Beiträge von Dienstwagen

    Affig sondergleichen. Ich kapiere nicht, wie man sich hinstellen kann und behauptet, den Rettungsdienst aufgebaut zu haben und trotzdem hat der Mann anscheinend keinen Plan.



    Kurze Zusammenfassung:


    1. Telefonat um 10:11 Uhr über ca. 37 Sekunden. Er ruft die 112 und ist anscheinend der Meinung er wird jetzt mit Blaulicht in das KH ohne Notaufnahme eingeliefert. Erwähnt hat er wohl nichts von RTW oder Notfall. Er hält sich für weisungsbefugt gegenüber der LST (?!)
    2. Telefonat um 10:47 Uhr. R. erfährt, dass er keinen RTW, sondern eine KT bekommt. Fordert daraufhin einen RTW. Er wäre ja vom Fach und habe den RD mit aufgebaut.
    3. Telefonat um 11:02 Uhr. Die Lebensgefährtin ruft diesmal an und fragt wo der Wagen denn bliebe.
    4. Telefonat um 11:16 Uhr. Die Lebensgefährtin behauptet R. gehe es schlechter. Der Disponent erhöht (wohl erst jetzt) auf Notfall. Drei Minuten später ist der RTW vor Ort.


    Bei der Klage geht es jetzt darum, dass R. die knapp 600 Euro für den Notfalleinsatz nicht bezahlen will und seine Privat-KV angewiesen hat, dies auch nicht zu tun. Er will nur die knapp 60 Euro für eine KT bezahlen, weil er den RD verbessern wolle. Die müssten ja die 12 Minuten Hilfsfrist halten.

    Bremerhaven ist echt ein unschönes Pflaster für den Rettungsdienst. Die Fahrzeuge sind schon videoüberwacht zum Schutz der Kollegen und trotzdem passiert ständig was.



    Ich erinnere mich an die Sache mit buten und binnen. Die wollten eine kurze Reportage über den Rettungsdienst drehen und waren deswegen mit der Kamera bei ein paar Einsätzen dabei. Bei einem Einsatz wurde dann der Kameramann angegriffen. Daraufhin wollten sie eine Reportage über Gewalt gegen Retter drehen. Hab das aber nicht mehr verfolgt.

    Es kommt aber wirklich stark auf den Rettungsdienst an, wo man denn arbeitet. Ich habe meine RA-Stunden in Hamburg gesammelt, das war mäßig entspannt. Dann als Aushilfe im Stadtrand war es noch unentspannter. Jetzt die zwei Jahre in der Landrettung waren das absolut entspannteste, was ich mir vorstellen kann. Ich war es eigentlich immer gewohnt, mich nach der Nachtschicht nochmal hinzulegen. Das war da nur einmal wirklich nötig. Seit ein paar Monaten bin ich wieder im Stadtrand tätig und würde es schon einen entspannten Tag nennen, wenn ich mit dem Fahrzeugcheck durch bin, bevor die Einsätze kommen.

    Ich finde deinen Gedanken ziemlich gut. Für die relativ simple RS-Ausbildung ist das Gehalt nicht verkehrt und der Job bringt Spaß. Aufgrund der längeren Schichten, gerade bei 24-h Diensten hast du auch genug Zeit zum lernen. Bei mir hatte ich auf Arbeit sogar reichlich Zeit, das geht aber nicht überall. Schau dich aber nach einem gescheiten Arbeitgeber um. Selbst als RS muss man momentan nicht alles annehmen und hat eine gewisse Verhandlungsgrundlage.

    Also wenn du mich fragst sollte jeder RDler ein persönliches Logbuch haben. Es ist einfach zu viel Wissen, dass wir parat haben müssen und zu viel davon brauchen wir selten - ergo entwickelt man wenig Routine. Die Wissensstände der Kollegen sind insgesamt ziemlich inhomogen. Ich glaube nicht, dass es reicht ein mal in seinem Leben eine Prüfung absolviert zu haben und dann plötzlich die garantierte Kompetenz für alles was dran kam zu besitzen. Das ist weder bei der Prüfung so noch insbesondere danach.


    Jeder der ein paar Jahre im RD arbeitet, weiß wie schnell das Vergessen beginnt. Das gilt ebenso für RS, wie für NotSan - bei letzteren natürlich noch erheblich mehr. Es ist ja abzusehen, dass in Zukunft der NotSan alleine die Verantwortung trägt. Man kann sich nicht mal eben beim Kollegen vergewissern oder im Sinne von Learning by doing noch etwas vom Kollegen lernen. Ich fände es ziemlich sinnvoll, wenn jeder Kollege so ein Logbuch hätte - unabhängig von eventueller Prüfungsvorbereitung.


    Aber es könnte jetzt sein, dass es ein wenig an deiner Frage vorbei geht. Ich habe so ein Logbuch noch nirgendwo gesehen.

    Ich habe das Gefühl, dass der Empathie-Teil in der Medizin häufig zu kurz kommt bzw. stark unterschätzt wird.

    Das ist die Frage. Was ist besser: Ein Arzt/Retter der total empathisch ist und sich super mit den Leuten unterhalten kann, aber medizinische nur bedingt fit ist oder ein Arzt/Retter der nur bedingt empathisch ist, dafür aber medizinisch total bewandert ist?

    Könnte mir vorstellen, dass beide etwa gleich gute/ schlechte Ergebnisse hätten...

    Mal so nebenbei: Ich hab meinen Arbeitsvertrag als Notfallsanitäter zugeschickt bekommen und wurde dort in die EG N eingruppiert. Auf Nachfrage wurde mir gesagt, dass die Gewerkschaften und der kommunale Arbeitgeberverband sich darauf geeinigt hätten. Bis jetzt ist es aber wohl nicht nicht offiziell gemacht. Die Stufenentgelte entsprechen allerdings auf den Cent der P8.
    Hat da jemand mehr Infos zu?

    Ich hab mir nicht alle Beiträge durchgelesen, aber hatte schon jemand den Gedanken, dass es eventuell daran liegt, dass die Bolzen nicht mit dem richtigen Drehmoment angezogen wurden? Ich weiß von den RKiSH-RTW, dass dort bewusst die Nm Zahl über den Rädern steht, damit die Werkstatt beim Reifenwechsel nichts falsch macht.


    Kann mir kaum vorstellen, dass jemand an den Autos schraubt und bei so vielen Fällen hat man nie jemanden erwischt oder wenigstens gesehen.

    Was hat Kostendeckungsprinzip mit möglichst viel für den Mitarbeiter heraus holen zu tun?


    Kostendeckung bedeutet ich bekomme die entstandenen Kosten ersetzt... egal ob für den neuen Dienstwagen vom Chef oder für die bessere Bezahlung der Mitarbeiter.
    Es kommt nur darauf an, was ich als notwendige Kosten begründen kann und ob ich mich damit bei der Haushaltsplanung durchsetzen kann.

    Naja wenn du mit dem Tarifvertrag begründest, dass den Leuten Sonderurlaub zusteht oder eine Leistungsorientierte Bezahlung möglich ist, dann kannst du das im Kostendeckungsprinzip halt machen. Das ist für dich als Arbeitgeber kein Stress, das Geld kriegst du auf jeden Fall wieder. Das zahlt ja nicht der Betrieb. Im Budget-Modell geht es halt vom Budget runter. Da müsste man nachverhandeln bzw. das von vorneherein einplanen. Ob es am Ende dann beim MA ankommt ist noch eine ganz andere Frage.

    Erstmal muss ich Sebastian recht geben. Es gibt sowohl katastrophale HiOrgs, wie auch kommunale Rettungsdienste die unfassbar schlecht sind. Wenn du die Möglichkeit hast sprich doch mal mit den Mitarbeitern und schau dir die Führungskräfte genau an. Meiner Erfahrung nach liegt sehr viel an der Einstellung der Führungskräfte.



    Dennoch habe ich für mich eine klare Tendenz und die geht zum kommunalen Arbeitgeber. Ich finde es einfach nicht vereinbar, wenn eine Hilfsorganisation sich als gemeinnützig und besonders menschlich darstellt und am Ende doch auf Gewinn aus ist, wie es leider viel zu oft der Fall ist. Ganz schlimm finde ich mittlerweile das große rote Plus. Sehr viel geht da halt nicht den offiziellen Weg und einiges ist ganz klarer Beschiss (siehe Kreis Herzogtum Lauenburg, siehe Oldenburg).


    Was vielleicht noch ganz interessant wäre ist das Finanzierungsmodell. Ich bin da immer noch nicht zu 100% hinter gekommen, aber soweit ich weiß kann ein Unternehmen im Budget-Modell durchaus Geld über haben und auf komischen Wegen auch behalten. Da wird dein Lohn halt am Minimum vom Tarifvertrag angesetzt und wenn du nicht aufpasst/ dich nicht wehrst liegst du sogar drunter. Beim Kostendeckungsprinzip sieht das halt anders aus. Gerade für kommunale Rettungsdienste ein sinnvolles Modell. Hier kannst du eher damit rechnen, dass sich dein AG anstrengt um möglichst viel aus dem Tarifvertrag für die Mitarbeiter rauszuholen.

    Dafür kriegst du von mir deine 200. Danksagung ;-)


    Klingt plausibel. Zeigt mal wieder, dass doch irgendwie Einiges in der Versorgung schief läuft. Aus ähnlichen Gedanken wird wohl der Rettungsdienst auch nur als Transportleistung abgerechnet. Ich finde beides aber fraglich, wobei letzteres dem Patienten nicht schadet. Mich schockiert es immer wieder, dass im Gesundheitssystem irgendeine Pauschale vor dem wirklichen Wohlergehen des Patienten steht. Das ist jetzt nur eine Erfahrung/ Mutmaßung meinerseits, aber irgendwie bestärkt mich der Artikel darin ein wenig.


    Die Zusammenfassung der Versorgung im Artikel erinnert mich ein wenig an die Diskussion von letztens bzgl. der Reduktion von Krankenhäusern nach Skandinavischem Vorbild. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe ist es in Schweden schon so weit, dass es da nur Gesundheitszentren gibt, die mehrere Ärzte umfassen, damit man sich eben diese Wege zu verschiedenen ambulanten Fachärzten spart. Führt aber wiederum dazu, dass die Wege zum Arzt sehr, sehr lang werden.

    Im Artikel wird ja geschrieben, ob die Vergabe an die RKiSH, als Kapitalgesellschaft bei der jeder Landkreis "Minderheitseigner" ist, tatsächlich als von der Kommune selber durchgeführte Lösung im Vergaberecht gilt. Wenn nein, ist das nicht zulässig und dann müsste zumindest ausgeschrieben werden.

    Richtig. Gegen die Vergabe können sie wohl klagen, aber normalerweise doch nicht gegen die Kündigung.


    Zitat

    Gegen die Kündigung und gegen die anschließende Vergabe an die RKiSH werden wir natürlich gerichtlich vorgehen

    Ich hab ja keine Ahnung wie so ein Vertrag mit einem Rettungsdienst aussieht, aber wenn ich was von einer zweijährigen Kündigungsfrist lese und die wird eingehalten, dann ist das doch absolut sauber. Wer danach den Rettungsdienst betreibt ist in der Frage doch erstmal egal. Und selbst dabei gibt es doch keine bessere Lösung, als den selber zu betreiben. Wie kommt der Lender auf Notlösung?