Beiträge von Franka

    Weder die Info, dass es einer der weltweit ersten Fälle wäre, noch die Entwarnung wird in den Medien aufgegriffen werden... Sicher aber, dass man sich als Ersthelfer ständig einer massiven Infektionsgefahr ausgesetzt sehen muss... Traurig, traurig...

    Ah, genau- den SSD am CoJoBo hatte ich ursprünglich gemeint, glaube ich: http://www.cojobo-sandienst.de/ausruestung.html
    Allein die Fahrtrage bringt mich schon fast auf die Palme... Was zur Hölle bringt das?! Unsere Schulsanis haben DIN-Tragen, aber selbst die halte ich schon für übertrieben und rate auch von deren Gebrauch ab- wenn der Betroffene nicht gehfähig bzw. "tragenpflichtig" ist, dann wird er in der Regel auch nicht von der Mama im SSD-Raum abgeholt...
    Ganz im Gegenteil sehe ich einfach nur ein (stark) erhöhtes Gefahrenpotenzial darin, wenn die Schulsanis plötzlich anfangen, einen Betroffenen teils über mehrere Stockwerke mit einer Fahrtrage transportieren zu wollen- und eine völlig unnütze und dazu in der Regel nicht fachgerecht mögliche Umlagerung kommt auch noch dazu... Hätten die doch nur ein Spineboard (und bitte eine extra Piepserschleife dazu...)...

    Oo Ernsthaft?! http://www.schulsanitäter.com/ Kann mir bitte einer sagen, dass das ein schlechter Scherz ist?! Selbst wenn wir davon ausgehen, dass die ALLE Rettungshelfer NW sind - wtf?! Das ist aus meiner Sicht schon nicht mehr übertrieben, das ist ja schon bald grob fahrlässig... Darauf gekommen bin ich auf der Suche nach einem Schulsanitätsdienst, der ein EKG hat, weil ich davon mal was gehört hatte... Aber das?!
    Ganz zu schweigen davon, dass ich selber schon einige Spezialisten-Schulsanis erlebt habe, die sich selber so 20-Euro-Pulsoxymeter gekauft haben und es mir stolz unter die Nase gehalten haben- jedem einzelnen von denen hätte ich es am liebsten um die Ohren gehauen... Das ist das klassische Gürtelholster-Syndrom in seiner krassesten Ausprägung...

    Ein guter höherqualifizierter Mitarbeiter zeichnet sich aber aus meiner Sicht eben (auch) dadurch aus, dass er mit seinen Basics wirklich umgehen kann und die richtigen Schlüsse zieht. Nur weil er einen RS-Aufnäher im Schrank, auf dem Schulrucksack und auf dem Schlampermäppchen spazieren trägt, kann er noch lange keine adäquate Hilfe leisten. Wie allein die Bezeichnung schon andeutet, ist der Rettungssanitäter für den Rettungsdienst, nicht zwingend für den Schulsanitätsdienst ausgebildet. Das Beispiel mit den Bagatell-Geschichten auf Sanitätsdiensten finde ich sehr gelungen; schließlich liegen zwischen "Zugang legen" und "Zecke entfernen" nicht wirklich Welten, ich sehe viele Parallelen, in der Praxis sind es aber zwei Paar Schuhe...
    Ich vertrete in der Tat die Meinung, dass derjenige Rettungsdienstler jeder Art, der es schafft, den Patienten im Zweifel ohne Material stabil zu halten, der bessere "Lebensretter" ist als derjenige, der zehn Minuten auf den RTW warten muss und anschließend versucht, das wieder hinzubekommen, was in den zehn Minuten vorher versäumt wurde...


    Zum Thema BZ-Messung beim ansprechbaren Patienten- in der Tat sehe ich auch hier keinerlei Indikation für eine BZ-Messung im SSD. Meine Schulsanis sollen lernen, mit dem Betroffenen zu reden und ihn sich anzuschaun- und wenn ich einen fraglichen Unterzucker im Schulsanitätsdienst habe (und nur dann werde ich hoffentlich überhaupt auf die Idee kommen, die Messung im SSD einzusetzen), der fitte SSDler das erkennt und die Freundin eine Cola holen schickt, dann habe ich den BZ-Test und die Therapie gleich in einem und laufe nicht noch Gefahr, irgendwelche Messfehler zu machen, mal von Gerätedefekt, abgelaufenes Material bei seltener Anwendung, "invasiver Maßnahme" etc. ganz abgesehen.
    Beim ansprechbaren Patienten brauche ich deshalb keinen BZ-Test, beim Bewusstlosen hat es im SSD wie gesagt keine Konsequenz, Cola bekommt der keine mehr, bewusstlos ist er ohnehin, RTW und NA kommen und die messen auch nochmal nach, bevor sie was spritzen...


    Scherze wie Blutdruckmessung und SamSplint dürfen unsere Youngsters, ganz ehrlich und unter uns, damit sie auch ein bisschen spielen können und nicht zuletzt, um den SSD-Kurs attraktiver zu machen- der dient aber eigentlich in erster Linie zur Festigung der EH-Inhalte...

    Aber wenn wir das G9 wieder einführen, dann haben wir wieder mehr volljähige Schulsanitäter und dann wird sicher alles besser!
    Nein, im Ernst... Ich betreue seit vielen Jahren Schulsanis und war auch selber mal einer- zu meiner Anfangszeit hatten wir eine NaCl zum Spülen, selbst damit konnte aber keiner umgehen (ist regelmäßig abgelaufen oder stand geöffnet teils mehrere Wochen rum).
    Meine Schulsanis haben als "Advanced"-Material einen Beatmungsbeutel, SamSplints(R) und ein Blutdruckmessgerät... In Zeiten, in denen man mit den Schulen regelmäßig diskutieren muss, ob die BZ-Messung an minderjährigen Schülern durch minderjährige Schüler rechtens ist, gibt es auch eine solche an unseren Schulen nicht mehr. Ehrlich gesagt war mir die Diskussion mit den Schulen - mit Verlaub - zu doof und die Schulsanis können dann zwar einen Wert erheben, eine direkte Handlungskonsequenz gibt es dann aber trotzdem nicht, der Bewusstlose kommt ja trotzdem in die Seitenlage...
    Ich würde behaupten, dass unsere Schulsanis gut bis sehr gut ausgebildet sind (Ersthelfer können höchstens in den Pausen und zur Unterstützung des "normalen" Teams zum Schnuppern eingesetzt werden, wer offiziell Schulsanitäter sein will, braucht einen "Schulsanikurs" mit knapp 40 UE, viele machen im Laufe der Zeit ihren San A / B und sie werden regelmäßig fortgebildet).
    Trotzdem erlebe ich auf der einen Seite immer wieder Schulsanis, die eben gerade mit dem erweiterten Material nicht umgehen können (fängt bei der RR-Messung an), sich häufig aber in ihrer Anwendung sicher fühlen und sie auch relativ unbedacht einsetzen. Wir dürfen einfach nicht vergessen, dass wir es in der Regel heute mit 14-18-jährigen SchülerInnen zu tun haben, die gerade eine relativ schwierige Lebensphase beschreiten, in der es auch viel darum geht, sich eine eigene Identität zu bilden und sich auch mal zu profilieren.
    Aus meiner Sicht muss man deshalb bei der Ausbildung der Schulsanis sehr genau aufpassen, was man wie verpackt und wie man die Schulsanis auch an ihre Aufgabe heranführt. Faktisch ist für mich der Schulsanitätsdienst zum einen da, um Erste Hilfe zu leisten, erweitern bzw. in diesem Zusammenhang hervorheben sollte man aber aus meiner Sicht die Aufgabe, die Erste Hilfe organisiert zu leisten - und das bedeutet für mich in erster Linie eine differenzierte Einschätzung, wie mit dem Betroffenen zu verfahren ist, ob er mit RTW und NA behandelt werden muss oder ob es ausreicht, wenn ihn Oma Lieschen in zwei Stunden abholen kommt, ggf. die Orga von Einweisern bis zum Betroffenen und eine ordentliche Übergabe der "geleisteten Arbeit".


    Von dem ganzen erweiterten Krimskrams halte ich im Übrigen gar nichts, a kann es keiner anwenden und b kann man nur auf blöde Ideen kommen, wenn man das Zeug auch da hat... Fängt damit an, dass einer unserer Schulen der AED frei zugänglich ist und im Sommer ca jede Woche zwei mal die Rasierer ausgetauscht werden müssen, weil sie plötzlich benutzt neben dem AED liegen (auch der Zugang zum Schulsaniraum ist wohl an einigen Schulen bis heute ein Problem) und führt bis zur Verantwortung für die Durchführung der erweiterten Maßnahmen...

    Ich sehe einfach keinen Grund für eine Rechtfertigung; eine Rechtfertigung ist für mich ein Akt der Verteidigung- und dazu sehe ich vor allem gegenüber der Herren Farrel keinen Grund... Wie gesagt, die Kollegen wurden damit absolut nicht angegriffen, aber ich hatte einfach den Eindruck, man wolle das Vorgehen der Kollegen rechtfertigen und dafür sehe ich persönlich einfach keine Grundlage.
    Vielleicht ist auch einfach schwer nachvollziehbar, was ich meine, wenn man den Text nicht kennt- aber im Interesse der Kollegen muss ich das dann auch einfach so stehen lassen.

    Eine transparente Antwort und die resultierende Darstellung der eigenen Mitarbeiter ist aber eben eine Frage der geschickten Kommunikation und Formulierung- und das hätte mal, so wie ich es auch gesagt habe, auch meiner Sicht, besser lösen können. Einen Grund, beispielsweise für eine Rechtfertigung ob des langsamen Einfahrens auf das Veranstaltungsgelände gibt es aus meiner Sicht nicht.

    Ganz abgesehen von der Dramatik der Situation, die sich aus dem abgelaufenen Verbandmaterial bei einer lebensbedrohlichen Blutung ergeben hat...
    Ich finde es einmal mehr traurig, wie viel in der Kommunikation nach einem derartigen Einsatz aus meiner Sicht schief laufen kann.
    Nach dem Einsatz gab es eine Beschwerde der Herren Farrel bei der Rettungsdienstleitung. Diese hat intern versucht das Geschehen zu klären und dann den Herren Farrel ebenfalls eine Rückmeldung gegeben (aus der im Übrigen der eindeutige Dank an die beiden Herren hervorgeht und in der zwei mal steht, wie toll sie doch sind). Dennoch finde ich es schade, dass die Rettungsdienstleitung sich hier offensichtlich gezwungen fühlt, sich vor den beiden Herren noch zu rechtfertigen. So steht in dem Schreiben zum Beispiel, dass die Auffahrt auf das Gelände aufgrund umherlaufender Personen so vorsichtig erfolgt ist / erfolgen musste. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll; die Rettungsdienstleitung macht dem eigenen Personal in dem Schreiben keine Vorwürfe, versteht mich nicht falsch; der Fall wurde meines Wissens intern nachbereitet und die Rettungsdienstleitung steht hinter den eigenen Leuten; aber ich sehe hier keinen Grund, warum man sich den beiden gegenüber rechtfertigen sollte. Der einfache Dank für die Rückmeldung und die tolle Erstversorgung mit haltbarem Material wären aus meiner Sicht hier völlig ausreichend gewesen.

    @ Schmunzel- ganz von der übrigen Thematik abgesehen erlaube ich mir, Dir auch im Rahmen Deiner Tätigkeit als ehrenamtlicher Justiziar die Kompetenz abzusprechen, einen Einsatz des Katastrophenschutzes zu veranlassen oder über die Notwendigkeit und damit das Feststellen einer Katastrophe zu urteilen.


    Ebenfalls halte ich nicht viel davon, irgendwelche KSchutzeinheiten / -materialien im Sanitätsdienst zu binden.
    Anders verhält es sich aus meiner Sicht im erweiterten Rettungsdienst, wobei ich zum Beispiel in meinen Einsatzvereinbarungen vertraglich festhalte, dass eine ggf. angeforderte Unterstützung des Regelrettungsdienstes gegenüber der Veranstaltung vorrangig ist und die sanitätsdienstliche Absicherung entsprechend kurzzeitig unterbrochen werden kann. Alles eine Frage der Gestaltung...

    Ehrlich gesagt ist es mir nach den vielen Beiträgen mit sich teilweise überschneidenden Themenbereichen und div. Doppelungen nicht möglich, eine strukturierte Antwort zu verfassen.
    Dennoch möchte ich feststellen, dass meine Beiträge zum Teil nicht entsprechend ihrer ursprünglichen Intention wiedergegeben werden bzw. meine Aussagen mit denen anderer User vermischt wurden (zum Beispiel habe ich immer noch nicht gesagt, dass ein Helfer in meiner Organisation neun Euro die Stunde bekommt oder dass ich das auf ehrenamtlicher Basis gut finden würde)


    Trotz allem habe ich deutlich geschrieben, dass sich meine Beiträge auf Bayern und die dortige Handhabung beziehen, einen anderen Referenzbereich kenne ich aus eigener Erfahrung im Umgang mit Freiwilligen nicht.
    In Bayern ist allerdings zum Beispiel die Teilnahme an einer Großveranstaltung als Sanitätshelfer eindeutig der Übungsleiterpauschale zugeordnet (siehe http://www.finanzamt.bayern.de…mt.php?f=lfst&c=n&d=x&t=x Punkt 2.25 )


    Davon abgesehen sollten Aufwandsersatz und "Einnahmen aus nebenberuflichen Tätigkeiten", wie es im thh so wohlbekannten EStG heißt, nicht vertauscht oder vermischt werden. Daraus resultieren leider auch in der Praxis sehr oft fragwürdige Rückschlüsse...

    @ krumel: Bevor Du über die Diskussion als Ganzes in einer derart unangebrachten Art und Weise urteilst und meinen Beitrag zu demontieren versuchst, würde ich Dich für die Zukunft einfach bitten, auch das komplette Zitat zu lesen: Da steht nicht, dass die Privaten doof oder schuld sind- da steht, dass die Hilfsorganisationen blöd genug sind, dem Großveranstalter, der eigentlich auch wesentlich mehr bezahlen könnte, ein Angebot zu machen, das die Privaten nicht halten können oder wollen, weil es wirtschaftlicher Nonsense ist. Im Übrigen war auch in meinem Beitrag die Rede von Rock im Park, es ging also nie um die Schwesterveranstaltung.


    @ Schmunzel: Mein Beitrag sollte keine Wertung enthalten, sondern lediglich eine Darstellung aus meiner Sicht sein.

    Ich teile euer Verständnis von Ehrenamt, Freiwilligkeit und der "kostenlosen" Arbeit. Dennoch - und das hatte ich oben auch schon geschrieben, gab es hier in den letzten Jahres große Versäumnisse in den Verbänden- vielleicht mangels eines professionellen Umgang mit Ehrenamtlichen und mangels einer strukturierten Freiwilligenarbeit.
    Das führte in der Konsequenz aus meiner Sicht häufig zu "oh mein Gott, wir finden keinen, der sich morgen auf das Reitturnier setzt- Thomas, ich leg noch nen zwanni drauf- gehste dann?"
    Die Hilfsorganisationen sind zweifelsohne selbst verantwortlich für den Status Quo.
    Dennoch haben sie aus meiner Sicht und hier vor Ort massiv Angst davor, ihr Gesicht zu verlieren-
    sei es gegenüber einem Veranstalter, dem man vielleicht auch mal sagen muss "Du, ich sichere an dem gleichen Wochenende schon zwei andere Veranstaltungen ab, ich kann Deine nicht auch noch leisten (geschweige dessen qualifiziert betreuen)" (am Ende müsste ich ihm sogar noch eine Nachbargliederung oder die feindliche Hilfsorganisation am anderen Ende der Stadt empfehlen Oo!!!!!) (außerdem haben sich alle anderen Veranstalter schon mit der sanitätsdienstlichen Betreuung befasst, als sie die Veranstaltung geplant haben und nicht erst zwölf Stunden (und ja, das habe ich tatsächlich schon mehrfach erlebt) vorher, wenn noch immer kein Sanitäter einfach vom Himmel gefallen ist...
    Auf der anderen Seite haben die Hilfsorganisation auch ein Gesicht in der Öffentlichkeit zu verlieren.
    Streiche ich heute die Aufwandspauschalen bei uns weg bzw. auf zum Beispiel die (zu belegenden) Fahrtkosten runter, dann gibt es sicherlich einen großen Aufschrei! Es wird einen Aufschrei geben, der mindestens dem des "kostenpflichtigen Sanitätsdienstes" gleichkommt (hoffentlich journalistisch anspruchsvoller aufbereitet), weil die "armen Ehrenamtlichen" ja nicht mal mehr angemessen entschädigt werden. (Ganz abzusehen davon, dass es für mich steuerrechtlich interessant wäre, wenn ich, davon ausgehend, dass die Aufwandsentschädigung ja zumindest in angemessener Relation zum Aufwand stehen soll, die Pauschale plötzlich zum Beispiel von neun Euro die Stunde auf 0,30 € / km Anfahrtsweg runterkürze- wäre aus meiner Sicht interessant, inwieweit das im Zweifelsfalle noch rückwirkend steuerrechtliche Auswirkungen auf die Hilfsorganisation haben kann)


    Zusammenfassend heißt das für mich: wir haben ein selbst geschaffenes Problem, aus dem wir aus selbstgeschaffener Angst nicht ausbrechen (können).
    Inwiefern diese Angst begründet ist, das bleibt denke ich für jeden einzelnen Verband zu klären.
    Ich kann nur für mich sprechen- und auch ich habe "Angst" davor, den Schritt zu gehen und die Aufwandsentschädigung zu kürzen. Ebenso (zur Not nennen wir es einfach extrinsische Motivation für die Tätigkeit, dann lassen sich "Hauptamt" und "Ehrenamt" aus meiner Sicht sehr gut vergleichen) wird kein Arbeitgeber der Welt ein Gehalt kürzen, weil er es plötzlich für unangemessen hoch hält bzw. wird es zumindest kein Arbeitnehmer mit sich machen lassen.
    In der Schule hieß das schon "eine Klausur kann in einer Nachkorrektur bei einem Fehler des Lehrers verbessert werden. Aber nicht verschlechtert."
    In der Arbeitswelt hat der AN dann die Möglichkeit zu gehen, der AG hat die Möglichkeit, den AN1 zu entlassen und einen neuen AN2 für ein geringeres Entgelt einzustellen.
    Einen Ehrenamtlichen aber einfach so gehen zu lassen, ist nicht einfach - und in Zeiten des Fachkräftemangels wird sich auch der Arbeitgeber im Beispiel drei mal überlegen, ob er AN1 entlässt oder nicht, weil er vielleicht keinen neuen (gleich- oder besserqualifizierten) AN2 findet. Auch die Ehrenamtlichen laufen nicht mehr rum wie Sand am Meer; in neue Ehrenamtliche muss ich sehr viel Zeit und Geld (nicht nur für die Qualifikation, auch Ausstattung, ggf. professionelle Einführung etc.) investieren, das ich vielleicht nicht habe, nicht investieren kann, oder in anderen Bereichen (und da sind wir auch wieder bei der Komplexität der Hilfsorganisationen angelangt) "besser" einsetzen.

    Oh nein, das sage ich nicht! Ich sage, dass die Rechtsgrundlage den entsprechenden Rahmen dafür schafft und das grundsätzlich möglich ist- sicher aber nicht, dass das bei "meinen Ehrenamtlichen" so läuft geschweige dessen, dass das meiner Meinung entspräche.
    Nicht ganz unabhängig davon halte ich es für notwendig, sich die heutige Anerkennungskultur in den Vereinen anzusehen.
    Wir sind - zumindest in meiner Gliederung - selbst dafür verantwortlich, dass die Anerkennung unserer Ehrenamtlichen Kräfte über Jahre hinweg monetarisiert wurde. Der ehrenamtliche Einsatz war mit einer Aufwandsentschädigung "abgegolten" (wenn auch noch Welten von 9 Euro entfernt). Dafür gibt es halt inzwischen nicht mehr jeden Monat einen gemeinsamen Ausflug mit Grillfest- was in aller Konsequenz "besser" ist oder auch für die Ehrenamtskultur in einem Verein langfristig zielführender, das ist eine schwierige Frage, aber eben ein selbstgeschaffenes Problem.
    In meiner Gliederung stellt es sich konkret auch so: die aktuell qualifizierten Ehrenamtlichen sind nicht bereit, auf ihre Aufwandsentschädigung zu verzichten oder diese zumindest zu vermindern. Diejenigen Freiwilligen, die neu in den Verband kommen, nehmen oftmals zumindest zu Beginn ihrer Tätigkeit keine Aufwandsentschädigung in Anspruch, gewöhnen sich aber sehr schnell daran. Den Schritt, das ganze System zu durchbrechen hat sich bisher noch niemand gehen trauen: Alternative a): ich bezahle für alle wesentlich weniger Aufwandsentschädigung --> die alten EA brechen mir ggf weg
    b) ich bezahle den neuen Ehrenamtlichen weniger, um diese Kultur der monetären Anerkennung langfristig zu durchbrechen (- biete aber gleichzeitig zum Beispiel mehr gemeinsame Aktionen an, von denen ich wiederum die "alten Ehrenamtlichen", die dann trotzdem noch genauso viel Aufwandsentschädigung erhalten müssten, nicht ausschließen kann und will) --> ungerecht nach meinem persönlichen Empfinden
    c) ich wandle die Aufwandsentschädigung von einer direkten monetären Leistung in eine geldwerte, zahle sie also zum Beispiel in eine Ehrenamtsrente ein (zum Beispiel über einen monatlichen Pauschalbetrag, was wiederum relativ gefährlich werden dürfte, was die Engagmentmotivation angeht oder zur Not sogar in gleicher Höhe wie ich bislang Aufwandsentschädigung bezahlt habe), so wird sich der Ehrenamtliche vielleicht langfristig von der monetären Anerkennungskultur befreien (ja, das empfinde ich tatsächlich so), will die Umstellung aber nicht (ja, evaluiert bei uns), weil eben nicht "`n Hunni mehr auf`n Konto" ist...


    Das ganze Thema ist aus meiner Sicht unfassbar komplex und sollte aber dennoch auch so betrachtet werden. Für mich steht vor allem fest, dass wir alle, also jeder Mitarbeiter im Rettungsdienst, fast in gleichem Maße wie die Verantwortlichen in den Organisationen, die ich bislang kennenlernen durfte, selbst dafür verantwortlicht sind.
    Wir haben letztlich auch die Entscheidung in der Hand, ob wir ehrenamtliche Kräfte haben wollen oder nicht. Sicherlich habe ich oft erlebt, dass der "Super-Hauptamtliche" vom "Super-Ehrenamtlichen" schnell auf den Schlips getreten fühlt, dann kommt meist das Qualifikationsargument und so weiter... Die Diskussion kennen wir alle und ich will sie hier weder bewerten und schon gar nicht lostreten.
    Trotzdem kommt der Durchschnittsehrenamtliche eben lieber zum Dienst, wenn er einen netten Kollegen an seiner Seite hat, mit dem er gerne und als Team einige Einsätze abarbeitet; keinen Kollegen, gegen den er einen Kampf ausfechten muss... Vielleicht muss das dann oftmals auch monetär ausgeglichen werden...

    @ Schmunzel- wer sagt denn, dass 9 Euro nicht angemessen sind? Mit dem Maß des "Mindestlohnes" darf hier aus meiner Sicht nicht argumentiert werden, solange man davon ausgeht, dass der Mindestlohn seit Jahren durch eine entsprechende Lobby verhindert oder wenigstens verzögert wird. Ist der Mindestlohn also längst überfällig, entspricht auch noch keinem angemessenen Entlohnungssystem und ist damit letztlich ungerecht- dann kann ich aus meiner Sicht nicht weitere Gerechtigkeitsfragen auf dieser Basis entscheiden.
    Ich denke, jeder "Arbeitgeber" / jede Hilfsorganisation etc. muss einen Weg der Angemessenheit finden und aus meiner Sicht haben wir auch deutlich zu wenige Fakten dazu erhalten, inwiefern Ausbildung und Ausstattung, PSA, Verpflegung, Reise- bzw. Werbekosten damit abgegolten werden oder nicht.
    Die 9 Euro sind zumindest aus steuerrechtlicher Sicht nach meiner Erfahrung kein Problem, §3(26) EStG spricht nur von:
    "Einnahmen aus nebenberuflichen Tätigkeiten als Übungsleiter, Ausbilder,
    Erzieher, Betreuer oder vergleichbaren nebenberuflichen Tätigkeiten, aus
    nebenberuflichen künstlerischen Tätigkeiten oder der nebenberuflichen
    Pflege alter, kranker oder behinderter Menschen im Dienst oder im
    Auftrag einer juristischen Person des öffentlichen Rechts, die in einem
    Mitgliedstaat der Europäischen Union oder in einem Staat belegen ist,
    auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum Anwendung
    findet, oder einer unter § 5 Absatz 1 Nummer 9 des
    Körperschaftsteuergesetzes fallenden Einrichtung zur Förderung
    gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke (§§ 52 bis 54 der
    Abgabenordnung) bis zur Höhe von insgesamt 2 400 Euro im Jahr."


    Ein offizielles Merkblatt, welches ich leider gerade nicht bei der Hand habe, spricht davon, dass die Abgeltung eines Aufwandes in maximal der Höhe gerechtfertigt ist, in der die entsprechende Pauschale die Entlohnung eines Mitarbeiters nicht ÜBERsteigt. Das heißt, im Zweifel kann ich einen Ehrenamtlichen bis zu einer Höchstgrenze von 2.400,--€ pro Jahr genauso beschäftigen wie einen Arbeitnehmer- allerdings mit veränderten Rechten und Pflichten für beide Seiten.
    Werde nochmal nach dem Merkblatt suchen...

    Haaaahahaa, ich kann mich nicht mehr halten :D - und vor allem nicht daran erinnern, mal ein derartiges Goldstück der (ich möchte fast sagen) Literaturgeschichte quasi live miterlebt zu haben :D :D
    Ganz davon abgesehen, dass ich wohl zwangsläufig ein vollständiges Soziogramm des Vereinsvorsitzenden im Kopf hatte und auf der nächsten Familienfeier des JRK-Vorsitzenden alle mit Namen begrüßen kann (ich freue mich besonders auf den lecker Kuchen), frage ich mich dennoch, wie sich die Entwicklung der sanitätsdienstlichen Absicherung - insbesondere von Veranstaltungen kleinerer Vereine oder Initiativen - weiter entwickeln soll und wird.
    Wir verlangen aktuell zwischen acht und zehn Euro die Helferstunde, dazu in der Regel eine Material- / Fahrzeug- / Anfahrtspauschale. Dennoch werde ich langfristig diese Preise nicht halten können und vor allem langfristig (vor allem vor dem Hintergrund des Notfallsanitäters als Stammbesatzung auf dem RTW, der aufgrund von (behördlichen) Auflagen häufig gefordert wird) auch nicht mehr ehrenamtlich leisten können.
    Auch als Wohlfahrtsverband wird es mir (langfristig) sicherlich nicht möglich sein, für eine von mir erbrachte Dienstleistung auch noch Geld mitzubringen- auch wenn, wirklich umfassend und rein wirtschaftlich betrachtet, ich das heute schon tue.
    Sicherlich kann ich schon heute zwischen dem netten Jugendzentrum von nebenan und dem großindustriellen Bankierstreffen in meinem Angebot unterscheiden- langfristig und unter erhöhtem Kostendruck sowie unter der Prämisse, dass ich keine zwei ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer mehr habe, die sich gerne auf die Veranstaltung im Jugendzentrum setzen und auch noch auf ihre Aufwandsentschädigung verzichten, wird das aber nicht funktionieren. (zumal ich genügend Ortsverbände kenne, die in ihrem Angebot nicht differenzieren oder sogar dem Großveranstalter noch ein Angebot machen, das so viele Zugeständnisse enthält, dass es mir allein bei dem Gedanken daran schon schlecht wird- Rock im Park lässt grüßen; aber da gibt es ja einen Großveranstalter, der es sogar noch schafft, mit SEINEN Ideen die Hilfsorganisationen unter Druck zu setzen- obwohl es keine privatwirtschaftliche Organisation der Welt gibt, die diesen Dienst (überhaupt oder zumindest zu diesen Konditionen) leisten kann und will)
    Ich denke, wir müssen uns eingestehen, dass wir auch in unserer teilweise noch immer sozialromantisch verklärten Wohlfahrtswelt anders handeln müssen, als wir das seit Jahrhunderten gewohnt sind. Ich kenne einige private Anbieter, die uns das glanzvoll vormachen und die für einen Sanitätsdienst auch eine (der Dienstleistung entsprechenden, angemessene) Rechnung stellen (können). Wie dann allerdings mit denjenigen Anfragen umgehen soll, die unter dieser Prämisse schlicht durch das Raster fallen, das ist für mich fraglich. Und auch, inwiefern das in den bisher durchschnittlichen Sanitätsdienststrukturen künftig abgeschätzt werden soll (wenn ich mir ansehe, dass es immer noch genügend Gliederungen gibt, die keine Vereinbarung / keinen Vertrag allein bezüglich der beinhalteten Leistung und ggf. eines Haftungsausschlusses mit dem Veranstalter abschließen etc.)
    Gegenüber dem Großveranstalter kann ich aus meiner Sicht zeitgleich nur den Preis für ein Maß an Professionalität verlangen, wie es meiner Dienstleistung (und dazu gehört eben auch die Vertragsabwicklung, die Einschätzung des Gefahrenpotenzials etc.) gebührt.
    Im Ernst- wie viele der lecker Bratwürstchen braucht das Reitturnier wirklich; wie viele Stunden Sanitätsdienst könnte man davon bezahlen, wenn man keine Würstchen kauft? (und nein, ich möchte jetzt keine "ja, aber die machen ja auch Gewinn mit dem Verkauf"-Diskussion lostreten; es geht mir ums Prinzip und ich habe leider keinen tiefergehenden Einblick in die Kalkulation für ein Reitturnier)
    Dennoch bleiben für mich zwei Probleme- ich selbst kann in meinen ländlichen Strukturen für meine Gliederung behaupten, dass wir nicht ausreichend finanziell interessante oder wirtschaftliche Anfragen haben, um die Veranstaltungen, die ich aus Good Will vielleicht gerne machen wollen würde, aufzufangen.
    Ich habe auch nicht die Ressourcen und Kapazitäten, langfristig mit dem Sanitätsdienst draufzuzahlen- zumal das bedeuten würde, dass ich andere (soziale) Dienstleistungen innerverbandlich ggf. erheblich einschränken müsste (und da muss ich mich fragen, ob es mir wichtiger ist, dass Lieschen Müller jeden Mittag ein Essen auf dem Tisch stehen hat, zum Beispiel über die Quersubvention eines Menüdienstes aus Spendengeldern) oder ob es für mich als Sozialverband mehr Bedeutung hat, dass drei meiner Helfer einen netten Nachmittag bei Kuchen und Würstchen auf einem Reitturnier verbringen...
    Für mich persönlich habe ich in dieser Frage eine klare Antwort, die Konsequenzen auch zu ziehen und die Entscheidung mit der entsprechenden "Härte" auch umzusetzen, das wird nicht einfach, sehe ich allerdings zeitgleich auch (noch) nicht als gegenwärtiges Problem...

    Ich habe gerade echt Bauchschmerzen damit, wie hier mal wieder alles in einen Topf geworfen wird...
    Aus meiner Sicht haben wir hier nämlich mehrere Probleme, von denen eben nicht das eine die Lösung vom anderen sein kann; sondern verschiedene Probleme müssen auch so gelöst werden, dass ein passables Ganzes dabei rauskommt- und das bedeutet weder, dass der Patient einen Nachteil davon hat, noch dass es der AN ist, der einen Nachteil daraus zieht. Aber ich sehe den Patienten durchaus benachteiligt, wie, auf unserer Wache so geschehen, 15 Minuten vor offiziellem Schichtende auf dem Weg ins Krankenhaus getauscht werden muss, obwohl man damit einen Umweg von ca 5 Minuten in Kauf nimmt und das Zielkrankenhaus noch ohne weiteres innerhalb der Regelarbeitszeit erreichbar ist- lediglich die Rückfahrt zur Wache wäre außerhalb der regulären Schichtzeit gelegen...
    Mich nervt es außerdem ehrlich gesagt, wie eindimensional hier teilweise sogar innerhalb des Rettungsdienstpersonals gedacht wird... Mal im Ernst- wir reden hier teilweise darüber, dass die Einsätze deutlich vor dem eigentlichen Schichtbeginn von der Folgeschicht übernommen werden- und, so aktuell aus meiner Sicht der aktuelle Tenor, es besteht abseits der AZ-Regelungen keine Notwendigkeit zum Wechsel. Macht die Folgeschicht dann Minusstunden, weil sie früher anfangen darf oder hab ich was verpasst? Vor allem vor dem Hintergrund, dass für die Folgeschicht das Ende ihrer Dienstzeit noch nicht absehbar ist und es zum Ende der Folgeschicht evtl. einen langandauernden Einsatz gibt, der einen Wechsel nicht zulässt, halte ich die hier oft geforderte "Lösung" eines fliegenden Wechsels weiterhin auch im Hinblick auf die AZ für eine vorgeschobene Ausrede für "ich will pünktlich Feierabend machen"... Sicherlich nach der ein oder anderen Schicht verständlich und sicherlich kann das System als solches in Frage gestellt werden (zum Beispiel mit einer halben Stunde Dienstzeitüberlappung oder sonstigen (kostenintensiven) Lösungen). Den eigenen Missmut am Patienten auslassen hilft nämlich in diesem Fall genauso wenig weiter wie das klassische "Frau Müller, müssen Sie denn jetzt unbedingt nachts um drei anrufen, wo wir doch soooo schön geschlafen haben... Was soll das denn?!"...

    Muss denn wirklich immer erst irgendwas passieren ehe man seine Einstellung zu irgendeiner Frage mal überdenkt?! Aus meiner Sicht nicht... Mir geht es ehrlich gesagt aber bei einem Wechsel während des Transports noch nicht mal nur um die Versorgung des Patienten, für mich ist das auch eine Frage des Anstandes... In der Tat gab es auch auf unserer Wache schon Fälle, in denen während eines Einsatzes gewechselt wurde- dann in der Regel aber nur dann, wenn die Ablöse noch vor dem Transportbeginn (und zwar bei ganz normaler Arbeitsgeschwindigkeit der Vorschicht) am EO ankommt und den Einsatz dort übernehmen kann. Sprich weder entsteht dadurch eine Verzögerung irgendeiner Form, noch gibt es einen schnellen Wechsel zwischen Tür und Angel- dennoch halte ich nicht viel davon...
    Außerdem kann das ja auch noch ganz andere Folgen haben, nicht nur auf den Patienten... Beim letzten Wechsel, den es auf unserer Wache gab, hat sich hinterher rausgestellt, dass der Patient nicht "einfach nur Kopfschmerzen" hatte, wie es die Hausärztin diagnostiziert hatte, sondern ne fette Meningitis hatte, die mit PEP für die folgenden Personen endete: 1 x Hausärztin, 1 x 2 Mann First Responder, 1 x 3 Mann RTW-"Ursprungsbesatzung", 1 x 3 Mann "Folgebesatzung" - ob die wirklich notwendig war oder nicht, steht sicher auf einem anderen Blatt, aber aus meiner Sicht hier auch nicht zur Diskussion. Seit diesem Fall ist auch bei uns auf der Wache ein Wechsel während eines Einsatzes, insbesondere während eines Transportes untersagt.


    @jensfkb- weißt Du zufällig, wo man den Erlass einsehen kann? Aufs Erste konnte ich leider nichts finden :(

    Ich hatte den Artikel ehrlich gesagt in der Lokalpresse gesehen, aber nach der dortigen Überschrift "Manche Kliniken fahren wir gar nicht erst an", war mir die Lust leider vergangen, weiterzulesen... Habe mich nun doch dazu hinreissen lassen und muss sagen, ich hätte besser daran getan, ihn nicht zu lesen... Ich möchte mir nicht anmassen, über die Ausbildung von Ärzten zu diskutieren, dennoch halte ich folgende Passagen für äußerst kritisch (wenn nicht lächerlich)...


    "Was bedeutet das für Sie als Notarzt?

    Stirkat:

    Es gibt Kliniken, die wir bei bestimmten Symptomen eher nicht anfahren,
    weil sie für die Behandlung des entsprechenden Leitsymptoms einfach
    nicht gut genug aufgestellt sind. Da hat das Patientenwohl absolute
    Priorität."


    --> ergibt für mich absolut keinen Zusammenhang mit der Ausbildung der Ärzte, sondern viel eher mit der Klinikstruktur...

    "Wie ist denn die Situation in Nürnberg?

    Stirkat:

    Die ist glücklicherweise ausgesprochen gut. Der dortige Chefarzt achtet
    sehr auf eine fundierte Ausbildung seiner Ärzte und setzt sich auch für
    eine breite Notfallausbildung ein. Hier gibt es eine separate Klinik
    nur für Notfall- und Intensivmedizin. Aber das ist eine absolute
    Ausnahme."


    --> Naaaaaaaajaaaa.... Über die Ausbildung der Ärzte kann ich auch hier recht wenig sagen, nur weil es eine "Klinik für Notfall- und Intensivmedizin" gibt, die wahnsinnig groß und toll ist und es so regelmäßig in die Medien schafft, ist hier aber sicher nicht alles besser...
    Letzten Endes gehören zum Klinikum Nürnberg die Einrichtungen Klinikum Nürnberg-Süd und -Nord- und wie der Name vermuten lässt, liegen beide an den quasi entgegengesetzten Enden der Stadt. Noch lange nicht alles, was im Süden ankommt bleibt auch dort - geschweige dessen, "man könne dort alles hinbringen"- ganz im Gegenteil fühlt man sich dort teilweise zu Höherem berufen und nur für DEN Notfall zuständig- schließlich versteht sich das Klinikum Nürnberg als Haus der Maximalversorgung und möchte das entsprechende Potenzial in der Behandlung auch ausschöpfen (aber egal, das nur btw, weil ich mich erst gestern wieder darüber aufregen musste). Eine Fehldiagnose zwischen einer "aufgeplatzten Halsschlagader" und einem (leider kann sich der Notarzt nicht zwischen einem Schlaganfall und einem Herzinfarkt entscheiden...) was-auch-immer wird sich so oder auch durch unentwegte Krankentransporte auf dem Klinikgelände (entweder im Klinikum Nürnberg-Nord oder noch viel schöner direkt in Erlangen) vor der stationären Aufnahme eines Patienten und auf der Suche nach der "richtigen" Aufnahmestation für den Patieten sicherlich nicht ausschließen lassen....

    Also jetzt mal im Ernst- die alte EA-HA-Diskussion halte ich in dem Zusammenhang weder für angebracht noch für notwendig... Ich kenne ehrenamtliche Kollegen, die sehr verantwortungsbewusst fahren und Hauptamtliche, die jeden Tag genau das Gegenteil beweisen...
    Fakt ist für mich dennoch, dass der Unfall - auch wenn ich nichts über die Umstände weiß - vermeidbar gewesen wäre, weil es sich laut der zitierten Meldung um einen Vorfahrtsfehler handelt. Mir persönlich ist es ehrlich gesagt beinahe egal, wie schnell oder nicht sich diese Kollegen im Einsatzfall durch den Verkehr bewegen- und zwar immer dann, wenn sie a) die Situation jederzeit im Griff haben, b) den Überblick bewahren und vor allem c) verantwortungsbewusst fahren.
    Insbesondere das verantwortungsbewusste Führen eines jeglichen Fahrzeugs schließt für mich zum Beispiel ausreichende Sicherheitsabstände oder eine angemessene Fahrweise im Kreuzungsbereich ein. Sicherlich wird man auch so nicht vor jedem Unfall bewahrt werden können, dafür spielen zu viele weitere Faktoren eine Rolle- aber viele viele viele und so wie es sich liest auch der oben erwähnte können allein dadurch schon vermieden werden...
    Btw habe ich neulich auf einer dreispurigen Autobahn einen RTW gesehen, der auf maximal drei Meter auf ein Auto aufgefahren ist, obwohl die linke Spur vollkommen frei war- Verständnis habe ich auch unabhängig der aktuellen Verkehrssituation und bei diesen Geschwindigkeiten für dieses Verhalten ganz sicher nicht...