Beiträge von felix@112

    Mir ist bewusst, dass es trotz aller Kompetenz und Bemühungen nicht jedes Menschenleben gerettet werden kann. Ich habe mich mit den möglichen psychischen Auswirkungen auseinandergesetzt und versuche mich bereits jetzt schon aktiv und theoretisch auf sie vorzubereiten.



    Ich würde diesen ganzen Part weglassen.....

    Da sind zu viele Fehler drin.
    Insbesondere über einige Physiologie Fragen könnte man sich streiten bzw. sie sind so nicht eindeutig beantwortbar.


    Zum Beispiel ist ein durchschnittliches AZV beim Erwachsenen mit 10 ml/ kgKG deutlich zu hoch angesetzt.....

    Bleibt zu hoffen für ihn, dass er nicht mal selbst Erfahrung machen darf mit seinem Lösungsvorschlag. So 15 Minuten über Land mit ner netten Fraktur in einem RTW auf unseren tollen Straßen hat schon manchen seine Meinung ändern lassen.


    Der weitaus grössere Teil der Patienten mit isolierten Extremitätenfrakturen erreicht zumindest unsere NFA via Privat PKW, ÖPNV oder zu Fuss...... Und fast alle überleben diese Qualen auch noch! :hmm:

    Ich kenne Felix nicht und weiß deshalb auch nicht ob er gedient hat bzw. ob er Freunde und/oder Kollegen kennt die bei der BW als Ärzte tätig sind. Und zumindest ich als Außenstehender finde, dass die BW durchaus für Ärzte eine echte Alternative darstellt und gehe sogar soweit zu behaupten, dass die durchschnittliche Ausbildung eines Arztes in der BW höher ist als außerhalb. Er scheint anderer Meinung. Wieso?




    Monschi, extra für dich:


    Arzt bei der Bundeswehr ist so mit das Dümmste, was man machen kann. Ausser man ist mit Herz und Seele Soldat und plant eine lebenslange Karriere bei der Bundeswehr.


    Richtig, das Studium wird finanziert und auch die spätere Bezahlung ist sicher übertariflich. Das war's dann aber auch schon.....
    Die Ausbildung ist keineswegs besser, im Gegenteil:
    Oftmals wird nicht gefragt, welche Fachrichtung der approbierte Arzt einschlagen möchte. Es wird ein bestimmter Pool an Fachdisziplinen
    benötigt, und danach wird ausgebildet. Dumm jetzt, wenn du doch gerne Gynäkologe geworden wärst.......
    Anschliessend ist es ungewiss, ob du in einem BwZK landest oder vielleicht doch als Musterungsarzt beim Kreiswehrersatzamt.
    Auf Auslandseinsätze wird mitnichten intensiv vorbereitet, so landen schonmal bisherige Musterungsärzte oder Weiterbildungsassistenten
    zum Ophthalmologen in einem Wüstencamp. Die haben von Notfallmedizin manchmal soviel Ahnung wie die Katze meines Nachbarn.....
    Und ob dich so ein Abenteuerurlaub fachlich weiter bringt, wage ich mal stark zu bezweifeln.
    Wenn du dann deine 17 Jahre abgedient hast, bist du unter Umständen ein Facharzt, der du nie sein wolltest, hast 5 Jahre lang 18jährige
    Kniebeugen machen lassen und noch nie erlebt, wie es auf dem medizinischen Markt wirklich zugeht. Dies gilt übrigens analog zu
    anderen akademischen Ausbildungen bei der Bundeswehr. Ist bei SaZ genauso, da fällt's nur nicht so auf, die kriegen dann halt bei
    Bedarf 'ne ganz neue Ausbildung gesponsort......


    Das ist jetzt natürlich ein wenig karikiert, aber im Prinzip kann es so laufen.
    Sich mit 20 Jahren für solch einen Weg zu entscheiden, halte ich für einen Fehler mit Ansage.
    Wie gesagt, wer als General in den Ruhestand gehen möchte, für den könnte es etwas sein.
    Für die 99,99 % anderen potentiellen Medizinstudenten: Finger weg! Die Enttäuschung ist vorprogrammiert
    und zeigt sich in den aufgezeigten vorzeitigen Dienstquittierungen.......


    Gruss Felix

    Zumindest in Hamburg scheinen noch genug BW-Ärzte vorhanden zu sein, da fährt die BW seit diesem Monat auch noch mit einem NEF tagsüber im Regel-RD - neben dem Christoph 29 und dem NAW


    Stimmt! Von der Einrichtung eines zusätzlichen NEF und dessen Besetzung kann man trefflich auf die Personalstruktur der BW in Hamburg schliessen....... Oh man, ich kauf mir jetzt erstmal 'ne Bild. Man will ja informiert sein...... :S

    Arzt werden in der Bundeswehr? Ein Traumjob...
    Volles Gehalt im Studium, welches man natürlich in einer zivilen Uni durchführt. OK, man verpflichtet sich dafür für 17 Jahre, braucht sich aber nicht um besonders engagierte Arbeit zu Kümmern, weil man ja keine Patienten vergraulen kann und Wehrpflichtige sind immer ein dankbares Versuchskarnikelvölkchen, die keine andere Wahl haben. Ein Arzt bekommt bei der Bundeswehr ein äußerst gutes Gehalt, muss aber damit rechnen, das er nicht im ruhigen Bundeswehrkrankenhaus landet, sondern bei der Truppe, vielleicht sogar im Ausland, wo man teils echt was für sein Geld tun muss.
    Selbstverständlich, man lässt sich bei vollem Gehalt Ausbilden, dann bekommt man plötzlich "Gewissensbisse" und man kündigt. Das nenne ich Verarsche pur...


    Erinnert mich irgendwie an die Frauen in der Bunddeswehr, die sich schnell Ando.... sorry, Schwanger werden und dann zu hause ihre Zeit grinsend Absitzen, natürlich auch bei voller Bezahlung. Eigentlich legale Selbstverstümmelung, aber bei dem Thema sieht man es ja auch anders.


    Klaus, ich hab' ja schon viel Scheisse von dir gelesen, aber das ist schon einer der Top Ten Beiträge diesbezüglich.... :applaus:

    Für welchen Nebenjob in der Medizin könnte ich mich sonst noch formal ohne viel Zeitaufwand qualifizieren?


    So schnell landet man also in einem Rettungsdienstforum...... ;(


    Um was sinnvolles beizutragen:
    Weisst du, es gibt im medizinischen Bereich eher wenig "Nebenjobs", die man ohne wirkliche Ausbildung betreiben kann. Zum Glück!
    Wenn es dich interessiert, und du eher der Autodidakt bist, könnte die Heilpraktiker "Ausbildung" etwas für dich sein.


    Gruss Felix

    Ich will nicht wild ornanierent mit 40+ Medikamenten durch die Gegend spritzen und mir dabei geil vorkommen. Was ich mir wünsche ist, dass ich nicht mehr im Luftleerenraum stehe wenn ich einem Pat. welcher eine anphylaktische Reaktion auf einen Binenstich im Hals hat Solo Decortin und Fenistil appliziere.


    Gestern gesoffen? :D
    Oder wie sonst kommt dieses Kleinod deutscher Orthographie zustande?

    Blöde Frage vermutlich: Aber auf welcher Grundlage basiert denn bitte dein klinischer Alltag? Doch nicht etwa auf der medizinischen Forschung!?


    Vielleicht bin ich aber auch zu viel in der med. Forschung tätig gewesen, um evtl. eine eingeschränkte Sicht auf den klinischen Alltag zu haben.


    Aber es geht ja nicht immer nur um den Arzt in der Klinik. Bei einigen anderweitig tätigen Ärzten (ich will keine Diskussion über Hausärzte losbrechen) habe ich auch heute noch das Gefühl der o.a. Mentalität.


    Mit Verlaub, lumberjack, aber nochmal: Meine derzeitige Tätigkeit als Frontschwein, respektive Jungassi hat mit Trial- and- Error wirklich nicht die Bohne zu tun. Und das gilt für andere Assistenten in anderen Disziplinen genauso! Ich habe mich an die Klinikstandards, die im Studium erlernten Leitlinien und die Vorgaben meiner Ober- und Fachärzte zu halten. Ich würde den Arsch versohlt bekommen, wenn ich mal irgendwas "ausprobiere". Und das hat doch nun wirklich nichts mit der Etablierung neuer Therapieansätze durch die Forschung zu tun......


    Und zu den immer mal wieder gern gedissten Allgemeinmedizinern:
    Ich gehe einfach mal davon aus, dass du noch nie etwas vom Behandlungsgrundsatz des "Abwartenden Offenlassens der Diagnose" oder vom "Erkennen des abwendbar gefährlichen Verlaufs" gehört hast!? Für Laien wie dich mag das nach Untätigkeit oder halbherziger Therapie oder meinetwegen auch Trial- and- Error aussehen, für den Allgemeinmediziner bedeutet dies, ökonomisches Arbeiten, OHNE den Patienten zu gefährden......


    Gruss Felix

    Aber: Das erste Mal wird er dieses Medikament im RD einsetzen und dann ist es ein Trial-and-Error ob es wie gewünscht wirkt oder nicht. Vielleicht ist Beloc (welches ich jetzt wahllos ausgesucht habe) hier ein schlechtes Beispiel, aber ein NA hat (zumindest nicht in unseren Breiten) noch lange nicht jedes Medikament im klinischen Altag benutzt. Und selbst wenn, dann bestimmt auch nicht immer in Notfallsituationen.


    Sag mal, was glaubst du, machen wir so den lieben langen Tag im Krankenhaus? Kaffee trinken, Zeitung lesen und den Schwestern bei der Arbeit auf den Hintern schauen?!


    Ernsthaft zu den Medikamenten: Wir nutzen täglich im Krankenhaus eine Palette an Medikamenten, die einem vielfachen der gängigen Notfallmedikamente entspricht. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein frischer Notarzt Medikamente einsetzt, die er nicht kennt.


    lumberjack: Deine Weisheit bzgl. unserer Trial- and- Error Medizin nimmst du woher?


    Gruss Felix

    Ach echt?


    Ist wohl nicht ganz klar geworden. Die Stufe RS-Ra ist wohl ähnlich wie die Stufe Arzt-Notarzt. Ich finde dass man auch den RA durchaus als Weiterbildung sehen kann. Auch ein RS hat schon grundlegende Kenntnisse. Warum aber kann/darf/muss ein Arzt gewisse Dinge sich im Selbststudium oder per "Trial-and-Error" beibringen. Das ist mir nicht klar. Sollte es nicht Bestandteil seiner Weiterbildung sein?


    Es ging hier vornehmlich um den 80-Stundenkurs, mit dem die Weiterbildung abschliesst.
    Auf die bezog sich Ani, und er hat natürlich Recht mit seiner Aussage, dass man in diesen 80h natürlich nicht die Notfallmedizin erlernen soll.
    In diesen 80h sollen besondere Aspekte des Rettungsdienstes in D, wie Fahrzeugkunde, eingesetztes Personal, Einsatztaktik etc. schwerpunktmässig behandelt werden. Sicherlich streift man auch noch mal kurz die häufigsten Notfallbilder oder auch die seltenen Notfälle wie akzidentelle Intoxikationen.
    Aber die Notfallmedizin per se bzw. die Versorgung von Notfallpatienten hat der angehende Notarzt in seinem Studium und seiner klinischen Tätigkeit erlernt....
    Ich verstehe nicht wirklich, was du daran nicht verstehst?! Was verstehst du eigentlich in diesem Zusammenhang unter "Trial- and- Error"?


    Gruss Felix