UK: Paramedics warnen - Rettungsdienst in Hertfordshire kur vor dem Kollaps

  • Der Rettungsdienst des East of England Ambulance Service NHS Trust in der englischen Grafschaft Hertfordshire (nördlich London) steht kurz vor dem Kollaps. Davor warnen die Paramedics des Rettungsdienstes in der Zeitung Watford Observer.
    Ein explosionsartiger Anstieg der Notrufe und eine massive Kürzung des Budgets hätten drastische Folgen für die rettungsdienstliche Versorgung der über eine Million Menschen in der Grafschaft; die Wartezeiten auf einen Rettungswagen hätten deutlich zugenommen.


    Wartezeiten bis zu drei Stunden auf einen Rettungswagen seien möglich, auch bei Patienten mit ernsthaften Symptomen wie Brustschmerz oder neurologische Defizite. Die Zahlen des NHS Trusts zeigen, dass es im Vergleich zum Vorjahr im November 2012 zu einem Anstieg von 679 Patienten mit einem Herzinfarkt kam, die länger als eine halbe Stunde auf einen Transport in ein Katheterzentrum warten mussten. Die Anzahl der Patienten mit sonstigen Verletzungen, die mehr als eine Stunde auf einen Rettungswagen warten mussten, stieg von 5 im Dezember 2011 auf nun 87 im November 20212.
    Die Paramedics warnen davor, dass es aufgrund zusätzlich winterlichen Bedingungen nur eine Frage der Zeit sei, bis jemand sterbe, weil kein Rettungswagen verfügbar ist. "Es gibt nicht genug Rettungswagen und Fast Response-Fahrzeuge, um die Masse an Notrufen zu bewältigen. Wenn sie 999 wählen besteht die Möglichkeit, dass kein Fahrzeug zu ihnen kommen kann", warnt einer der Paramedics.


    50 Millionen Pfund muss der NHS Trust in den nächsten fünf Jahren einsparen, gleichzeitig stieg die Anzahl der Notrufe im Jahr 2012 um 20 Prozent. Dem Trust werfen die Paramedics vor, die Lücken mit geringfügig ausgebildeten Emergency Care Assistants sowie Fast Response-Fahrzeugen, welche keine Patienten transportieren können, füllen zu wollen.
    Ein auf einem Fast Response-Fahrzeug eingesetzter Paramedic erzählt, dass bei fast jedem Einsatz, bei welchem er einen Rettungswagen nachfordern möchte, kein freies Fahrzeug verfügbar sei und es eine Warteschlange an abzuarbeitenden Notrufen gibt. "Das bedeutet, dass es zu Verzögerungen beim Transport ins Krankenhaus kommt und ich so lange nicht für andere Notrufe zur Verfügung stehe." Ein Teenager mit einer Verletzung der Wirbelsäule beispielsweise musste 40 Minuten auf ein Fast Response-Fahrzeug warten, danach noch einmal eine Stunde auf einen Rettungswagen.


    Als eine weitere Folge der Verspätungen würden die Paramedics in ein feindseeliges Umfeld geraten. "Verbale Angriffe werden schon als Teil des Berufs akzeptiert, ich bin überrascht, dass die Öffentlichkeit nicht stärker reagiert", so einer der Paramedics.


    Quelle: http://www.watfordobserver.co.…tate_of_collapse_/?ref=mr

  • So ist es. Am Krankenhaus dann noch mal 3h warten bis man den Patienten übergeben kann. Deshalb sind zu wenig RTW auf der Strasse. Das ursächliche Problem ist die dramatische Bettenkürzung der letzten Jahre.

  • Jaja.... ich errinere mich letztes Jahr - Ich sass auf nem FRU (auto - alleine) und musste 45 minuten auf einen RTW warten - mein Patient = 22 jahre altes Maedchen mit status ep.


    Der RTW der dann ankam hatte eine E&E Support besatzung (zwischen RH & RS ausbildung) und darf nicht alleine transportieren denn so ein job ist nicht in ihrem kompetenzfeld.


    Dennoch war ich froh sie zu sehen denn die ansammelnde menschenmenge draengte ich solle das Maedchen ins auto tun und fahren - ich arbeite in einem 'weniger schoenen' stadtteil unserer Hauptstadt und war trotz meiner goettlich-kraeftigen figur etwas nervoes geworden....