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    Das Drama geht in die nächste Runde: Verdi Pressemitteilung
    Interessant hierbei ist folgende Aussage: "Grund war unter anderem, dass es in den Redaktionsverhandlungen und in den Verhandlungen zum Überleitungstarifvertrag keine Einigung gab und es keine Wechselschichtzulage geben sollte."


    In der Lausitzer Rundschau vom 22.08.2013 liest sich das etwas anders: "Grund waren unter anderem Wechsel- und Schichtzulagen, die in den Verhandlungen nicht berücksichtigt worden waren."


    Hier scheint es eine massiv unterschiedliche Wahrnehmung zu geben, zumal jetzt auf einmal 14 Punkte zur Nachbesserung vorliegen. Da frag ich mich, wer da seine Arbeit im Vorfeld nicht richtig gemacht hat. Leider finde ich aktuell kein Statement von Falck. :unknown:


    Das ist übrigens auch eine interessante Geschichte..: Überstunden

    Zitat

    Auch diese Bedenken kann ich nicht nachvollziehen. Selbstverständlich kann man vereinbaren, dass für die Vorhaltung von Rettungsmitteln eine Bezahlung erfolgt. Der Veranstalter will schließlich ein exklusives Fahrzeug über die Vorhaltung hinaus bereitgestellt haben.


    Es gibt übrigens auch Bundesländer, in denen der Sanitätsdienst gar nicht tramsportieren darf. Hier hat der Veranstalter gar keine Wahl, als die Vorhaltung von Rettungsmitteln zu bezahlen. Eine andere Finanzierungsform ist gar nicht möglich. Gern wird dann die Idee in den Raum geworfen, ob die Sanis nicht ohne KTW kommen könnten... :mauer:

    Vielleicht hat der gute Herr Lieberberg einfach mal gesagt: "macht mal", mit dem Wissen um eine gute Rechtsabteilung in seinem Unternehmen, die einem DRK Verein in Kleinkleckersdorf haushoch überlegen ist und diverse Forderungen zerstreuen kann. Wollen wir hoffen, dass die Kollegen vom DRK Mannheim da auch gewieft genug sind.


    Zumal ich mir nicht vorstellen kann, daß der Sanitätsdienst bei Rock am Ring nur 30 000 Euro kostet, da kenn ich Einsätze, die mit einem deutlich geringeren Aufwand schon die Hälfte an Kosten verursachen. Das könnte im Umkehrschluss nur bedeuten, daß die Mehrkosten für z.B. Rock am Ring durch die Abrechnung der Transporte in das Krankenhaus gedeckt werden. Dann wären die realen Kosten einmal mehr auf die dumme Solidargemeinschaft der Krankenkassenbeitragszahler verteilt. Alles möglich im wilden Westen des Konzessionsmodells? Herr Lieberberg sagt freundlich Danke! :pfeif:


    Vielleich sollte man in Konzessionsländern den Durchführenden des Rettungsdienstes von der Durchführung von Sanitätsdiensten ausnehmen. Hier besteht ganz klar die Möglichkeit des Missbrauchs. Zu dem könnten sich dann die Preise für Sanitätsdienste in eine Richtung entwickeln, die auch kostendeckend für den Durchführenden ist, auch wenn er keine Transporte bezahlt bekommt.

    Worüber definiert sich denn "Deutschlands größter Rettungsdienstbetreiber"?


    G.A.R.D. ist ja vorrangig in Hamburg vertreten, dort doch aber nicht im eigentlichen Rettungsdienst eingebunden, sondern betreibt dort (qualifizierten?) Krankentransport. Oder? Die paar Autos außerhalb Hamburgs sind ja überschaubar.
    Krankentransporte Herzig, G.A.R.D., und wie sie alle heißen, sind ja sicherlich noch rechtlich selbstständige Unternehmen, die in der Eigentümerschaft von Falck stehen. Ähnlich verhält es sich ja sicher auch bei diversen Verbänden des DRKs, die zwar alle das rote Kreuz als Logo tragen, aber wirtschaftlich selbstständig agieren. Sollte das DRK also wirklich weniger im Rettungsdienst engagiert sein, als Falck? Das mag ich mir gar nicht vorstellen...


    Vielleicht ist Falck jetzt der größte Betreiber einer Krankenwagenflotte in Deutschland, aber selbst das scheint mir schwer vorstellbar.

    Aus Spaß den Rettungsdienst gerufen... Hmm, manchmal hab ich den Eindruck, 75% meiner Einsätze basieren auf diesem Hintergrund. :pfeif:


    Prinzipiell hört sich die Strafe wohl recht wenig an, allerdings gehört ja eine Menge dazu, bis es zu einem Prozess kommt. Vorladungen zur Polizei, Staatsanwaltschaft etc. Dort dann die Vernehmungen, dazu evtl. Gespräche mit dem Rechtsanwalt usw. usf.
    Ich glaube, allein schon die Tatsache, im System Justiz unterwegs zu sein, schlägt einem aufs Gemüt, wenn man als Täter dort geführt wird. Sofern es also für die Täter ein Erstkontakt zum Justizwesen ist, dann dürfte allein schon das Strafe genug sein. Also von daher...

    Ich hab so den Eindruck, dass es in Bereichen mit Konzessionsmodell stellenweise drunter und drüber geht. Da legen die Bereichsnotärzte den Dienst nieder, Verbände gehen Pleite, der betreuungspflichtige Krankentransport des öffentlichen RD fährt zu Vereins - Hausnotrufkunden, FSJler auf den KTWs des RD...


    Also ehrlich, in den letzten 10 Jahren Rettungsdienst Submissionsmodell habe ich solche Eskapaden nicht erlebt. Woran liegts? Ich meine, dagegen ist ja die Falck/VERDI Diskussion in Spree-Neiße ja regelrecht pillepalle. Und der größte Witz ist dann noch, daß man im Konzessionsmodell (also da, wo man wirklich Geld als Verein verdienen kann), keine Ausschreibung mehr machen soll. Was läuft denn hier falsch?

    Na ja, mach ich mal lieber nicht... denn:


    "Von den Mitarbeitern habe man zudem erfahren, dass Einiges beim vorherigen Arbeitgeber im Argen liege. Runggaldier verweist etwa auf Pflichtfortbildungen. Von den 49 Rettern in Guben und Spremberg hätten nur drei 2012 die nötigen Stunden erfüllt. "Wenn wir einen Betriebsübergang machen, hätten wir nur diese drei übernehmen können", so Runggaldier. Die restlichen Retter, denen teils bis zu 24 Fortbildungsstunden fehlten, dürften nicht ins Fahrzeug. Dadurch, dass man die Mitarbeiter wie neu eingestellte Retter behandle, könne man das Problem umgehen. "Wir werden die Mitarbeiter dennoch so schnell wie möglich nachschulen", versichert Runggaldier.


    Der Landkreis, der die Fortbildungspflicht überwachen muss, bestätigt die Angaben. Das sei eine erhebliche Abweichung, so Pressesprecherin Stefanie Hannusch. In den Vorjahren sei das so nicht aufgetreten. Der Landkreis prüft jeweils im Nachhinein die Aufgabenerfüllung im Vorjahr."


    http://www.lr-online.de/region…b-2014-an;art1052,4101807


    8-o


    Das hätte ich ja echt nicht gedacht...

    Ob man sich mit der Aussage zu den fehlenden Weiterbildungsstunden den ärztlichen Leiter RD zum Freund macht? Der sollte doch für die Durchführung der WB verantwortlich sein.


    Kann mir aber auch nicht vorstellen, daß das DRK da so nachlässig gewesen sein soll. Wahrscheinlich hat man nur eine unterschiedliche Interpretation zu den Weiterbildungsstunden...


    Die bisherigen Löhne der Rettungsdienst Spremberg gGmbH mit den Rettungswachen Guben und Spremberg sahen so aus:


    RS/RA: 1749,- EUR/Monat Einstiegsgehalt, nach 3 Jahren 1889,- EUR/Monat. Für RS ist dann Schluss, RA bekommen ab 10 Jahren 2100,- Eur/Monat, nach 15 Jahren 2400,- EUR/Monat.
    Keine Wechselschichtzulage, keine Nachtschichtzulage. Jahressonderzahlung nicht für alle Mitarbeiter.
    Das ist der Stand von September 2011.


    Hier noch eine Gehaltszahl von 2003: Damals betrug der Bruttoverdienst bei der Rettungsdienst Spremberg gGmbH für RS 1581,- Euro. Der seinerzeitige DHV Tarifvertrag für das DRK im Land Brandenburg gab sogar eine "großzügige" Bezahlung von 1587,- Euro vor.


    Der Verdacht liegt also nahe, daß man hier mit Verdi eine großzügigere Bezahlung aushandelte, um gut dazustehen.
    Wobei man aber auch berücksichtige muss, daß man im Land Brandenburg im Jahr 2005 schon 1758,30 Euro für RS beim DRK zu zahlen hatte. Hier wäre also interessant zu wissen, in welchem zeitlichen Gefolge die Tarife in Spremberg entstanden.


    Letztlich finde ich es einfach nur frech, daß man jahrelang die Löhne bewusst niedrig gehalten hat, in einer unseeligen Kooperation von DRK und Verdi, plötzlich aber mit dem Finger auf andere zeigt, weil eben diese das Gleiche machen wollen. Das hat einen äußerst faden Beigeschmack.

    Jörg: Was fehlt Dir denn?


    Die bisherigen Löhne der Rettungsdienst Spremberg gGmbH mit den Rettungswachen Guben und Spremberg sahen so aus:


    RS/RA: 1749,- EUR/Monat Einstiegsgehalt, nach 3 Jahren 1889,- EUR/Monat. Für RS ist dann Schluss, RA bekommen ab 10 Jahren 2100,- Eur/Monat, nach 15 Jahren 2400,- EUR/Monat.
    Keine Wechselschichtzulage, keine Nachtschichtzulage. Jahressonderzahlung nicht für alle Mitarbeiter.
    Das ist der Stand von September 2011, auf den Vorseiten hatte ich ein originales Verdischreiben dazu verlinkt. (Welches seinerzeit recht schnell wieder von der Verdi Website verschwand, nachdem ein Aufschrei durch die Menschen ging...)


    Ein absoluter Witz. Ohne Frage, eine deutliche Lohnerhöhung ist bei den Mitarbeitern dort Pflicht, aber es ist von Verdi, wie auch dem DRK eine Frechheit, sich jetzt so aufzuführen. Der DRK Reformtarifvertrag wird von allen Krankenkassen anerkannt, man hätte ihn schon längst anwenden können.

    Ich glaube, es ist hilfreich, sich mal mit den logistischen Voraussetzungen im Landkreis Spree-Neiße zu befassen. Spree-Neiße liegt ja im Land Brandenburg, in dem der Rettungsdienst ja nach Submissionsmodell vergeben wird. Ein Anbieter stellt also letztlich das Personal und Verwaltungsdienstleistung, die "Hardware" kommt vom Träger, hier also der Landkreis Spree-Neiße, der auch die Einsätze bei den Krankenkassen abrechnet und das Geld dafür kassiert.


    Der Landkreis Spree-Neiße hat eine Fläche von 1648 km² mit 124662 Einwohnern und schliesst die kreisfreie Stadt Cottbus komplett ein. Im Jahre 2003 gab es in diesem Gebiet, einschliesslich Cottbus, 4 verschiedene DRK Kreisverbände. Das waren im folgenden: DRK Guben, DRK Spremberg, DRK Forst, DRK Cottbus-Spree Neiße West.
    Der Rettungsdienst des DRK Forst wurde durch die Rettungsdienst Spree Neiße gGmbH durchgeführt, eine wohl 100%ige Tochtergesellschaft des DRK Forst.


    Wer sich mal die Mühe macht, und schaut, wie groß andere DRK Verbände sind, der wird schnell feststellen, daß sich hier auf kleinsten Raum 4 verschiedene DRKs tummeln. Alle selbstständig und auf eigene Rechnung handelnd. Und auch ein Gebietsschutz gibt es nicht, das DRK Forst betreibt/betrieb beispielsweise ein Pflegeheim im Gebiet des DRK Cottbus.
    Im Jahre 2005(?) fusionierten zwei DRK Kreisverbände in Spree-Neiße, das DRK Guben wurde gewissermaßen vom DRK Spremberg aufgesogen. Interessant hierbei: Das DRK Guben hat sich nicht mit dem benachbarten Kreisverband Forst zusammengeschlossen, sondern sich mit dem räumlich getrennten DRK Spremberg zum DRK Niederlausitz verbrüdert.
    Übersichtskarte DRK Brandenburg Der unbenannte Bereich unter "KV Forst Spree-Neiße" ist der südliche Bereich des DRK Niederlausitz, also der Bereich Spremberg.
    Warum man nicht konsequent den Weg der Vereinigung mit dem DRK Forst gegangen ist, keiner weiß es...


    Mal zum Vergleich: der Regionalverband Südbrandenburg der Johanniter umfasst 4 Landkreise inkl. Spree-Neiße und die kreisfreie Stadt Cottbus. Leider nur eine kleine Übersichtskarte: JUH Südbrandenburg (Nur mal so: auf der Fläche der genannten Johanniter agieren 8 verschiedene DRKs...)


    Wir haben also 4 verschiedene DRKs, die sich alle um den Rettungsdienst bemühen. Bis zum Jahr 2005 war es dann auch so, daß alle 4 DRKs Rettungswachen in Spree-Neiße betrieben (RW Guben - DRK Guben, RW Forst & RW Döbern - Rettungsdienst Spree Neiße gGmbH Forst, RW Spremberg - DRK Spremberg, RW Peitz & RW Drebkau - DRK Cottbus). Mit der ersten Ausschreibung in Spree-Neiße zum Jahr 2006 bekam das DRK Cottbus zusätzlich die Rettungswache in Burg zugesprochen, diese wurde vorher durch die Johanniter besetzt. Im Jahr 2010 erfolgte die nächste Ausschreibung in Spree-Neiße in 2 Losen - zum Einen der Nordbereich mit den Rettungswachen in Guben (DRK Niederlausitz), Forst (Rettungsdienst Spree Neiße gGmbH Forst) und Peitz (DRK Cottbus), sowie der Südbereich mit den Rettungswachen Döbern (Rettungsdienst Spree Neiße gGmbH Forst), Spremberg (DRK Niederlausitz) und Drebkau (DRK Cottbus). Hier kam es aber wohl zu Unstimmigkeiten, so daß diese erste Ausschreibung verworfen wurde.
    Wenn ich mich recht entsinne, hat man dann aber direkt nochmal eine Ausschreibung durchgezogen, wieder in 2 Losen. Gewinner war dann das DRK Cottbus, welches den Auftrag für die Durchführung des Rettungsdienstes für beide Lose erhielt.
    Die Belegschaft der Rettungsdienst Spree Neiße gGmbH (DRK Forst) wurde komplett vom DRK Cottbus übernommen, die Rettungswachen Guben und Spremberg wurden im Auftrag des DRK Cottbus durch die Rettungsdienst Spremberg gGmbH, eine Tochtergesellschaft des DRK Niederlausitz (= DRK Guben + DRK Spremberg), betrieben. Hier änderte sich für das Personal also nichts.


    Interessant ist die Kooperation des DRK Cottbus mit der Rettungsdienst Spremberg gGmbH. Hier finden sich schon mal 2 Gesellschaften, die Rettungsdienst betreiben und ihren Verwaltungsstab, Personalbüro etc. finanzieren wollen, mit Konkurrenten im Nacken, die so etwas mit nur einer Verwaltung schaffen. Kostendruck, der schon auf dem Papier im Vorfeld vorhanden ist.


    Dazu kommt eine Gewerkschaft, die im Jahre 2003 massiv Mitglieder verloren hat, da viele DRK Mitarbeiter sich einfach verraten gefühlt hatten. Grund hierfür war der Tarifabschluss des DRK Landesverband mit der DHV DHV & DRK BRB Tarfabschluss. Dieser war bei vielen Kollegen wohl nicht als optimal anerkannt worden. Verdi hat seinerzeit die Zeichen der Zeit verkannt und konnte oder wollte den Mitarbeitern keine Hilfe anbieten. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß DRK Kollegen damals ziemlich hilflos vor dieser Geschichte standen und reihenweise die Mitgliedschaft bei Verdi kündigten.


    Und dann kam auch der Landkreis Spree-Neiße, der den Rettungsdienst ausschreiben musste. Sowohl DRK, wie auch Verdi haben um ihre Einflüsse gebangt. Die DRKs sicherlich, weil auf diesem begrenzten Gebiet kein Wachstum möglich ist, ohne sich gegenseitig ins Gehege zu kommen. Da ist der Rettungsdienst als Image- und Werbeträger, und nicht zuletzt auch als Kostenbringer für die Verwaltung, ein gutes Geschäft, welches man nicht missen möchte.
    Ebenso Verdi. Der Trend des Mitgliederschwunds machte sich eben auch dort nachhaltig bemerkbar, so daß man sich auch um Sparten kümmerte, die man vorher aufgegeben hatte (siehe DHV). Hätten die christlichen Wohlfahrtsorganisationen den Rettungsdienst in Spree-Neiße komplett übernommen, so wären über 100 potentielle Mitglieder nicht mehr verfügbar gewesen. MHD und JUH profitieren vom sog. "dritten Weg der Kirchen", in dem sie ihr eigenes Arbeitsrecht umsetzen können. Verdi wäre also kein Ansprechpartner mehr gewesen. In den heutigen Zeiten sollte jeder eine Rechtsschutzversicherung haben, die meist auch Arbeitsrecht abdeckt, wozu also noch Mitgliedsbeitrag bei Verdi zahlen?
    Und so haben sich, meiner persönlichen Meinung nach, Not und Elend in Spree-Neiße getroffen und Tarifarbeit gemacht, die Lohneinbußen für die Mitarbeiter, im Vergleich zum DRK Reformtarif, mit sich brachte. Leider hab ich keine Liste, die z.B. den DHV Tarif für das DRK in Brandenburg zeigt, ich könnte mir aber vorstellen, daß man i.Vgl. zum DHV Tarif eine Lohnsteigerung in den Verdi Haustarifen hinterlegt hat, um als Wohltäter zu erscheinen, aber man bleibt trotzdem noch deutlich unter dem DRK Reformtarif, um als Gewinner der Ausschreibung da zu stehen.


    Interessant auch, daß in Spree-Neiße 107 Mitarbeiter im Rettungsdienst tätig sind. Rechnen wir doch mal:
    10 Rettungswagen im 24h/7d Dienst á 80 Mitarbeiter
    3 NEF im 24h/7d Dienst á 12 Mitarbeiter
    3 KTW im 35h/5d Dienst á 9 Mitarbeiter
    Sind unterm Strich 101 Mitarbeiter, die den Rettungsdienst komplett betreiben könnten. Rechnet man noch Synergieeffekte zwischen den einzelnen Rettungswachen (Springer bei Krankheit etc.) dazu, dann könnte man wohl sogar mit weniger auskommen. Es mag Teilzeit Kräfte geben, diese sind aber im unteren einstelligen Bereich vorhanden, so daß maximal 1-2 Planstellen zusätzlich geschafft werden müssten, um diese Arbeitszeit auszugleichen. Dazu kommt noch ein Leiter Rettungsdienst, dann sind es insgesamt 104 Mitarbeiter, die den Rettungsdienst betreiben. Was machen als die 3 zusätzlichen da? Bei einem Bruttogehalt von 1600,- Euro/Monat ergibt das Zusatzkosten von knapp 58 000,- Euro/Jahr, die auch bezahlt werden müssen. Für wen? Für was?


    Daß man schlussendlich dann doch einen Tarifabschluss gewagt hat, der deutlich über dem vorherigen gelegen hat, ist wohl eher dem Gewinnen von Falck geschuldet, als der Tatsache, daß man den Mitarbeitern anständige Gehälter zahlen wollte. Ich glaube, daß der Tarifabschluss lange nicht so hoch ausgefallen wäre, wenn das DRK gewonnen hätte. Das hätte man schon viele Jahre vorher machen können, und hat es nicht getan. Warum also jetzt?

    Hintergrund dieser Pressemitteilung ist der Punkt, daß die Krankentransport Herzig GmbH nicht alle Altarbeitsverträge im Rahmen des Betriebsübergangs anerkennt, da nach Vergabe der Leistungen durch den Kreistag Tarifverhandlungen zwischen VERDI und dem DRK stattfanden, die mit einer Lohnerhöhung für die Mitarbeiter endeten. Diese Kostenentwicklung war natürlich im Vorfeld nicht abzusehen und wird deshalb kritisiert.
    Es bleibt also spannend.