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    Gibt es bei der JUH wirklich nur so wenig Erfahrungsstufen? Ein weiterer Aufstieg ist nicht möglich?


    Erstmal ja, man denkt wohl über eine weitere Stufe nach. Aber ob und wann das kommt...


    Denke auch mal, dass die E7 nicht das letzte Wort sein wird. Spätestens, wenn die Notfallsanitäter woanders lukrativere Stellen bekommen, wird man sich was überlegen müssen.

    Gibt es bei den HiOrg schon Traifverhandlungen zur Eingruppierung?


    Gruß


    In der AVR-Johanniter ist der NoSan in der Entgeltgruppe 7 vertreten. Der RettAss in der Entgeltgruppe 6+ = 6.5.
    Das Grundgehalt der E7 bewegt sich von 2.567,70 Euro (Einarbeitungsstufe) über 2.702,84 Euro (Basisstufe) bis zu 2.837,98Euro in der Erfahrungsstufe.
    Zum Vergleich der RettAss: 2.448,17 / 2.577,02 / 2.705,87 Euro

    Wir haben auf unseren NEF Ceftriaxon als Antibiotikum für den Notfall Waterhouse Friderichsen Syndrom. Kam mal als Spontanbeschaffung an Bord, als in irgendeiner Form ein solcher Einsatz anlag und das Antibiotikum nicht vorhanden war. Allerdings als Feststellung im Nachgang...
    Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Vorhaltung sinnvoll ist, da ja die Anfangssymptome recht unspezifisch sind. Beim Auftreten der eindeutigen Symptome sollte man schon längst im Krankenhaus sein und ob dann immer noch die richtige Diagnosestellung stattfindet bzw. das Antibiotikum dann noch anschlägt... Die Erfahrung sagt leider, dass es eher nicht an dem ist. :-(

    Es ist immer wieder erschreckend, dass gerade Rettungsdienstfachpersonal oftmals nicht in der Lage ist, zwischen Submissions- und Konzessionsmodell zu unterscheiden bzw. einen Hinweis zum gemeinten Modell zu geben.


    Beim Submissionsmodell ist´s vollkommen Wurst, ob letztlich 10 000 Fahrten mehr gemacht werden, oder eben nicht. Die Landkreise rechnen die Fahrten bei den Krankenkassen ab und gut. Die Durchführenden des Rettungsdienst bekommen eh nur den Betrag, der im Vorfeld mittels Ausschreibung vereinbart wurde. Von Marginalien mal abgesehen.
    Ganz wichtig im Submissionsmodell: Gewinn durch die Abrechnung der Fahrten soll an und für sich nicht erwirtschaftet werden. Das Geld würde ja eh beim Landkreis liegen bleiben. Wenn die HiOrg natürlich gut kalkuliert hat und bissel was hängen bleibt, dann ists eben so.


    Im Konzessionsmodell dürfte ja ein Anstieg um 10 000 KTW Fahrten im Jahr wahrscheinlich eher eine Insolvenz erzeugen... Oder? Bei den Preisen...

    Ich glaube nicht, dass es so einfach mit einer Ausschreibung getan ist. Bin mir nicht sicher, aber die Kosten einer Ausschreibung liegen bei ca. 120 000,- Euro (hatte ich mal zwischen Tür & Angel im Rahmen einer solchen Ausschreibung gehört). Sicher kein Pappenstil, auch wenn es die Kassen bezahlen.
    Hauptproblem dürfte aber sicher die rechtssichere Gestaltung einer solchen Ausschreibung sein. Immerhin europaweit. Betrachtet man die obengenannten Summe von 70 Millionen Euro Auftragsvolumen, dann dürften Klagen unterlegener Anbieter bzgl. Formfehler ein immenses Loch in die Landkreiskasse reissen. Durchaus möglich, dass es bald Anbieter gibt, die genau auf diese Fehler hinarbeiten um dann hier groß Kasse zu machen. Wer weiß...

    Weil es so gut passt und die subjektive Wahrnehmung bestätigt: 2x Weinfest in Berlin
    Ein Paradebeispiel, wie man (auch sanitätsdienstliche) Ressourcen verschwenden kann...


    Burrock14:
    Wir haben in diesem Jahr soviel Dienste wie nie zuvor abgesagt. In den letzten Jahren gab es mal einen Einsatz, wo man gesagt hat "Nee, machen wir nicht.". In diesem Jahr dürften die Absagen schon im zweistelligen Bereich liegen. Mir ist zwar nicht zu Ohren gekommen, dass Veranstaltungen deshalb abgesagt wurden, aber die Tür für reine SanDienst Anbieter hat sich geöffnet. Zum Einen schlecht, weil hier ein Mitbewerber im eigenen Gefilde wildert. Zum anderen aber gut, weil sich die Preise anders darstellen.


    Der Trend geht zum eigenen Veranstaltungssani. Gerade kleine Vereine und Veranstalter werden gar keine Wahl haben, als selbst tätig zu werden. Als SanDienst Anbieter eröffnet sich hier dann ggfs. das Potential, eigenes Material zu verleihen und daraus Ertrag zu generieren. Da dürfte ähnlich viel Verdienst bei rauskommen, wie es Früher beim "Bratwurstsani" war.

    Das Problem ist, dass viele Ordnungsämter nach Duisburg aufgewacht sind und hinter jeder Veranstaltung den Massenexodus vermuten. In einer angrenzenden Großgemeinde gab es vor zwei Jahren eine Reanimation bei einem kleinen Fest, so dass jetzt fast jede Veranstaltung im Ort sanitätsdienstlich abgesichert werden muss.


    Hier kommt das nächste Problem. Durch die Vielzahl an Einsätzen und Veranstaltungen verschleisst man seine Leute, so dass irgendwann auch die die Schnauze voll haben. Selbst ein breit aufgebauter Mitarbeiterstamm streikt dann irgendwann und hat keinen Bock mehr auf Pferdesport... Zudem nimmt subjektiv die Anzahl an Veranstaltungen zu.
    Man könnte jetzt sagen, wir professionalisieren das System Sanitätsdienst und bezahlen die Leute, aber auch hier sind relativ schnell die Summen der nichtsozialversicherungspflichtigen Tätigkeit erreicht. Da man zudem über viele Jahre aber von Seiten der HiOrgs den Sanitätsdienst subventioniert hat, sprich alles für nen schmalen Taler angeboten hat, ist es auch hier das Problem, entsprechende Geldbeträge zu generieren, damit man überhaupt erstmal die Leute bezahlen kann. Das Bild des Bratwurst futternden Sanis mit seiner Rotkreuztasche ist beim Thema Bezahlung eben immer noch präsent...
    Geld muss aber auch im OV hängen bleiben, da der Anspruch von Ordnungsämtern und Veranstaltern steigt, was z.B. technische Ausrüstung angeht. 1200,- Euro Med Tüv für einen Medumat wollen eben auch erstmal erwirtschaftet werden.


    Meiner Meinung nach wird es auch im Sanitätsdienst zu einer umfassenden Professionalisierung in Form von hauptamtlichen Mitarbeitern kommen. Der ehrenamtliche Helfer wird aussterben. Die Konsequenz wird aber auch sein, dass wir eines Tages in der Zeitung lesen werden, dass Veranstaltungen nicht stattfinden werden, weil es kein Sanitätsdienst gibt.
    Zudem fehlt es an einer Ausbildung, die sich ganz um Belange des Sanitätsdienst kümmert. Org.-Leiter oder Zugführer KatS werden den Ansprüchen zur Planung und Durchführung von umfangreichen Einsätzen keineswegs gerecht.


    Genau hehe. Und um eine Diskussion gleich im Keim zu ersticken habe ich im letzten Absatz meines Beitrages auch gleich eine Idee geliefert, wie man das Ganze lösen könnte. Ganz im Gegensatz zu dir. :empathy:


    Augenscheinlich war mein Beitrag, wie auch Deiner, ein Teil einer Diskussion, insofern wird sich meine Aussage wohl auf die Reaktion des Kostenträgers bezogen haben. Aber gut.


    Übrigens: herzlichen Glückwunsch zu Deiner innovativen und einzigartigen Idee, das Tablet an der Wandhalterung in der Nähe des Betreuersitzes zu befestigen. Ich binde es sonst immer am Trittbrett hinten an. Macht sich nur doof mit dem Benutzen... :mauer:

    Nunja, zumindest den Kritikpunkt der Ladungssicherung kann ich nur sehr begrenzt nachvollziehen. Die Kladde dürfte in den meisten Fällen ähnlich schwer bzw schwerer sein als ein Tablet und ist regelmäßig während des Transportes ebenfalls nicht gesichert.


    Denkbar wäre aber auch eine Wandhalterung, die so konstruiert und montiert ist, dass das Tablet problemlos vom Betreuersitz aus bedient werden kann.


    Interessante Antwort. Kam auch vom Kostenträger, als ich genau dieses Problem der Nichtsicherung im Pat.-Raum bemängelt habe. Hier wird wissentlich mit der körperlichen Unversehrtheit der Mitarbeiter & Pat. gespielt.
    Auch wenn die Kladde nun all die Jahre nicht gesichert war, das heißt nur, dass es eben all die Jahre nicht richtig war. Totschlagargument um eine Diskussion erst gar nicht aufkommen zu lassen.

    Warum wird denn dort ein Baby NAW vorgehalten? Schreibt es der Rettungsdienstbereichsplan vor? Ist es ein "Bonus" des DRK?


    Aus meiner Sicht so oder so ein Teil des unternehmerischen Risikos, welches man mit Betreiben eines solchen Fahrzeuges wissend eingegangen ist. Das Jammern nach Unterstützung bei der Beschaffung ist deswegen nicht nachvollziehbar.


    Vielleicht übernimmt man den hier: DRK Baby NAW Berlin Soviel Kilometer wird der ja nicht runter haben...

    @Maggus:
    Neben dem finanziellen, gibt es für einige RettAss sicher auch den zeitlichen Aspekt. 960 h Weiterbildung wollen erstmal geschultert werden. Dann geht man ja auch noch arbeiten, hat Familie usw. usf.
    Ist die Frage, ob das alles umsetzbar ist, wenn einem der Arbeitgeber z.B. gar nicht unterstützt. Bei einem Schichtsystem von 24/7 dürfte es dann schon eng werden.


    Die Frage, inwiefern eine zur Arbeitszeit zusätzliche Qualifikation mit den EU Arbeitszeitvorgaben kollidiert, steht dabei noch nicht mal im Raum...


    Aber es klang ja schon an anderer Stelle von Dir durch, dass man ja generell und grundsätzlich alles im Leben auszublenden hat, wenn es um den Job geht... Manchmal sollte das Hinterfragen einiger Sachen doch ohne Polemik möglich sein.


    Hilope:
    Interessante Argumentation. Weil schonmal blödsinnige Stichtagregelungen gemacht worden sind, ist das jetzt i.O.? Oben stehts schon: Gehts auch mit weniger Polemik?


    Gegenfrage an Euch Beide:
    Was kostet ein 960h Upgrade zum NotSan?
    Wo steht denn, dass der RettAss die nächsten 47 bzw. 49 Jahre noch i.d.F. als RettAss arbeiten darf?

    Mir scheint die Ungleichbehandlung doch willkürlich. Was unterscheidet denn einen RettAss, der am 01.1.2014 schon 5 Jahre RettAss ist, von einem RettAss, der am 01.01.2019 5 Jahre RettAss ist? Während ersterer nur eine Prüfung machen brauch, muss zweiterer ein halbes Jahr zur Schule. Wieso?


    Weiterhin ist immer noch nicht geklärt, was mit Rettungsassistenten passiert, die sich ein NotSanUpgrade nicht leisten können, oder wollen, und die keine Option vom Arbeitgeber bekommen, diese Upgrade zu machen.
    Diese bekommen dann in 7 Jahren ggfs. ein Berufsverbot. Ist das Rechtens? Sicherlich können sie dann als RS arbeiten, allerdings ereilt diese dann eine Herabstufung zum Hilfsarbeiter. Ist das Rechtens, dass man schuldlos an der Ausübung seines erlernten Berufs gehindert wird?


    (Im Übrigen find ich eine Überleitung nur nach Kurs+Prüfung gut. Allerdings sollte hier derjenige, der ein Upgrade auf NotSann fordert > der Staat, auch alle erforderlichen Mittel und Rechtsgrundlagen zur Verfügung stellen, damit alle RettAss zumindest einmal die Chance haben, kostenneutral zu upgraden.)

    Was hat das mit verarschen oder ausnehmen zu tun? Es steht doch jedem frei, die Stelle zu besetzen, die angeboten wird. Wer sich freiwillig darauf einlässt, sei es aus Bequemlichkeit oder auf Grund der Wohnortnähe oder aus einem der 1000 anderen Gründe, der lässt sich doch erst dann ausnehmen, wenn er dann ständig auch die Arbeit eines RettAss macht.
    Ist zumindest bei meinem Dienstherren nicht der Fall. Hier werden alle nach Landesrettungsdienstgesetz geforderten RettAss Stellen auch dementsprechend bezahlt.


    Aber herzlichen Glückwunschn zu Deiner hehren Moral. Harzt 4 vs. Ausnehmen... Ich würde mich dann immer fürs Ausnehmen entscheiden. Bin da aber auch nicht so moralisch gefestigt... :sorry:

    Was wird denn passieren, wenn die Landesrettungsdienstgesetze dahingehend geändert werden, dass der RS als Fahrer bleibt, der NFS als Beifahrer benannt wird und der RettAss komplett außen vor bleibt? Wäre das nicht quasi ein Berufsverbot? Ich hoffe nicht, dass das passiert, aber sicher wäre ich mir da nicht...

    Was passiert mit Rettunsgassistenten, die sich in legitimen RS Beschäftigungsverhältnissen befinden (soll heißen, als RA auf RS Stelle beworben und angenommen), bei denen aber der Dienstherr bzw. RD Betrieber nur den "bezahlten" RA die Umschukung zum NFS bezahlt, weil es ggfs. die Landesrettungsdienstgesetze so fordern? Wollen diese sich weiterentwickeln, dann bleiben sie sicherlich auf den Kosten sitzen.


    Ich finde, der Übergang vom RettAss zum NFS ist für die vorherrschenden Verhältnisse in Rettungsdienstdeutschland viel zu pauschal benannt worden, ohne den tatsächlichen Gegebenheiten gerecht zu werden.