Beiträge von madde

    das mit dem EEG hat mich auch schon gewundert. Es taucht aber in mehreren Zeitungsberichten so auf. Wahrscheinlich falsch aus der Pressemeldung übernommen wurden. Ich würde mich nicht daran hochziehen. Vielleicht war es keine reine Zahnklinik. Und es wurde ein CCT gemacht.

    Anscheinend aus dem Gespräch mit dem "Opfer". Ich weiss garnicht wo ich da anfangen soll mich darüber auzuregen, das man sowas nicht veröffentlichen kann.


    Ciao,


    Madde

    "Es ist nicht immer einfach, den Zustand eines Patienten richtig einzuschätzen", so der Rettungsdienstleiter. Der menschliche Körper schütte eigene Morphine aus, die das Bewusstsein des
    Betroffenen für den eigenen Zustand verändern können. Unter Umständen
    könne dann auch medizinisches Personal einen unzutreffenden Eindruck von
    der Hilfsbedürftigkeit dieser Person gewinnen.

    was ist das denn für ein Unsinn?

    Zitat

    "In der Klinik wurde später auch ein EEG gemacht, weil man sich Klarheit darüber verschaffen wollte, ob Hirnverletzungen vorlagen"

    Ein EEG - In der Zahnklinik - Um "sich Klarheit darüber zu verschaffen, ob Hirnverletzungen vorlagen"


    Ist heute der 1. April? Oder hab ich da was fundamentales über Medizin verpasst?


    Ach ja, nur damit ich wieder gegen die "irgendwas mit Medien"branche schreiben kann:

    Zitat

    Das ist starker Tobak. Während gestern in der Zahnklinik niemand erreichbar war, der Thalmanns Schilderung hätte bestätigen können

    soso. In der Tat starker Tobak. Ausser jemanden der was von einem EEG in der Zahnklinik faselt, hat niemand irgendetwas zu diesem Vorfall aussagen können. Man wartet auch nicht, bis irgendjemand mit nem minimalen Sachverstand sich den Schwachsinn mal durchliest.


    Journalistisch ist der Artikel ne glatte 6. Das triffts aber auch ganz gut: http://www.porfl.de/uploads/pi…-01/godzilla-facepalm.jpg


    Ciao,


    Madde

    und in Hamburg auch der Tod durch Feuerwehrbeamte festgestellt werden kann/konnte.

    Rettungsassistenten dürfen in Hamburg lediglich sichere Todeszeichen (Leichenstarre, Leichenflecke, Verwesung und Enthauptung) feststellen und danach den Notarzt abbestellen. Die Polizei übernimmt bei Leichen das weitere Vorgehen und zieht einen Arzt hinzu, der die Todesursache feststellt oder veranlassen einen Transport in die Gerichtsmedizin.


    Ciao,


    Madde

    Am besten wäre es, wenn es gar nicht erst so weit kommt. Das bedeutet, entsprechend in die Primär- und Sekundärprophylaxe von Schlaganfällen zu investieren.

    beides vermutlich gleich sinnvoll, aber "schockt" eben nicht so wie eine "Mobile Stroke Unit".


    Vll. kriegt das ja mehr Aufmerksamkeit wenn wir uns nen fetzigen englischen Begriff dafür ausdenken ;)


    Ciao,


    Madde

    Die "Studie" sagt ja selbst dass keine validen Vergleichsstudien existieren. In den angeführten Daten sind alle relevanten Daten bzgl Sterblichkeit etc rausgenommen worden. Die mir bekannten Daten und Veröffentlichungen haben aber deutlich einen Trend erkennen lassen: Bei einer Verlegung einer Hausgeburt in die Klinik steigt das Risiko deutlich über dem an, was im Krankenhaus zu erwarten gewesen wäre. Auch der bisher oft getätigte pauschale "Vergleich" von Hausgeburten (Verlegungen werden in den meisten Studien einfach der Klinik zugesprochen) vs Klinikgeburten ist natürlich Nonsens, da in der Klinik ein unselektioniertes Kollektiv vorhanden ist. Leider kann ich auch aus unserem Haus (große Gyn mit Geburtshilfe etc) von haarsträubende Erlebnissen mit den Hebammen berichten, oft genug scheint hier der Wille eine Geburt unter allen Umständen via naturalis beenden zu wollen über dem Wohl der Mutter zu stehen. Aber auch meine Meinung ist natürlich nur eine subjektive, zudem wird diese Diskussion seit Jahren noch viel dogmatischer geführt.

    Hi Ribosom!



    Ja meine Intention mit dieser Studie ist es weniger Hausgeburten zu rechtfertigen (das überlasse ich anderen). Haarsträubende Erlebnisse kann jeder wohl von überall her erzählen, da gibt es immer auch regional große Unterschiede. Zudem sind es immer die haarsträubenden Erlebnisse die im Gedächtnis bleiben, während man gute Arbeit zumeist für selbstverständlich erachtet oder schnell wieder vergisst. Aber den Diskurs kann ich mir ja eigentlich auch schenken ;)



    Meine Argumentation ging eher in Richtung von Hebammengeleiteten Kreissälen (siehe dazu meine Postings davor). Länder, in denen diese bereits Standard sind - Norwegen, Schweden,... weisen nicht nur die weltweit niedrigsten Säuglingssterblichkeitsraten, sondern auch niedrigere Sektio- und Dammschnittraten als hierzulande auf. (Auf Wunsch kucke ich da gerne, dass ich Statistiken nachliefer). Argumentation dazu siehe ebenfalls vorige Postings.


    Ist diese Situation mit Deutschland 100% vergleichbar? Nein, aber nicht nur ein frommer Wunsch, wie man an der Einführung von einigen Hebammengeleiteten Kreissälen bundesweit sieht, die hoffentlich diese Überlegungen bestätigen.


    Ciao,


    Madde

    (Und die Zahl der "Kunstfehler" (zumindest die, die angezeigt werden) hat eben schon zugenommen, auch wenn der Hauptgrund die massiv gestiegen Schadensersatzsummen, speziell bei dauerhaft geburtsgeschädigten Kindern (und da ist das Risiko ausserhalb eines KH deutlich höher), liegt.)


    Auf was für Zahlen berufst du dich da? Ich werfe mal die Zahlen der oben schon angesprochenen Studie in den Raum: https://www.gkv-spitzenverband…Geburten_GKV-SV_18221.pdf


    Ciao,


    Madde

    Wieso zynisch?
    Wenn die Hebamme eigenverantwortlich arbeiten (also Geburten leiten) will, dann darf sie das. Nur muss sie dann eben auch die Verantwortung (und damit alle Konsequenzen) tragen. Dazu gehört dann auch die entsprechende Versicherung.
    Im KH trägt am Ende der Gynäkologe die Verantwortung und zahlt entsprechende Versicherungsprämien....

    Das ist schon ne sehr abgespeckte Version der Wahrheit. Erstmal sind das völlig unterschiedliche Versicherungen und bei einer freiberuflichen Hebamme reicht der Verdienst abzüglich Versicherung nicht zum Überleben. In Zahlen haben sich die Beiträge für die Versicherung in den letzten Jahren mehr als verzehnfacht. Das übrigens nicht wegen gestiegener Anzahl an "Kunstfehlern", sondern weil die Schadensersatzsummen enorm gestiegen sind.


    Kurz zurück zu den Gynökologen, die Geburtshilfe betreiben. Auch die sind von den Steigerungen von deren Versicherungen betroffen und müssen sogar deutlich höhere Sätze zahlen. Durchaus gerechtfertigt, da diese ja auch schwierigere Fälle betreuen. Aber deren Einkommen ist Verhältnismäßig auch viel größer. Und zudem sitzt da auch das Krankenhaus immer "mit im Boot".



    Den Hebammen wird die Möglichkeit genommen freiberuflich zu arbeiten. Wer sich so entscheidet, lebt am Existenzminimum. Viele Hebammen arbeiten inzwischen übrigens einfach ohne Berufshaftpflichtversicherung.

    Zitat

    Das würde ich so in Bezug auf Hebammen nicht unterschreiben...
    Da kenne ich zu viele Gegenbeispiele, egal ob imKH oder im Geburtshaus.


    Dann steht jetzt subjektive Wahrnehmung gegen subjektive Wahrnehmung ;)


    Ciao,


    Madde


    Es gibt Bewertungsportale für Rettungsassistentenschulen? Hast du da eine Adresse für mich?
    Hier im Forum - und gerade hier - darf man übrigens auch seine objektive Meinung über Schulen kundtun, davon profitieren vermutlich mehr Leute, als über Bewertungsportale, die zumindest ich nicht kenne und das will schon etwas heißen ;)
    Und dann gibt es da noch die Möglichkeit, Berufsverbände auf solche Schulen aufmerksam zu machen...

    wenn man auf Google nach dem Namen derjenigen Schule sucht, sollte man keine Probleme haben, meine Bewertung(en) zu finden. Ansonsten werde ich auch nicht einen Berufsverband auf das Thema ansetzen.
    Wenn ich eine spezielle Frage sehe, werde ich ne PN schicken, ansonsten aber nicht weiter dazu äußern.


    Ciao,


    Madde

    Vielleicht sollten wir erstmal plädieren, überhaupt die Basics zu lehren, ehe wir uns in die Abgründe der molekularen Pharmakologie stürzen. Das kann man dann immer noch anstreben, sofern überhaupt erforderlich und durchführbar.

    Zitat

    für einen Rettungsassistenten in Deutschland reicht es völlig aus, wenn er weiß, daß Theophyllin die Bronchien weit macht.

    verwirrte Grüße,


    Madde

    Also erstmal kenne ich noch immer Schulen, die genau oben angesprochene Punkte nicht an Ihre Schüler weitergeben.
    Indikation, Kontraindikation und die Wirkweise von Medikamenten. Ich glaube da schauen schon viele Absolventen in die Röhre...


    Den genauen Wirkmechanismus zu kennen macht kaum Sinn. Bei Paracetamol oder Theophyllin streiten sich da ja immer noch die Gelehrten.



    Aber ich würde bei der Applikation der Medikamente schon voraussetzen, dass der Anwendbar grade weiss, was er tut.



    Einfach un verkürzt dargestellt, vom WP Artikel (http://de.wikipedia.org/wiki/Salbutamol) den gesamten Artikel mit Definitionen der verlinkten Begriffe. Nicht wissen: das Kapitel Stereoisomerie und den Infokasten.


    Ciao,


    Madde

    @Ani - schönes Schlusswort ;) Danke für die Diskussion.


    Welches "deutlich detailliertere Wissen" würdest du denn erwarten? Du kannst das gerne an deinem Beispiel "Salbutamol" erklären.
    Und welchen Unterschied würde dies in der praktischen Anwendung machen und weshalb?


    Kommt drauf an, von welchem Startpunkt gehen wir denn aus?


    Von der Ausbildung zum Rettungsassistenten? Die ist leider von Schule zu Schule ja bekanntlich unterschiedlich.
    Da wird es durchaus Absolventen geben, die Salbutamol inkl. Wirkungsmeachanismus, Indikationen, Kontraindikationen und Umgang mit dem Medikament ausführlich beschreiben können und solche, die Probleme haben werden Salbutamol überhaupt zu erkennen, wenn ich mit Fläschchen und Verneblungsmaske vor ihnen stehe und damit winke.


    Oder von Qualifizierungskursen, wo ich zumindest oben genannte 4 Punkte erwarte, die ich mich generell wünschen würde, um deine Frage zu beantworten.


    Ciao,


    Madde

    Das sehe ich halt ein wenig anders. Aber trotzdem danke für Deine Sichtweise bezüglich der Hebammen. Erinnert mich ein wenig an so manche Auffassung im Rettungsdienst: "Wir machen erstmal und wenn wir nicht mehr weiterkommen, rufen wir den Arzt." Nichts für ungut, aber ich bin da kritisch. :)

    Mit dem Unterschied, dass die meisten Hebammen tatsächlich wissen, was sie machen. Das würde ich vielen meiner Kollegen nicht unbedingt unterstellen ;)


    Ciao,


    Madde

    madde


    Geburtshilfe ist ein ganz sensibles Thema. Wenn da was schief läuft, ist man als Arzt am Arsch. Deshalb ist es nachvollziehbar, daß die Entscheidung über einen eventuell abweichenden Geburtsverlauf in seiner Kompetenz liegen muß.

    Naja das ist ein Statement wo wir vermutlich nicht auf nen Grünen Zweig kommen werden. Du wirst mir hoffentlich zustimmen, dass eine der Ängste, die die Ärzteschaft hat ist, dass eine Akademisierung der Hebammenausbildung zu einer Verschiebung dieser Entscheidungsgewalt in Richtung Hebammen führt. Hebammen hätten nach einem solchen Studium ein Wissen bezogen auf Geburten, dass wohl über dem eines FA für Gynäkologie liegt.
    Hebammen reklamieren dabei auch für sich, dass sie nur auf das Umfeld der Schwangerschaft und Geburt ausgebildet werden, das Medizinstudium hat ja durchaus noch andere Schwerpunkte.
    Ich kann die Argumentation der Hebammen dort gut nachvollziehen. Ich glaube, dass der Umgang mit einem pathologischen Geburtsverlauf Sache eines Facharztes dafür ist. Ich sehe aber nicht, dass die Hebammen die Entscheidung, was nun normal und was pathologisch verlaufend ist, nicht treffen könnten.
    Die Einführung der oben angesprochenen Hebammengeleiteten Kreissäle scheint ja eher meine Auffassung zu stützen. Mal sehen, wie diese sich auf die Sicherheit der Gebärenden und Kinder auswirken.


    Zitat

    Und es steht einer Hebamme ja durchaus frei, sich niederzulassen und Hausgeburten anzubieten.

    Also bezogen auf die Versicherungsprämien, die freiberufliche Hebammen bezahlen, darf man diese Äußerung schon fast zynisch nennen ;)

    Daß die Wöchnerinnen aber lieber ins Krankenhaus wollen, dürfte eigentlich bezeichnend sein: sie suchen Sicherheit. Und dazu gehört nach unserem Verständnis auch ein Arzt.

    Ob diese sehr deutsche Auffassung aber so auch gerechtfertigt ist ist wiederum ein anderes Thema. Genauso wie man die Frage stellen muss, welche andere Möglichkeiten der Patientin da angeboten werden und welche überhaupt zur Verfügung stehen.

    Zitat

    Die Akademisierungsansprüche von diversen Berufen in der Medizin sind dann noch mal ein anderes Thema. Kritisch werden sie dann, und da stehe ich auch hinter meiner Standesvertretern, wenn sie damit versucht werden soll, ärztliches Niveau zu erreichen. Als letztes haben wir das ja hier im Forum mit diesem Notfallspezialiste

    Wurde das nicht schon genug diskutiert? Das liegt an der Definition von dem was ärztliche Leistung und ärztliches Niveau ist. Da würde ich von Pauschalisierungen abraten.

    Zitat

    Mist, das Forum hat einen Teil meines Beitrages geschluckt... :(

    ich hab mich schon gewundert :)

    Zitat

    madde


    Warum kennst Du Dich im Bereich "Hebammen" so gut aus?

    persönliches Interesse und Vorbelastung durch Freundeskreis.



    Ciao,


    Madde

    Darf ich mir einen Punkt, den der Hebammen raussuchen und den Rets kurz abhandeln?
    1) Soweit ich das mitbekommen habe, arbeiten diese rein auf Delegationsbasis. Der Lehrgang, zumindest der den ich aus Hamburg kenne ist aber auch minimal (4-5 Tage)


    und bei AGNES will ich lieber kein Fass aufmachen. Das ist ja alles eher der Bereich Heimpflege, den Ärzte vorher auch noch nicht betrieben hatten, und die wird ja auch von Ärzteverbänden nicht unbedingt einhellig begrüßt...


    2) Da sind wir witzigerweise liberaler als z.B. in Großbritannien :)


    So jetzt zu den Hebammen, also wenn Hebammen die Verantwortung für unkomplizierte Schwangerschaftsverläufe alleine hätten, gäbe es solche Projekte wie die Hebammengeleiteten Kreissäle vermutlich nicht. Das was ich von in Unikliniken und anderen Klinken arbeitenden Hebamen höre geht auf jeden Fall in eine ganz andere Richtung.


    Natürlich wird auch diese Diskussion sehr emotional geführt. Aussagen wie, dass die Leitung der Geburten durch Ärzte im Kreissaal zu absurd hohen Sektioraten führt sind natürlich etwas zu platt.
    Meiner Meinung nach spielen da auch soziologische Veränderungen in unserer Gesellschaft, die die Gesamtwahrnehmung des Geburtsverlaufs betreffen eine Rolle) Dennoch kann man Untersuchungen, die zu dem Ergebnis kommen, das Hebammengeleitete Einrichtungen niedrigere Komplikationsraten haben als die Gesamtzahl der unkomplizierten Geburten in Krankenhäusern nicht einfach von der Hand weisen (https://www.gkv-spitzenverband…Geburten_GKV-SV_18221.pdf)
    // Abwägen muss man aber, dass sich unterschiedliche "Klientele" in Krankenhäuser und in Geburtshäuser begeben, Studie wurde von Hebammenvertretungen in Auftrag gegeben etc. pp.


    Was läuft also anders?
    Und ich stimme dir natürlich zu, dass sich kaum eine Hebamme bei pathologischen Geburtsverläufen über die Anwesenheit eines Arzts wehren wird. Aber die Deutungshoheit, was pathologisch ist und was nicht unterliegt im Krankenhaus eben dem Arzt. Definitv in der Praxis. Oder jede Hebamme, mit der ich mich über dieses Thema unterhalten hat, hat mich angelügt ;)


    Kritisiert wird dabei dann, dass Dezelerationen und andere CTG Befunde, deren empirische Aussagekraft über Minderversorgung mit Sauerstoff inzwischen maximal angezweifelt werden, sofort ins Raster einer komplizierten Geburt fallen und damit zu unnötigen Sektios mit negativen Folgen für Mutter und Kind (Quelle hierzu [align=-webkit-auto]Patricia Gruber, Katrin Oehler, Christiane Schwarz und Stahl Katja; Schwarz Christiane; CTG - verstehen, bewerten, dokumentieren)


    Um das ganze abzurunden, die Hebammenverbände kämpfen seit Jahren für eine Akademisierung Ihrer Zunft. Was zum Verstehen von oben angesprochenen Zusammenhängen bestimmt auch notwendig ist. Dies geht z.B. im Gesundheitscampus in Bochum. Die Reaktion vom Ärztepräsidenten von Westfalen-Lippe auf diesen Gesundheitscampus war übrigens, dass man solches "akademisierte Proletariat" nicht braucht.


    Kurzum: Auch in diesem Bereich gibt es viele Äußerungen von Ärzteverbänden, die vornehmlich der berufspolitischen Besitzstandswahrung dienen und dem Interesse des Patienten nicht unbedingt dienlich sind. Hab ich das einigermaßen schlüssig vorgetragen? ;)


    Ciao,


    Madde

    madde


    Diese Diskussion ist so alt wie die Ärzteschaft selber. Ich kann Dir nur sagen: so einfach, wie Du das hier darstellst ist es nicht. In vielen anderen Bereichen wurden Tätigkeiten, die früher durch den Arzt wahrgenommen wurden, outgesourced. Wenn Du mal die Gelegenheit hast, ein regionales Ärzteblatt oder das "Deutsche Ärzteblatt" zu lesen, mach' das mal. Vielleicht kennst Du ja einen Arzt, der es Dir zur Verfügung stellt. Du wirst Dich wundern, wieviel die Ärzteschaft an Dritte "abgibt". Das, was Du da so schreibst, ist Stammtischstoff: gerade die Hebammen sind historisch bedingt so was von autark, da haben die Ärzte so gut wie gar nichts zu melden. ;)

    Hast du konkrete Beispiele für die Abgabe an Dritte (Substitution von ärztlichen Leistungen?)


    Bezüglich Autarkie der Hebammen. (Nahezu) jede Hebamme in Deutschland wird das wahrscheinlich verneinen. Und es ist schon interessant, welche Blüten die Diskussion um Projekte wie hebammengeleitete Kreissäle trägt.


    Und Beitrage z.B. von Herrn Dr. Windhorst tragen zur Versachlichung der Diskussion (weg vom Stammtischniveau) nicht unbedingt bei. Ich werfe mal "akademisiertes Proletariat", "Stop! Substitution! - Sehr gut, Delegation!", "Bologna ist Bolognese" in den Ring (Um bei Äußerungen zum Thema Akademische Ausbildung von Pflegepersonal und zur Abgabe von Verantwortung an Pflegepersonal zu bleiben)


    Ciao,


    Madde


    EDIT:
    Ein paar hab ich noch:
    "Bei dem Thema Substitution ärztlicher Tätigkeit bildet sich derzeit in Berlin eine unheilvolle Allianz gegen die Ärzteschaft"; "Die Einheitlichkeit des Arztberufes in Diagnostik und Therapie und damit die Gesamtverantwortung für den Patienten darf in keinem Fall aufgegeben werden, sonst droht in der Patientenversorgung ein ständiger Aschermittwoch" (Quelle )

    @Shavakur


    Ich habe seit 7 Jahren eine Wette laufen, nach der der deutsche Rettungsassistent zukünftig regelhaft Ketanest/Midazolam anwenden darf und es auch tut. Die Diskussionen waren damals dieselben wie heute. Und bisher hat sich im nichts wesentliches geändert, was das Ergebnis dieser Diskussionen angeht. Der Status quo besteht weiterhin. Du kannst gerne in die Wette mit einsteigen. :)

    in die Wette steige ich mit ein. Also auf deiner Seite natürlich.
    Ausschlaggebend dafür ist aber nicht die Erforderlichkeit einer solchen Lösung, sondern die Blockadehaltung, mit denen die Ärzteverbände gegen solche Bestrebungen arbeiten.



    Leuten wie Dr. med. Theodor Windhorst geht es dabei rein um Standespolitik. Hebammen, Krankenschwestern und Physiotherapeuten führen momentan ähnliche Diskussionen, wenn auch in anderen Bereichen. Während Hebammen, Krankenpfleger und Physiotherapeuten mehr diagnostische und therapeutische Verantwortung haben wollen, geht es bei den Retungsassistenten um invasive Maßnahmen, die in Deutschland mit Arztvorbehalt belegt sind. (Juristische Abwägung überlasse ich den Leuten vom AK RettRecht, die davon Ahnung haben).


    Bei den Rettungsassistenten zeigt sich aber recht klar, dass nicht alles ins Raster Delegeation vs. Substitution passt.
    Insgesamt ist das eine zukunftsweisende Diskussion für die deutsche Ärzteschaft. Nicht nur im Bereich des Rettungsdiensts. Daher wird von Seiten der Ärztevertretung befürchtet, dass ein Dammbruch in einem dieser Felder sich auf die anderen Diskussionen auswirkt. Also wird diese Linie weiter starr weiterverfolgt. Es geht eben ums "Große Ganze" ;)



    Ciao,


    Madde


    PS: Ich will mich hier auf keine Seite schlagen. Nach meiner Ausbildung zum Rettungsassistenten (Schulzeit + Anerkennungsjahr) würde ich mich persönlich nicht trauen abgesehen von iv Zugängen, oder der Gabe von Salbutamol invasive Maßnahmen zu ergreifen. Die aus meinem Kollegenkreis, die das von sich behaupten leiden meiner Meinung nach an Selbstüberschätzung. Qualifizierungsmaßnahmen wurden aber meiner Meinung nach schon ausreichend angesprochen.