Beiträge von alan

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    Original von Daniel Grein
    JohnGage, wo absolvierst du deine praktische Ausbildung gerade ?


    Trauma Patient Outcome after the Prehospital Trauma Life Support Program


    Dieser Untersuchungszeitraum liegt mehr als 15 Jahre zurück.
    Die Untersuchung fand in einem Land statt, das weder in seiner Geografie, Medizinischen Versorgung noch der Bevölkerungszahl mit unserer präklinischen Versorgungssituation vergleichbar ist.


    Absurdes Argument.

    Zitat

    Original von Daniel Grein
    Ich darf mich an dieser Stelle kurz selbst zitieren:


    Dem o.g. stimme ich uneingeschränkt zu.
    Wie bei anderen "Führungsbezeichnungen" (Gruppenführer, OrgL, B-/C-Dienst, Einsatzleiter, Abschnittsleiter, LRA etc...) erwarte ich neben hoher fachlicher Qualifikation auch weitgehende Erfahrungen und persönliche Eignung.


    Während ich den ersten Teil Deiner Aussagen nachvollziehen kann und genauso sehe, bin ich mit dem o.g. Teil nicht einverstanden:


    - Ein LRA sollte ein erfahrener und besonders "geeigneter" RA sein.


    - Ein LNA sollte ein erfahrener und in Leitungsaufgaben "trainierter" Notarzt sein.
    Ebenso muss er sowohl eine Facharztanerkennung besitzen, wie auch über gute Kenntnis der Infrastruktur ("seiner" Krankenhäuser und Rettungsmittel) verfügen.
    Auch der LNA sollte ein besonders "geeigneter" Notarzt sein.


    - Der ÄLRD sollte ein erfahrerener Notarzt und LNA sein.
    Er sollte neben den LNA-Fähigkeiten auch Führungsfähigkeiten und Lehrbefähigung besitzen.


    Das dies nicht "per se" so ist, ist mir durchaus bewusst. Es sollte aber so sein...


    Meine Meinung.

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    Original von raphael-wiesbaden
    Noch mehr wünsche ich mir, daß hauptberufliches RD-Personal sich endlich zu einem großen Prozentsatz in einem Berufverband zusammenfindet.
    IHR braucht eine Stimme,
    IHR braucht eine Lobby - damit Menschen, die zu Opfern / Patienten werden in diesem Land eine optimale Versorgung erhalten.


    Das mag jetzt pathetisch klingen, ist aber meine tiefe Überzeugung !


    Erstens:
    Es klingt tatsächlich sehr pathetisch.


    Zweitens:
    Bekommen die Patienten aktuell Deiner Meinung nach keine optimale Versorgung?

    Zitat

    Original von Smart
    ... Für die Berufsgruppe der Rettungssanitäter und Rettungsassistenten, welche Hauptamtlich Rettungsdienst betreiben halte ich einen Berufsverband für sinnvoll. Warum sollte jedoch ein Arzt, der in der Klinik angestellt ist und nur während den Notarztdiensten den Rettungsdienstverstärkt, Mitglied im Berufsverband sein, der sich als Vertretung von hauptberuflichen Rettern sieht? Oder verstehe ich etwas falsch?


    Hm, verstehe ich vielleicht falsch? Aber ich bin ebenso hauptberuflich auch (also nicht ausschließlich) im Rettungsdienst tätig - dies gehört zu meiner Dienstaufgabe. Ebenso bin ich nebenberuflich im Rettungsdienst tätig. Insgesamt mit einer Einsatzanzahl wohl weit über der, der meisten anderen hauptberuflichen Rettungskräfte.

    Eigentlich mag ich dazu gar nichts mehr schreiben,
    gibt meist eh nur gegenseitige Anfeindungen...


    Aber eine Frage stelle ich mir beim Lesen dieser Eintrittsauffordung ja schon: Gehören Notärzte noch zum Rettungsdienst?


    Ich persönlich sehe Rettungsdienst als gemeinsame "Teamherausforderung", hierbei bringt sich jeder (RH, RS, RA, NA, OrgL, LNA) je nach Notwendigkeit entsprechend der jeweiligen Qualifikation und persönlichen Erfahrung in die Patientenversorgung ein. Im Idealfall profitiert der Patient von dieser heterogenen Gruppe mit ganz unterschiedlichem Fachwissen. Jetzt lese ich von Notärzten als "Schnittstellenproblem", von "den Ärzten", die natürlich nur ihre eigenen Interessen vertreten...?
    Und was ist mit den hochengagierten, ehrenamtlichen Rettungsfachpersonal?
    Und was ist mit den Rettungssanitätern, Rettungshelfer und vielen anderen, die im Rettungsdienst mitwirken?


    Wer ist denn gemeint mit Rettungsdienst?
    Wen vertritt der Deutsche Berufsverband Rettungsdienst?
    Ausschließlich hauptamtliche Rettungsassistenten?


    Immer wieder lese ich, wie wichtig die "Anerkennung des Berufsbildes" ist! Wie wenig man in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird! Das der gemeine Patient nicht die korrekte Anrede als Rettungsassistent kennt...


    Ganz ehrlich, ich verstehe das nicht.
    Ich habe auch noch keinen Patienten erklärt, dass ich 13 Jahre Schule, 6 Jahre Studium, 6 Jahre ärztliche Weiterbildung, viele viele Einsätze und hunderte von Fortbildungsstunden, Facharztprüfung, Fachkunde-Prüfung, Notfallmedizin-Prüfung, Promotion etc etc gemacht habe... und jetzt - nachts um 3.30 Uhr aufstehe, um die vielleicht nur subjektiv empfundene Dyspnoe zu behandeln.
    Nein, ich behandle den Patienten einfach gemeinsam mit RA/RS/RH fachgerecht. Ich glaube, dass die meisten Patienten unsere Arbeit tatsächlich sehr schätzen und anerkennen - und die, die es nicht tun sind mir egal.


    Und was ist mit Unterricht, Fortbildungen, Vorträgen oder einfach persönlichen Gesprächen mit vielen RA/RS/RHs, was ist mit persönlichem Engagament vieler anderer Notärzte, auch hier im Forum. Alles aus Eigennutz?




    Auf keinen Fall möchte ich falsch verstanden werden, ich unterstütze jedes Engagament für einen "starken Rettungsdienst"!



    Aber gehöre ich überhaupt noch dazu? ?(

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    Original von Snoopy
    Ist es definitiv nicht, aber wie Du sagtest, unzweifelhaft vorzuziehen. Man hat dann einfach die Hände frei und kann die Maschine Schnorcheln lassen, ohne Gefahr, das Brühe in die falsche Öffnung läuft.


    Eine maschinelle Beatmung während laufender CPR ist umstritten, häufig wird keine suffiziente Ventilation sichergestellt.
    Somit entfällt das Argument der "freien Hände"...

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    Original von Nils
    Wie intubiert man denn schlecht? Ich kenne nur richtiges und falsches Loch. Im Zweifel wieder raus mit dem Ding, aber gar nicht erst versuchen schadet dem Pat. ggf. doch auch ?(


    Sorry, aber genau DIES scheint mir das Problem...
    Gerade eine präklinische Intubation und Narkose birgt ein hohes Risiko für den Patienten und ist (gerade die Narkose) alles andere als einfach oder trivial.

    Zitat

    Original von Snoopy
    Das soll wohl eher heissen im Jahr, oder?


    Von mir aus auch pro Jahr.


    Mich würde nur die Erfahrungsbasis einer solchen Beurteilung und Bewertung der Polytrauma-Versorgung und der geforderten Verbesserung interessieren.


    Nur mal so aus Neugierde: Wieviele Polytraumata (oder auch schwer traumatisierte Patienten) versorgst Du pro Monat oder hast Du schon versorgt?


    [SIZE=7]Edit: Rechtschreibung[/SIZE]

    Zitat

    Original von Ani
    Der Anteil von polytraumatisierten Patienten im deutschen Rettungsdienst wird je nach Literatur mit 0,5 - 1% angegeben. Man kann also zu Recht von einem seltenen Ereignis sprechen...


    Ja, vollkommen richtig. Die Zahlen waren mir auch bekannt... ;)


    Allerdings meinte ich mehr die "persönlichen" Erfahrungen bzw. "Traumazahlen". Diese hängen ja sehr von den Bedingungen ab, also z.B.
    - EA/HA bzw. Dienstfrequenz
    - Dienste pro Monat
    - Einsatzfrequenz
    - Einsatzgebiet


    Z.b. bedeutet dies für einen Notarzt (im Durchschnitt etwa 16 Einsätze/Monat) das er etwa alle 2 Monate ein SHT und etwa alle 14 Monate ein Polytrauma versorgt...
    Je nach Einsatz/Dienstfrequenz dürfte die Zahlen für RA/RS noch darunter liegen.
    Notfall + Rettungsmedizin 2005


    Ach ja, natürlich sind "Bagatelltraumata", die "nur" transportiert werden ausgenommen.

    Zitat

    Original von securo


    Ich gebe dir Recht, dass ein Algorithmus kein Dogma sein darf und - als PHTLS-Provider kann ich das beurteilen - dieses System auch kein Dogma sein will.


    Entschuldige mein Unwissen: Provider heisst, Du hast als Anwender an einem Kurs teilgenommen?
    Nur mal so aus Interesse: Wieviele Polytraumata/Schwerverletzte versorgst Du pro Monat?


    Eigentlich wäre das ja auch mal eine interessante Umfrage:
    Wieviele "schwer" traumatisierte Patienten oder Polytraumata werden im Durchschnitt vom Rettungsfachpersonal (RA/RS/NA) versorgt?
    Wie ist der "Stellenwert" der Traumaversorgung (im Gegensatz zu wohl 90% internistisch/neurologischen Einsätzen)?



    Zitat


    Zum roten Faden: ich darf an dieser Stelle einen Teilnehmer des ALS-Kurses zitieren, der RettAss und Pilot bei einer grossen Fluggesellschaft war. Er meinte, dass man auch in der Luftfahrt Algorithmen für Extremfälle trainiert. Ziel ist nicht, jedes Detail vorzugeben, sondern wenn ein Manöver keinen Erfolg hat, hat man stets einen Punkt, an den man wieder zurück kann.


    Ok, das ist ein sehr guter Punkt.
    Hier gebe ich Dir völlig recht!



    Danke für Deine Informationen securo.


    Bei dem "roten Faden" stimme ich mit Dir überein.
    Mir ging es auch nicht darum, solche Systeme "schlecht" zu machen.
    Ich finde es lediglich erwähnenswert, dass die praktische Erfahrung nicht zu kurz kommen darf und dass Algorithmen/Systeme nicht als "Dogma" behandelt werden sollten.


    Im übrigen kann man durchaus auch ohne Algorithmen/System einen roten Faden in der Versorgung verfolgen... ;)

    Zitat

    Original von Ani
    Vielleicht sollten mehr bodenständige Praktiker solche Ausbildungen durchführen, die nicht nur irgendwelche Skills nachplappern. Aber das sit dann ja wieder "Meinungsmedizin"... :rolleyes:


    Gruß,
    Ani


    Danke Ani!


    Darin sehe ich den größten Nachteil solcher Algorithmen oder "Systeme". Sehr viele Personen beschäftigen sich hiermit, ohne tatsächlich in der täglichen Praxis solche Patienten zu versorgen.
    Aus meiner Sicht heraus besteht eine Traumaversorgung nicht in dem "Abarbeiten" von Anweisungen, sondern berücksichtigt hin und wieder auch "Bauchgefühl" und individuelle Entscheidungen bei sehr unterschiedlichen Situationen.


    Wichtig ist aus meiner Sicht auch die "Priorisierung" des Traumapatienten, also die Gewichtung Sofort-Transport vs. Vollständiger Versorgung vor Ort (als Extrembeispiele der Möglichkeiten).


    Gerade in ländlichen Gebieten sind Zeiten < 60min oft gar nicht möglich!
    Hier ist insbesondere bei langen Transportzeiten eine "ausreichende" Versorgung vor Ort notwendig.



    Ich möchte nicht pingelig wirken, aber habe ich nicht genau dies oben beschrieben... ? ;)

    Zitat

    Original von Benutzername


    Meinte eigentlich mögliche "schwierige Intubationsbedingungen",
    nachvollziehbar an der Anzahl der notwendigen Re-Intubationsversuche in der Klinik unter guten Bedingungen und den (prozentualen) Einsatz an zusätzlichen Atemwegsdevices (Fiberoptische Intubation, FastTrach, LM, LT, Koniotomie etc...).


    Dennoch danke!

    Vielen Dank für die ersten Informationen.
    Dies würde auch die hohe Anzahl an "Fehlintubationen "erklären.
    Allerdings halte ich die nur "vermutete Fehlintubation" eines Hauptbronchus für ein nicht legitimes Vorgehen. Hier wäre sicherlich eine bronchoskopische oder radiologische Kontrolle als "Goldstandard" der richtige Parameter gewesen.


    Zitat

    Original von Benutzername
    [adjuncts. In these cases the laryngoscopic view (21),
    number of intubation attempts, and use of alternative
    adjuncts or surgical airway approaches were recorded.


    Diese Dokumentation wäre ebenfalls interessant.
    Vielleicht gab es "Besonderheiten" im Kollektiv?



    Ich werde mir den Artikel wohl mal besorgen... :)

    Zitat

    Original von Ani
    alan


    Kapnometrie als eines der beiden sichersten Devices ist leider nicht auf allen Rettungsmitteln vorhanden. Und daß subjektive Nachweise wie Auskultation und Thoraxbewegungen beim präklinischen Notfall öfter versagen können, ist ja allgemein bekannt.


    Ja, ja - das ist mir schon klar.
    Ich sprach ja von der Kombination aus allen (mind. 3 angesprochene Möglichkeiten) - so wird es zumindest im Abstract beschrieben.
    Daher würde mich eine genauere Beschreibung im Volltext interessieren, ob (siehe oben) tatsächlich in allen (!) Fällen solche Devices benutzt worden sind... ;)


    Genau dies erscheint mir nämlich sehr unwahrscheinlich ...