Beiträge von olleHoop

    Eine Leichenschau und Ausfüllung des Totenscheins gehen sicher nicht fix, zumindest nicht, wenn man es ordentlich macht.
    Über die Sinnhaftigkeit kann man sich auch streiten, bei einem unbekannten Patienten, dessen Krankheitsgeschichte man nicht kennt einen natürlichen Tod dürfte nur in den seltensten Fällen zweifelsfrei möglich sein.
    Mit diesen beiden Argumenten lehnen bei uns die Notärzte diese Aufgabe ab.


    Und als Notarzt in NRW muss man eben nicht "eh eine Leichenschau" machen.


    Edit: ergänzende Frage zum Artikel: Warum wird ein Verfahren eröffnet, wenn die Staatsanwaltschaft auf Freispruch plädiert?

    Nein. Ich meine schon die Todesfeststellung. Ohne, dass noch notfallmedizinisch etwas versucht wurde. Also wenn eine Person friedlich stirbt, oder auch am Ende eines langen palliativen Leidensweges.
    Wird nun der Notarzt gerufen, dann stellt der natürlich den Tod fest, aber auch das ist nicht seine Aufgabe. Dementsprechend muss auch keine Leichenschau durchgeführt und auch kein Totenschein ausgefüllt werden.


    Das kann ein Hausarzt oder Klinikarzt nicht, Todesfeststellung und die damit verbundene Leichenschau sowie die Ausstellung eines Totenscheines sind seine originäre Aufgabe.


    Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, was dein Seitenhieb soll? Wenn jemand unwiderbringlich tot ist, dann ruft man sich nicht die 112, damit ein Notarzt den Tod feststellt.

    Der Satz ist ein wenig widersprüchlich, isn't it?


    Es soll natürlich vorläufige Todesbescheinigung heißen. Es muss in jedem Fall ein 2. Arzt für die Fomalitäten kommen.

    Zumal es in anderen BL wieder völlig anders ist.


    In keinem Bundesland dürfte die Todesfeststellung als originäre Aufgabe des Rettungsdienstes definiert sein. Ob man sich lokal diesen Schuh trotzdem ans Bein bindet steht natürlich auf einem anderen Blatt.


    übrigens ist das geltende Bestattungsgesetz in NRW da ziemlich eindeutig:


    Zitat von §9 Gesetz über das Friedhofs- und Bestattungswesen (Bestattungsgesetz - BestG NRW)

    Notärztinnen und Notärzte im öffentlichen Rettungsdienst sind während der Einsatzbereitschaft und während des Einsatzes, sobald sie den Tod festgestellt haben, weder zur Leichenschau noch zur Ausstellung der Todesbescheinigung verpflichtet

    Nö,aber man sollte vielleicht einfach mal das NEF durchfahren lassen, wenn es noch keine sicheren Zeichen gibt.


    Warum sollte ich, wie im Artikel beschrieben, das übernächste und vermutlich einzige NEF zu mir kommen lassen, wenn ich keine Reanimation durchführe?


    Für mich gibt es hier nur 2 Varianten, man entscheidet nichts mehr zu machen, dann muss ein niedergelassener Arzt oder der KV-Dienst zur Leichenschau bestellt werden, oder ich reanimiere und benötige einen Notarzt, der die weitere Versorgung übernimmt oder die Maßnahmen einstellt.
    Wenn ich nicht reanimiert habe, dann kann sich ein wesentlich später eintreffender Notarzt eigentlich nicht mehr anders entscheiden, denn dann produziert man definitiv nur noch einen hypoxischen Hirnschaden. Von daher finde ich den gewählten Weg zumindest konsequent richtig.
    Todesfeststellung und Leichenschau sind auch eigentlich nicht Aufgabe des Notarztes, bei uns wird auch nur eine Todesbescheinigung ausgefüllt, kein Totenschein.

    Nun, weder in Pflegeheimen noch im Krankenhaus und schon gar nicht in der Notaufnahme findet rund um die Uhr eine Betreuung und Aufsicht über demente, verwirrte und ängstliche Patienten statt, im Gegenteil, einige rufen stundenlang "Hilfe" oder "Hallo", bis jemand kommt, und bis auf die Klingel reagiert vergehen zumeist mindestens 15 Minuten.


    Mal ganz ketzerisch: Auf den 15 Minuten Fahrt vom Krankenhaus ins Altenheim, bei denen die Patienten auch noch auf der Trage fixiert sind, ist das auf einmal ein großes Problem?
    Mir ist völlig klar, dass das kein schöner Zustand ist und auch nicht erstrebenswert ist, aber bevor Patienten stundenlang auf irgendwelchen harten Liegen in Fluren rumliegen und der Notaufnahmenbetrieb zusammenbricht...
    Wenn der Patient natürlich völlig unzurechnungsfähig ist und laufend versucht, aufzustehen etc., dann muss er durch eine Begleitperson beaufsichtigt werden.
    Aber zwischen wach und kooperativ und völlig panisch mit Fluchttendenz gibt es ja viele Schattierungen.


    Auch bezüglich der Infektionstransporte: Ich bin der Meinung, dass Patienten mit harmlosen Keimen wie MRSA (die weder besonders aggressiv sind, noch besondere Desinfektionsmaßnahmen erfordern) durchaus auch mit solchen Transportdiensten gefahren werden können, solange eine entsprechende Aufsicht über die Desinfektionsmaßnahmen vorherrscht.
    Um mit einem Desinfektionstuch die Kontaktflächen abzuwischen und sich einen Kittel anzuziehen muss man kein Rettungssanitäter sein.


    Bei Keimen, die eine zeitaufwändige und gründliche Desinfektion verlangen, wie etwa Norovirus, Influenza, Pertussis etc. steht das für mich natürlich nicht zur Debatte.


    So, und jetzt dürft ihr mich steinigen!

    warum gibt es überhaupt irgendwelche Anforderungen an Menschen?


    Sorry, wer es nicht schafft, den Realschulabschluss hinzukriegen soll auf einmal die schwierige und anstrengende Ausbildung zum Notfallsanitäter inklusive mehrerer belastender Prüfungssituationen schaffen?


    Dass man die Schule in der Jugend in den Sand setzt kann ich total nachvollziehen, aber das Nachholen per Abend- oder Fernschule ist doch keine Kunst?

    "Hey, stell mal bitte 10 RTW!". Die Klagewelle wäre doch vorprogrammiert und eine Ausschreibung wird kaum eine schnellere Maßnahme als eine Aufstockung des eigenen Personals sein.


    Das ist gar kein Problem, die RTW sind bereits alle ausgeschrieben, gekauft, besetzt und im Dienst.
    Allerdings werden sie nur durch die ZKN geführt und fahren zu 90% als MZF Krankentransporte, eben weil sie von der Feuerwehr bewusst nicht alarmiert werden.


    Die Angestellten Rettungsassistenten der Berufsfeuerwehr werden ordentlich nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes der Länder bezahlt und haben anständige Arbeitsbedingungen


    Das mag sein, nach 2 Jahren ist aber leider Feierabend, und wer nicht zum Brandmeister werden möchte wird entlassen.

    Das DRK hat eigene Tarife mit den Krankenkassen und rechnet seperat ab.
    Die Fahrzeuge fallen nicht in das Budget der Feuerwehr.


    Aktuell werden mehr Fahrzeuge besetzt, als mit den Krankenkassen eigentlich vereinbart sind, dazu zieht man Personal aus dem Brandschutz ab und setzt sie auf Reserve-Rettungswagen.


    Aktuell werden in HH mit Steuergeldern Rettungsmittel finanziert, und nicht wie sonst mit Krankenkassengeldern Brandschutzfahrzeuge.

    Es ist nun mal Tatsache, dass das DRK ausgerüstete und entsprechend besetzte Fahrzeuge in unterversorgten Gebieten vorhält, die aber von der Feuerwehr nicht genutzt werden.
    Stattdessen zieht man weiterhin Kräfte von GW und den wenigen HLF 2 auf die RTW zur Spitzenabdeckung, die mittlerweile eher reguläre Rettungsmittel sind.


    In der Folge müssen die Kleineinsätze vom einzigen Löschfahrzeug der Wache bedient werden, da der GW ja leider unbesetzt ist, und wenn es dann mal zum Feuer kommt muss die nächste oder übernächste Wache aushelfen, dazu kommt dann eine FF, insbesondere wochentags während der Kernarbeitszeit mit gigantischen Anfahrtszeiten und im Ergebnis sind die Hilfsfristen nochmals erheblich schlechter.


    Die Strategie der Behörde in Sachen Rettungsdienst in den letzten Jahren ist in meinen Augen Realitätsverweigerung.
    Mit der Einbindung der Hios wäre der Bevölkerung definitiv geholfen, und ich finde es auch legitim, das mittels Öffentlichkeitsarbeit zu forcieren.
    (Dass das nicht aus Selbstlosigkeit passiert ist mir klar).

    ich finde das ist ein hochprofessionelles System von Lohndumping und Sozialbetrug.


    12 Vollzeit-FSJ-Stellen sparen jeden Monat etwa 18.000 Gehalt (<500€ statt ca. 2000€) und sicherlich nochmal eine vergleichbare Summe an Sozialabgaben.
    Und indem man jedes Jahr anscheined 50% seiner RS entlässt gelingt es auch bestimmt, sein Personal eng an die Firma zu binden und in Prozesse und Aufgaben zu integrieren, und jedes Jahr 12 neue Berufsanfänger, die bei 0 einsteigen sind auch auf jeden Fall hochprofessionell. Und wenn sie gerade ordentlich arbeiten können, entlässt man sie.


    Ich befürchte, wir werden beim Thema FSJ wohl nie auf einen grünen Zweig kommen, wir haben auch ohne den Mist mehr als genug qualifizierte Bewerber für die NotSan-Ausbildung und mehrere junge gebildete Leute, die wir zum RS ausgebildet haben und beim regulären Gehalt als reguläre Vollzeitkräfte einsetzen, nach 2 Jahren sogar unbefristet.

    Hi!

    Gibt es irgend ein Bundesland, in dem RTH in den "normalen" Bereichsplänen,oder wie immer das in den versch. Bundesländer heisst, aufgeführt ist?
    RTH werden doch immer zusätzlich zu den normalen bodengebundenen RD geplant oder?
    Grüße Dani


    Der Christoph 44 in Göttingen ist fest im Rettungsdienstbedarfsplan des Landkreises als 2. NA für Stadt und Landkreis aufgeführt.
    Nach Sonnenuntergang oder bei schlechtem Wetter steigt die Besatzung auf ein reguläres NEF um.


    Hier nachzulesen, auf Seite 11:
    http://www.feuerwehr.goettinge…e.php?menuid=24&topmenu=8


    Dementsprechend häufig musst für "richtige" RTH-Einsätze eine auswärtige Maschine kommen, da der 44er bei Atemnot im Pflegeheim gebunden ist.