Beiträge von hpcpr

    Mein Traum wäre es, diese Serviceleistung direkt über die Nummer abzudecken, über die auch die Anrufe kommen. Also der klassische Calltaker übernimmt die Ersteinschätzung/ Einstufung und leitet dann an Kassenärztlichen Notdienst, Krankentransport, Rettung oder wasauchimmer weiter. Wozu eine zusätzliche Nummer, wenn die eh in der selben Leitstelle sitzen?


    Wenn man dann auch noch garantieren könnte (KÖNNTE!), dass der Kassenärztliche Notdienst innerhalb von zwei bis vier Stunden beim Schnupfen vor Ort ist, dann wäre das Rettungsdienstleben einem Himmelreich gleich :congratulate:

    Aus meiner Sicht ist die Kombination beider Ansätze interessant.


    Auf der einen Seite hat man eine "Beratungsnummer" und auf der anderen eine Möglichkeit, eine spezielle Ressource, welche für eine detailliertere Triage qualifiziert ist, der Erst-Triage durch einen Call Taker nachzuschalten.


    Je nach Ergebnis dieser erweiterten Triage kann dann eine entsprechende mobile Ressource (z.B. der ABD) entsendet oder ein anderer "Behandlungspfad" eingeleitet werden.


    Insgesamt ist ein deutlich integrierterer Ansatz nötig, um die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen zu meistern.


    Mit der derzeit vorherrschenden Silomentalität wird die Belastung der Systeme weiter eskalieren.
    Es ist nur eine Frage der Zeit bis auch im deutschsprachigen Raum, die Notfallrettungsmittel zwei Stunden vor der Notaufnahme warten müssen, bis sie einen Patienten übergeben können.

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    Krankentransporte durch private Firmen | 02:34 Min. Sollen private Firmen Krankentransprte übernehmen dürfen? Die EU Richtlinie zur Vergaben von öffentlichen Aufträgen muss - spät aber doch - auch in Österreich umgesetzt werden. Das Rote Kreuz befürchtet, dass damit das bestehende Rettungssystem gefährdet werden könnte.

    Video: Krankentransporte durch private Firmen

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    Das österreichische Rettungswesen ist viel schlechter als sein Ruf: Zu diesem Schluss kommt der Notfallsanitäter Armin Reisinger, der die Hilfsorganisationen in seiner Abschlussarbeit unter die Lupe genommen hat. Seine Conclusio: „Ehrenamt geht vor Patientenwohl.“ Tirol wollte es besser machen. Doch der Versuch muss als gescheitert angesehen werden. Nun hat der Rechnungshof gerügt.

    Quelle: https://nzz.at/neun/blaulicht-im-zwielicht


    Edit: Der Artikel ist schon etwas älter, aber die Situation hat sich nicht wirklich verändert..

    Es sei unverantwortlich und nicht akzeptabel, die Notfallrettung schlecht zu reden und damit bei den Bürgern ein Gefühl der Unsicherheit zu erzeugen, kritisieren Joachim Stutz, Vorsitzender des Bereichsausschusses, und sein Stellvertreter Jürgen Wiesbeck."

    Für mich ist an Unverantwortlichkeit nicht zu überbieten, dass die Beteiligten im Bereichsausschuss bei der seit Jahren gegebenen der Datenlage, der Bevölkerung vorgaukeln, dass alles super ist. Bei den Motiven kann man zwar nur mutmaßen, allerdings entsteht unweigerlich der Eindruck, dass die "Verursacher" der desolaten Lage ihre eigene Unfähigkeit vertuschen möchten.


    Die Stadt Mannheim nimmt nur ihre Verantwortung wahr und legt den Finger in die Wunde.

    Ich sehe ein Spiel über die Bande "Öffentlichkeit" regelmäßig als ein Zeichen dafür, dass die inhaltlichen Argumente langsam knapp werden.

    Das kann man durchaus so sehen. Da mir bekannt ist, wo die Verhandler der AOK ihre "Verhandlungsausbildung" geniessen, habe ich eine andere Sichtweise.


    Streng genommen könnte man sich auf Seiten der Leistungserbringer zurücklehnen und sagen: "Ihr wollt den Liegemietwagen einführen? Dann macht mal!".

    Das wäre eine der möglichen Reaktionen. Eine andere könnte sein, dass man anstatt 90.- Euro für einen KTW-Transport zu verlangen, sich auf 70.- Euro einigt und das in dem Bewusstsein, dass das Ganze defizitär ist. Klingt komisch, ist aber so.


    Aus der Ferne klingt das Ganze also für mich so, als würde jemand seinem Metzger über die Zeitung mitteilen, dass er den Blumenkohl demnächst beim Discounter kauft. Da wird der Metzger vermutlich sagen, Mann bin ich froh, das Zeug steht mir hier eh nur im Weg rum. Wir sehen uns dann bei den Rouladen.


    Und wenn er ein Schuft ist, der Metzger, dann nimmt er den Jemand bei der nächsten Gelegenheit mal beiseite und sagt freundlich: Tolle Idee, das ist ja total logisch! Wieso gibt´s eigentlich nicht schon Dutzende Anbieter...?

    Aus einer traditionellen Sichtweise, ist das absolut korrekt.


    Aber was denkst Du, wie der Metzger schauen würde, wenn das passiert:




    P.S.: Gleichzeitig bin ich Realist genug, dass mit den aktuellen Leistungserbringern für den Metzger keine Gefahr besteht.
    Aber der Metzger sollte auch ein wenig den Blick über den Tellerrand wagen: http://circulation.co/

    Ich verstehe immer noch nicht, wo denn außer beim Vermittlungsentgelt der ILS das Einsparpotential des KTW-light sein soll.

    Im klassischen "das haben wir schon immer so gemacht" System gibt es kein relevantes Einsparpotential.


    Aber man kann mit dem "KTW-light" die aktuellen Billigtarife weiterfahren und damit den bevorstehenden flächendeckenden Anstieg der KTW-Tarife aushebeln.

    Gegenfrage: Warum sollte sich das aus deiner Sicht mit diesem Konzept ändern?

    Es geht bei der ganzen Aktion doch gar nicht um eine Konzeptänderung.


    Was bezweckt die AOK mit diesem Schritt?


    Aus meiner Sicht ist es Teil der Verhandlungen. Die AOK hat mit dieser Ankündigung einen Anker gesetzt, um ihre Verhandlungsposition zu optimieren. Bisher waren die Leistungserbringer aufgrund des wachsenden öffentlichen Drucks und des zunehmend dünner werdenden Geduldsfadens im Innenministerium klar im Vorteil.


    Der AOK ist bewusst, dass die Billigtarifpolitik im Krankentransport endlich ist und eine Änderung der Tarife in 2017 sehr wahrscheinlich erfolgen wird. Was also tun?


    Eine Strategie könnte sein, dass man in Ballungszentren einen Grossteil der Transporte durch die neue "Variante" abdecken möchte, zu weiterhin stabilen niedrigen Transportentgelten. Als Gegenzug könnte man höheren Transporttarifen in den nicht dichtbesiedelten Gebieten zustimmen. Sprich es könnte auf eine zonenbezogene Vergütung hinauslaufen.


    Persönlich finde ich den Schritt seitens der AOK richtig und verhandlungstechnisch top-professionell.
    Es zeigt, dass man dort etwas von Verhandlungsstrategien versteht.


    Nun sind die Verhandlungsgegner im Zugzwang. Man kann nur hoffen, dass man auf Seiten der Leistungserbringer ebenfalls über entsprechende Kompetenz im Bereich Verhandlung verfügt.


    Christian: Ich gebe Dir absolut Recht. Mit dem drehen an einer Stellschraube wird sich nichts ändern. Ein komplett neues Konzept im Bereich Patiententransport in BaWü, wo ein solches Transportmittel ein kleiner Teil davon ist, könnte aber durchaus zum Erfolg führen. Jedoch ist das, wie oben bereits erwähnt, nicht das Ansinnen der AOK. Es geht hier aktuell aus meiner Sicht rein um einen verhandlungsstrategischen Punkt.

    Beispiele aus der Schweiz, die ein ähnliches Modell fahren:


    - www.medmo.ch
    - www.mts-bs.ch
    - www.mopi.ch


    Vorteil (jetzt werde ich vermutlich gesteinigt): Der Rettungsdienst ist wenig, bis gar nicht involviert.


    Kommt es zu mehr Zwischenfällen bzw. Gefährdungen von Patienten? Ein klares Nein.


    Sind die Kundengruppen zufriedener als mit dem Rettungsdienst (bezogen auf den reinen Patiententransport)? Ein klares Ja.


    Die Bedürfnisse der Kunden (Kliniken, Arztpraxen, Patienten) im Bereich Patiententransport unterscheiden sich gravierend von denen im Rettungsdienst. Die Struktur, die Denke und die Kultur im Rettungsdienst ist nicht auf die Erfüllung dieser Bedürfnisse ausgerichtet.
    Deswegen funktioniert das System in vielen Bereichen nicht. Ich gehe sogar soweit, dass Patiententransport und Rettungsdienst nichts miteinander zu tun haben sollten, da ich Rettungsfachpersonal oftmals für nicht richtig geeignet für den Bereich Patiententransport erachte.


    Für einen gut funktionierenden und qualitativ hochwertigen Patiententransport braucht man ausnahmslos dienstleistungsorientierte Mitarbeitende. Menschen, die genau dies mit Herzblut machen wollen und nicht viel lieber mit Blaulicht durch die Nacht düsen würden.


    Das Gleiche gilt für die Disposition.
    Die Planung, Disposition, Technik und die Mitarbeitenden sind nicht optimal für den Bereich Patiententransport ausgerichtet.
    Das kann nicht funktionieren.


    Natürlich ist das Ansinnen der AOK ein vollkommen anderes.
    Mich würde nicht wundern, dass sie manchen bevorstehenden Entwicklungen in BaWü einfach zuvorkommen möchte, um eine Möglichkeit zu haben, die Kosten im Bereich Patiententransport weiter sehr niedrig zu halten.

    Worin liegen denn die Vorteile eines Systems mit RS/Anästhesie gegenüber einem System mit "nur" RS HF?


    Auch wenn die Fragestellung in der Arbeit von Dr. Graf nicht behandelt wurde, so wurden die darin ausgewerteten Behandlungen in der Regel durch RS HF durchgeführt, oder sehe ich das falsch?

    Zitat

    Die RKiSH hat in einer Studie mit der Fachhochschule Kiel festgestellt, dass die demografische Entwicklung erst der zweitwichtigste Grund für das steigende Anrufe-Aufkommen sei. Die größere Rolle spielten organisatorische Veränderungen wie etwa bei niedergelassenen Ärzten und Kliniken sowie soziale Faktoren wie das erhöhte Anspruchsdenken. Letzteres macht Stephan Bandlow, Abteilungsleiter der Rettungsleitstelle Elmshorn, gerade an jungen Anrufern fest: „Die Erwartung ist dieselbe wie beim Pizza-Dienst – dass ohne weitere Nachfrage geliefert wird.“

    Zum ganzen Artikel: http://www.shz.de/regionales/s…lappalien-id15689901.html

    Zitat

    The video, shot by a member of the Welsh Ambulance Service, captures several vehicles parked up outside the University Hospital of Wales in Cardiff unable to move until the patients are discharged from their care.

    Zitat

    The ambulance crew member who sent us the film said he waited more than four hours to transfer his patient into A&E.

    Link: http://www.walesonline.co.uk/n…nces-were-caught-12207962

    hpcpr ich stimme dir zu. Bis auf den finanziellen Anreiz. Ich hab im letzten Jahr gelernt das es hier überhaupt keine Rolle spielt.

    Wenn man ein Gehalt bekommt, mit dem man eine Familie ernähren und ein gutes Leben leben kann, spielt der finanzielle Anreiz sicherlich eine untergeordnete Rolle. Rettungsdienstmitarbeitende in DK leben finanziell ein deutlich sorgloseres Leben, als die Kollegen in Deutschland.