Beiträge von pillenhaendler

    Das wird meines Wissens nach noch mit den Kostenträgern verhandelt. Wobei bereits jetzt ab einer bestimmten Reparatursumme in Abhängigkeit von der bisherigen Laufleistung vorab ein Wirtschaftlichkeitsgutachten eingeholt werden muss. Das wird aber fast immer bewilligt, da es momentan noch einen Lieferengpass gibt, der sich wohl auch noch weit ins Jahr 2017 reinziehen wird. Unser Rekordhalter ist inzwischen bei 265000km, das zugesicherte Neufahrzeug wurde schon drei Mal umdisponiert, weil ein anderer Kreisverband vollendete Tatsachen, sprich Totalschaden, schaffte.

    Das Ziel der bayerischen Zentralbeschaffung ist es auch nicht, innovativ zu sein, sondern über inzwischen ein Jahrzehnt hinweg ein solides Basismodell (wenn man von den ersten beiden Generation absieht) stetig weiterzuentwickeln. Als Fahrzeugbeauftragter weiß ich das sehr zu schätzen: Der Schulungsaufwand ist gering, die Ersatzteilbeschaffung und Reparaturen schnell und unkompliziert, die Vertrautheit mit den technischen Aspekten des Fahrzeugs hoch.
    Wenn ich an meinen alten Arbeitgeber in Baden-Württemberg zurückdenke: Neun RTW, jeder komplett anders: anderer Aufbauhersteller, anderer Fahrgestellhersteller - was eben gerade am billigsten in der Beschaffung war. Logistisch ein Alptraum. Da ist Bayern mit der Zentralbeschaffung neben Schleswig-Holstein ein absoluter Vorreiter - auch wenn es an manch anderen Dingen krankt.
    Es gibt auch in Bayern immer wieder mal Erprobungsfahrzeuge die z.T. auch massiv vom Bayern-RTW abweichen und auch z.T. den Namen innovativ verdient haben, die sich aber aus guten Gründen nie durchsetzen konnten.
    Das einzige, was mich in Bayern stört: Die Fahrgestelle sollen nun wohl 280.000km gefahren werden, was meiner Erfahrung nach nicht wirtschaftlich ist. Die ursprünglich geplante Nutzung des Kofferaufbau über zwei Fahrgestellgenerationen wurde leider nie umgesetzt. So fahren wir leider mit totreparierten Fahrgestellen und seht gut erhaltenen Kofferaufbauten durch die Gegend.

    Ach, mein Lieblingshubschrauber wieder...
    Na klar kommt der auf seine Einsätze. Weil er zu jedem Sch...dreck parallel zum bodengebundenen NA mitalarmiert wird. Dieser ist dann natürlich auch dementsprechend glücklich, wenn er den Patienten versorgen, aber dann nicht abrechnen darf. Und wenn man das anspricht, bekommt man einen Einlauf.
    Neueste Posse: Im gesamten Landkreis Ansbach (immerhin flächengrößter Landkreis Bayerns) stehen neuerdings nachts und am Wochenende anstelle von drei nur noch ein Herzkatheter zur Verfügung. Weil mehr braucht man nicht, man hat ja jetzt den Hubschrauber, der notfalls verlegen kann.

    Natürlich nicht.
    Aber für mich stellt sich da natürlich schon die Frage, welche spezifischen Tätigkeiten Heilkunde sind und warum.
    Wo finde ich also eine Definition des Begriffes Heilkunde? Der Wikipedia-Artikel hat mich zum Beispiel mehr verwirrt als aufgeklärt, denn er stellt die Heilkunde der evidenzbasierenden Medizin gegenüber. Ergo kann Heilkunde eigentlich gar nicht unter einem Arztvorbehalt, sondern allenfalls unter einem Heilpraktikervorbehalt stehen. Außerdem zitiert er einen Gerichtsbeschluss, der die Ausübung der Heilkunde auch für Nichtheilpraktiker gestattet, wenn keine Patientenschädigung erfolgen kann.

    Ich denke, ich habe von dem Einsatz gerade in den Nachrichten gelesen, hat mich spontan an einen ähnlichen Sch...einsatz erinnert, den ich vor einigen Jahren zu bewältigen hatte.
    Was mir und vielen anderen Beteiligten damals sehr geholfen hat, war eine ca. 14 Tag später stattgefundene Nachbesprechung (nicht taktisch oder medizinisch, sondern was sich auf persönlicher und emotionaler Ebene abgespielt) aller Einsatzbeteiligten mit Supervision. Das Gespräch dauerte fast sechs Stunden und wurde durch einen erfahrenen KITler geleitet. Im Lauf des Abends hat man deutlich gemerkt, dass auch einige altgediente Kollegen sich hinter einem dicken Panzer unter Umständen nur verstecken.
    Nachdem du dein Eindruck hast, dass einige Kollegen - verständlicherweise - an dem Einsatz zu knabbern haben, empfehle ich euch, so etwas auch anzuregen.

    Letztlich liegt eine Entscheidung, ob unbedeutend oder nicht, nicht in der persönlichen Meinung eines Einzelnen. 255.609 Follower auf Facebook, 1,3 Millionen Follower auf Instagram, wahrscheinlich kaum weniger auf Youtube. Ich denke schon, dass das Wort "unbedeutend" hier nicht so ganz passt. Und letztlich muss man hier auch die Zielgruppe des Künstlers im Hinterkopf haben, zumindest würden bei mir die Alarmglocken angehen. In einer solchen Konstellation...


    Follower kann man auch kaufen :cool_1:
    Aber mal ernsthaft: Wie würdest du einen derartigen Sanitätsdienst planen? Was wäre für dich ein realistischer Personalansatz, welche Risiken gilt es zu beplanen?

    Es handelte sich wohlgemerkt um die Autogrammstunde eines völlig unbedeutenden Youtubers in einem Einkaufszentrum. Wenn ich da eine Gefährdungsanalyse mache, werde ich vermutlich schon tricksen müssen, um überhaupt einen Sanitätsdienst zu rechtfertigen. Um einen solchen Zwischenfall bereits in der Planung berücksichtigen zu können, müsste ich einen Sanitätsdienst in Zugstärke auffahren.
    Dann muss ich konsequenterweise auch beim Seniorentheater in Zukunft mit der Möglichkeit eines nuklearen Erstschlags rechnen...

    Es scheint leider nur die nächste Eskalationsstufe in einem seit über zwei Jahre andauernden Kampf gegen einen bislang anonymen Täter bzw. Täterkreis, der - davon muss man bei Kenntnis gewisser Interna ausgehen - das Ziel hat, ihm unliebsame Kollegen sprichwörtlich zu vernichten. Und dabei auch deren Tod bzw. den Tod unbeteiligter Dritter billigend in Kauf nimmt.

    Zitat

    Weitere Angriffe auf das BRK


    Die Angriffe auf Mitarbeiter des Kreisverbandes Neustadt/Aisch – Bad Windsheim nehmen kein Ende. Nachdem bisher „nur“ verbale Angriffe erfolgten, wurde gestern festgestellt, dass an einem Fahrzeug des BRK die Radmuttern eines Reifens gelockert wurden. Wie der Kreisgeschäftsführer des Kreisverbandes, Ralph Engelbrecht, mitteilte, ist es nur der Umsicht und der Aufmerksamkeit der Mitarbeiter zu verdanken, dass hier keine Katastrophe passiert ist. Aufgrund dieser Vorkommnisse wurden durch den Leiter Rettungsdienst, Herrn Spiros Sklawenas, weitere Sicherungsmaßnahmen neben den bisher schon bestehenden Kontrollmaßnahmen veranlasst. Ralph Engelbrecht betonte: „Das BRK steht jederzeit als sicherer und zuverlässiger Partner der Bevölkerung zur Verfügung.“


    Quelle: https://www.facebook.com/brknea/posts/1129857507077991


    Der Kreisverband Neustadt/Aisch-Bad Windsheim findet keine Ruhe ...
    http://rettungsfachpersonal.de…einander+nimmt#post321601
    https://www.br.de/nachrichten/…bercrime-bamberg-100.html
    http://www.focus.de/politik/de…chte-ecke_id_4899102.html

    Die Diskussion macht deutlich das nicht der Rettungsdienst und schon garnicht die Leitstelle dieses gesellschaftliche Problem lösen kann. Die Erziehung die Resource Rettungsdienst zu (aus-)nutzen muss wo anders erfolgen. Politisch halte ich es schon lange für gewollt das lieber der "günstige" Rettungsdienst als "med.-Hausmeister" und Problemlöser einspringen soll (schnell, billig und immer erreichbar), als an der teuren Schraube der strukturellen Verbesserungen der ambulanten Versorgung zu drehen.


    Die Frage ist, wo wir eigentlich hinwollen. Auf der einen Seite haben wir Kampagnen wie "Schlaganfall - Ein Notfall", die bereits bei vagen Symptomen (Sprichwort FAST-Test) einen Rettungsdiensteinsatz fordert - und das vermutlich zu Recht. Wir echauffieren uns weiter, wenn mal wieder ein Patient mit einem massiven Myocardinfarkt zu Fuß in ein am besten noch ungeeignetes Krankenhaus läuft. Und wir wundern uns, wenn wir die offene Sprunggelenksfraktur aus dem Wartezimmer des Allgemeinarztes holen.
    Auf der anderen Seite fordern manche aber, die Patienen zu Profis im Bereich medizinischem Gatekeeping zu erziehen. Das ist aber schlechterdings unmöglich, da es sich um medizinische Laien handelt, die sich mehrheitlich noch dazu in der psychischen Belastungssituation "Akute Erkrankung" befinden. Wenn ich mir angucke, wie oft ich mit meinen Diagnosen falsch liege: Von mir als kritisch eingestufte Patienten gehen am selben Tag noch heim, andere, eher NACA II triagierte entwickeln einen fulminant komplikationsbehafteten Krankheisverlauf … und das schiebe ich jetzt mal ganz arrogant nicht auf mangelndes Wissen, sondern auf die Beschränktheit der präklinischen Diagnosemöglichkeiten.
    Und jetzt soll ich Dinge von Patienten verlangen, die ich selbst als Profi nicht kann? Da ist es einfacher und sicherer und vermutlich mit einem besseren Outcome behaftet, ihnen zu empfehlen, im Zweifelsfall die 112 zu wählen.
    Und ich fahre gerne zu jedem Einsatz und wenn es der sprichwörtlich eingerissene Zehennagel ist. Wenn es nicht nötig ist, transportiere ich halt nicht.
    Aber genau hier sehe ich das größte Verbesserungspotential! Ich will zum einen mehr Rückendeckung, wenn ich einen Patienten zuhause lasse (manche Kollegen fordern für sowas den Notarzt nach …). Und ich will für die Patienten, die zwar keiner Hospitalisierung bedürfen, aber trotzdem einen Arzt brauchen, einen vernünftigen Bereitschaftsdienst.

    Warum ich 41°C als vitale Bedrohung einschätze? Zunächst einmal, weil es so im Lehrbuch steht. Ist für mich aber auch intuitiv begreifbar, wenn man sich vor Augen hält, dass die Literatur die überlebbare Grenze bei ca. 42°C ansetzt - da fehlt nicht mehr viel. Außerdem muss man sich vor Augen halten, dass das Fieber Symptom einer zugrundeliegenden Erkrankung ist, die uns auch noch völlig unbekannt ist. Von Hitzschlag über Sepsis bishin zu Meningitis kann das alles sein - wir wissen es erst mal nicht.
    Wenn medizinisches Fachpersonal vor Ort einen Transport per Taxi für vertretbar hält, hab' ich wenig dagegen einzuwenden. Aber so…?
    Ich weiß, das ist jetzt unsachlich und polemisch, aber: Wenn ich zu einer brennenden Mülltonne mit Lalülala fahre, dafür aber einem hochfebrilen Kleinkind das Taxi empfehle, läuft was falsch.

    Und damits halt was vom Thema hat:
    Ich bleibe dabei, dass ich bei einem unauffälligen Kind mit 41 Grad keinen Notarzt geschickt hätte und einen RTW auch nur dann, wenn ich der Meinung gewesen wäre, dass sich aufgrund der beschriebenen Lage irgendwas verschlechtert.
    Ansonsten wäre meine Empfehlung gewesen: Kinderarzt aufsuchen. Gute Nacht.


    Ein Kind mit 41°C Fieber ist nicht unauffällig, sondern akut vital bedroht.