Beiträge von DocJojo

    Und der Kommentar unter dem Artikel fasst das ganze so schlecht nicht zusammen...
    Fakt ist dass es da unten offenbar ein Defizit gibt. Nennt mich naiv aber ich bin bisher in einer Region unterwegs gewesen, wo es bisher zumindest nicht erinnerlich zu einer Abmeldung des NEF gekommen ist. Aber das lag sicher auch am Ballungsraum mit hoher Schamanendichte...


    Ist aber ja prima wenn jetzt alle in Laichingen glücklich sind... ;-)

    Ich dachte, dass Einsätze außerhalb des RDB genauso wie Notarzteinsätze mit RTH aus der der Erfassung und Statistik der Hilfsfrist rausfallen? Das dürfte ja dann die Statistik und das damit verbundene Problem auf der Alb nicht tangieren, oder?
    Also klappts ja vielleicht doch nicht so gut dort mit den Fristen? Keine Ahnung.



    Und wie gesagt- ich kann die Kollegen dort verstehen: in der persönlichen Wahrnehmung klappt alles ganz gut und dann wird man mit ominösen Argumenten aus einem nicht öffentlichen Gutachten zu ungünstigeren Arbeitsbedingungen gezwungen...da würd ich auch schimpfen. Aber man bekommt ja dann immer das "Bequemlichkeitsargument" unterstellt :fool3: aber der Arztberuf ist ja frei- man muss ja da nicht arbeiten...


    Nur grundsätzlich halte ich so ein Modell für nicht zeitgemäß.

    Das sind ja alles nur Scheinargumente um es weiterhin sich zu Hause kuschelig machen zu können. Bei "meinem" Notarztstandort kommen die Docs auch einige Km angereist um dort zu arbeiten. Da hat noch keiner so eine Lamentiererei angestimmt. Wenn das Honorar stimmt kommen auch nach Laichingen auswärtige Mediziner um die Dienste zu übernehmen.


    Kann man als Argument gelten lassen. Grundsätzlich gebe ich den Gegnern solcher Lösungen was Ausrückzeit bzw Hilfsfrist auch Recht, weil es weiter hilft, Rettungsdienst zu professionalisieren. Wenn man aber will das ein Arzt sich so bereit hält, muss aber auch eins in Kauf nehmen: Das wird kosten und ich bin gespannt wer es zahlen will da in Laichingen.


    Für maue Kohle setz ich mich auch nicht auf so einen Standort-zusätzlich zu meiner normalen Arbeit.


    Deshalb hat sich der Airpark Söllingen geradezu aufgedrängt.


    Und wenn man sich die Karte der Luftrettungsstandorte im Süden ansieht bin ich persönlich auch nicht sicher, ob er wirklich wieder zurück nach Karlsruhe kommen wird.


    Abwarten- die Auswahl des Airparks war ja nicht ganz freiwillig.
    Immerhin ist man so nun doch ein Stück vom alten Standort weg. Dies wird auch in Karlsruhe und dem nördlichen Umland die Einsatzzahlen der NEFs verändern , da der 43er dort einiges an Einsätzen erledigt hat. Immerhin ist er mit der einsatzstärkste RTH der DRF Flotte. Und zwar ohne dass er hiervon viel in Mittelbaden und der Ortenau geflogen wäre.


    Bezüglich der Nachtflugs, der sich ja tatsächlich am neuen Standort anbieten könnte, ist ebenfalls Zurückhaltung angesagt. Eine 24h Station war in BW schon lange angeplant und wurde/konnte nicht realisiert werden.


    Ich bin gespannt...

    Och, das fragt man sich auch in anderer Umgebung öfters. Mein Schwiegervater beispielsweise regt sich ständig darüber auf, dass die CDU in Hermannsburg (Kreis Celle) sich weigert, die Protokolle öffentlicher Sitzungen zu veröffentlichen. Man muss also hingehen um etwas in der Gemeinde mitzubekommen, ein Nachlesen der Sitzungen wird den Bürgern verwehrt. Wissen ist halt Macht, die teilt nicht jeder gern :-)


    Nur kann ich halt nicht in die Sitzungen des "meines" Bereichsausschusses gehen. Glaub mir, den Spaß hätte ich mir schon gemacht...


    Dass man sich aber dann als Betroffener aufregt und wie die Kollegen im Thread dann vielleicht nicht alles sang- und klanglos hinnehmen möchte, finde ich nachvollziehbar.

    Hmm, das klingt ja nach einem
    Deutlichen Kommunikationaproblem :-P


    Unklar ist und bleibt mir- nicht nur in diesem Zusammenhang- warum in BW so ein Geheimnis um den Bereichsausschuss gemacht wird.
    Warum kann man die Ergebnisse und Positionen denn bitte schön nicht transparent machen?


    Über den (Un-)Sinn dieses Gremiums möchte ich nicht anfangen..

    Da es sich beim Eingangsbereich einer Firma wohl um öffentlichen Raum handelt (zuminest meinem Verständnis nach), wäre doch hier eh die Polizei hinzuzuziehen, die dann das weitere Procedere bestimmt.


    Da es sich beim Eingangsbereich einer Firma wohl um öffentlichen Raum handelt (zuminest meinem Verständnis nach), wäre doch hier eh die Polizei hinzuzuziehen, die dann das weitere Procedere bestimmt.


    Die Polizei kann zumindest den Rettungsdienst entlasten und den Einsatzort gegen Veränderung sichern, wenn dies aus forensischen Gründen notwendig sein sollte.
    Im öffentlichen Raum ist die Anwesenheit der Polizei je nach Umstand zwar meist erforderlich, oft hilfreich, aber nicht immer notwendig.


    Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass es nach meinem Dafürhalten sicherlich in solchen Situationen notwendig ist, sich Gedanken um das Umfeld zu machen. Denn nicht nur der erfolglos reanimierte Patient sondern auch Bystander, Zeugen event Angehörige können zu Patienten werden und Hilfe bedürfen.


    Ich kann mich an einen Einsatz in einem Industriegebiet dieses Jahr erinnern, bei dem ein Arbeiter im Hof einer Spedition überfahren wurde. Der eigentliche Patient war schließlich tot, allerdings wurde aufgrund der vielen Zeugen(inkl. des Sohnes des Patienten) ein ziemlich großer Einsatz draus.


    Es gehört also sehr wohl dazu, nicht einfach das Laryngoskop nach getaner Arbeit fallen zu lassen sondern auch gesunden Menschenverstand und Respekt walten zu lassen. Die Entscheidung des Kollegen ist nach unserem Sachstand hier nicht nachzuvollziehen. Wenn kein Verbrechen vermutet wird oder wahrscheinlich ist, kann ein Leichnam bewegt werden (Hauseingang, Wohnung, Bett...etc.)


    Edit: kleine Korrekturen

    Wir haben Notarztmangel in Deutschland und das ist der Preis, den man dafür bezahlt. Steigert man die Anforderungen an die NA-Dienste, führt es nicht zu besseren Notärzten, sondern zu mehr nicht-besetzten NEFs. Die Schrauben müssen an anderer Stelle gedreht werden


    Moment: natürlich darf man gerade weil ein Mangel herrscht Anforderungen NICHT herunterschrauben.
    Wem ist denn geholfen, wenn dann jemand Ärztliches zusteigt und es dann aber auch nicht kann? Wenigstens die die da sind müssens dann richten können.


    Bezüglich der Fachrichtungsfrage: Mir persönlich ist es erstmal schnurpiepegal ob da ein Chirurg oder ein Dermatologe ist, solang er seine Aufgabe erledigen kann.

    Im allgemeinen Fall hast du recht, auch was die untere Entscheiderebene betrifft.
    Aber wenn man von den unteren Entscheidern als oberer Entscheider die Rückmeldung bekommt dass das schon so auch mit der Sonderlösung klappt, gibt es auch wenig Gründe von deren Seite, Interims- oder Insellösungen zu ändern.


    Ich halte mich für durchaus realistisch und pragmatisch in der Situation, die grundsätzlichen Überlegungen und Motive, die hinter solchen Lösungen stehen , halte ich aber trotzdem für betrachtenswert.
    Kann man ja auch ohne Vorwürfe oder persönliche Angriffe im Allgemeinen machen.

    Das gilt nicht nur für die Notfallrettung,Und in den Bereichen, die ich bisher kennenlernen durfte, waren Insel-Lösungen meist durch die äußeren Rahmenbedingungen die einzige Alternative.


    Das sehe ich anders. Dass solche Lösungen wie in diesem Beispiel alternativlos seien, ist das Bild, das von Kostenträgerseite gerne vermittelt wird. Und einen anderen Grund sehe ich hier nicht. Das wird der Qualitätsanspruch schlussendlich doch dem Kostendruck geopfert. Das ist in Süd(west)Deutschland einfach nervig. Aber Hauptsache wir haben mit die niedrigste proKopfAusgabe für den Rettungsdienst.


    Selbstverständlich mag das in anderen Bereichen vielleicht anders geartet sein, da gebe ich Dir Recht.
    Aber dass es zuwenig RAs/NfS für ein NEF in der Vorderpfalz gibt wird ja wohl keine behaupten wollen...

    Die mögliche Qualifikation des ärztlichen Kollegen ist in einem solchen selbstfahrenden Hausarztsystem unabhängig von der Situation im Lambrechter Tal insgesamt gesehen sicherlich durchwachsener als an einem NEF dass an einer vlt. etwas größeren Klinik steht.
    Das glaube ich tatsächlich sagen zu können.


    In einer Situation in der die Alternative bedeutet dass gar niemand kommt aber ist das besser als nix.


    Es hat aber seinen Grund dass in den letzten Jahren zB in der Luftrettung die Freelancer doch sehr deutlich abgenommen haben-die Betreiber erkaufen sich mit der Bindung an die Kliniken zum einen die Planungssicherheit und das Know How. Oder?


    Nicht zu vergessen ist übrigens dass bei den Selbstfahrern zwangsläufig ja auch der RA/NfS fehlt, was ich auch für ein nicht unerhebliches Manko halte. Oder glauben die, die so die Selbstfahrer stehen, dass die Assistenten nur zum Transportscheinausfüllen und Schlüsselrumdrehen da sind?
    Zu den vielleicht nicht so Trauma versierten NA's könnte man ja fitte NfS setzen , aber die Kohle spart man sich lieber. Das ist dann ein "NEF "für maue Kohle...
    Das finde ich viel schlimmer.

    Zitat von Johannes D.

    Auch wenn ich es bereits häufiger erwähnt habe, ich habe mich überwiegend daran gestoßen, dass du deinem ehemaligen Berufsstand die Fähigkeit, sich mit einem Thema auseinanderzusetzen absprichst, und nur nebensächlich an dem Begriff. Und ja, es ist despektierlich, wenn du meinst, dass sich die Meinung der Gruppe der "Rettungswagenfahrer" überwiegend danach bildet, dass ihnen irgendwann mal jemand etwas erzählt hat. Aber es ist nett, dass du in den folgenden Sätzen dein Verhalten gleich mal erklärst und deine persönliche Leistung sogar recht treffend bewertest.


    An und für sich könnte es doch mit diesem Nebenkriegsschauplatz jetzt mal gut sein, oder nicht? Der von Dir angesprochene Ursprungsbeitrag verhält sich nicht pauschal zu "Rettungswagenfahrern" und spricht ihnen in Gänze die Fähigkeit zum kritischen Denken ab, finde ich.


    Wenn man was nicht verstehen WILL, dann ist auch jede weitere Erläuterung für die Katz. Der Kollege erscheint mir ohnehin so ohne Weiteres nicht satisfaktionsfähig :pfeif:


    Neben dem diskutierten rechtlich und technisch Machbaren möchte ich ja auch eigentlich nur einen weiteren, in meinen Augen nicht unerheblichen Aspekt einer solchen Geschichte (Teammanagement, großes Thema CRM) mitreinnehmen, weil eine Problemlösung ja völlig losgelöst von der Rolle des NfS, RA, HEMS-TC oder NA sein sollte.


    Proaktiv werde ich - obwohl ich das Problem bisher gottseidank so noch nicht hatte- an meinem nächsten Dienst auf unserem DualUse RTH/ITH mal genau schauen, wie es mit Zulassung der Fixierung unserer Trage gestellt ist. Mein Stand war und ist nämlich, dass die Sicherung mit Gurten so wie wir sie machen in Ordnung ist.


    Edit: Feinheiten, Tuning, Rechtschreibung

    Zitat
    Deinem Berufsstand (wohlgemerkt meinem "ehemaligen")


    Ist schon auffällig, das es gerade mit dieser Gruppe Ärzten immer wieder "Kompetenzgerangel" gibt.



    Joa, ich für meinen Teil sehe es positiv und als Resource, das so gemacht zu haben.


    Und vielleicht liegst ja an dem berühmten Wald in den man hineinruft...aber vielleicht hast du auch einfach Pech und musst dich überproportional oft rumärgern. Wer weiß das schon...

    Ich zumindest bin als "Rettungswagenfahrer" durchaus in der Lage selbst Themen zu lesen und mich mit Dingen auseinanderzusetzen. Es ist nicht so, dass sich die Mehrheit von uns die Meinung bildet, weil uns irgendwann mal jemand etwas erzählt hat. Und wenn die Notärzte gern in der Beurteilung eines zumindest teilweise juristischen Sachverhalts als erste Quelle gelten möchten, weil Gerichte, die Regelungen treffen, der Realität nicht gerecht würden, weswegen die Ärzte das richten müssten, sollten man wirklich wenigstens die Gewaltentrennung schonmal verstanden haben. Das ist selbstdisqualifizierend.


    Sehr geil. Kleine Info:
    Tatsächlich meinte ich den Fahrer des Rettungswagens. Oder wie soll man denjenigen bezeichnen, der vorne links sitzt und lenkt: Pilot, Kapitän, Lenkradbediener??


    Ich war und bin Dir oder Deinem Berufsstand (wohlgemerkt meinem "ehemaligen") gegenüber zu keinen Zeitpunkt despektierlich gewesen.
    Ich habe auch nie behauptet das Ärzte per se immer Recht haben oder sich immer für den Nabel der Welt zu halten haben.


    Wenn man sich aber gegen eine ärztlich gestellte Transportindikation stellt, muss man egal ob vernünftig oder nicht mit den Konsequenzen leben können. Und ob man das dann gut oder schlecht gemacht hat, entscheiden Richter und Gutachter.


    Vielen Dank aber für diese Beiträge- denn sie scheinen einen Problemaspekt durchaus zu beleuchten auf den wir noch viel zuwenig eingegangen sind:
    Es gibt auch in Einsätzen immer wieder Kollegen, die ja anscheinend fast schon danach suchen, die Kompetenz des Gegenübers mit zur Not auch noch so fadenscheinigen Argumenten auszuhebeln. Da merkt man gleich dass es gar nicht in erster Linie um den Sachverhalt geht sondern um das Spiel "Wer hat den Längeren " geht.und dann verliert man sich in Diskussionen über Gewaltenteilung, Formulierungen. Und schwups wirds total emotional...


    Hier mag das ja vielleicht sogar lustig sein, wenn man sich aber dann am Intensivbett gegenübersteht, wird's plötzlich haarig weil auf einmal das Problem gar nicht mehr gut zu lösen ist, egal wie. Und dann Leute als Telefonjoker gebraucht werden um den eigenen Hintern zu retten. Dass das keine gute Performance ist, nicht mal Mittelstufe, ist sonnenklar. Teamleistung 6

    In dem Fall ist es ja gut, dass Regierungen Regelungen treffen und die Gerichte sie nur anwenden.


    Gerichte lesen in den vorliegenden Gesetzen und Regelungen und interpretieren und bewerten diese.


    Und dann regeln sie -von mir aus indirekt- dadurch sehr wohl auch Sachverhalte. Weil sie wissen, dass es eben sich entgegenstehende Regelungen/Vorschriften/Gesetze in einer Sitation geben kann. Und dass dann zu bewerten ist, was wichtiger ist.


    Deswegen darf man manchmal schneller als erlaubt fahren , manchmal körperlichen Zwang anwenden usw.
    Die Abwägung des höheren Rechtsgutes nennt man das. Weißt Du ja sicher.


    Und wenn man sich vernünftig mit dem zur Verfüng stehen Material anstellt (alle sinnvollen Gurten und Geräte benutzt, langsam fährt usw.) und dies sauber dokumentiert( Dringlichkeit des Erkrankungsbildes, Nutzen des Vorhandenen), dann wäre in dem Sachstand den wir haben dieser Transport auch ok gewesen, selbst wenn was passiert wäre.

    Das Problem ist ja, dass irgendjemand mal angefangen hat, den Fahrern von Rettungswagen zu erzählen dass sie - egal was ist- immer mit ihrem persönlichen Hintern zu haften hätten. Und das wird genauso von rettungsdienstleitern, wachenleitern usw auch so weitergetragen. In der Medizin ist aber nichts ohne Ausnahme.
    Es wäre total toll wenn alles immer überall passen würde. Das würde unsere Aufgabe immens erleichtern ...Aber so isses eben nicht...


    Der Transport eines schwerkranken Menschen - ob primär oder so wie im zugrundeliegenden Fall sekundär ( aber trotzdem als Notfall im Sinne eines evakuierungstransportes zu sehen)- ist in jedem Fall aber eine Situation die es nötig machen kann, zwischen zwei oder mehreren sich eventuell entgegenstehenden Regelungen oder Vorschriften abzuwägen.


    Das müssen wir Ärzte in so einer Situation ( und häufig genug auch woanders) machen und auch entscheiden können.
    Ich verstehe aber auch die Sorge der Assistenten, die es ja auch einfach zu pauschal gesagt bekommen.


    Egal was bei der rechtlichen Beleuchtung dieser Geschichte rauskommt: kein Gericht kann für jetzt und zukünftig auftretende Eventualitäten Regelungen finden. Es wird immer eine Entscheidung von Fall zu Fall bleiben müssen.


    wer solche Transporte durchführt muss auch mit soetwas leben können. Das liegt in der Natur der Sache.


    Fakt ist - wenn ein solcher Transport (lebens-)notwendig , dann muss er auch so gut es geht und zügig gemacht werden. Darauf hat der Patient ein Recht . Und er trägt übrigens auch das größte Risiko- das nämlich bei der ganzen Geschichte entweder weiteren Schaden zu nehmen oder das Ganze nicht zu überstehen...