Beiträge von münchner82

    Link

    Um die Sichtung kümmert sich aber der LNA (zumindest in Bayern).


    Tatsächlich hat der OrgL in Bayern quasi keine medizinische Aufgabenstellung. Kleinere Lagen bzw. die Arbeit direkt an der Schadensstelle, wo man das erweiterte medizinische Wissen benötigt, bewältigt der ELRD. Dagegen sitzt der OrgL im ELW und kümmert sich um das Operativ-Taktische. Insofern halte ich RS als OrgL-Qualifikation für ausreichend.


    Hier in München muss das Führungspersonal ohnehin beide Qualifikationen aufweisen und damit RA/NotSan sein. Das Konzept intendiert, dass OrgL und ELRD einander ersetzen können; z. B. wenn bei einem ELRD-Einsatz der OrgL um die Ecke wäre, der ELRD jedoch durch die ganze Stadt muss, werden die Funktionen kurzerhand getauscht. Auch erleichtert es die Personalvorhaltung, wenn es auch zugegebermaßen eine ziemliche Luxuslösung ist.

    Bei der Neubauplanung der Feuerwache 5 in München war anfangs geplant, die dort vorhandene Druckkammer in eine (in der Feuerwache integrierte) Praxis für Überdruckmedizin (oder so ähnlich) zu verbringen. Damit hätte sich die Druckkammer gegenfinanzieren können und wäre trotzdem für Notfälle verfügbar gewesen. Die Idee kam jedoch leider nicht über Konzeptionsstadium hinaus und verschwand dann wieder aus den Plänen. Schade ansich.

    Hochwasser ist ja auch Katastrophen- und keine Nothilfe, von der Vorschrift her :-)


    Wenn die Katastrophenhilfe fällig wird, läuft ohnehin ein anderes Programm am. Nach der Erklärung des Katastrophenfalles formieren sich die aus Reservisten bestehenden Kreis- bzw. Bezirksverbindungskommandos (BVK/KVK). Diese bilden als "Fachberater Bundeswehr" das Bindglied zwischen der anfordernden Stelle (Kreis-/Bezirksregierung) und dem jeweiligen Landeskommando, welches die Kräfte der Bundeswehr (unter-)stellt. Die Reservisten der BVK/KVK-Organisation kümmern sich im "Friedensbetrieb" um entsprechendes Networking zu den KatS-Strukturen und sind oft auch als Übungsbeobachter zu sehen (zumindest bei uns).

    Aber man hat einfach mal gemacht. Und teilweise hinterher sogar noch Vorschriften zurechtgeboten um die angefallenen Kosten klein zu halten.


    "Einfach mal machen" war das nicht. Die Bundeswehr kennt das Prinzip der "dringenden Nothilfe". Dabei kann jede Privatperson oder Behörde bei einer Kaserne klingeln und um Hilfe bitten. Der jeweilige Kommandeur entscheidet dann selbst über die Erfordernis und die zu ergreifenden Maßnahmen. Bei Zustimmung oder Ablehnung des Gesuchs muss intern die Meldung über ein sogenanntes "Besonderes Vorkommnis" abgesetzt werden.


    Die Bundeswehr definiert das wie folgt:


    Zitat

    Dringende Nothilfe ist als Hilfeleistung weniger Bundeswehrangehöriger, gegebenenfalls mit Fahrzeugen, Luftfahrzeugen,Wasserfahrzeugen und Geräten, z. B. zur Rettung von Men schenleben oder zur Vermeidung schwerer gesundheitlicher Schäden sowie erheblicher Beeinträchtigungen der Umwelt oderdes Verlustes von für die Allgemeinheit wertvollem Material, in soweit und solange zulässig, als geeignete zivile Hilfskräfte und geeignetes Material der zuständigen Behörden oder Hilfsorganiationen nicht ausreichend oder nicht rechtzeitig zur Verfügung stehen.

    Quelle ist das Verteidigungsamtsblatt von 2008. Dort sind auch die Regelungen zur Kostenerstattung dargelegt. Interessanterweise sind auch (ab Seite 16) die jeweiligen Kostensätze aufgeführt - vom Zweimannzelt bis zum U-Boot ist alles dabei. Prinzipiell sollen Einsätze im Rahmen der Not- oder Katastrophenhilfe immer berechnet werden (es sei denn, der Anforderer ist eine Bundesbehörde), diese Abrechnung findet allerdings aus Kulanz der Bundeswehr nicht statt (noch nie erfolgt). Hier mussten also keine Vorschriften verbogen werden.


    Viele Grüße



    Münchner82

    Die MKT-Firmengruppe hat sich auf Facebook zu dem vermeintlichen "Selfie-Dickhead" geäußert:

    Hier ist wohl das Foto des Anstoßes: Klick mich

    Die Artikel werfen durchaus Fragen auf: auf der Homepage des DRK wird von einem Hintergrunddienst gesprochen, der extra alarmiert wird. Nach meiner Sicht würde dies ja geschehen, wenn konkreter Bedarf an einem zusätzlichen Rettungsmittel besteht; nicht um hier eine zusätzliche, ungezielte Bereitschaft zu stellen. Allerdings lesen sich die Artikel so, als würde tatsächlich irgendwo ein Ehrenamts-RTW im Status 1 stehen, man hört den Funk ab und wartet, ob man sich "irgendwo reindrücken" kann?


    Wenn dem so wäre, wäre es nicht unrealistisch, dass die Leitstelle dieses Spiel nicht mitspielen möchte. Ist dem nicht so, stellt sich die Frage nach dem Sinn der Alarmierung von ehrenamtlichen Hintergrunddiensten, wenn scheinbar doch kein Bedarf besteht.


    Komisch, komisch...

    Dazu kommt eventuell noch der Ausfall von Infrastruktur (Telefon, Mobilnetz) nach einem Anschlag, der die Kommunikation erschwert und Probleme, Personal, welches zu Hause sitzt, ins KH zu bekommen, wenn Strassen o.ä. gesperrt werden.


    Übrigens eine der Schlüsselerkenntnisse aus der EZB-Eröffnung in Frankfurt. Aufgrund der Straßensperren hatten die freiwilligen Feuerwehren und die Freischichten der BF massive Probleme, ihre Wachen zu erreichen.

    Ein eindrucksvolles Beispiel für die Tatsache, dass auch eine gut abgesicherte Unfallstelle auf der BAB gefährlich sein kann.[quote][b]Ein Feuerwehrmann und zwei Rettungsassistenten sind bei einem
    Einsatz auf der A3 bei Obertshausen schwer verletzt worden. Ein
    Lkw-Fahrer hatte eine Unfallstelle übersehen und mit ungebremster Wucht
    mehrere Einsatzfahrzeuge gerammt.


    Quelle: Hessenschau (ich bin ein Link)


    Bilderstrecke: http://www.fnp.de/rhein-main/b…tshausen;cme57811,1109239


    Edit/Mod.: Beitrag gekürzt und Fotos entfernt. Bitte das Urheberrecht beachten!

    Der Freistaat Bayern hat eine Novellierung der Rettungssanitäterverordnung zum 01.01.2016 beschlossen:



    Bestehende Version
    http://www.gesetze-bayern.de/j…ttSanVBYrahmen&doc.part=X



    Neue Version ab 01.01.2016
    https://www.verkuendung-bayern…15/heftnummer:5/seite:134



    Was mir beim ersten Durchlesen aufgefallen ist:

    • Die Inhalte der Praktika sind nun genauer definiert.
    • Das Klinikprakikum ändert sich. Bislang waren die Stationen Allg. Pflegestation, Notaufnahme, OP/Anästhesie und Intensiv-/Wachstation. Ab nächsten Jahr wird der OP/Anästhesie und Intensiv-/Wachstation zusammengelegt, zusätzlich muss ein Block in einer geriartrischen Abteilung absolviert werden.

    Und alleine das dürfte die Auswertung der Aufnahmen,, gerade in einer Notsituation mit vielen Hintergrundgeräuschen und evtl. Schäden am Gerät, erschweren. Zudem kann ich mir vorstellen dass diese Aufnahmen dann noch mit anderen Daten synchronisiert und abgeglichen werden müssen, bevor man wirklich was sicheres sagen kann.

    Das kann auch viel profaner sein: es muss erstmal eine "offizielle" Version des Bandes auf Papier gebracht und ggf. übersetzt werden. Dafür ist aufgrund der nötigen Sorgfalt auch einige Zeit erforderlich. Dann noch z. B. die Auswertung eventueller Alarmsignale auf dem Band - so eine Analyse zieht sich.

    Find ich voll gut!
    Zumal ich eine Position innerhalb einer noch zu etablierenden MTF angeboten bekommen habe und jetzt auch schon überlege, wie man derartige Trainings sinnvoll bewerkstelligen kann. Ich will also nicht nur schimpfen, sondern auch wissen, wie man es besser machen kann bzw. es selber versuchen.

    Mein Tipp: immer möglichst realitätsnah bleiben: immer in Einsatzkleidung, Helm etc., immer möglichst wenig Übungskünstlichkeiten; Train as you fight. Erfahrungsgemäß steigt mit hohem Realitätsgrad auch die Motivation der Teilnehmer.


    Was meiner Meinung nach für Ausbildungen nicht geht: "brauchen wir jetzt für die Ausbildung nicht", "stellt Euch vor, dass", "das passt schon so" - Du weisst, was ich meine. Üben macht man nicht, damit mal geübt hat, sondern was lernt :-)

    "Meine" Intensivstation, auf der ich gerade Praktikum mache, würde und könnte viele Patienten sofort weitergeben. Das ist allerdings nicht möglich, da die aufnahmefähigen Stationen in Patienten der Pflegestufe A3 ertrinken und keine weitere Kapazitäten mehr frei haben. In den anderen Kliniken des Verbunds sieht es genauso aus - nada Kapazitäten mehr. Und so baut sich der Rückstau auf.