ZitatAlles anzeigenDer Standpunkt: Das Geschäft mit der Rettung
03. November 2005
Komm, süßer Tod! So nannte der Salzburger Autor Wolf Haas einen Krimi. Zwei Rettungsorganisationen duellieren sich in dem Buch mit unsauberen Methoden um die Patienten.
Auch die Skiopfer im Glemmtal sind begehrt. Dort buhlen drei Hubschrauber um den Abtransport der Verunglückten. Ein Helikopter der Firma Schieder aus Waidring, ein ÖAMTC-Hubschrauber aus Zell am See und seit einem Jahr auch eine Maschine von Roy Knaus, die in Hinterglemm steht.
Dabei geht es ebenfalls nicht immer sauber zu. Knaus beklagt, dass ihm die Konkurrenz Prügel vor die Beine wirft und hat den Betrieb vorerst eingestellt. Das Verhältnis zwischen Knaus und Schieder ist angespannt. Nach dem Seilbahnunglück von Sölden, bei dem ein Knaus-Helikopter beteiligt war, erhob ein ehemaliger Pilot von Knaus schwere Vorwürfe gegen diesen. Der Pilot fliegt jetzt für Schieder.
Für die Patienten bedeuten mehr Hubschrauber eine schnellere Versorgung. Andererseits führt ein Überangebot dazu, dass auch Flüge durchgeführt werden, die medizinisch nicht notwendig sind.
Rettungsflüge sind ein Geschäft wie jedes andere. So lange es nicht auf Kosten der Patienten geht, ist das akzeptabel. Wenn der Bogen überspannt wird, muss die vom Roten Kreuz geforderte Bedarfsprüfung für Rettungshubschrauber kommen.
Quelle: http://www.salzburg.com/sn/05/11/03/artikel/1797669.html