Beiträge von olleHoop

    Nicht unbedingt. Das Kind muss auf jeden Fall einem Kinderarzt vorgestellt werden und das auch zeitnah.
    Ich finde die Variante Taxi + TraPo vom Krankenhaus bei einem vital nicht bedrohten Kind völlig in Ordnung, hier war ja anscheinend nicht mal eine stationäre Aufnahme erforderlich.


    Allerdings muss ich auch sagen, dass ich bei 41° C kein Problem gehabt hätte das Kind mit einem Rettungsmittel zu transportieren, da fahren wir wirklich ganz anderen Mist.
    Insbesondere unter den gegebenen Umständen (alleine, kein PKW, Krankenhaus nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar) halte ich eine Disposition für vertretbar.


    Wirklich unschön an der Geschichte finde ich, dass die Mutter auf den Kosten für die Taxifahrt sitzen bleibt.

    Zitat

    "Bad Wildungen. Ein psychisch erkrankter Patient ist am frühen Dienstagmorgen in der Bad Wildunger Asklepios-Stadtklinik völlig ausgerastet, hat sechs Mitarbeiter attackiert und schwer verletzt sowie beim Randalieren einen Schaden in fünfstelliger Höhe verursacht."

    Quelle: http://www.hna.de/lokales/fran…wer-verletzt-6448716.html


    Nicht direkt aus dem Bereich Rettungsdienst, aber ich finde es dennoch eine lesenswerte Meldung.
    Wenn ich bedenke, wie oft wir vergleichbare Patienten im Tagesgeschäft und insbesondere im Rahmen von Zwangseinweisungen transportieren..

    Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich Dienstzeiten bis zum Umfallen unterstütze.


    Lediglich, dass Pilot und HEMS neben der Notfallversorgung auch den Vogel fliegen müssen, und daher zusätzlichen Vorschriften unterworfen sind, und insgesamt einen höheren Anteil des Dienstes "wirklich" arbeiten.


    Dass für Ärzte zudem weniger Beschränkungen der Arbeitszeit gelten, muss ich wohl auch niemandem erzählen.
    Ob dass jetzt gut oder schlecht ist müssen die beurteilen, die regelmäßig solche Schichten arbeiten.


    Ich fand es nur unnötig sich darüber aufzuregen, dass der Arzt nicht getauscht wird. Schließlich macht er die selbe Arbeit wie jeder andere Notarzt auch.
    Pilit und HEMS haben dagegen im Vegleich zum normalen NEF-Lenker zusätzliche Belastungen.


    Dass es ein grundsätzliches Problem mit der Arbeirsbelastung gibt sehe ich auch, ich hoffe dass sich noch einiges zum guten ändert, bis ich mal soweit bin :flag_of_truce: :flag_of_truce: :flag_of_truce:

    Einsatzpraxis sammelt man besser im hauptamtlichen RD. Was spricht dagegen, wenn SanHelfer regelmäßig als 3. Mann auf einem RTW mit fahren, oder das ein RettSan als GfB zwei, drei Schichten im Monat macht. Da läßt sich sicher was finden. Die Einsatzdichte und der Routineablauf ist sicher besser wie im reinen SanDienst, wo regelhaft nicht viel passiert.


    Gruß

    Das finde ich nicht. Dort hat man keinerlei Eigenverantwortung, arbeitet mit anderem Material, und bei sporadischem Mitfahren wird man höchstens als Kofferträger zum Zuge kommen.
    Als Ergänzung sicherlich nett und eine gute Sache, aber als einzige Einsatzpraxis etwas wenig.
    Zumal die Anzahl der freien Schichten im Zuge der Notfallsanitäterausbildung sicher nicht zunehmen wird, und von den 30 Ehrenamtlichen die an unsere Rettungwache angeschlossen sind kommt jeder einzelne vielleicht 3-4 mal im Jahr aufs Auto. Wenn es dann noch ein ruhiger Dienst ist...


    Ich habe mein Sandienstzeit in Hamburg verbracht, meistens auf Großdiensten, die Anzahl an Einsätzen war nicht zu verachten, auch dicke Dinger nicht soo selten. Das mag auf dem platten Land sicher anders sein.


    Abgesehen davon lebt eine ehrenamtliche Bereitschaft von der Gemeinschaft, die wird durch sporadische Dienste mit wildfremden Hauptamtlicher nicht gerade verbessert.
    Ohne Sanitätsdienste und damit verbundene Praxis würden die meisten Bereitschaften wohl aussterben.

    Welcher Energieversorger, Cateringservice oder Sicherheitsdienst macht das für lau (oder umsonst)? Brandsicherheitsdienste kosten auch Geld (und hier nicht wenig).

    Tatsächlich wird vieles gesponsert und damit quasi für lau gemacht, insbesondere Catering etc.
    Streckenprosten beispielsweise erhalten auch nur eine Aufwandsentschädigung, über die Kosten für die Feuerwehr bin ich nicht informiert.
    Die, die bei den Großveranstaltungen Gewinn machen nehmen separat Geld (Fressbuden etc.), ansonsten steht zumindest in HH bei den allermeisten Events unterm Strich eine große rote Zahl, die mit Steuergelden ausgeglichen wird.


    Bei kleineren Veranstaltungen stimmt es sicher, dass HiOrgs einen unfairen Wettbewerbsvorteil haben, bei den großen Festen und Sportevents sind sie m.m.n alternativlos.


    Eine gewinnorientierte Abrechnung von Sanitätsdiensten nach Regeln der freien Wirtschaft wäre das Ende für viele kleine und große Veranstaltungen, da bin ich mir sicher.


    Gleiches gilt übrigens auch für die Polizei, man stelle sich vor die Polizei würde Rechnungen an den DFB schicken...



    Nochmal zur Klarstellung: das System HiOrg krankt an vielen Stellen und ist oft unprofessionell und Wettbewerbsverzerrung, gar keine Frage.
    Private, gewinnorientierte Firmen sind hier aber in Meinem Augen absolut keine Heilsbringer und schlicht nicht zu realisieren.


    Edit: Ergänzung: was noch für die Besetzung von Sandiensten mit Personal und Technik des KatS spricht ist die lebensnahe Anwendung von ManV-Sytemen.
    Wir uns haben bei Diensten mit entsprechendem Potential wie Silvester am Hafen beispielsweise mit Triage, unterteilten Zelten, Rettungsmittelhalteplatz etc. an der UHST strukturiert und so das System mal wirklich aktiv ausgelebt. Das schafft man so in keiner Übung und schon gar nicht auf einem Regel-RTW

    Klar, die Beschickung von Diensten mit Ehrenamtlichen und KatS-Fahrzeugen macht natürlich Tiefstpreise möglich, die kein Privater bieten kann, das ist definitiv die Kehrseite der Medaille.
    Dass viele Bereitschaften auch nicht besonders professionell aufgestellt sind ist mir auch klar.
    Von daher wäre eine Professionalisierung hier wünschenswerte



    Auf der anderen Seite wäre völlig praxisunerfahrenes Personal für den KatS die Folge, ohne jeden Patientenkontakt. Oder soll das dann auch über Private laufen?
    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass irgendein Privater 400 Sanitätskräfte für eine Großveranstaltung stellen könnte.
    Und welcher Veranstalter würde die Kosten dafür übernehmen (können)?


    Was stellt ihr euch denn vor?

    Bei den Großveranstaltungen, auf die ich mich beziehe, wird kein Gewinn eingefahren, sondern höchstens Kosten gedeckt, meistens eher darunter.
    Geld "verdienen" wir höchstens über die Abrechnung von RTW-Transporten mit den KKH.


    Noch dazu darf als gemeinnütziger EV kein Gewinn erzielt werden.


    Von daher kann ich diesen Punkt in deiner Argumentation nicht nachvollziehen.
    Zumal wir verbrauchtes Material und Sprit auch selbst tragen müssen. Und ich glaube nicht, dass es den Fahrzeugen wirklich hilft im Jahr nahezu 0 km bewegt zu werden.

    Das Gas heißt übrigens Kohlenmonoxid und wird mit i geschrieben.


    Wir haben Massimo-SpCO-Geräte nicht direkt zur Verfügung, der Hubschrauber hat eines und die Umweltfeuerwehr auf ihrem Eigenschutz-NEF.


    Wir haben einen CO-Warner am Rucksack, der bisher einmal korrekt ausgelöst hat. Die Lebensdauer ist vor kurzem abgelaufen, mal sehen ob der ersetzt wird.


    Warum man bei asymptomatischen Patienten ein NEF alarmiert erschließt sich mir übrigens nicht.

    Für alle Leitstellen, mit denen ich bisher in Kontakt gekommen bin gab es solche Seiten, die alle Alarm aufgelistet haben, teilweise gab es sogar Apps mit Push-Funktion.


    Verantwortlich waren auch eigentlich immer Leitstellenmitarbeiter oder zumindest Funkwarte etc.


    Gerade in FF-Kreisen sind Universalmelder und eben solche Seiten weeeeit verbreitet.
    Man muss eben immer wissen, was "die anderen" machen. :stop:

    Insbesondere im ländlichen Bereich muss man auf die Ressourcen zurückgreifen, die da sind. Und das sind nunmal niedergelassene Ärzte. Die Krankenhausdichte nimmt ab, die Stellen sind nicht besetzt und die Anhebung des Mindeststandards für die Führung des Titels Notarzt fehlt der Nachwuchs, denn das ist nichtmehr so eben nebenbei gemacht.


    Was bleibt als Alternative?
    -eingekaufte Börsennotärzte? (teuer, keine Ortkenntnis, auch hier gibt es Licht und Schatten)
    -paramedizinischer Rettungsdienst (ausreichend diskutiert)
    -niedergelassene Ärzte (Routine, Ortskenntnis, hohe Verfügbarkeit, aber wenn es hart auf hart kommt...)


    Was spricht denn so groß gegen ein System, dass niedergelassene als Notärzte einbindet? Für das Alltagsgeschäft ist ein Allgemeinmediziner oder Internist doch genau der richtige Facharzt.
    Für alles besondere (in solch einem Gebiet sich eine niedrige zweistellige Anzahl an Fällen pro Jahr) kann man entsprechendes Know-How sicher einfliegen.