Beiträge von maxx

    Noch mehr Bilder... cool :prost: Der Maurer, „darf“ aber eben technisch perfekte Mauern im Alltag bauen und da kommt keiner und verklagt ihn dafür.
    Und die Aufgabe des NotSan ist m.M.n. auch die „günstige Allergiebehandlung vom Fachmann“ weil er es halt gelernt hat.

    Nein.
    Der Notfallsanitäter ist jetzt vielleicht Fachmann oder auch nicht.
    Aber: Die Behandlung einer Krankheit ist ganz klar die Aufgabe von Ärzten (oder eben Zahnärzten, Heilpraktikern, Psychotherapeuten und in manchen Fällen nach ärztliche Verordnung von Physio-, Ergo- und sonstwastherapeuten).
    Die Behandlung von Krankheiten durch Rettungsdienstpersonal ist eine (zugegeben häufige) Ausnahme bei nicht verfügbarem ärztlichem Personal.


    Das Notfallsanitäter-Gesetz hat hier zumindest schon mal auch die Tür aufgemacht für eine regelmäßige Versorgung bestimmter Krankheiten durch Retter unter klaren Bedingungen und ärztlicher Vorabdelegation. Im föderalen und subsidiar organisierten Deutschland wird das aber an unterschiedlichen Orten unterschiedlich schnell vorangehen.


    Wir sind übrigens aktuell dabei die Handlungsempfehlungen BaWü in die Praxis 1:1 (ohne BTM) umzusetzen. Laut unserem Chef ohne juristische Fallstricke.

    Der Maurer darf ja auch eine Mauer bauen. Wenn er allerdings entweder
    a)eine völlig schiefe Mauer baut oder
    b) eine technisch perfekte Mauer ohne Baugenehmigung irgendwo mitten in die Stadt stellt,
    wird er sich dafür rechtfertigen müssen und notfalls auch mit Sanktionen rechnen.


    Jeder, der es irgendwie kann, "darf" einem Menschen in Not helfen. Und zwar mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Auch, wenn sie invasiv sind.


    Frei konstruiert: Ein Versicherungsfachwirt mit heimlichem Interesse an medizinischen Büchern ist in einer Hütte eingeschneit. Ein Arzt hat seinen Koffer in der Hütte vergessen und der Wirt bekommt eine Anaphylaxie. Natürlich "darf" er, wenn der Wirt dem (mutmaßlich) zustimmt, Supra spritzen, einen Zugang legen und Kortison und Fenistil spritzen.
    Er darf (ohne Anführungszeichen) aber nicht in der Innenstadt einen Laden aufmachen und aufs Schild schreiben "günstige Allergiebehandlung vom Fachmann".
    Wenn ein Freund des Hüttenwirtes ihm später rät, den Retter zu verklagen (Wegen 1. Körperverletzung überhaupt und 2. Fehlpunktion im ersten Versuch, Behandlungsfehler und 3. Verstoß gegen das Apothekergesetz in Tateinheit mit dem Heilpraktikergesetz und 4.überhaupt einfach), ist immer noch nicht gesagt, dass es überhaupt zu einer Hauptverhandlung kommt.



    Was ich damit sagen will:
    Solange wir unser bestes geben und alles richtig machen, ist alles gut und niemand wird wegen irgendwas verklagt.
    Wer permanent Mist macht oder sich ständig aus dem Fenster lehnt, wird irgendwann (und selbst dann leider mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit) auf die Fresse fliegen, selbst, wenn er die Gesetze davor nach seinen Wünschen selbst geschrieben hat.



    Ich fühle mich in meiner Arbeit durch die Gesetzeslage nicht eingeschränkt. Auch wenn ich der festen Überzeugung bin, dass das Notfallsanitäter-Gesetz ziemlicher Murks ist. Wie übrigens viele Gesetze, die wenige betreffen.

    Klar. Bei der Feuerwehr dauert so etwas einfach länger ...

    Bei uns dauert das auch länger.


    Wenn du dich an deine Anfänge zurück erinnerst und mit deinem Stand heute vergleichst...


    Ein guter RTW-RS ist eben mehr als das, was am Ende des RS-Kurses herauskommt. Was danach passiert ist aber heute Glücksache. Manche werden richtig gut, andere.... äh nicht.
    Ich glaube, dass es definitiv Zeit ist, das 520-Stunden-Konzept zu verlassen.
    Irgendwas in die Richtung: 1 Jahr für "RS-RTW" analog der Einjährigen Pflegehelferausbildung und vielleicht Abgespekte Konzepte für 2. Mann/Frau KTW. Das Ehrenamt könnte dan ja den SEG-Sanitäter mit 520-Stunden erfinden, damit es hier zu keiner Not kommt.


    Also: Die Erfahrung und das gesammelte Know-how formalisieren uns Prüfen! Dann wäre es in jedem Fall keine Glucksache mehr, ob jemand nachher ein Teammitglied oder ein zusätzlicher Patient wird. Und man könnte den Rettungsdienst damit tatsächlich zu einem Profi-Business machen, weg von "jeder darf mal".

    Find ich prima.
    Dann müssen die Ärzte plötzlich mal das machen wofür sie bezahlt werden: Führen, Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen.


    Ich erlebe es häufig, dass der NA kommt, sich mit ner Viggo im Anschlag an den Arm klemmt und dann 5 Minuten nicht weiter zur Verfügung steht. Allerdings ist es auch doof (und wird von manchen Ärzten komisch aufgenommen) als NFS dann den Einsatz weiter zu führen,. weil ja eigentlich dafür jemand da ist. Wenn man sich dann aufs Assistieren und Anweisungen entgegen nehmen zurück ziehen würde, wäre der Einsatz eine ganze Zeit ohne Lenkung.


    Also gerne ein Notarzt ohne Hände und dafür mit Übersicht und Hirn. Das dütfte über einen Bildschirm+Kameras gut gehen und sieht nicht so doof aus wie Handschellen :playboy:

    Die dürfen bisher invasive Eingriffe wie einen Luftröhrenschnitt nicht selbst vornehmen."

    ... Außerdem, sagen infirmierte Kreise, müsse dringen etwas an der Motivation der Sanitäter getan werden. Ein Insider berichtet, dass gefühlt 96% der Retter nicht die geringste Motivation verspüren, bei einem solchen Notfallbild unverzüglich zum Skalpell zu greifen.
    :ironie:

    Also, wenn du speziell vorgefertigte Kursformate beduchen möchtest und das Geld locker hast....
    Von ITLS weiß ich, dass es speziell für RS etc das Format "basic provider" gibt, das im Vergleich zum "ITLS advanced provider" etwas abgespeckt ist. Advanced bietet eben noch so ein Skilltraining Invasive Maßnahmen an, bei dem man Löcher in Gummikehlköpfe schneiden darf..


    Ansonsten gibt's zumindest hier in der Gegend recht gute Angebote von ehrenamtlichen Gruppen und privaten KTW-Firmen, die speziell für RS sind und eben vor allem kostenlos.
    Schau doch mal, ob es in deiner Region so ne Facebookgruppe für RD-Fortbildungen gibt.


    Auch recht beliebt ist die Tätigkeit als Mime an einer RD-Schule. Da darf man dann zwar nicht selbst üben, bekommt aber recht hautnah einiges mit.... Und noch Geld dafür ;-)

    Ist die Person denn nun "erwacht"? Oder war nich die Auswirkung eines letzten Hirnstammreflexes wahrnehmbar?
    Wie geht es der Patientin jetzt?


    Es kann vermutet werden, dass die Meldung wieder nur so halb wahr ist. Vielleicht führt die Firma oder Behörde, welche das Leichenhaus betreibt auch einen Kleinkrieg mit dem Rettungsdienstanbieter...


    Ich glaube jedenfalls nicht, dass es so war, dass zwei trottelige Sanis eine Verletzte ausversehen für Tot erklärt haben und die "Leiche" kurze Zeit später die Augen aufmacht und mit dem Obduzenten Smalltalk betreibt oder wie sich das Laien vielleicht vorstellen, die den Artikel gelesen haben...


    Es handelt sich jedoch hier um eine ehrenamtliche Tätigkeit.

    Das gilt es zu bezweifeln.
    Nur, weil hier Mitarbeiter gering und unter Vermeidung von Steuern und Sozialabgaben beschäftigt werden, muss noch lange kein Ehrenamt vorliegen.
    Ein Ehrenamt, oder ein Freiwilligendienst, ist durch eine Gemeinnützigkeit gekennzeichnet. Und ob das bei einer kommerziellen Veranstaltung wie dem Oktoberfest gegeben ist ...??
    Ich habe da starke Zweifel...

    Das Problem ist ja tatsächlich, dass auf der einen Seite unnötige Fahrten vermieden werden sollen und auf der anderen Seite kein Notfall übersehen werden darf.
    Diese Aufgabe ist nicht ganz einfach.


    Die Entwicklung, zumindest in unsere Region ist aber die, dass immer häufiger Feuerwehr-Leute ohne medizinische Ausbildung (RS-Kurs ohne relevante Einsatzerfahrung ist keine medizinische Ausbildung) Notrufgespräche führen
    und
    den Leitstellen-Mitarbeitern immer mehr ein Zeitdruck auferlegt wird (in 60 Sekunden vom Abheben bis zum Alarm bei Notfällen).


    Vielleicht könnte tatsächlich entweder die Rückkehr zur durch Fachleute besetzten Leitstelle oder die standardisierte Abfrage hier Verbesserung schaffen.


    Und zum Fall:
    Ich bin persönlich durchaus der Meinung, dass eine interventionsbedürftige Appendizitis eine RTW-(oder wegen mir KTW-) Indikation darstellt. Zumindest mehr, als alles, was ich diese Woche sonst so gefahren hab...
    Und wenn man es genau nimmt, ist Rettungsdienst im Jahre 2018 in Deutschland eine Luxus-Versorgung. Geschätzt 95% unserer Patienten würde es auch ohne uns überleben.