Beiträge von olleHoop

    Jemandem der aus professionellem (Weiterbildungs-)Interesse als Arzt dort in einem vom Krankenhaus regelhaft angebotenen Rahmen hospitiert zu unterstellen man wolle sich an Leid ergötzen sagt irgendwie mehr über einen Selbst als über den Hospitanten aus...


    Ich bezog mich nicht auf die Kollegin aus der BW, sondern ein bisschen auf den foam-Artikel und vor allen auf diverse Berichte aus den gängigen PJ-Portalen.


    Ich finde das Thema Afrika schwierig, eben weil dort viele Maßnahmen von Personal ergriffen werden, dass darin nicht qualifiziert ist und auch nicht wirklich angeleitet wird. Das würde in den USA, mit durchaus stattlichen Zahlen an Schusswunden nicht passieren. Nur weil die Menschen dort arm und schwarz sind rechtfertigt das nicht, dass man zum "Spielen" dahingeht.
    In Deutschland im Schockraum das letzte kleine Licht - warum nicht nach Afrika und da Mal so richtig auf Traumaleader machen?


    Und so Aussagen wie "es hätten ruhig mehr Thoraxdrainagen sein können" finde ich extrem schwierig. Wer das fundiert lernen will kann sicher auch auf einer thoraxchirurgischen Intensiv hospitieren.


    Ich finde den Grad zwischen ernsthaftem Interesse an Fortbildung und einer kulturellen Erfahrung sowie Katastrophentourismus mit rassistischem Beigeschmack ist extrem schmal.
    Und solche Berichte mit dem Best of der krassesten Fälle und eindrucksvollen Fotos haben für mich einfach ein Geschmäckle.


    Ich kenne die Verfasser nicht persönlich und möchte auch niemandem direkt was unterstellen, fände nur manchmal etwas mehr Reflexion angemessen, was man da genau macht und wem damit gedient und wem geschadet ist.


    Edit: ich denke nicht, dass Rassismus ganz das richtige Wort ist. Es ist eher eine Art von Privilegienausnutzung, keine Frage der Hautfarbe.

    Moin.


    iss eben so. Und das ändert sich erst, wenn die KK sich in ganz D bereit erklären, KTW Scheine nachträglich zu genehmigen. Wird hier ebenso gehandhabt.Und wenigsten dieses Problem kann man zu 100% auf die KK schieben.
    Grüße Dani


    Witzig, bei uns schreibt die KK ausdrücklich, dass für Einweisungen ein Rettungsdienstprotokoll ausreicht, auf dem die Indikation für einen Krankentransport gestellt wird. Dass ist gelebte Praxis, vor allem bei KV-Einweisungen per Telefon.

    Von einer aufgezwungenen Auszeit halte ich nichts, vom Angebot eine Menge. Stress und Belastbarkeit sind sehr subjektive Sachen, ich persönlich habe bisher immer gerne weitergemacht um dann nach Schichtende mit etwas Verspätung reflektieren zu können.


    Ich muss aber dazu auch sagen, dass ich von richtig extremen Dingen bisher verschont geblieben bin.
    Ich finde es ist ein schmaler Grat zwischen Angebot und Aufdringen, und die Studienlage sagt, dass eine routinemäßige psychologische Betreuung die Rate an PTBS eventuell sogar erhöht.(https://www.aerzteblatt.de/arc…onen-nach-Traumatisierung)


    Von daher empfinde ich das erzwunge Herauslösen aus dem Dienst und Dinge wie ungewollte telefonische Kontaktaufnahme nicht als wünschenswertes Konzept. Infozettel und ein offenes Klima wie bei Hauke klingen dagegen richtig gut.

    Wir haben neulich eine Patientin mit ICB bei Z.n. Straßensturz vor 2 Tagen in ein Haus der Maximalversorgung verlegt.
    Da kein CT-HWS mitgegeben wurde entschied man sich im aufnehmenden Schockraum zur sofortigen Anlage eines Stifnecks, fast 48 Stunden nach Ereignis.


    Ich glaube wir haben noch einen langen langen Weg vor uns, bis die HWS-Immobilisation aus den Köpfen verschwindet

    Wir diskutieren darüber, ob man 720 Euro für einen 12-Kanal-Kurs ausgeben sollte, indem es anscheinend nur am Rande um die Brustwandanleitungen geht, sondern eher um ALS-Maßnahmen und CRM.
    Zumindest ist das mein Eindruck von den Beschreibungen.


    Also nochmal: welchen Benefit außerhalb der HKL-Anmeldung siehst du in diesem Format?

    Führe das doch gerne aus, ich bin wirklich interessiert.
    Wozu brauche ich ein 12-Kanal bei den genannten Interventionen?
    Welche Konsequenz außer der Herzkatheter-Anmeldung muss man als Notfallsanitäter noch aus dem großen EKG ableiten können?


    Spontan fallen mir da vielleicht noch die Sgarbossa-Kriterien zur Differenzierung zwischen supraventrikulärer und ventrikulärer Breitkomplextachykardie ein, aber das ist schon wirklich sehr speziell.


    Oder ist es einfach nur ein catchy title für einen breitaufgestellten Herz-Kurs und stehen die Brustwandanleitungen gar nicht so im Mittelpunkt?

    Mir erschließt sich nicht ganz, wozu man für Valsava, Pacing oder Antiarrythmika ein 12-Kanal-EKG braucht.


    Ich glaube auch nicht, dass es im Rettungsdienst wirklich nötig ist, außerhalb von Blockbildern, ST-Veränderungen und vielleicht noch Zeichen für Hauptstammstenosen eine umfassende 12-Kanal-Befundung zu beherrschen.


    Die Beschreibung klingt nach einem guten ALS-Kurs, und weniger nach EKG-Befundung. Aber vielleicht habe ich da auch einen falschen Eindruck.