Beiträge von ThoStu

    Übereinstimmende Lehraussagen als Qualitätskriterium von Kursen anzusehen, bzw. sogar "Lehrmeinungen" einzufordern scheint mir ein typisches Rettungsdienstproblem zu sein. Ich frage mich, ob das Besuchen zu vieler Buchstabenkurse und die damit einhergehende "Algorithmisierung" der Medizin zu dem Irrglauben führt, es könne so etwas wie eine "Lehrmeinung" geben. Patienten sind leider keine Flugzeuge (nicht immer wenn ich Knopf A drücke passiert B) und darüber hinaus gibt es auch wenig gute Evidenz im Bereich Notfallmedizin - daher führen eben viele Wege nach Rom. Hier sollte als nicht der Ruf nach einer Lehrmeinung laut werden, sondern der Lernende sollte m.E die Komplexität der Medizin anerkennen und lernen unterschiedliche Meinungen zum gleichen Thema wertzuschätzen und unter einen Hut zu bringen. Ist zwar viel komplizierter, dafür lernt man aber die nötige geistige Flexibilität um sich auch später einer sich ändernden Evidenzlage anpassen zu können. Lernt man hingegen, dass es nur eine "Lehrmeinung" gibt, erzählt man halt in 10 Jahren : das haben wir schon immer so gemacht.......

    Zitat

    Selbst im Krankenhaus ist die Bezahlung noch viel zu wenig an der geleisteten Qualität der Versorgung abhängig.

    Ach echt. Und wie misst man diese "Qualität"? Nicht vergessen: wir wollen ja Bürokratie abbauen damit das Personal wieder Zeit hat für Medizin. Und wie verhindert man dass sich Kliniken "einfache" Fälle picken? Pay for Performance - leicht gesagt, schwer umzusetzen.

    "Ihre verstärkte bundesweite und flächendeckende Anwendung würde einen wichtigen Beitrag dafür leis­ten, dass Notfallsanitäter – gerade auch in besonderen Einsatzsituati­o­nen – heilkundliche Maßnahmen rechtssicher im Wege der Delegation und somit ohne Übernahme der Haftungsverantwortung durchfüh­ren." (Ärzteblatt)


    Durchführung von Maßnahmen ohne Übernahme der Haftungsverantwortung. Na das nenne ich mal Rosinenpicken. Glaube kaum dass dieses Konstrukt vor Gericht bestand hat....