Das Problem ist, dass viele Ordnungsämter nach Duisburg aufgewacht sind und hinter jeder Veranstaltung den Massenexodus vermuten. In einer angrenzenden Großgemeinde gab es vor zwei Jahren eine Reanimation bei einem kleinen Fest, so dass jetzt fast jede Veranstaltung im Ort sanitätsdienstlich abgesichert werden muss.
Hier kommt das nächste Problem. Durch die Vielzahl an Einsätzen und Veranstaltungen verschleisst man seine Leute, so dass irgendwann auch die die Schnauze voll haben. Selbst ein breit aufgebauter Mitarbeiterstamm streikt dann irgendwann und hat keinen Bock mehr auf Pferdesport... Zudem nimmt subjektiv die Anzahl an Veranstaltungen zu.
Man könnte jetzt sagen, wir professionalisieren das System Sanitätsdienst und bezahlen die Leute, aber auch hier sind relativ schnell die Summen der nichtsozialversicherungspflichtigen Tätigkeit erreicht. Da man zudem über viele Jahre aber von Seiten der HiOrgs den Sanitätsdienst subventioniert hat, sprich alles für nen schmalen Taler angeboten hat, ist es auch hier das Problem, entsprechende Geldbeträge zu generieren, damit man überhaupt erstmal die Leute bezahlen kann. Das Bild des Bratwurst futternden Sanis mit seiner Rotkreuztasche ist beim Thema Bezahlung eben immer noch präsent...
Geld muss aber auch im OV hängen bleiben, da der Anspruch von Ordnungsämtern und Veranstaltern steigt, was z.B. technische Ausrüstung angeht. 1200,- Euro Med Tüv für einen Medumat wollen eben auch erstmal erwirtschaftet werden.
Meiner Meinung nach wird es auch im Sanitätsdienst zu einer umfassenden Professionalisierung in Form von hauptamtlichen Mitarbeitern kommen. Der ehrenamtliche Helfer wird aussterben. Die Konsequenz wird aber auch sein, dass wir eines Tages in der Zeitung lesen werden, dass Veranstaltungen nicht stattfinden werden, weil es kein Sanitätsdienst gibt.
Zudem fehlt es an einer Ausbildung, die sich ganz um Belange des Sanitätsdienst kümmert. Org.-Leiter oder Zugführer KatS werden den Ansprüchen zur Planung und Durchführung von umfangreichen Einsätzen keineswegs gerecht.