Beiträge von madde

    @ Madde und Ani

    Du meinst wohl Maggus ;)

    Zitat

    :D Was zum Teufel machen die da? Erst dachte ich die gehen nach der Idee der initial nicht unterbrochenen Herzdruckmassage unter Nutzung vorhandener Sauerstoffkapazitäten nacht, aber was die da mit dem Atwegesmanagement machen erinnert irgendwie an Reanimation zu Kaisers Zeiten....
    Oder gehen die wirklich davon aus, dass der Patient im HKS noch normal (=suffizient) atmet?


    Nein, aber ich erinnere mich an Tieversuche, die untersuchten, ob bei einer korrekt ausgeführten Reanimation die Luftzirkulation im Thorax durch die Kompressionen und Dekompressionen ausreichend ist um einen suffizienten Gasaustausch zu gewährleisten. Die Ergebnisse waren ganz vielversprechend. Humanstudien kenn ich dazu noch nicht, aber vll. hat da jemand anderes was parat? Sonst setze ich mich gerne mal hin und recherchiere das ein bisschen, die Thematik fand ich früher schon ziemlich spannend.


    Ansonsten wird das Outcome nach Reanimation natürlich auch von anderen Faktoren beeinflusst: Bystander-CPR, Techn. Equipment wie Feedback zur Kompressionsqualität und Entlastung, Filterung der Kompressionsartefakte, AEDs zur Minimalen Unterbrechung der Defibrillationszeit,...
    Viele Felder wo in weiten Teilen Deutschlands großer Optimierungsbedarf herscht.


    Daher liegt das nicht nur an deren Algorithmus alleine.


    Ciao,


    Madde

    hat eigentlich irgendwer schon aufgegriffen, dass der ÄLRD damit nur eine Angleichung an die Situation zu den anderen Metropolen Hamburg und Berlin durchgeführt hat?


    Ich erinnere mich da noch an ganz großartige Fortbildungen in Berlin. Mal abgesehen von dem Wahnsinn, den ich jeden Tag erlebe und in Berlin erlebt habe :)


    Ciao,


    Madde

    Soweit ich mich erinnere ging es in Elmshorn um eine unterlassene Reanimation/Todesfeststellung inkl. Abbestellen des NAs durch zwei RettAss bei Pat. mit massivem stumpfen Trauma. Da die RettAss entsprechend der gängigen Leitinien/Empfehlungen gehandelt haben wurden alle Beschwerden/Vorwürfe abgeschmettert.

    Bei Elmshorn erinnere ich mich nur an diesen Fall: http://www.rettungsdienst-im-u…uszug%20Nadler%202008.pdf


    Der aber auch vorzüglich zur Thematik gerade passt :)


    Ciao,


    Madde


    Siehe: 5.11.1989 Az. 11 TaBV 2/89 bzw. ArbG Elmshorn Urt. v. 19.09.1990 2d Ca 680/90

    Ist zwar OT aber wenn es interesiert...
    Die gesetzliche Mindestanforderung ist ein Foundation Degree das 2 Jahre oder 240 bedeutet. In 5 Jahren soll die Mindestanforderung auf einvolles BSc(hons) angehoben serden 360 credits welches über 4 Jahre hinweg mit Praktika vermittelt werden soll. Hier ändert sich alles Täglich irgendwie vorallem wenn man bedenkt das es erst seit 2000 ein geschützter Beruf ist.
    Wem was bessrr gefällt ist ja zum Glück jedem überlassen und sehr subjektiv. Ich kann nur sagen das ich in den letzten drei Jahren viel gelernt habe. Paramedics ohne vollen Uniabschluss sind in der Autonomie sehr eingeschränkt und stark an guidelines gebunden. Die Behandlung ohne Transport und andere Möglichkeiten sind eher dünn.

    Danke für die Infos. Wieder was dazu gelernt.


    Ciao,


    Madde


    PS: und wo arbeitest du denn nun?

    Sussex? Das College of Paramedics empfielt die 3 Jahre des BSc mit mehr Praxisanteil anzureichern. Viele Bereiche haben da schon kangsam mitgezogen wie zB London oder unserer Bereich. Das neue Konzept verlängert das Studium auf 3,5 bis 4 Jahre allerdings nicht mehr mit den vollen 120 credits pro Jahr. Die Grenze zur Registrierung steht ja dank HPC Gegenwehr noch niedriger allerdings gibt es zum Glück keinen Anbieter mehr für diese Kurse. Wenn die Übergangsregeln auslaufen wird es besser und einheitlicher.

    Ich weiss ja nicht, wo du arbeitest, vom Logo in deinem Profil hätte ich auf Sussex getippt. Wo arbeitest du denn nun?


    Der Scottish Ambulance Service beispielsweise bildet Paramedics mit Bachelor Degree und keinem Bsc aus. Der Bachelor Degree ist aber nur eine (insgesamt) zweijährige Ausbildung.


    Sonst habe ich den weiteren Trend aus den Augen verloren. Würde mich freuen, zu hören, wie das bei euch ausgesehen hat.


    Ciao,


    Madde

    umgekehrt wird auch ein Schuh draus ;) nach deutlich geringerer Ausbildungszeit hat man dort schon ne feste Regelkompetenz. In Deutschland gibt es die für das RD-Personal flächendeckend gar nicht. Noch dazu wollen die meisten RAs ja kaum mehr als das, was die EMT-Basics / Ambulanceman nach 6 Monaten bis einjähriger Ausbildungszeit dürfen.


    Dazu haben viele Abulance Services in GB auch nicht mehr als 2 Jahre Ausbildung für die Paramedics. Bei gleichen Kompetenzen.


    @Maggus: Seit wann habt Ihr in Sussex(?) denn 3 1/2 Jahre + Uni für die Paramedics? Das war mir jetzt neu :)


    Ciao,


    Madde

    Mal drei bis fünf Wort zur "Studie" von jemandem, der an der Auswertung der Rohdaten beteiligt war:
    das kursierende Dokument ist keine Studie in dem Sinne, dass es wissenschaftliche Standards erfüllen würde. Nicht nur methodische Schwächen spielen dabei eine Rolle, sondern auch die Inkongruenz innerhalb vieler eingereichter Protokolle. Ich weiß nicht warum, aber vollständig und in sich stimmig ausgefüllte Protokolle waren phasenweise eine Seltenheit. Es war allerdings auch nie das Ziel der Ersteller, eine wissenschaftliche Arbeit abzuliefern. Stattdessen ging es darum, einen ersten, groben internen Überblick über die aktuelle Situation zu bekommen. Dazu kann man die Daten sicherlich als Anhaltspunkt nehmen. Für mehr nicht, für mehr waren sie aber auch nie gedacht.

    Zumindest da scheinen wir langsam in diesem Forum mit den Ärztlichen Berufsverbänden mithalten zu können. Wir nehmen nicht allgemein übertragbare Zahlen, reissen sie aus dem Zusammenhang und machen daraus ein berufspolitisches Statement ;)


    Ciao,


    Madde

    Das ist so nicht ganz richtig.


    Wenn du die Beiträge von mit und auch Daniel gelesen hast, ist daraus zu entnehmen das es um qualitatsmessungen der paramedicssysteme und dem notarztsystem in Deutschland ging. Dieser Vergleich sollte legitim sein, wenn man für Transparenz und vergleiche sich einsetzt. Da man über das wichtige notarztsystem redet und darüber begründet, das eine tiefergehende Kompetenz, bzw. Heilkunde in Regelfall nicht erfordert, muss man sich aber dem Vergleich stellen, ob das so gesehene System kosteneffizienter und vor allem bessere ergebnis- und prozessqualitaten hat, als ein paramedicssysteme. Da Deutschland keine Zahlen hat, können wir dieses leider immer noch nicht beantworten.
    Das spielt niemanden irgendetwas zu.

    @cp - hups. wollte den beitrag von daniel damit garnicht zitiert haben. das ist passiert, weil ich vorher nen ungespeicherten beitrag hatte und auf antworten geklickt habe. zum thema transparenz hatte ich vor ein paar seiten schon ähnliches geschrieben. Mein Posting bezog sich allgemein auf den Schlagabtausch Paramedic_System - Arztsystem, den es hier seit ein paar seiten gibt.


    sorry für die verwirrung.


    ciao,


    madde


    Da ist es wieder, das Problem, dass wir keine solchen (Vergleichs-)Zahlen haben. Mir sind als Kontra-Argument lediglich die vllig veraltete Birmingham-Bonn-Studie sowie diverse Studien zur Intubation aus Paramedic-Systemen bekannt. Ein sehr eingeschrnktes Argument, wie ich finde.

    Schade, dass ihr diese Diskussion zu einem Schlagabtausch zwischen Paramedic System und Arztsystem macht und damit indirekt der Ärzteschaft recht gibt, die vor diesem in allen Stellungnahmen warnt.


    Tatsächlich geht es in dem Gesetzentwurf ja um etwas anderes. Die Hauptlast im Rettunsgdienst von Personal erledigt, dessen Anforderungsprofil und deren Ausbildung im krassen Gegenteil zu dem steht, was inzwischen von dem Personal erwartet wird.


    Das wird nach dem Gesetz weiterhin lokal völlig unterschiedlich sein. So wie es jetzt schon ist. Aber die neuen im Beruf sollten danach in dem Beruf auch eine Perspektive sehen und auf die späteren Verhältnisse vernünftig vorbereitet sein.


    Ciao,


    Madde

    Ja, die Angst vor einer Verschlechterung der Patientenversorgung, deren Hochhaltung sie sich auf die Fahne geschrieben haben.

    So doll auf die Fahne, dass sie ausser den regelmäßig auftauchenden halbgaren Untersuchungen, dass langjährig erfahrene Anästhesisten besser intubieren können als schlecht ausgebildete Paramedics keinerlei vergleichbares Zahlenmaterial veröffentlichen, wie es um die Patientenversorgung in Deutschland denn so steht?


    Sorry, das musste sein ;)


    Ciao,


    Madde

    Es wird in Kürze eine Erklärung zur Pressemitteilung in der DBRDintern-Gruppe bei Facebook geben.
    Davon abgesehen, dass ich die Mitteilung auch etwas anders formuliert hätte, unterstütze ich es grundsätzlich, künftig mit deutlicheren Worten an die Öffentlichkeit zu gehen. Auch wenn die offiziellen Stellungnahmen der Ärzteverbände meist so formuliert sind, dass sie auf den ersten Blick die Sache unterstützen, sind sie doch in jedem Fall durch und durch getränkt von alten, berufspolitischen Positionen, welche den eigenen Stand stärken oder verteidigen sollen. Auch dort wird sich regelmäßig gewisser Aussagen bedient, die geeignet sind, das nichtärztliche Rettungsfachpersonal als reines Hilfspersonal abzuqualifizieren und in der Öffentlichkeit den Eindruck erwecken könnten, mit dem eigenständigen Tätigwerden (in diesem Fall der künftigen Notfallsanitäter) wäre Leib und Leben der Patienten gefährdet.
    Ich denke es ist längst an der Zeit, dass wir als Berufsgruppe selbstbewusster auftreten und dies auch nach außen hin deutlich kommunizieren. Wenn wir an einer effektiven und zukunftsfähigen Verbesserung des Systems teilhaben bzw. diese beeinflussen möchten, dann benötigen wird dafür auch die notwendigen Rahmenbedingungen. Wir haben nun die Möglichkeit, diese Rahmenbedingungen zu schaffen und sollten uns daher mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen wehren, dass diese Rahmenbedingungen durch eine andere Berufsgruppe eingeschränkt werden. Dass wir heute auch deutlich mehr politische Unterstützung haben, als noch vor 1989, zeigt sich aktuell in persönlichen Gesprächen mit Vertretern der Politik. Natürlich darf man das erarbeitete Vertrauen sowie die erlangte Reputation nicht aufs Spiel setzen, wenn man auch weiterhin ernst genommen und angehört werden möchte. Aber eine Pressemitteilung, die vielleicht in den Augen Einiger über das Ziel hinaus geht, wird diese Reputation nicht schädigen, da bin ich mir sicher.

    ich könnte nicht aufhören, applaus zu klatschen, wenn der Inhalt der Erklärung nciht Haarsträubende Fehler enthalten würde:



    "Ebenso belegen Statistiken von Schwerverletztenversorgungen, dass in einer Stadt mit der höchsten Notarztdichte die Versorgungszeit und Eintreffzeit im Schockraum deutlich länger als im Bundesdurchschnitt dauert und damit das Risiko an einer inneren Blutung zu sterben signifikant steigt."
    Das Traumaregister ist ja für viele Sachen gut, aber für solche Schlüsse ist es absolut ungeeignet. Vor allem, wenn man sich vor Augen führt, dass diese Auswertung nciht nur Hamburg betrifft, sondern auch Kliniken im Umland und vor allem, dass ein Großteil der Patienten eben aus dem Umland kommt und nicht aus Hamburg (wo die große Notarztdichte herscht).
    So einfach darf man sich in der Argumentation nicht angreifbar machen.


    "Zudem mussten bereits Rettungsassistenten trotz leitliniengerechter Versorgung arbeitsrechtliche Konsequenzen fürchten, da Notärzte dieses bei deren Arbeitgeber gefordert haben."
    Das ist richtig, aber Schlammschlachtniveau.


    "Ebenso wären erweiterte Maßnahmen während einer Wiederbelebung und intravenöse Zugänge für die Verabreichung lebensnotwendiger Infusionen nicht mehr zulässig."
    Die Kritik überlasse ich den Fachleuten, aber die Aussage dürfte nicht haltbar sein.


    Ciao,


    Madde

    führt dann auf der anderen Seite dazu, dass noch mehr Leute den Wundern der modernen Medizin ausgesetzt werden, die das eigentlich gar nicht mehr brauchen und nicht mehr dagegen wehren können, da sonst ja die Angehörigen klagen könnten. Eine Situation, die ausser den Anwälten für Medizinrecht eigentlich niemanden helfen dürfte...



    msn news, die sich widerum auf den gkv spitzenverband berufen ist allerdings auch nicht die allerbeste Quelle für solche Themen :)


    Ciao,


    Madde

    Ich finde es interessant, dass es schon Schulungszentren gibt die davon ausgehen, das sie die neue NFS Ausbildung auch anbieten werden ohne das das Gesetz und die Inhalte festgelegt sind?! Auch klar definierte invasive Maßnahmen konnte ich dem Gesetz noch nicht entnehmen.
    Entsprechende Werbung findet sich unter dem Link.


    Link:


    Vielleicht sollte man erstmal warten was passiert und dann ein Resumée ziehen.

    Das Posting diente bestimmt auch dafür, noch schnell die letzten RettAss Kurse zu füllen :)


    Ciao,


    Madde

    08.11.2006 Antrag der Fraktion der FDP "Dem Beruf des Rettungsassistenten eine Zukunftsperspektive geben - Das Rettungsassistentengesetz novellieren" Link


    22.06.2007: Stellungnahme der Bundesärztekammer zum Antrag der Fraktion der FDP Link



    14.03.2008: Verdi Stellungnahme zur geplanten Novellierung des Rettungsassistentengesetzes Link



    03.06.2012 BAND Stellungnahme



    15.06.2012 IAFP Germany Stellungnahme



    08.06.2012 Verdi Fachkomission Rettungsdienst, LV Rheinland Pfalz


    16.06.2012 BV ÄLRD Stellungnahme

    Wenn man ein Auto "Flugzeug" nennt, bleibt es trotzdem ein Auto. Deshalb antwortet der Fachmann wohl zuerst, dass man sich am Begriff "Notkompetenz" nicht unnötig aufhalten sollte. Man könnte auch "Pingpong" sagen, ohne dass sich etwas daran ändert, dass es um den rechtfertigenden Notstand geht. Davon zu unterscheiden ist die vor Jahren publizierte Auffassung der BÄK dazu, welche Maßnahmen typischerweise im Rahmen des rechtfertigenden Notstands durch Rettungsfachpersonal angewendet werden können. Das ist ja aber eigentlich auch hinlänglich bekannt.


    Als nächstes fällt dem Fachmann ein, dass weder "Notkompetenz" noch der rechtfertigende Notstand wohl zu dem gehört, was der Fachmann als "unbestimmten Rechtsbegriff" bezeichnet. Das ist vermutlich ähnlich präzise wie zur arteria carotis "Ader" zu sagen.


    Und schließlich ist der Fachmann ziemlich sicher, dass sich Notstandslagen für den Rettungsdienst niemals ausschließen lassen. Der Rettungsdienst bewegt sich ja per Definition in Notstandslagen. Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf allerdings wird wohl nicht einmal der Anwendungsbereich des rechtfertigenden Notstands für das Rettungswesen kleiner werden, weil er in der betreffenden Vorschrift nichts anderes umschreibt als eine Notstandslage.

    ich behaupte mal, dass sich die BVÄLRD, wenn sie über "Notkompetenz" spricht, sich tatsächlich auf die Stellungnahme der BÄK von anno dazumal bezieht. Ansonsten danke ich für die Ausführungen.


    Ciao,


    Madde