nur an die FOAM-Szene die auch zunehmend deutschsprachig aktiv ist. Da habe ich schon sehr viel mitgenommen und das hat genau 0 € gekostet und war deutschlandweit verfügbar.


    Das gute Kurse mit hohem Praxisanteil und anerkannten Zertifikaten Geld kosten, sollte jedem klar sein. Schade, dass die Arbeitgeber und -nehmer so wenig Interesse haben da was zu investieren.
    Aber immerhin das Finanzamt beteiligt sich bei der nächsten Steuererklärung an den Ausgaben.

    Danke für deinen letzten Beitrag, endlich mal jemand, der es ausspricht.


    Bei vielen NFS oder Rettungsassistenten hört die Fortbildung leider mit dem Erlangen des Staatsexamens auf und das merkt man auch im Alltag allzu häufig. Viele meiner ärztlichen Kollegen halten deshalb oft wenig von Rettungsfachpersonal oder vom Rettungsdienst im Allgemeinen, ich versuche oft die Wogen zu glätten, aber das gegenseitige Verständnis ist so gering, dass man oft gegen Windmühlen ankämpft.


    Meine Hoffnung ist, dass es besser wird wenn es mehr dreijährige, voll ausgebildete Notfallsanitäter gibt. Allerdings wage ich auch daran zu zweifeln, wenn ich mir das Pflegepersonal anschaue, die ja schon lange eine "volle" Ausbildung haben und von denen viele sich auch nicht weiterbilden. Bei Ärzten gibt es dieses Phänomen aber auch, vielleicht nicht in der Ausprägung aber auch da gibt es Pappenheimer, die sich erfolgreich um jede Weiterbildung drücken oder die gerne bei Pharma-Dinner und mit möglichst wenig Aufwand abhandeln.

    Also, ich habe einmal mit einem Pistenretter im letzten Jahr zusammen eine offene Sprunggelenksfraktur bis zum Eintreffen des RTH versorgt. Der Kollege war über den örtlichen Bergbahnbetreiber in AT angestellt und hatte eine ordentliche Erstausstattung dabei.


    Analgosedierung mit Ketanest/Dormicum war mit dem Rucksack kein Problem und er hat auch auch gut zugearbeitet. Das war also deutlich mehr als erweiterte erste Hilfe.

    Völlige Zustimmung, ich kann nur vom Segment der Krankenhausentlassungen aktuell sprechen, aber fast niemand braucht einen qualifizierten KT. Daher wird immer der Patiententransfer bestellt, leider hat der nur sehr eingeschränkte Betriebszeiten oder eine sehr hohe Auslastung und dann fällt der ein oder andere Transport einfach hinten runter, was man dann daran merkt, dass einfach keiner kommt...


    Ende vom Lied, die Station bestellt entnervt einen echten KTW für den Patienten der einen Tragestuhl oder die Trage benötigt und legt dir den T-Schein zum Unterschreiben hin. Du selbst unterschreibst natürlich, weil du 1. deinen Frieden willst und 2. der Patient ja auch nach Hause muss... zack, Fahrzeug aus dem Regelrettungsdienst gebunden, war ganz einfach :-(

    Man darf auch nicht vergessen, dass die AHA-Guidelines für alle Länder dieser Welt gemacht sind, daher werden dort auch Kautabletten empfohlen.


    Wenn möglich sollte die Applikation hierzulande schon i.v. erfolgen, alleine schon auf Grund der schnelleren und besseren Bioverfügbarkeit.

    Ich sehe überhaupt keinen Sinn in den NKTW, es sei denn sie würden abgestuft besetzt werden. Wenn die Besetzung aber gleich zum normalen RTW ist und der einzige Unterschied ist, dass die Fahrzeuge ohne Alarm unterwegs sind und Defi sowie Beatmung ein wenig abgespeckt sind, dan braucht das doch niemand. Da kann man gleich zwei RTW mehr in den Dienst nehmen und hat wenigstens vollwertige Fahrzeuge, sowas kann sich nur ein Schreibtischtäter ausgedacht haben.


    Und welcher NFS/RettAss hat denn eigentlich Lust so ein Fahrzeug zu besetzen, bei dem ich von vorneherein schon weiß, dass alles "subakut" ist ? Da wird die Personalsuche bestimmt auch spannend.

    In Aachen ist sowieso alles anders und der Sinn des ITW-koordinierenden Arztes mag dann darin liegen, dass der Transport selber "nur" vom RTW durchgeführt wird und per Telenotarzt "begleitet" wird.


    Welche Transporte das sein dürfen, entscheidet dann dieser Leitstellen-Arzt... alles Spekulation meinerseits , aber eine andere Begründugn kommt mir nicht in den Sinn.

    Eins ist klar, da dominieren die wirtschaftlichen Interessen, ich kann aber auch verstehen, dass man mit ambulanten Notfallpatienten nicht ständig Miese machen will. Da ist dringend eine Reform des Vergütungssystems erforderlich.


    Wenn man allerdings im Krankenhaus-Bedarfsplan als Haus der Grundversorgung vorgesehen ist, ist es nicht akzeptabel, dass Nachts keine OP-Bereitschaft vorgehalten wird. Ärztemangel hin oder her, dann muss man halt mal aus seinem starren Tarifgefüge heraus und Fachärzte außertariflich vergüten, dann findet sich garantiert jemand der dort arbeiten will. Ich halte Ostholstein nun wirklich nicht für unattraktiv.

    Wir nehmen Ephedrin und steigen dann ebenfalls ggf. auf Noradrenalin via Perfusor um.


    Lt. SOP sollen wir sogar einen Arterenol-Beutel nehmen (250 ml Nacl 0,9 % + 1 mg Arterenol). Dosierung über das stinknormale Infusionssystem. Ist wohl noch ein Relikt aus alten Zeiten an meiner Uniklinik und funktioniert faszinierend gut.

    Die Zusammenfassung der Versorgung im Artikel erinnert mich ein wenig an die Diskussion von letztens bzgl. der Reduktion von Krankenhäusern nach Skandinavischem Vorbild. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe ist es in Schweden schon so weit, dass es da nur Gesundheitszentren gibt, die mehrere Ärzte umfassen, damit man sich eben diese Wege zu verschiedenen ambulanten Fachärzten spart. Führt aber wiederum dazu, dass die Wege zum Arzt sehr, sehr lang werden.


    Allerdings arbeiten in diesen Gesundheitszentren häufig auch eher gering qualifizierte Mediziner, so dass die Versorgung nicht immer so gut ist, wie man sich das auf dem Papier vielleicht vorstellen könnte.

    Hab mal in der Peripherie 40 Patienten. Da verabschieden sich sang- und klanglos die örtlichen Grund- und Regelversorger. Da kannst du nur auf gutes Flugwetter hoffen.


    Auch das ist aber eher ein organisatorisches Problem. In der Peripherie ist es kaum möglich, große Traumazentren für den, doch unwahrscheinlichen, Fall einer Terrorlage vorzuhalten.


    Harris, in Hannover wird doch auch regelmäßig geübt, oder bin ich da falsch informiert ?