Zitat von h3o:
Ich will hier keine längst abgehakten Konflikte wieder aufleben lassen und schreibs mal ganz vorsichtig:
Ich bezweifle einfach, dass manche Veröffentlichungen von Herrn Spohn bzw. der BI in deren Anfangszeit so ganz neutral und uneigennützig waren. Eine große Organisation hatte damals großes Interesse daran, in den RD einzusteigen und da kam ihr vielleicht ein Privatmann bzw. die BI gerade recht, der/die in der Öffentlichkeit anders agieren konnte als sie selbst. Wenn ich meinen "Nostalgieordner" durchblättere finde ich etliche alte Artikel, die auf enge Kontakte zwischen Spohn/BI und dieser Organisation hin deuten. Abgesehen davon war das damals im RD Stuttgart ein offenes Geheimnis. Es ging Herrn Spohn damals eindeutig nicht nur um Verbesserungen im Rettungsdienst sondern auch darum, dass dies nur durch eine stärkere Beteiligung dieser Organisation möglich ist. Dass z.B. das DRK durchaus auch reagierte und tagsüber zeitweise in verschiedenen Stadtteilen Fahrzeuge positionierte, wurde von ihm in der Öffentlichkeit meines Wissens nie erwähnt.
Natürlich hat es ihm das DRK oft genug auch leicht gemacht. Damals ist manches schief gelaufen und das DRK wurde dadurch angreifbar. Es ist auch völlig ok, dass die BI auf Mängel aufmerksam gemacht hat und Änderungen forderte. Aber sie hat das leider nicht von sich aus, unbeeinflußt und neutral gemacht.
Irgendwo fand ich das Verhalten der BI immer ein bisschen scheinheilig und deshalb ist sie -nicht nur für mich- keine "großartige Bürgerinitiative" sondern eher eine (nicht neutrale) Interessenvertretung bestimmter Kreise.
Ja, früher war es anders. Da saßen in manchen(!) Leitstellen die Retter, die auf den KTW / RTW nicht mehr eingesetzt werden konnten und nicht jeder hatte die notwendigen Fähigkeiten, diese Tätigkeit optimal auszuüben. Ja, es gab Eifersüchteleien zwischen den Wachen verschiedener HiOrgs im Kreis und jeder verteidigte sein Revier. Ja, es gab viel zu lange "KTW-Rettung" statt RTWs. Aber schon damals war das nicht überall so, sondern es gab durchaus auch gut funktionierende, kompetente Leitstellen, obwohl sie vom DRK geführt wurden.
Aber die Zeiten haben sich geändert. Vieles wurde verbessert in den letzten 30 Jahren, nicht überall und bei allen Organisationen gleich, manchmal nicht schnell genug und oft genug auch nur durch Druck von außen. Die BI hat sicherlich mit zu diesen Veränderungen beigetragen, aber es ist nicht ausschließlich IHR Verdienst, wird aber leider oft als solcher dargestellt.
Was mich persönlich gewaltig ärgert sind Sätze wie dieser:
Da unterstellt Herr Spohn dem DRK, dass seine Mitarbeiter NICHT bestens geschult sind und auf Grund des Arbeitgebers ständig Gefahr laufen, in einen Interessenknflikt zu geraten.
Es mag auch heute noch die eine oder andere Leitstelle geben, wo es so sein KANN, aber dies pauschal zu behaupten, finde ich - mit Verlaub - schon dreist.
Ich möchte behaupten, ich BIN bestens ausgebildet (einschl. FW-Ausbildung) und ich handle in erster Linie nach den Vorgaben des Rettungsdienstgesetzes. Wo ist da der Unterschied zu einem Angestellten der "öffentlichen Hand" ? Fehler passieren jedem mal, egal, von wem er bezahlt wird.
Die Landkreise haben in den letzten Jahren deutlich hinzugelernt. Für "meinen" Landkreis kann ich behaupten, dass er seiner Aufsichtspflicht inzwischen gut nachkommt und dass der Bereichsauschuß auf Druck des Landkreises (und des IM) die AAO, Einsatzzahlen und die Hilfsfristen regelmäßig überprüft. Würde von der Leitstelle eine Wache bzw. Organisation oder Firma bevorzugt, würde dies mit Sicherheit auffallen und thematisiert werden.