Beiträge von maxx

    Link zum Artikel


    Zitat

    Hammerschmiedsee.Foto: DRK Kernen
    Kernen-Rommelshausen. Noch immer sind Ute Kühn und ihre Mutter empört. Ute Kühn hat ihre Blinddarm-Operation im Winnender Klinikum zwar gut überstanden, aber die Vorgeschichte am 1. Juni liegt ihr bitter im Magen. Als die frühere DRK-Ersthelferin nachts mit starken Schmerzen im rechten Unterbauch aufwachte und ihre Mutter bat, den Rettungswagen zu rufen, kamen sich die zwei vor wie Leute, die unter 112 ein Gnadengesuch stellen. Ihr Frust sitzt tief: „Die haben uns gar nicht ernst genommen.“ Die Leitstelle widerspricht ihrer Darstellung. Die Patientin habe sich weiter normal artikulieren können, so DRK-Kreisgeschäftsführer Sven Knödler. Anzeichen von starken Schmerzen konnten am Telefon nicht erkannt werden. Zwei unterschiedliche Versionen der Vorkommnisse in der Nacht zum 1. Juli.


    Vermutlich liegt die Wahrheit wieder irgendwo in der Mitte.
    Aber ich habe meinen Freunden und meiner Familie schon lange Empfohlen: Wenn es mal dringend ist, nicht sachlich die Lage erklären sondern am besten hysterisch ins Telefon brüllen, dann kommt bestimmt der NAW mit Blaulicht.

    Mein Arbeitgeber betreibt auch ein HNR-System. Da gab's mal die Variante, eine Fischaugenkamera mit "Person liegt auf Boden"-Erkennung und mit Tür-Erkennung (Kühlschrank, Kleiderschrank, Zimmertüre benutzt?? - > Zeituhr reset. Quasi Tagestaste für Demente...).
    Natürlich konnten (und können heute noch) Angehörige informiert werden.


    Mangels Nachfrage wurde das System dann nicht weiter verfolgt.


    Ganz ehrlich? Genau wegen solchen Aussagen brauchen wir uns nicht über BTMs und Co unterhalten.

    Den Zusammenhang versteh ich nicht.


    Vermutlich hält Andrechen den Einsatz von Wendeltuben bei bewusstlosen Patienten für unprofessionell.


    Vielleicht zur Erklärung:
    Ich setze den Wendel sehr häufig ein. Eine gute Möglichkeit zur Verhinderung der Atemwegssicherung (natürlich nur zur Verhinderung der Verlegung durch den Zungengrund) bei Spontanatmern. Der Wendel wird super toleriert, auch bei weniger tiefer Bewusstlosigkeit, viel besser als der Guedel. Auch in Kombination mit einer Seitenlage, bei der dann nicht mehr auf Strenge Reklination geachtet werden muss.


    Und wenn jetzt tatsächlich jemand (vielleicht sehr gut und warum auch immer) schauspielt und gar nicht bewusstlos ist und durch die Einlage des Wendeltubus sein Schauspiel abbricht, ist das gut.
    Nebenbei: Ich habe bei (tatsächlich bewusstlosen) Alkoholintoxikierten schon mehrfach festgestellt, dass die Weckversuche durch die klassischen Schmerzreize fehlgeschlagen sind, der Wendel aber aus dem alkoholischen GCS: 3 einen Zustand gemacht hat, den man wenigstens als wach bezeichnen konnte.


    Ich weiß nicht, wie du das siehst Andrechen, oder die anderen, aber so etwas gehört für mich schon zum Handwerkszeug des Sanitäters und muss nicht gleich als Kompetenzüberschreitung gelten. Atememwegsmanagement einerseits und der Umgang mit "Spezialisten" andererseits muss auch ohne Notarzt zunächst mal möglich sein. Je nach dem wie es dann ist, muss der Doktor natürlich kommen (wenn dann doch eine echte Bewusstlosigkeit vorliegt).

    Jetzt mal im Ernst....


    Dass der KTW die Lage nicht checkt, ok, ...


    Aber der RTW?
    Wenn die dann den Notarzt geholt haben, hat die entweder verdammt gut gespielt oder die beiden hatten es jetzt nicht so mit Untersuchung...
    Spätestens der "diagnostische Wendeltubus" differenziert hier sehr zuverlässig zwischen bewusstlos und dumm :biggrin_1:

    Ich finde persönlich das in der Doku vorgestellte System der Portalpraxis sehr gut. Ob dergleichen flächendeckend möglich ist, wage ich zu bezweifeln.

    Ja. Sehr.

    Die Notaufnahmeärztin ist mir sehr sympathisch! Nimmt kein Blatt vor den Mund und sagt in feinstem Schwäbisch, was Sache ist

    Bayrisch. Nicht schwäbisch. :nein:
    Muss ne Gastarbeiterin sein. :-D

    Was meint ihr? Jede Atemnot, Atemprobleme, Atembeschwerden, Probleme beim Atmen bei einem Asthma Patienten (auch COPD?, Patienten mit bekannten Lungenproblemen) iniziiert einen Notarzteinsatz? Oder kann / soll man hier noch differenzieren?

    Also, den Notarzt braucht man ja eigentlich erst, wenn beatmet werden muss. Solange man noch mit Basismaßnahmen und etwas vernebeln klar kommt, geht's ja gut so.
    Die Frage ist nur, wie man das am Telefon gut eruiert bekommt...
    Hilfreich könnte tatsächlich die Abfrage von Ruhedyspnoe - Sprechdyspnoe - Orthopnoe + Bewusstseinslage sein.
    Daraus kann man sicher was sogar halbwegs evidenzbasiertes basteln.


    Eine gewisse Übertriage durch Leitstellen muss wahrscheinlich sein. Aber ich bin ein Fan der guten alten Rangehensweise: Solange es nicht sicher ne Rea oder ein Polytrauma ist, kann man mal den RTW voraus schicken, wenn die nen NA brauchen, sollen sie sich melden. So war das früher bei uns, als wir noch 2 NEFs hatten für den Bereich, wo wir jetzt 6 haben.

    Ich wollte es auch gerade posten.


    Ein Stückweit ärgert mich das Urteil.
    Einerseits, weil die Möglichkeit außer Acht gelassen wurde, dass ein RTW alleine dem Patienten durchaus alles bieten kann, was er in dem ersten 10 Minuten braucht,
    zum anderen, weil es sicher der jetzt schon ausufernden NAW-für-jeden-Scheiß-Mentalität nochmal deutlich Vorschub leisten könnte.


    Andererseits freut es mich auch ein Bisschen: Es zeigt, dass die Leitstelle durchaus eine medizinische Tätigkeit ist und lässt Fragen aufkommen an der Praxis, Feuerwehr- Leute, die teilweise nur einen recht alten RS-Kurs und praktisch keine Erfahrung im Rettungsdienst haben, medizinische Notrufe annehmen zu lassen. Vielleicht muss bald ein Arzt auf der ILS sitzen und zumindest die Verantwortung übernehmen. .. Und im besten Fall nach dem neuen Telemedizingesetz schon einige Wehwehchen telephonisch "behandeln" :biggrin_1:
    (möchten sie, dass zwei Sanitäter sie besuchen oder lieber erst mal mit dem Herr Doktor telefonieren? 😂 )

    Das wird vom Erleben der Ärzte kommen.


    Typischer Fall, und jeder, der mal die andere Seite in einer ZNA erlebt hat, weiß das...
    ... Kommen zwei Retter, bestenfalls legère gekleidet, bringen einen Patienten mit bestenfalls unklaren Symptomen werfen ganz wichtig mit Diagnosen um sich und erklären alle für doof, die sich gerade fragen, ob da ein echter Notfall vorliegt ..
    Das dumme Geschwurbel zusammen mit dem Argument 'Wir müssen das bringen, bevor nicht dies und das ausgeschlossen ist " wird dann als Produkt von wie auch immer unglücklichen Aus- und Fortbildungen verstanden.


    Fakt ist: Draußen entscheidet es sich immer schlecht, weil kein CT, kein Labor, etc. Und weil kein Arzt!
    Fakt ist auch: vieles von dem, was wir bringen und ist definitiv kein Notfall


    Wenn hier so eine Aussage steht, halte ich es für zumindest möglich, dass es an der Art der Kommunikation von uns Rettern in den Notaufnahmen liegt.


    Jetzt darf jeder mal nachdenken, ob er jemanden kennt oder sich zumindest teilweise angesprochen fühlen darf :pfeif:

    Kann ich nicht bestätigen.
    Wir fahren mehrfach in jeder Schicht zu NACA Score 1 Patienten mit Sonder- und Wegerechten.

    Ja, das ist glaube ich ganz unterschiedlich,je nach dem, wer da in der Zentrale am DJ-Pult sitzt.


    Ich selbst arbeite nicht auf der Leitstelle, deshalb ist es natürlich immer ein Stück unfair, wenn ich die Kollegen dort kritisiere...


    Trotzdem ist meine Beobachtung, dass es Disponenten gibt, bei denen gilt: Je hysterischer der Anrufer, desto eher Blaulicht und Notarzt. Und es gibt welche mit sehr guter Trefferquote und welche, mit sehr schlechter....
    Aber, es ist eben bei vielen schon so, dass junge Anrufer und Anrufer mit Migrationshintergrund oft nicht ernst genommen werden.


    Ich habe es während verschiedener Aufenthalte in der ILS und als RTW oft erlebt.


    Typisches Muster:
    80 Jahre "ich kriege keine Luft" - - > NAW
    18 Jahre "ich kriege keine Luft" - - > RTW ohne, Hyperventilation


    Oft stimmt das natürlich nicht manchmal aber auch nicht. Und wenn man es schon nicht erkennt (weil es am Telefon echt schwer ist und oder weil man Feuerwehrmann mit null RD-Erfahrung ist, egal) dann sollte man mit Kommentaren echt zurückhaltend sein.


    Habs in letzter Zeit öfter erlebt, dass ich zu echt kranken Leuten gefahren bin, nachdem der Disponent einen despektierl8chen Spruch über den Patienten gelassen hat.


    Wenn der gleiche Dispo einen dann als NAW zu "ich wollte eigentlich nur die neue Adresse der NotfallPraxis haben, aber der hat mich gar nicht ausreden lassen" und schickt, dann ist das einfach unterm Strich schlechte Arbeit.

    Um es vorweg zu sagen: Ich möchte der Disponentin nichts unterstellen und ich kenne den Fall nur aus dem Bericht.


    Aber ich kann mir vorstellen, dass hier das Thema Vorurteil mit im Spiel war, und da sind wir alle (zumindest fast alle) in Gefahr.... Junge Patientin, ausländischer Name, Bauchschmerzen. Ich höre mich selbst denken....“ das wird schon wieder so ne Scheiß sein.... "

    Was soll dann der Arbeitgeber Deiner Meinung nach machen, wenn der AN daran festhält, sich den Anweisungen des AGs weiter zu widersetzen?


    Die Frage ist doch: Warum weist der AG so etwas überhaupt an? Wem nützt diese Anweisung?


    Wo kommt die ambulante Versorgung eines Patienten vor Ort, der vor der Behandlung schon einen Transport verweigert im RettAss oder NotSan Gesetz vor womit dieses Handeln gerechtfertigt wäre?


    Das stimmt! Es steht nirgends. Aber ist es gut, dass in manchen Rettungsdiensten Kollegen in die Dienst-nach-Vorschrift-Haltung gezwungen werden?
    Willst du, dass deine Familie oder du von einem RTW-Team behandelt wird, das Dienst nach Vorschrift macht und nur die gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllt? Oder ist es nicht viel besser, von engagierten Rettern behandelt zu werden die ihr Handeln nicht am Maßstab der Angst sondern danach ausrichten, was dem Patienten nutzt?


    Wäre es nicht möglich und gut, wenn ein Arbeitgeber sich hinter seine Leute stellt? Würde er damit nicht auch den Patienten einen Vorteil bringen?
    Und ich weiß: Es ist möglich ...

    OK,
    Da ticken wir sicher etwas unterschiedlich, aber ich kann deinen radikalen Standpunkt durchaus nachvollziehen und lobe ausdrücklich deine konsequente Haltung.


    Nach meinem Erleben rufen die Menschen den Notruf eben oft nicht, weil sie einen Transport wünschen, sondern, weil sie Hilfe brauchen und es keine andere Option gibt oder sie keine kennen.
    In der Tat behaupte ich, dass wir oft zu Patienten kommen, die besser zu Hause aufgehoben sind und eine ambulante Therapie benötigen
    Und du hast sehr recht: Es ist nicht unser Job!
    Trotzdem bin ich immer, unabhängig von meiner Zuständigkeit und erst Recht unabhängig von betriebswirtschaftlichen Erwägungen, an der aktuell besten Lösung im Sinne des Patienten interessiert und richte mein Handeln danach aus.


    Wenn ein Patient jetzt zum Beispiel nur etwas Flüssigkeit braucht oder eine Tavor, dann soll er die haben. Als nicht-Arzt kläre ich das aber immer telefonisch mit einem Arzt ab (Hausarzt, Vertretungsdienst), wobei ich meine Idee kurz erläutere, dem Arzt aber immer die Möglichkeit lasse, die Delegation nicht vorzunehmen und selbst vor Ort zu kommen.


    Natürlich "lernt" der Patient jetzt, dass er immer, wenn was ist, bei uns anrufen kann... Aber Volkspädagogik ist ebenfalls nicht mein Job. Und ich denke mir immer, dass ich glücklicher und zufriedener in meinem Job alt werde, wenn ich mich nicht über jede "Fehlfahrt" aufregen, sondern akzeptiere, dass wir das Mädchen für alles sind im Gesundheitssystem und ich einfach versuche, den Menschen die Lösung anzubieten die die beste ist. In RettungsDIENST steckt Retten, aber auch Dienen.



    Und ich hoffe, und nehme es einfach mal an, dass du trotzdem noch die Koffer in die Wohnung mitnimmt, auch, wenn du eigentlich erst im Auto behandelst ;-)

    Also, wenn man die öffentlich bekannten Fakten heranzieht, und das sind nicht viele, dann liegt hier keine Gefährdung vor, die über das allgemeine Lebensrisiko hinausgeht.
    Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier vielleicht seitens des Arbeitgebers nur eine Situation gesucht wurde, die dazu geeignet ist, einen schon lange unliebsamen Angestellten loszuwerden... Wer weiß, wer weiß ...