Beiträge von münchner82

    Die Luftwaffe experimentiert auch schon mit iPads für die Transall-Besatzungen. Aicher Ambulanz Union verwendet für die KTWs auch iPads, die mittels App mit der Leitstelle kommunizieren.


    Mit dem iPad hat man in der Tat ein etabliertes Produkt, das kostenmäßig gut planbar ist und auch gut mit Apps versorgt werden kann. Wichtig ist jedoch, Apps mit einer entsprechenden Usability zu verwenden, da hakt es stellenweise noch.

    Auf die Umsetzung und die Möglichkeiten des Systems bin ich persönlich gespannt. Was mich jedoch wundert, dass der Aspekt der Abrechnung (Datenerfassung und Übermittlung an die ZAST) in diesem System gar nicht erwähnt wird. Bislang wird hier bereits Mobidat mit Future Pads verwendet. Ich hoffe nicht, dass die Fahrzeuge zukünftig dann mit zwei Tablets parallel unterwegs sind, weil das neue System die Transporte nicht abrechnen kann.

    Aber mal die Frage, wie gerüstetet sehen sich denn die Leitstellendisponenten in dem Fall? Wie reagiert man bei so einem Problem? Ich stelle es mir schwierig vor, einfach die nächste IUK Einheit zu alarmieren und das Headset fallen zu lassen. Aber ich wüsste auch nicht, was man tun sollte. Ich bezweifele ja erstmal, dass vor Ort geeignete Schutzausrüstung ist, um einen geordneten Rückzug zu ermöglichen. Wird sowas mal geübt?

    In München lief es darauf hinaus - Fenster weit auf, über Funk die Meldung über beginnenden Notbetrieb rausgeben und so gut wie möglich weiter machen, bis die Notleitstelle besetzt war (was angeblich ziemlich schnell ging). Ironischerweise wurden dabei auch gleich die Rettungsmittel für den Eigenbedarf disponiert.

    Weltreisender


    Das ist in der Tat interessant, ich kenne das aktuelle Konzept so:


    Regelleitstelle (Feuerwache 3)
    Notleitstelle (Feuerwache 1)
    Feuerwehr-Einsatzzentrale für den Landkreis München (Katastrophenschutzzentrum Haar? - meine ich)
    KELF (Feuerwache 3 - kann sich über Funk mit dem Einsatzleitrechner verbinden)


    Zusätzlich wird mit dem Neubau der Feuerwache 4 (Schwabing) auch eine neue ILSt gebaut, die dann in der FW 3 ausziehen wird. Die Notleitstelle in der FW 1 wird modernisiert und bleibt vor Ort).


    Möglicherweise hat sich das geändert.

    Gewinn? Kann man das so sagen? Langläufig kann man mit RD keinen Gewinn erzielen. Aber wenn Feuerwehren aufgrund Gewinne daran festhalten, warum halten alle anderen Anbieter (HiOrgs, Private) daran fest? Wegen dem caritativem Gedanken?

    Ich kenne das hier von den BF-RTW in München. Diese dienen primär den Löschzügen, fahren allerdings auch Spitzenabdeckung bei entsprechendem Bedarf an Rettungsmitteln. Da die RTW bereits aus den Mitteln der Feuerwehr finanziert werden, ist hier jeder Euro, der von den Krankenkassen kommt, Reingewinn.


    Im Gegenzug finanziert der RZV die Personalkosten der HiOrg-Rettungswachen nicht zu 100%, da ja angeblich auch viele Ehrenamtliche im Rettungsdienst fahren... ;-)


    Genau das mache ich mit dem öffentlichen Ivena Zugang sofern es geht selbst, denn so brauch ich nicht die Lst. unnötig bemühen bzw. diese nicht unnötig Rückfragen.

    Da wir für die Bettenzuweisung einen eigenen Kanal samt Disponent haben, ist das in München kein Problem. Halte ich in München auch für sinniger, als wenn die RTW-Besatzungen im Minutentakt in einer Notaufnahme anrufen. Außerdem gibt es dann immer ein Sorgentelefon, wenns dann doch ein Problem mit dem Krankenhaus gibt :-)

    Hier in München buchen die Einsatzkräfte das Krankenhaus nicht selbst. Wir geben die benötigte Fachrichtung, Alter und Geschlecht (für Schockraum etc. kommt da noch etwas dazu) des Patienten an, und die Leitstelle reserviert über IVENA im passenden Krankenhaus; dort hängt in der Notaufnahme ein IVENA-Monitor und die Angestellten sehen dann, was für sie angemeldet ist. Selbstverständlich kann man auch noch Wünsche äußern, der Disponent prüft dann einfach, was möglich ist.


    Im Anhang mal die Taschenkarte der BF zu IVENA (die ist öffentlich zugänglich).



    GuyFawkes


    Das kenne ich, für Fahrerinfos, die auf unseren Fahrzeugen liegen, habe ich dafür eine Matrix gebastelt. Die Vor-Vorgängerversion kann man hier auf Seite 7 sehen: http://www.einsatztaktik.de/data/flrd/fahrerinfo.pdf. Quelle dafür ist der bayerische Krankenhausplan.

    Hm, ein schwieriges Thema. Die Frage ist, wovon sprechen wir?


    Spitzenabdeckung - Wenn die Kräfte des Regelrettungsdienstes "mal wieder" knapp werden.


    "Spitzen-Spitzen-Abdeckung" - Wenn die Luft wirklich am Brennen ist, wie großflächiges Blitzeis oder das im Artikel erwähnte Zugunglück mit 13 Verletzten.


    Im ersteren Fall sehe ich es mehr als kritisch, bestehende Lücken in der RD-Vorhaltung durch ehrenamtliche Helfer zu stopfen. Das kann und darf nicht der Regelfall sein. Im zweiten Fall, wenn es um einmalige Spitzen geht - natürlich durch einen Hintergrunddienst oder eine SEG Transport.


    Der Artikel selbst könnte durchaus noch Informationen enthalten: wieso hat man sich zu diesem Schritt entschlossen? Waren es vielleicht Vorgaben des BayRDG, die nicht eingehalten wurden, stimmt der Ausbildungsstand nicht, oder ist das vielleicht eine Vorgabe des lokalen RD-Trägers (zusätzlicher RTW vielleicht nicht abrechenbar)? Wo kommt der auf der Homepage der Bereitschaft abgebildete Bayern-RTW denn hier (die Dinger sind ja nicht billig)? Wieso kommt das erst jetzt in die Zeitung, wo die Kausa schon fast ein Jahr alt ist?


    Pauschal behaupte ich, dass die Kommunikation in diesem Fall deutlich besser hätte laufen können. Es wird wohl rationale Gründe geben, wieso der Hintergrunddienst nicht mehr ausrücken soll. Mit mehr Dialog hätte man sich z. B. auf einen First Responder-Dienst einigen können, je nachdem wie die Gegebenheiten sind.

    Hm, interessanter Fall. Hier in München wäre ein Unfall mit vier Verletzten erstmal "nur" eine Lage für den ELRD, der ja genau für solche Fälle unterhalb der "SanEL-Schwelle" gedacht ist. Allerdings würde in München auch bei vier oder mehr Notärzten vor Ort die SanEL (allerdings erstmal ohne Unterstützungsgruppe) alarmiert werden.


    Gibt es in Hessen etwas vergleichbares wie den ELRD?

    Ich finde den Grundgedanken des Helferrufes durchaus interessant. Immerhin können Autofahrer so in Ansätzen dazu bewegt werden, schon mal eine Rettungsgasse zu bilden, auch wenn noch kein Einsatzfahrzeug von hinten kommt. Wenn man den Gedanken weiterspinnt, kann da eine brauchbare Sache draus werden: im Falle eines Unfalles auf der BAB gibt die Leitstelle direkt eine Meldung an die lokalen Radiosender aus, die dann die Fahrer auffordern, schon mal eine Rettungsgasse zu bilden. So könnte meiner Meinung nach durchaus Zeit bei der Anfahrt der Rettungsmittel einsparen.
    Klar, auch mit dieser Maßnahme wird man vielleicht nicht jeden erreichen. Aber bei der Masse wird es funktionieren.

    Hallo raphael-wiesbaden,


    ich stelle fest, dass das Dokument doch einigen Interpretationsspielraum hat :-)


    Eine Unterscheidung zwischen militärischem und zivilen SAR-Dienst gibt es ansich in Deutschland nicht (höchstens vielleicht Combat SAR, aber das wird in Deutschland nicht praktiziert). Daher ist es in der Tat interessant, wie die Passage dann gemeint ist.


    Viele Grüße




    Münchner82

    Es gibt hier ein durchaus interessantes Update. Verteidigungsminister de Maizière hat die Tage die "Konzeption der Bundeswehr" unterschrieben, die die Fähigkeiten unserer Streitkräfte definieren soll. In der Konzeption findet man auch den sehr eindeutigen Passus:

    Der SAR-Dienst scheint also in den Händen der Bundeswehr zu verbleiben.

    Um das Dilemma etwas darzulegen: der luftgebundene SAR-Dienst über See liegt in den Händen der Marine, genau genommen beim Marinefliegergeschwader 5. Wenn man es ganz streng nimmt, hat er da ansich gar nichts verloren, weil der SAR-Dienst eine zivile Aufgabe darstellt, bedingt durch die Auflagen der ICAO. Diese Aufgabe liegt originär beim Verkehrsministerium, das es z. T. an die Bundeswehr übertragen hat.


    Logischerweise kommt dann in Zeiten knapper Kassen im Einzelplan 14 irgendwann die Frage auf, ob es Sinn macht, wenn die Bundeswehr Mittel in Aufgaben steckt, die nicht ihrem Auftrag gemäß Artikel 87a GG entsprechen. Für eine Amtshilfe gem. Artikel 35 GG reicht auch ein geringerer Kräfteansatz, der auch leichter zu finanzieren ist - wenn man denn dafür Kräfte extra vorhält.


    Darüber hinaus ist es kein Geheimnis, dass die SAR-Flotte der verwendeten Sea King Mk41 nach roundabout 40 Jahren im Dienst am Ende ihrer Lebensdauer steht, was auch entsprechend große Auswirkungen auf den Klarstand hat. Vor kurzem wurde zwar die Beschaffung des Nachfolgermusters NH-90 beschlossen, aber bis dieser auf dem Flugfeld in Nordholz steht, wird wohl noch einige Zeit vergehen.


    Da die Bundeswehr seit einiger Zeit ohnehin den Trend verfolgt, sich aus der Luftrettung und auch dem SAR-Dienst über Land zurück zu ziehen (weil eben nicht der Auftrag und der Anspruch an SAR dank ziviler Luftrettung zurückgegangen ist), wird es wohl meiner Meinung nach absehbar sein, dass SAR irgendwann an eine andere Institution fällt, oder in einem komplett anderen Bereich aufgeht. Selbst die britischen Streitkräfte haben nun einen Teil der SAR-Luftrettungsstationen privatisiert.

    Ich würde mir wünschen, dass ein solchen Zivilschutzwarnsystem bzw. Sirenen wieder bundesweit aufgebaut werden würde, vielleicht mit einer Ergänzung wie das "Katwarn"-System (Warn-SMS auf ein Handy).

    SMS sind immer problematisch, weil die Netzinfrastuktur einen derartigen Massenversand nicht stemmen kann. Das kann man im kleinen Rahmen schon an Sylvester betrachten, wenn SMS z. T. Stunden später kommen.


    Ich bleibe dabei, die beste Kombination aus Aufweckwirkung und "Irgendwas stimmt nicht, lass mal Radio anmachen" bringen immer noch diese Schätzchen: http://www.youtube.com/watch?v=mXKf9U7YmoA.

    Die langwierigen und doch irgendwo brotlosen Bemühungen des BBK zeigen deutlich, dass ein Sirenenetz in seinen Vorteilen schlichtweg konkurrenzlos ist. Mit keinem anderen Mittel kann man bislang eine derart flächendeckende Warn- und Aufweckwirkung erzeugen. Daher begrüße ich den Schritt, er geht definitiv in die richtige Richtung.


    Irgendwo/-wann hatte ich mal gelesen, dass die Wiedereinfühung eines flächendeckenden Sirenenwarnnetzes in Deutschland mit ca. 500 Millonen Euro zu Buche schlagen würde. Wenn man überlegt, was allein der Eurohawk an Geld in den Lokus gespült hat, wäre das eine durchaus erschwingliche Option.