Beiträge von maxx

    Grundsätzlich empfinde ich es ein seltsames Vorgehen (für mich als Notarzt). Ich bin da äußerst strikt (von Palliativpatienten abgesehen).
    Ich behandle nur, die Patientin, die sich auch transportieren lassen möchten.
    Das bedeutet, der Patient hätte von mir keine VEL erhalten ohne Transport in die Klinik, da ich keine ambulanten Behandlungen durchführen (mit Ausnahme von Palliativpatienten, bei denen das Outcome versterben auch aus deren Sicht sekundär ist, da es nicht meinen Qualitätsansprüchen an die Patientensicherheit in der Notfallmedizin genügt).

    Was würdest du denn (als Notarzt) machen, wenn einen Patienten nach begonnener Behandlung ein Sinneswandel überkommt und er doch noch verweigert (redliche Versuche des Bemühens deinerseits mal unterstellt, ihn doch noch zu bekehren)?
    Meiner Überlegung kommen technisch (nicht gerechtfertigt, nur überhaupt möglich) folgende Optionen in Betracht :
    -Abbruch /Ambulante Beendigung der Therapie
    -Transport unter Anwendung von Gewalt (durch dich), zum Beispiel mittels Sedativa
    -Für Gaga erklären (kannst du als NA) und Zwangsunterbringung durch Polizei


    Sag an, was ist der deiner Meinung nach beste Weg? Oder gibt es einen weiteren??

    Ich würde vor 10 Jahren noch wirklich schräg angeguckt und teilweise angeeignet, als ich in Erste Hilfe Kursen begonnen hab, die HLW stark zu vereinfachen und den Leuten zu vermitteln: Hauptsache, ihr drückt drauf!Das ist die Pflicht, alles andere ist Kür.
    Die Veränderung der letzten Jahre in den Curicculae musste ich Dann gar nicht mehr groß umsetzen, denn sie sind dem easy-way-of-CPR von mir immer näher gekommen.


    Deshalb herzlichen Dank für diesen Artikel 😉

    56-60€ die Stunde wird sicherlich der Bruttobetrag incl. AG Anteil zur Sozial und Arbeitslosenversicherung sein. Das sind eben keine Ehrenamtlichen... Eine ganz normale Handwerker Arbeitsstunde. Sagt natürlich nichts aus was der Angestellte davon erhält.

    Umso schlimmer, wenn das DRK/BRK die Sozialversicherungsbeiträge nicht bezahlt. Unter dem Deckmantel der Gutmenschlichkeit...

    Da sieht man's mal wieder, was wir Wert sind im Vergleich zu anderen.
    Ein Sanitätsdienst wird mit 7,50 bis 20 Euro pro Person kalkuliert. Zumindest soweit ich da Einblick habe. Ich denke aber nicht, dass das BRK oder Aicher da so viel anders rechnen als das DRK hier in BaWü.

    Wir haben leider auch immer mal wieder Kontakt mit den Notärzten eines benachbarten Standortes, und da ist auch die ganze Welt versammelt... Da kommt es öfter mal zu echt schwierigen Kommunikationsproblemen...


    Meiner Meinung nach sollte das besser geprüft werden Und zwar nicht von einem Krankenhaus, das ja in der Regel unter Druck steht, eine Planstelle zu besetzen, sondern von einer unabhängigen Stelle... Meinetwegen das Arbeitsamt oder so.
    Wer B2 mitbringt hat nicht unbedingt B2.


    Zitat

    B2: Kann die Hauptinhalte komplexer Texte zu konkreten und abstrakten Themen verstehen; versteht im eigenen Spezialgebiet auch Fachdiskussionen. Kann sich so spontan und fließend verständigen, dass ein normales Gespräch mit Muttersprachlern ohne grössere Anstrengung auf beiden Seiten gut möglich ist. Kann sich zu einem breiten Themenspektrum klar und detailliert ausdrücken, einen Standpunkt zu einer aktuellen Frage erläutern und die Vor- und Nachteile verschiedener Möglichkeiten angeben.



    Das sind ganz schön viele RTWs für die Bewohnerzahl... Oder?
    Laut Wikipedia hat Stadt und Landkreis Chemnitz zusammen ca. 390.000 Einwohner. In Baden-Württemberg wären das vielleicht 10-12, nach Bevölkerungsdichte.Mit Ersatzautos vielleicht 15.
    Sind die Sachsen kränker oder einfach nur deutlich besser versorgt ?

    Die ehrenamtliche Tätigkeit der Helfer bedeutet nicht, dass auch der Verein, für den sie tätig sind, kostenlos tätig sein muss.



    Leisten die freiwilligen Feuerwehren denn keine gute Arbeit?

    Ich denke nicht, dass ehrenamtliche per se schlechte Arbeit leisten Und die Feuerwehr ist sicher kein guter Vergleich. Feuerwehr ist klassisches Ehrenamt und steht nicht in Konkurrenz zu sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen.


    Meine Erfahrung im RD ist aber die, dass die paar ehrenamtlichen, die wir haben, viel weniger routiniert und mehr anleitungsbedürftig arbeiten und auf Grund ihrer hohen Aufwandsentschädigung (15€/h steuerfrei) letztlich ein höheres Gehalt haben als unsere sehr gute Arbeit leistenden hauptamtlichen RS. Das ist unfair und unverantwortlich.

    Man muss da, finde ich, immer unterscheiden beim Thema Ehrenamt...
    Wen es sich um ein echtes Ehrenamt bzw. Ein Freiwilligendienst handelt, wie zb. Katastrophenschutz, Helfer vor Ort, Sanitätsdienst beim ehrenamtlich organisierten Fußballturnier, dann gebe ich dir recht, Maverick83 dann dient das der Allgemeinheit und sollte unentgeltlich gemacht werden


    Die Wiesn oder Bundesligafußball etc... sind gewinnbringende Veranstaltungen mit Millionenumsätzen, wer hier unentgeltlich arbeitet ist kein Ehrenamtler sondern steigert die Gewinne der Veranstalter indem er es dem DRK, BRK, JUH,etc... ermöglicht, billig anzubieten und so die Kosten für den SanDienst gering zu halten.


    Es ist überhaupt eine große Misere im Rettungsdienst, dass es noch so viele abenteuerlustige Menschen gibt, die vermutlich noch Geld dafür bezahlen würden, RTW fahren zu dürfen. Das macht unsere Gehälter kaputt. Gute Arbeit soll gutes Geld kosten.


    Von daher ist es schon ok, wenn ein gewerblicher Anbieter die Wiesn sanitäts- und rettungsdienstlich betreut. Einer, der überhaupt erst mal dafür bezahlt, was da geleistet wird. Alles andere ist letztlich Ausbeutung wohlmeinender Helden.


    Was die HiOrgs da betreiben mit ihren großen Diensten grenzt ja teilweise auch schon an gewerblichen Sozialversicherungsbetrug. Eine Leistung Verkaufen, die Mitarbeiter mit Aufwandsentschädigungen abspeisen, ohne, dass ein Cent Steuern oder Abgaben fließen....