Beiträge von Merlin

    Ich habe in beidem gearbeitet, in der Landrettung wie in der Stadtrettung.


    Auch bei der Feuerwehr, bei der ich seinerzeit gearbeitet habe, gab es Angestellte, die wiederum in Krankentransport und Rettungsdienst aufgeteilt waren. Gerade bei den RTW´s wurden nur befristete Stellen ausgeschrieben, die zur Überbrückung gedacht waren, bis genügend Feuerwehrbeamte zum Notfallsanitäter ausgebildet waren. Das ist zwar bis heute noch nicht passiert, aber das ist eine andere Sache. Die Begründung für die fortlaufende Befristung war, dass Feuerwehrbeamte günstiger als die Angestellten seien.
    Ein weiterer Punkt, den Dienstwagen angesprochen hat, hat sich dort auch wiedergefunden. Viele Angestellte blieben nur für eine relativ kurze Zeit, einfach weil sie sowohl die Masse der Einsätze, als auch deren Art (viele Einsätze in sozial schwachem Gebiet, Obdachlosenheime etc.) nicht lange aushielten und sich auf Stellen in umliegenden Kreisen bewarben, bei denen dies subjektiv weniger ausgeprägt war. Hauptargument war aber auch hier immer die langfristige Perspektive durch unbefristete Einstellung.


    Aber wäre es nicht gerade ein Weg, geeignete und gute Leute zu finden, endlich Schluss mit dieser Befristung zu machen? Gute Leute, die etwas Flexibilität mitbringen und mit einem NotSan-Zeugnis unterwegs sind, haben gerade heute so viele Möglichkeiten, dass gerade die Großstädte sich langsam ihre Gedanken machen sollten. Wolfsburg zum Beispiel übernimmt mit Vorliebe Angestellte NotSan in den mittleren feuerwehrtechnischen Dienst, wäre ein entsprechendes Programm nicht auch ein Aushängeschild für eine Stadt wie Hamburg?

    Die Frage, die ich mir davon ganz losgelöst stelle ist, ob das Stellenangebot zurzeit überhaupt sonderlich interessant ist. Aufgrund des Personalmangels gibt es so viele unbefristete Stellen mit zum Teil besseren Konditionen. Lockt man da mit den zwei Jahren noch jemanden, der wahrscheinlich auch gerade noch frischer NotSan ist, wirklich hinter dem Ofen hervor?

    Meiner Meinung nach wollte der WDR für NRW gerne das tun, was der SWR für RLP und BW gemacht hat. Eine komplete Übersicht über die Eintreffzeiten des RD im Bundesland erstellen. Das ganze wird letztendlich daran gescheitert sein, dass zwar bis auf zwei alle Kreise ihre Daten eingereicht haben, jedoch zu wenige der kreisfreien Städte, die in NRW ja auch eigene Leitstellen betreiben müssen, sich nicht in dem Umfang wie erhofft beteiligt haben.


    Dabei kam heraus, was dann herauskommen muss. Eine Reportage, die versucht aus wenigen Zahlen und wenigen O-Tönen/Gesprächspartnern das herzuleiten, was der Redakteur gerne berichten möchte: Der Rettungsdienst läuft nicht und der Bürger muss in ständiger Angst leben, im Falle eines Falles nicht rechtzeitig versorgt zu werden.
    Die Hilfsfrist von acht Minuten ist ein Ziel, das realistisch klingt und medizinisch wünschenswert ist, aber meiner Meinung nach heute fast nicht mehr umsetzbar ist, wenn sich nicht grundsätzlich etwas im System verändert.


    Die Einsatzzahlen steigen immer mehr an, dadurch muss priorisiert werden. Im Einzelfall führt dies dazu, dass der Patient, der sich subjektiv in einer Notlage befindet, länger auf den Rettungsdienst warten muss, einfach, weil es dringendere Einsätze gibt. In anderen Ländern ist diese Praxis heute schon notgedrungene, gelebte Praxis und wird auch nicht wirklich diskutiert. Hier die Kollegen aus Köln als negatives Beispiel zu nennen, ohne außer den sagenhaften "78%" Fakten zu nennen oder Gesprächspartner dazu zu haben, die andere Gründe nennen können, finde ich persönlich nicht wirklich fair.


    Was ich aber wirklich nicht verstehe, ist der Fall, der zu Beginn präsentiert wird. Der Rettungsdienst kommt bei einer Reanimation erst nach zwanzig Minuten. Aber warum? Wegen der falschen Adresse! Ab dieser Erkenntnis ist der Fall für die Präsentation des Problems einfach ungeeignet und nicht zu verwerten, da die Verspätung durch menschliche Fehler (entweder des Anrufers oder des Disponenten) zustande kam und nichts mit der Organisation in sich zu tun hatte.


    Fazit: Meiner Meinung nach eine ungünstige Präsentation eines durchaus vorhandenen Problems, der es jedoch an wirklich anschaulichen Beispielen und kompetenten Gesprächspartnern gefehlt hat, um die ganze "Sache" wirklich für den Laien gut runterzubrechen.

    Was soll man zu solchen Vorkommnissen noch sagen?


    Diese Vorfälle nehmen immer mehr zu, im Bergwachtdienst ist dies aber zumindest für mich der erste, von dem ich bewusst lese.
    So schlimm diese Vorfälle im einzelnen schon sind, sie sind für mich nur die Spitze des Eisbergs von einer allgemeinen Zunahme der Gewalt in unserer Gesellschaft.
    Es wird immer mehr geprügelt, geschrien und gedroht. Das allgemein viele Zeitgenossen in Ihren Grundtönen immer aggressiver werden, ist fast nur noch eine Randbemerkung. Ich persönliche bemerke auch im Rettungsdienst z.B. eine immer größere Kompromisslosigkeit vor allem bei Angehörigen.
    Wir werden immer mehr als mobiler Gesundheitsservice gesehen, der zu tun hat, was man von ihm erwartet.


    Vor kurzem erhielt ich eine Beschwerde, weil ich einen Patienten gefragt habe, warum er den Notruf getätigt habe. Der Sohn empfand dies als etwas, dass über "meine Kompetenzen hinausgehe". Man hätte seinen Vater schließlich zu transportieren, warum auch immer.


    Um den Bogen zurück zum Thema zu nehmen.
    Schlimmer Vorfall, nicht nur für den Helfer, sondern auch für die beteilligten Kollegen. Ich hoffe, dass er sich schnell erholt und auch weiterhin seinen ehrenamtlichen Dienst tut. Die Mädels und Jungs von der Bergwacht machen echt einen super Job in echt schwierigem Arbeitsumfeld.

    Wäre es nicht vielleicht sinnvoll, die Schichtzeiten in Berlin auf acht Stunden zu verkürzen? Sprich Früh, Spät und Nachtdienst?


    Was soll man ansonsten kurzfristig zur Entlastung der Mitarbeiter tun?
    Schließlich wurde auch in den vergangenen Jahren fast nirgendwo auf die stetig ansteigenden Zahlen reagiert. Es wird immer nur an die Bürger appelliert, man solle sich überlegen, ob der Anruf in der Leitstelle nötig ist. Offenbar sind die Bürger davon aber immer häufiger überzeugt.


    Und jeder von uns kennt die Situation, wenn man vor einem Patienten steht und sich überlegen muss, ist dessen Anliegen nun so akut, dass eine Vorstellung im KH zwar Sinn macht, aber nicht mit dem RTW durchgeführt werden muss, und wie in einem solchen Fall zu Verfahren ist.


    Zwar werden selten Anzeigen gegen das Rettungsfachpersonal wegen nicht durchgeführten Transporten erhoben, aber ich und auch viele Kollegen haben in ihrer Ausbildung oft genug in der Rechtskunde die theoretisch vorhandenen juristischen Fallstricke aufgezeigt bekommen. Dass reicht schon oft, um einen subjektiv und vermutlich auch objektiv unnötigen Transport durchzuführen, strikt nach dem Motto "Lieber auf Nummer sicher gehen".

    Hallo zusammen,


    anbei ein Video der "Berliner Morgenpost", dass einen Blick auf das vermehrte Einsatzaufkommen und den extremen Überstundenberg der Kollegen der BF Berlin
    ermöglicht.


    https://www.morgenpost.de/vide…stand-Rettungsdienst.html


    Wie soll man so etwas noch in den Griff bekommen? Dieser Berg an Überstunden kann doch weder abgefeiert noch ausbezahlt werden.
    Gleichzeitig sollen mit den leeren Berliner Kassen über dreihundert neue Kollegen eingestellt werden, die aber, so wie ich das sehe, für die
    zeitgleich angekündigten zusätzlichen 100 Einsatzfahrzeuge (ich gehe davon aus, dass damit überwiegend RTW gemeint sein dürften) drauf gehen
    werden.


    Die dortigen Kollegen sind zunehmend frustriert und wandern auch oft ab.


    Diese Probleme sind ja auch alle nicht neu und in vielen Bundesländern in ähnlicher Form anzutreffen.
    Was also tun?

    Viele Probleme, die in der Reportage aufgegriffen und beim Namen genannt wurden, sind ja nicht wirklich neu. Es gab ja schon mehrere Zeitungsartikel, die beispielsweise die langen Wartezeiten für KTW-Patienten in Stuttgart bemängelt haben. Auch das Vergabe- und Vorhalteproblem wurde durchaus in kleinerem Rahmen Publik. Die Hilfsfrist allerdings, war noch nie so flächendeckend ein Thema wie in dieser Reportage.
    In so großem Stil der Öffentlichkeit diese Probleme offen zu legen, das ist etwas ganz neues (meiner Meinung nach).


    Auf Dauer könnte so ein öffentlicher Druck auf die politische Ebene der beiden Bundesländer entstehen, was zu einer besseren Überwachung des Rettungsdienstes von staatlicher Seite aus führen könnte. Viele der Strukturen sind einfach schon sehr lange überholt und wurden zu Zeiten festgelegt, als die Zahl der Einsätze, sowie der Kostendruck noch ein ganz anderer waren.


    In der Doku ist das DRK sehr schlecht weg gekommen, die Präsentation durch die beiden Vorsitzenden der Landesverbände war meiner Meinung nach auch sehr dürftig. Auf viele eigentlich einfache Fragen wurden keine Antworten gefunden. Zum Beispiel auch die Zeiten, zu denen bestimmte Rettungsmittel nicht besetzt gewesen sind. Das ist meiner Meinung nach etwas, das viel zu lange unter den Tisch gekehrt wurde. Möglich wurde das eben auch dadurch, dass der Rettungsdienst nicht wirklich zuverlässig kontrolliert wurde.


    Das alles könnte für uns als RFP sehr nützlich sein. Auf Dauer könnte es dazu führen, dass mehr Arbeits- und Ausbildungsstellen geschaffen werden, sollte man die Vorhaltung nun wirklich erhöhen und kontrollieren.
    Die Frage ist auch, ob dass dann noch wirklich überwiegend durch die Hilfsorganisationen gedeckt werden kann.
    Wird die Vergabe des Rettungsdienstes wirklich überarbeitet, dürfte dass auch ein Punkt sein, an dem Falk und andere private Anbieter ins Spiel kommen werden.

    Meiner Meinung nach hat weder die kassenärztliche Seite, noch die Vertretung der DKG uneingeschränkt "recht".
    Jeder sieht das glaube ich mit der vom eignen Stand gefärbten Brille.


    Es gibt zwar leere Aufnahmen, dass hat aber auch oft mit der Schließung oder Dezimierung von Krankenhäusern
    aus Kostengründen zu tun, die dann vom RD mit bestimmten Krankheitsbildern nicht mehr angefahren werden können,
    bzw. in der Bevölkerung Unsicherheit herrscht, womit sie noch in welches Krankenhaus fahren können.


    Als ich 2013 als RS angefangen habe, war die Verteilung bei uns folgendermaßen:
    Zwei Schwerpunktkrankenhäuser, zwei Krankenhäuser der erweiterten Grundversorgung.
    Von denen hatten alle sowohl eine chirurgische als auch eine internistische Aufnahme mit min. 24h Röntgenmöglichkeit.
    Drei von ihnen hatten einen Kreißsaal, zwei eine Augenklinik, zwei eine HNO-Ambulanz.


    Einer der Grundversorger hat inzwischen nur noch eine internistisch-geriartische Aufnahme, hat sowohl seinen
    Kreißsaal, als auch seien Augenklinik und seine Handchirurgie sowie die komplette Allgemeinchirurgie eingebüßt.


    Der Ansturm der Patienten bleibt praktisch, vor allem nachts, fast allein an den zwei innerstädtischen KH´s hängen,
    da der zweite Grundversorger am Stadtrand liegt und schwerpunktmäßig eine Anlaufstelle für Patienten aus dem angrenzenden
    Nachbarkreis ist.


    Zwar haben wir auch einen ÄBD hier, aber auch der ist nachts sehr oft überlaufen, da er sowohl für die Stadt als auch für den
    Nachbarkreis zuständig ist.

    "Verfügungsdienst" ist praktisch nur eine interne Bezeichnung. Es geht dabei nicht um einen feststehenden arbeitsrechtlichen Begriff.
    Wenn er gerufen wird, ersetzt er den Kollegen auf dessen vorgesehener Schicht.

    Wir haben einen Verfügungsdienst, dieser geht von morgens sechs bis acht Uhr. Der Kollege/ die Kollegin muss über Telefon in dieser Zeit erreichbar sein und bei einem wie auch immer bedingten Ausfall
    zur Wache kommen und den Dienst übernehmen. Zusätzlich muss sie sich, auch wenn sie nicht gerufen wurde, einmal während dieser zwei Stunden auf der telefonisch melden.
    Das hat irgendwelche Gründe, die durch die Abrechnung bedingt sind.


    Wird man gerufen, erhält man den für die Schicht normalen Stundensatz + 2 Überstunden, wenn nicht nur die 2 Überstunden, die ausgezahlt oder abgefeiert werden können.
    Eigentlich ein sehr gutes System, funktioniert hier super.

    Meine Information ist zwar schon etwas älter, aber wir hatten während meines RS-Lehrgangs 2013 mal privat eine Führung bei der Berufsfeuerwehr in Mannheim organisiert.
    Dabei kamen wir auch auf die Ausbildung der Kameraden in rettungsdienstlicher Hinsicht zu sprechen. Der Kollege meinte, dass bisher nur der Erste-Hilfe-Lehrgang (16 UE)
    durchgeführt werden würde. Seinerzeit war aber wohl ein Expertengremium der Landesfeuerwehrschule an der Planung eines "Feuerwehrsanitäters" befasst. Was daraus aber
    zwischenzeitlich geworden ist, dass kann ich dir leider nicht sagen.

    Der Klub hat sich mit drei der vier am Einsatz beteilligten Organisationen (ASB, DRK, JUH) zusammengesetzt und das, was passiert ist aufgearbeitet. Die Einsatzleitung an dem Spieltag lag aber bei den Maltesern, mit denen ein Gespräch laut Verein "aus dem Grunde staatsanwalschaftlicher Ermittlungen heraus" nicht möglich war.
    Das bedeutet leider, dass die neue Pressemitteilung auch von den drei HiOrg´s mitgetragen wird.
    Sprich jetzt stehen die Malteser am Pranger.


    Ich weiß nicht, was man dazu noch sagen soll. Dieses Gerangel um einige Minuten, aus denen laut den aktuellen, öffentlich zugänglichen Informationen kein weitergehender Schaden für den Spieler entstanden ist, ist aus meiner
    Sicht einfach nur übertrieben.


    Auch hätte ich mir gewünscht, dass die Organisationen wenigstens geschlossen agieren würden, aber auch dass scheint nicht der Fall zu sein. Warum, darüber kann man nur spekulieren.
    Auf jeden Fall ist für den 08/15-Bürger die Schuldfrage geklärt. Und das ist sehr, sehr schade.


    Es bleibt nur zu hoffen, dass sich keine ehrenamtlichen mehr finden, die den Dienst im Stadion übernehmen.
    Dann müsste der Verein sich bezahlte Kräfte bzw. Firmen anheuern und würde mal sehen wie die "großen Kosten für die Sicherheit im Stadion" (Zitat des Pressesprechers) wirklich aussehen können.

    Aber das Problem ist doch auch, dass in den Medien einfach nur nach dem Schema verfahren wird:
    "Rausballern, solange die Suppe noch kocht."


    Ich habe jetzt einfach mal den Suchbegriff "Sanitäter-Chaos Wuppertal" bei YT eingegeben.
    Die Kommentare sind teilweise echt das allerletzte.
    Es wird überall geschrieben, dass die Kollegen dem Spieler nicht hätten helfen wollen.
    Von Seiten des Leiter Fanprojekt des WSV gibt es wohl auch eine Anzeige wegen "unterlassener Hilfeleistung".
    Wäre das ganze nicht so traurig, würde ich inzwischen am liebsten darüber lachen.


    Das ich aber seit langem mal wieder das Gefühl hatte, mir käme mein Mittagsessen wieder hoch, hat erst folgender
    Kommentar verursacht:


    "ich wäre sauer und hätte auch den notarzt und seine assis geschubst, wenn nicht sogar noch mehr
    da liegt jemand schwer verletzt und die traben da gemütlich hin"

    Zu der Zeit, als ich noch regelmäßig Sanitätsdienste gemacht habe, waren Fußballspiele immer die, die ich am meisten "gehasst" habe.
    Und dabei hatten wir in unserem Gebiet nur einen Verein, der in der unteren Tabellenhälfte der vierten Liga herumgekrebst ist.


    Warum?


    Weil ein Fußballspiel so gut wie immer emotional schon vor Spielbeginn aufgeheizt ist. Die Menschen vergessen teilweise sämtliche
    sozial akzeptierte Verhaltensweisen und besinnen sich lieber auf die verbliebenen Animalischen Bereiche ihres Gehirns.
    Hält man sich das ganze mal vor Augen, insbesondere das Video, dass von dem Vorfall existiert, reden wir von einer Zeitspanne von
    7 Minuten zwischen Unfall des Spielers und raustragen aus dem Stadion. Ist das wirklich lange? Nein.


    Der Spieler wurde von seinem Mannschaftsarzt und dessen wie auch immer qualifiziertem Helfer versorgt, dann kam ein Notarzt, der
    für den Bereich eigentlich nicht zuständig ist. Dieser behandelt auch noch mal. Nachdem nun alles getan ist, kommt die Fahrtrage des
    KTW und der Patient wird abtransportiert.


    Zu diesem Zeitpunkt wird von dem hochqualifizierten Publikum diskutiert, gebuht, beschimpft etc.


    Genau das ist der Grund, warum ich keinen Bock mehr darauf habe.
    Und sollten nach diesem Vorfall einige Kollegen keine Lust mehr haben, Dienst für diesen Verein zu tun,
    dass auch noch ehrenamtlich, so habe ich dafür das größte Verständnis.

    In meiner Gegend (RLP, Leitstellenbereich TR) gibt es das Konzept NKTW schon länger. Derer sind in unserem Bereich jetzt sogar relativ viele unterwegs. Meine Wache ist auch im Besitz eines solchen Schmuckstücks.
    Im Prinzip ist es nichts anderes, als auf einem als RTW ausgerüsteten und nach RTW-Norm besetzten größeren KTW unterwegs zu sein. Den Hauptteil der Arbeit machen die Krankentransporte aus (Dialyse, Einweisung, Entlassung etc.), aber gerade in unserem ländlichen Bereich macht sich das System manchmal bezahlt, indem wir zum Beispiel Fernverlegungen, die einen Monitor oder Perfusor etc. erfordern, abarbeiten können. Für diese muss dann kein RTW aus dem Leitstellenbereich "abgeordnet" werden.

    Hallo miteinander,


    ich bin jetzt fast mit meinem Anerkennungsjahr fertig und beschäftige mich so langsam mit dem Thema Abschlussgespräch.
    Meine Ausbildung habe ich in der verkürzten Form in BN gemacht, fahren tue ich allerdings in Rheinland-Pfalz. Von einer Kollegin
    habe ich jetzt die Info bekommen, dass ich, als "aufgebauter RA", gar kein Abschlussgespräch benötigen würde, sondern lediglich
    die Stunden bei der zuständigen Behörde in Bonn anerkennen lassen muss, um meine Urkunde zu erhalten/ zu beantragen.


    Um dann in meinem jetzigen RD-Bereich fahren zu dürfen, bräuchte ich lediglich eine gültige Prüfung der Erweiterten Versorgungsmaßnahmen,
    die ja in RLP bekanntlich im Rahmen der FRRP-Fortbildungen durchgeführt wird.


    Nun bin ich etwas...verwirrt. Geht das wirklich so einfach? Habe ich ohne Abschlussgespräch später evtl. bei der Stellensuche irgendwelche Nachteile?
    Bitte um Hilfe!


    Gruß


    Merlin

    Ich bin als FSJ´ler mit 18 Jahren, nach 5 Monaten Fahrpraxis (davon 3 begleitetes Fahren) in den Rettungsdienst gekommen. Nach knapp drei Wochen mit KTW-Diensten hatte ich meinen ersten (Nacht-)Dienst als RS auf dem RTW >3,5 to. Ich fuhr mit einer sehr erfahrenen RA, was mich aber nicht davor bewahrte, meine erste Alarmfahrt unter widrigsten Umständen antreten zu müssen. In einem Winkel unseres Einsatzgebietes, in dem ich zuvor noch nie gewesen war (geschweige denn motorisiert), in der stockfinsteren Winternacht und obendrein im strömenden Regen.


    Ich denke, einer der Gründe, warum meine Kollegen mit meinen anderen FSJ`Kollegen der Wache und mir auf Alarmfahrten immer gut angekommen sind, war, dass wir uns durchaus über unsere mangelnde Fahrpraxis, das andere Fahrverhalten des RTW und die besonderen Gefahren der Alarmfahrt bewusst waren und uns auf Alarmfahrten deshalb mit der Geschwindigkeit immer so bewegt haben, dass jeder von uns sich sicher war, das Auto noch unter Kontrolle zu haben. Dies führte im konkreten Fall auch mal dazu, dass wir durch die Innenstadt eben nicht mit 80, sondern nur mit 60 km/h unterwegs waren, weil ich mir mit mehr Geschwindigkeit eben nicht mehr sicher gewesen wäre, das Auto auch bei einer starken Bremsung (z.B. ausscherender PKW) noch im Griff zu haben.


    Andere FSJ´ler aus meiner Seminargruppe hatten das Glück und wurden (obwohl sie nur KTW gefahren sind) von ihrem KV auf ein Fahrsicherheitstraining geschickt. Ein solches gab es in unserem KV auch, nur leider wurden die FSJ´ler davon aus Kostengründen ausgeschlossen.


    Ich denke nicht, dass man generell vom FSJ/BFD-Status automatisch eine höhere Unfallwahrscheinlichkeit ableiten kann, schließlich gibt es auch Angestellte und zukünftig auch Auszubildende, die unmittelbar nach dem Erlangen des Führerscheins hinter das Lenkrad eines RD-Fahrzeugs gesetzt werden. Jedoch muss in Zukunft eine ädaquatere Vorbereitung erfolgen.