Es wird in Kürze eine Erklärung zur Pressemitteilung in der DBRDintern-Gruppe bei Facebook geben.
Davon abgesehen, dass ich die Mitteilung auch etwas anders formuliert hätte, unterstütze ich es grundsätzlich, künftig mit deutlicheren Worten an die Öffentlichkeit zu gehen. Auch wenn die offiziellen Stellungnahmen der Ärzteverbände meist so formuliert sind, dass sie auf den ersten Blick die Sache unterstützen, sind sie doch in jedem Fall durch und durch getränkt von alten, berufspolitischen Positionen, welche den eigenen Stand stärken oder verteidigen sollen. Auch dort wird sich regelmäßig gewisser Aussagen bedient, die geeignet sind, das nichtärztliche Rettungsfachpersonal als reines Hilfspersonal abzuqualifizieren und in der Öffentlichkeit den Eindruck erwecken könnten, mit dem eigenständigen Tätigwerden (in diesem Fall der künftigen Notfallsanitäter) wäre Leib und Leben der Patienten gefährdet.
Ich denke es ist längst an der Zeit, dass wir als Berufsgruppe selbstbewusster auftreten und dies auch nach außen hin deutlich kommunizieren. Wenn wir an einer effektiven und zukunftsfähigen Verbesserung des Systems teilhaben bzw. diese beeinflussen möchten, dann benötigen wird dafür auch die notwendigen Rahmenbedingungen. Wir haben nun die Möglichkeit, diese Rahmenbedingungen zu schaffen und sollten uns daher mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen wehren, dass diese Rahmenbedingungen durch eine andere Berufsgruppe eingeschränkt werden. Dass wir heute auch deutlich mehr politische Unterstützung haben, als noch vor 1989, zeigt sich aktuell in persönlichen Gesprächen mit Vertretern der Politik. Natürlich darf man das erarbeitete Vertrauen sowie die erlangte Reputation nicht aufs Spiel setzen, wenn man auch weiterhin ernst genommen und angehört werden möchte. Aber eine Pressemitteilung, die vielleicht in den Augen Einiger über das Ziel hinaus geht, wird diese Reputation nicht schädigen, da bin ich mir sicher.
ich könnte nicht aufhören, applaus zu klatschen, wenn der Inhalt der Erklärung nciht Haarsträubende Fehler enthalten würde:
"Ebenso belegen Statistiken von Schwerverletztenversorgungen, dass in einer Stadt mit der höchsten Notarztdichte die Versorgungszeit und Eintreffzeit im Schockraum deutlich länger als im Bundesdurchschnitt dauert und damit das Risiko an einer inneren Blutung zu sterben signifikant steigt."
Das Traumaregister ist ja für viele Sachen gut, aber für solche Schlüsse ist es absolut ungeeignet. Vor allem, wenn man sich vor Augen führt, dass diese Auswertung nciht nur Hamburg betrifft, sondern auch Kliniken im Umland und vor allem, dass ein Großteil der Patienten eben aus dem Umland kommt und nicht aus Hamburg (wo die große Notarztdichte herscht).
So einfach darf man sich in der Argumentation nicht angreifbar machen.
"Zudem mussten bereits Rettungsassistenten trotz leitliniengerechter Versorgung arbeitsrechtliche Konsequenzen fürchten, da Notärzte dieses bei deren Arbeitgeber gefordert haben."
Das ist richtig, aber Schlammschlachtniveau.
"Ebenso wären erweiterte Maßnahmen während einer Wiederbelebung und intravenöse Zugänge für die Verabreichung lebensnotwendiger Infusionen nicht mehr zulässig."
Die Kritik überlasse ich den Fachleuten, aber die Aussage dürfte nicht haltbar sein.
Ciao,
Madde