Beiträge von DocJojo


    Das ist Blödsinn und nebenbei eine Argumentationskette, die gerade von Populisten gerne gesponnen wird. Wenn man sich nur immer auf die Demokratie berufen kann, die man aber in maßgeblichen Teilen gerne in der jetzigen Form abschaffen will...Der Aufschrei der "Benachteiligten" ist Kalkül, mehr nicht. Und es geht bitte schön doch nicht um "Leben retten" bei dieser Geschichte.


    Denn: Keinem wird durch die Haltung des ASB verweigert, "Leben zu retten". Der ASB möchte lediglich keine Geschäftsbeziehung mit der AFD eingehen. Das ist sein unternehmerisches Recht und weder verwerflich noch undemokratisch. Es steht der AFD ja frei, sich bei einem anderen Mitbewerber am Markt einen solchen Kurs zu buchen. Ich bin sicher, dass man da fündig wird. Also wenn es wirklich nur um Erste Hilfe ginge. Tuts ja aber wie gesagt nicht.


    Es wäre dann für ein demokratisches Land und seine Hilfsorganisationen verwerflich, wenn man als RTW Besatzung des ASB einen AFD-Anhänger aufgrund seiner Gesinnung im PKW eingeklemmt und unversorgt ließe. Oder eine Reanimation nicht durchführen würde, obgleich indiziert. Und das als Bundesverband von allen nachgeordneten Verbänden fordern würde. Dann wäre ich völlig bei Dir und würde sogar noch fordern, dass man die Gemeinnützigkeit aberkennt und strafrechtlich ermittelt.

    Grundsätzlich halte ich es nicht für falsch, den Prozess in der Gesamtheit (Präklinik und Klinik) zu betrachten. Darauf kommt es ja letztendlich an: wenn ein Patient lange auf seinen RTW warten muss und dann schnell in der Klinik versorgt wird, ist das genau so doof wie superschnell den RTW vor der Tür zu haben und dann ewig den Flur in der Klinik zu sehen.
    Als Qualitätsmerkmal eignen sich einzeln betrachtete (Hilfs-)Fristen ja eher nicht so gut.


    Aber -wie alles im Leben- muss es halt vernünftig geschehen ( und idealerweise losgelöst von der Interessenlage der Kosten- und Leistungserbringer. Es ist übrigens nicht notwendig, mir zu sagen, dass das utopisch sein dürfte...)

    Monschi: Du meinst weil alles auf einer Abstreichliste steht?


    Ansonsten liegt es ja in der Natur der Sache, dass man in seiner Ausbildung -sei es als RS,NfS oder NA- eben auch ein Stück „Glück“ haben muss, wenn besondere Einsätze dabei sind... wenn nicht kann man in Trainings oder Simulationen da nochmal besonders drauf eingehen z.B.


    Ich finde es gut, wenn versucht wird, gewisse Standards auch hinsichtlich der Vergleichbarkeit und Kontrolle der Ausbildung zu formulieren.

    Klar. Aber deshalb kann man es doch nicht einfach so lassen.


    Das steht ja so auch nicht im Artikel. Wie kommst Du drauf, dass Falck nix macht?
    Natürlich ist Falck als Arbeitgeber dafür zuständig, dass die Vorgaben erfüllt sind. Wenn man aber einen Lieferanten hat, der Kleidung mit falschen Zertifikaten liefert, dann ist in meiner Sicht ja erstmal nicht der Belieferte schuld, gleichwohl er sich dann kümmern muss.
    Dass das aber vielleicht nicht von heute auf morgen geht, dürfte ja klar sein.


    Aber sicherlich brauchen sich die HiOrgs nicht noch zu echauffieren, sondern sollten lieber froh sein, dass sie selbst davon nicht betroffen sind (und vielleicht sicherheitshalber mal selbst ein paar Zertifikate überprüfen. Vielleicht gabs ja bei ihren Klamotten in Tunesien auch das eine oder andere „Versehen“...)
    Aber die Pressearbeit der etablierten HiOrgs ist ein anderes Thema.

    Leute, ganz ehrlich: man will bzw. muss sich im Rettungsdienst auch im Süden endlich halbwegs ernsthaft professionalisieren und räumt demjenigen Hauptleistungsträger (nachdem er nicht ganz unschuldig oder zumindest sehenden Auges in eine Personalnotsituation gerät) eine Möglichkeit ein, sich wieder herauszuwinden, indem man RS aufs NEF setzt? Ernsthaft?


    Richtigerweise wird hier episch besprochen, dass es natürlich für die Mehrzahl der Einsätze reichen wird, wenn ein RS steuert, aber mit dieser Argumentation könnte ich auch die These aufstellen, dass diese Qualifikation auch für einen nicht unerheblichen Anteil der Einsätze auf dem RTW ausreichen würde. Zumal zu allem was nur halbwegs grätig sein könnte, ja auch noch ein wie auch immer ausgestattetes NEF dazugeschickt wird. Und will man das? Nein! Wieviele NFS/RA in meinem Umfeld beschweren sich über die Misteinsätze auf dem RTW...


    Ich persönlich finde es höchstunangenehm, von 20 Jährigen Ex-FSJlern durch das Areal mit Blaulicht gefahren zu werden, für die man an der E-Stelle auch noch minutiös mitdenken/-arbeiten muss. Klar kann ich das machen, aber können das alle NÄ immer gleich gut? Ihr glaubt ja nicht ernsthaft, dass - sollte es solch eine Ausnahmeregelung geben- dann nur „erfahrene“ RS links neben dem Notarzt einsteigen?!


    Sicher ist vieles machbar und auch in der Praxis, beim 08/15 Einsatz möglich, aber konzeptionell sollte dann vielleicht doch der Anspruch vor irgendwelchen angeblichen Notwendigkeiten stehen. Sonst wird das der Schuss ins eigene Knie. Es wurden ja auch einige andere Stellschrauben genannt, die man vielleicht vorher bedienen könnte...

    Als Vater werfe ich -ohne den Kasus, der dem ganzen hier zugrunde liegt, en detail zu kennen- auch mal in den Raum, ob ich mein Kind, welches mit hinreichender Wahrscheinlichkeit auf die eine oder andere doch zumindest komplexere Hilfeleistung angewiesen ist, guten Gewissens auf eine Schule schicken würde, die sich offenbar mit Händen und Füßen gegen die Sicherstellung dieser Versorgung wehrt.


    Ist aber nur ein Gedanke.
    Ich weiß dass es drölf Gründe geben kann, warum es diese Schule sein musste...