Beiträge von felix@112

    Tolle "Studie"....
    Davon mal ab, dass sie an medizinische Laien gerichtet ist,
    hat sie hoffentlich nicht wirklich dazu geführt, dass fortan
    Apoplex Patienten per Dienstanweisung präklinisch auf die paretische Seite
    gelagert werden, oder?

    Außer mehrwöchigen Praktika auf Intensivstationen und OP-Abteilung nicht, das heißt allerdings nicht, dass ich mit der Materie nicht vertraut bin. Einige meiner Freunde und Bekannten arbeiten als Akademiker an verschiedenen Universitätskliniken. Und auch der Name Uniklinik schützt nicht davor, dass es Potential für Verbesserungen der Organisation gibt.
    Und auch nicht davor, dass sich Assistenzärzte gelegentlich nicht trauen, ihre Vorgesetzten aus dem Rufdienst zu holen. Auch wenn das für Dich unglaublich klingen mag.


    Zur Organisation: Vor wenigen Jahren noch wurden in einer mir persönlich bekannten Uniklinik Patienten für die Chirurgie (inkl. Schockraum) telefonisch von der Leitstelle beim Pförtner angemeldet. Nachts konnte das auch mal ein recht ahnungsloser Zivi sein. Was das für Folgen hatte, kann sich jeder denken.



    Auch wenn du durch "mehrwöchige Praktika" an einer Uniklinik den vollen Durchblick hast, lass dir gesagt sein, dass an einer Uniklinik der Assistenzarzt nullkommanichts an wichtigen Entscheidungen trifft.
    Das übernehmen die zwei bis drei sich im Haus befindenden Ober- oder Fachärzte.


    Keine Frage, es gibt immer Möglichkeiten der Prozessoptimierung, aber die Geschichte mit dem alleinverantwortlichen Telefonzivi ist doch Schmarrn.....

    @felix: Warum hauen wir uns eigentlich dauernd auf die Fresse - gemessen an deinem letzten Post bin ich eigentlich in fast allen Punkten deiner Meinung! Wahrscheinlich sind wir uns nur über den nötigen Weg uneins. :prost:


    Wahrscheinlich nicht mal über jenen.... :beer:


    Wenn ihr/du euch/dir das wünscht und ich stimme dir DA sogar mal zu, dass wäre echt wünschenswert, was tut ihr dafür das es so wird? Wahrscheinlich genausoviel wie ich. Nämlich nichts. ABER dann muss ich damit leben, dass es Kritiker gibt. Und vielleicht sollte ich genau denen einfach mal still zuhören und kurz darüber nachdenken, wie man GEMEINSAM die Zukunft gestaltet...


    Ganz falscher Ansatz, Neo. Ich muss gar nichts. Ich kann mit dem derzeitigen Status quo des deutschen Rettungsdienstes ganz gut leben. Ich bin ab und an genervt von einigen eurer
    Auszubildenden, die mir im OP trotz aller Bemühungen seitens meiner Pflege und mir die Schamesröte ins Gesicht treiben und war von manchem Kollegen auf dem RTW genervt.
    Dennoch funktioniert das deutsche Rettungsdienstsystem ausgezeichnet. Und das wird es auch weiterhin, wenn nicht angefangen wird, NA Standorte zu schliessen, weil sich dort
    nicht mehr genügend qualifizierte Notärzte finden, die bereit sind, die Dienste zu übernehmen.
    IHR scheint mit dem derzeitigen Status unzufrieden, wobei diese Unzufriedenheit auch eher verstärkt hier im Forum anzutreffen ist. Die RettAss, denen ich täglich persönlich begegne, wirken
    recht ausgeglichen und machen sich eher Gedanken über die nächste Ausschreibung als darüber, Ketamin zu applizieren. Was mich in meiner Überzeugung, hier im Forum grösstenteils
    die Creme de la creme (Accents funzen hier nicht) der deutschen RettAss zu finden, bestärkt. Deswegen treibe ich mich ja hier 'rum..... :applaus:


    Wie dem auch sei; ihr seid unzufrieden, dann kämpft für eine Novellierung der Ausbildung. Ich werde da sicherlich niemandem im Weg stehen, und, sofern ich es kann, gerne meinen
    Part, in Form von intensiver Ausbildung im OP und auf ITS, beisteuern.....
    Und dann reden wir über die generelle Freigabe bestimmter invasiver Massnahmen durch euch.


    Nordmann: Was soll uns dieses RTH Argument sagen? Dass es besser ist, einen A/ I Pfleger auf den RTH zu setzen, als einen Notfallmediziner!? Nicht wirklich, oder!?


    Gruss Felix


    Neo, ich kann dir gerne ganz knapp umreissen, was ich mir wünschen würde:
    Ich wünsche mir eine längere, bessere und besser kontrollierte, finanzierte und mit gehobenen Zugangsvoraussetzungen versehene Ausbildung
    für Rettungsassistenten. Kurzum, ich möchte keinen Hauptschüler, der einfach genug Geld auf den Tisch gelegt hat, mehr im OP sehen.
    Wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel, aber eine Reglementierung muss her......
    Ich wünsche mir, dass RD Leiter sich ihre Auszubildenden komplett selber aussuchen, sie über die komplette Ausbildung begleiten und finanzieren.
    Ich wünsche mir, dass die Auszubildenden über die volle Zeit einen erfahrenen und kompetenten LRA an ihrer Seite haben und zusätzlich idealerweise ein
    Arzt als eine Art Mentor für Rückfragen zur Verfügung steht.
    Ich wünsche mir, dass jeder RettAss jedes Jahr für ein, zwei Wochen in der Anästhesie aufschlägt, seine praktischen und theoretischen Fertigkeiten auffrischt
    und zeigt, was er kann.


    Wenn das alles gegeben ist, dann kann man mit mir gerne und ernsthaft über die Freigabe bestimmter Medikamente und Massnahmen diskutieren.
    Vorher nicht!
    Der DBRD zäumt das Pferd von hinten auf, dieses ganze Ketamingeblubber ist für die Füsse. Der durchschnittliche RettAss ist heute nicht in der Lage,
    vertrauensvoll mit potenten Medikamenten umzugehen. Die, die es können, geben es doch eh schon! ;) Genauso wie andere Medikamente.....


    Gruss Felix

    Kompetenz ist die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.


    So leitest du einen Vortrag ein? 8|
    Ich habe in meinem Leben schon viele Vorträge gehört. Nichts für ungut, aber bei allem was so anfängt, muss ich immer dringend auf's Klo, Kaffee holen oder rauchen gehen......


    Bei der derzeit vorherrschenden Lage im deutschen Rettungsdienst ist es nicht verwunderlich, dass junge, gute und motivierte Rettungsassistenten dem Rettungsdienst nach wenigen Jahren den Rücken kehren - ihnen fehlt oftmals schlicht die notwendige Motivation aufgrund fehlender Kompetenzen, die sie in ihrer täglich Arbeit oft sehr schnell an Grenzen stoßen lassen. Das befriedigt die eigenen Bedürfnisse, die man natürlich auch im Beruf hat, nicht. Natürlich muss der Patient stets im Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns stehen, dabei dürfen wir aber unsere eigenen Bedürfnisse nicht vernachlässigen, da letztlich der Patient an vernachlässigten Bedürfnissen leidet.


    Diesen Teil finde ich schon ein bisschen mehr als gewagt. Den Karren kann auch der letzte Satz nicht mehr aus dem Dreck ziehen. Ihr benötigt also die Freigabe für invasiv-medizinische Massnahmen, damit ihr noch Bock habt, zur Arbeit zu gehen!? Alter Schwede.....


    Mowl: Ernst nimmt das sicher (fast) keiner, aber witzig ist es allemal.....

    Da hört man doch schon wieder einen Unterton raus :kaffee:
    Das Du das nicht verkraftest, dass in anderen (europäischen) Ländern erweiterte Maßnahmen von "nicht-ärztlichem" Personal durchgeführt werden is ja nichts neues, aber jetzt langweilen die sinnfreien Kommentare doch schon irgendwie.... :kaffee:


    Naja, des Vorposters Erguss empfindest du also nicht als sinnfrei?
    "Körperliche Müdigkeit - aber mit dem Kopf kaum geschafft"!?
    Da hätte er doch nicht auswandern brauchen. Er hätte halt schnell Medizin studiert
    und wäre Internist geworden. Da könnte er super den ganzen Tag mit dem Kopf arbeiten.
    Und bei den vielen Arztbriefen klappt's dann auch bald mit der Rechtschreibung.....
    Und Medikamente dürfte er da auch geben. Eine Alternative?

    Ohne diesen Schwanzvergleich, ....ähm Entschuldigung, diese wertvolle Diskussion :pleasantry: stören zu wollen,
    möchte ich doch kurz anmerken, wie begeistert ich bin, dass die anwesenden RettAss zur Abwechslung mal nicht uns
    Ärzte auf der Strasse, sondern die Krankenpflege in ihren speziellen Funktionsbereichen ersetzen möchten.


    Zweifelsfrei wären sie dazu ähnlich prädestiniert, wie den Notarztdienst zu übernehmen....
    Denn das bisschen Pflege lässt sich sicher an 'nem Wochenende lernen.
    Ein wenig warte ich noch darauf, dass den Fachkrankenpflegern Arroganz und Standesdünkel vorgeworfen wird.


    Bitte, bitte weiter machen, ist seit Tagen mein Lieblingsthread..... :popcorn:

    Ich fände es ja gut, wenn man noch kurz kardiologische Katheterisierungstechniken
    und chirurgische Wundversorgung incl. kleiner Amputationskunde einfügt....


    Dann könnten diese ganzen Infarkte und KoPlaWu's zu Hause bleiben.....


    Und neben dem Ultraschallgerät hätte sicher auch noch 'n Primus und 'n Häufchen
    Remifentanyl/ Propofol Platz.

    Irgendwann müssen die WS ja mal konstant bleiben. Die Warterei wird doch ad absurdum
    geführt, wenn man länger wartet als das Studium dauert.....
    Wär doch ein Traum, wenn sich die Streberin aus deiner Klasse plötzlich als deine Oberärztin
    vorstellt..... :ill:


    @Birdy: Konkrete Infos hat doch keiner, woher auch!? Aber für 10 WS und DN 3,4 seh' ich tatsächlich
    schwarz... ;(