Beiträge von jensfkb

    Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es unklug ist den NEF Fahrer als Häuptling zu planen. Zumindestens da wo NEFs nicht unbedingt im Überfluss vorhanden sind.


    Beispiel bei uns:

    Wir haben hier im ländlichem Bereich ein NEF. Das nächste hat im Optimalfall min. 30 Minuten Eintreffzeit.


    Habe ich den klassischen, mehrfach im Jahr vorkommenden kleinen MANV mit 4-10 Verletzten, muss ich diesen in der ersten halben Stunde mit maximal einem NEF abarbeiten. Dafür brauche ich den Arzt des NEF als Arzt. Er muss sicherstellen, dass alle Patienten so gut wie möglich versorgt werden und Tätigkeiten übernehmen die die RTW-Besatzungen nicht durchführen können dürfen. Hierbei wird der Arzt die logistische Unterstützung seines NEF-Fahrers benötigen.


    So aus dem Kopf die Tätigkeiten eines NEF-Fahrers bei einem Verkehrsunfall mit nur drei verletzten Personen von vor einigen Wochen:


    2 Patienten hatten stumpfe Bauchtraumata --> Sono musste zu beiden Patienten --> Am Ende beide mit Blutung

    1 Patient benötigt eine Intubation inklusive Narkoseeinleitung in einem RTW

    1 Patient benötigt vorraussichtlich eine Tx-Drainage in einem anderem RTW und somit ggf. auch Narkose etc...

    1 Patient ist in einem PKW eingeklemmt, benötigt Analgesie, Volumen


    Da kommt ein Notarzt schon ordentlich ins rotieren und der NEF-Fahrer muss kräftig flitzen um seinen Notarzt das Material zum Arbeiten zu organisieren...


    Hier im Flächenkreis kommen auf vier NEF immerhin 28 RTW/KTW. Da macht es IMHO mehr Sinn das erste Rettungsmittel (in aller Regel durch viele Außenwachen ein RTW) zur "Einsatzleitung" zu machen, da dieses Fahrzeug ohnehin damit anfangen muss.


    Wir haben hier nach der Erkenntnis, dass es sowie mehr wie zwei RTW an der Einsatzstelle arbeiten doch recht unrund läuft entschlossen das Thema "1.Rettungsmittel" regelmäßig in die Jahresfortbildung aufzunehmen. Dies in 2019 z.B. einen ganzen Fortbildungstag lang. Ich bilde mir ein, dass es danach deutlich besser wurde. Dies muss natürlich regelmäßig fortgeführt werden, wie bei allen anderen seltenen Einsatzbildern auch.

    Da es ja konkret um Hessen ging hier nochmal ein ---LINK--- zu einem Dokument in dem die Tätigkeit, Ausbildung und Zugangsvorraussetzungen beschrieben sind. Es ist zwar aus dem Jahr 2004, hat aber soweit ich weiß noch Gültigkeit. Anstatt dem im Dokument gefordertem Rettungsassitenten wird nun der NFS genannt.

    Der Lehrgang dauert fünf Tage und endete bei uns mit einer "praktischen" Prüfung. Ich glaube am Tag vorher gab es auch ein praktisches Übungsbeispiel.


    Am Ende war ich mit dem Lehrgang nicht wirklich zufrieden. Mir persönlich haben da andere Lehrgänge wie z.B. die Seminare an der AKNZ oder auch diverse FüSim-Trainings deutlich mehr gebracht. Aber um in Hessen ernannt zu werden muss halt der Lehrgang sein.


    Hier findest du die offizielle Lehrgangsbeschreibung der HLFS: Link

    Wir haben den C1 nach der Einweisung vor Ort an den Lieferanten zurück gegeben und gegen einen gebrauchten C3 eingetauscht.


    Mein "Preisvergleich" ist gut fünf Jahre alt. Damals kostete der C1 8.300€, der C3 lag neu zu diesem Zeitpunkt bei ca. 21.000€. Das waren natürlich Preise für ein Gerät bei einem Kunden mit nur wenigen Geräten im Einsatz. Kaufe ich für ein ganzes Bundesland ein, sieht die Welt sicher ganz anders aus. Aber der Preisunterschied ist schon gewaltig.

    5 Jahre Rett.San.-Gehalt obwohl der Mitarbeiter 3 Jahre davon nicht als solcher einsetzbar ist? Respekt!

    Das kommt ja so nicht wirklich hin.

    Wenn der Auszubildende fünf Jahre im Betrieb ist, steht er dem AG bei 45 Woche 9.000h Nettoarbeitszeit zur Verfügung (Aktueller DRK-TV, bei anderem Tarifwerk müsste dies angepasst werden).

    Laut APO fallen 1920h Schule und 720h Krankenhaus an. Mach eine Fehlzeit von 2640h. Fraglich für mich wäre wieviel Zeit der Azubi als dritte Position mitfahren muss. Bei Vollzeit wären das in Hessen aktuell etwa 990h im ersten Lehrjahr. Diese müsste man addieren, so dass dann 3630h (also zwei Jahre) Nettoarbeitszeit anfallen bei denen der Auszubildende nicht als Position2 eingesetzt werden darf.

    Darauf folgt nach meiner Meinung, dass die Auszubildenden bei diesem Modell immerhin knapp 60% der fünf Jahre eingesetzt werden können.

    Mich würde interessieren, wie da wo die fünfjährige Ausbildung angeboten wird die Refinanzierung durch die Kostenträger geregelt ist. Hat da jemand Informationen?

    Was bei eigenem RS noch spannend wäre: wie einfach kriegst du Praktikumsplätze? Falls das DRK dich als RS einsetzen will, werden die das organisieren. Wenn du selber willst, könnte das schwieriger werden.

    Dies ist in der Tat aktuell ein Problem. Seit einigen Monaten haben wir permanent Anfragen von angehenden RS die händeringend einen Praktikumsplatz suchen.

    Halt Stop! Nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil.


    Die Tabelle ging ursprünglich weiter und es waren noch weitere Zeiten mit hauptamtlicher Tätigkeit erfasst. Das habe ich eben beim zusammenkürzen falsch übernommen! Dies verschiebt hier den finanziellen Vorteil deutlich zur eigenfinanzierten Ausbildung. Vorrausgesetzt man hat die nötigen Mittel dazu.


    Ich nehme die Tabelle erstmal raus, wenn ich dazu komme stelle ich sie korrigiert neu ein.


    Sorry für die Verwirrung!

    Ich fahre bis jetzt recht gut mit der Kombination von einiger Berufserfahrung, Notfallsanitäter und Betriebswirt sowie diversen RD-Ausbildungen (RDL, PAL, etc...)



    Es kommt hier aber stark auf die Betriebsstruktur an. Der Aufgaben bzw. Kompetenzbereiche der Rettungsdienstleitungen ist ja völlig unterschiedlich geregelt. Mir sind persönlich Betriebe bekannt wo der RDL im Grunde nur für den laufenden Dienstbetrieb zuständig ist, also Dienstplanung und Fuhrpark am Laufen halten bis zu Betrieben wo die Rettungsdienstleitung aus einem ganzen Team besteht und sämtliche Funktionsbereiche einer Verwaltung (Buchhaltung, Faktura, KLN, Personal....) mit übernimmt. Dementsprechend sind die Anforderungen an das Personal natürlich sehr sehr unterschiedlich. Die entsprechenden Gehälter im übrigen auch.

    Mhh, auch wenn reichlichst Offtopic ist:

    RTW Fahrtec Koffer auf Sprinter 519CDI 140T€
    Powerloadsystem 33T€
    C3 25T€

    Oxylog 2000+ 7500€

    Stryker StairPro 3500€
    Spritzenpumpe 1500€

    Rucksäcke inkl. Ausstattung 2000€

    Funkanlage inkl. FDMX 5T€

    Immobilisationsmaterial 2000€

    Accuvac Pro 1000€

    Ausstattung Schränke Innenraum 2000€


    Damit komme ich auf 222.500€. Preise sind aus der Hüfte geschossen, entsprechen aber bis auf die Powerload alles Werten die ich in den letzten 12 Monaten für das Material ausgegeben habe. Powerload hatte ich bis jetzt nur als Angebot und das ist schon 3 Jahre her.


    Aber gut, so ganz weit weg sind wir dann von 250.000€ auch nicht mehr. Aber für die 25.000€ kann man sich ja schonmal einen Austauschmotor für den Sprinter mitbestellen. Das schein aktuell bei Mercedes böse in Mode zu kommen :-(

    Ganz einfach. In meinem Einsatzbereich wird zu einer 13jäjhrigen, die im Freibad mit dem Fuß umgeknickt ist, ein RTW entsandt, weil ja vorher kein Arzt draufgeschaut hat. Ich finde diese Praxis lächerlich, weil ein KTW für viele Einsätze (wie diesen) genau so gut geeignet ist und weil ich deswegen regelmäßig mit einem 250.000-Euro-Fahrzeug vor einem Patienten stehe, der eigentlich nur eine Fahrgelegenheit braucht.

    Was zum Henker fahrt ihr für RTW :/

    Knackpunkt ist und bleibt die Sprache.


    Und das die deutsche Sprache schneller erlernbar ist wie ich gedacht hätte haben mir zwei aus Syrien Geflüchtete bewiesen haben. Beide haben wir nach ca. 1-1,5 Jahren in Deutschland zu Rettungssanitätern ausgebildet. Die Jungs konnten kein Wort Deutsch als sie hier angekommen sind, haben sich dann enorm reingehängt und die Sprache gelernt. Auffällig war auch, dass die übrigen Bewerbungsformlitäten hervorragend geklappt haben. Wenn noch irgendein Formular fehlte wurde sich da richtig schnell gekümmert. Das vermisse ich heute sonst sehr oft bei unseren Bewerbern.


    Beide haben dann den RS und den C1 im ersten Anlauf geschafft und waren in kürzester Zeit geschätzte Kolllegen. Vielleicht waren da auch die Unmengen an Baklava mit Schuld...8)

    Hier fahren die Notfall-KTW besetzt mit zwei RS.
    Ausstattung ist gleich wie RTW, ausser Beatmungsgerät.
    Die Fahrzeuge haben aber die Universalschienen drin, so dass im absoluten Notfall auch ein Beatmungsgerät vom NEF eingebaut werden könnte. Die wird aber in der Praxis vermutlich nie vorkommen.
    Die Fahrzeuge laufen jetzt seit ca. 1,5 Jahren. Bisher sind wir mit dem System ganz zufrieden. Primär werden natürlich die Krankentransporteinsätze abgearbeitet. Aber auch R0-Einsätze können nach Abwägung der Leitstelle disponiert werden.

    Wir haben in den letzen Jahren zwei mal Geflüchtete aus Syrien zu Rettungssanitätern ausgebildet.
    Beide haben min. Sprachniveau B2
    Beide haben auf Anhieb den RS geschafft
    Beide haben auf Anhieb den C1-Führerschein geschafft
    Die beiden Jungs haben mir gezeigt, dass es möglich ist in 1,5 Jahren in Deutschland eine brauchbares Sprachverständnis zu erreichen. Sicher merkt man, dass sie keine Muttersprachler sind, aber es klappt doch schon ziemlich gut. Vor allem merkt man wie schnell sich die Sprache entwickelt wenn die Jungs gezwungen sind deutsch zu sprechen.
    Für mich ist das der einzige gangbare Weg zu einer gelungenen Integration. Ob nun im Gesundheitswesen, auf dem Bau oder sonstwo.