Christoph 49 mit Mini-Ultraschall ausgerüstet

  • Die Besatzung von Christoph 49 aus Bad Saarow kann künftig bereits vor Ort eine kurze Ultraschall-Untersuchung bei Patienten durchführen.
    Ärzte und Rettungsassistenten wurden im Umgang mit dem Mini-Ultraschall geschult, Bad Saarow soll nach Frankfurt am Main das zweite Ausbildungszentrum dafür werden.
    Das 9.000 Euro teure und nur zwei Kilo schwere Gerät soll künftig erste, wichtige Befunde vor Ort liefern und somit die Behandlung und weitere Versorgung der Patienten entscheidend verbessern.


    Quelle: http://www.moz.de/index.php/Mo…y/F%FCrstenwalde/id/91094

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ich habe dieses Gerät (allerdings nicht in Bad Saarow) bereits bewundern dürfen. Im Prinzip ist der Sinn einer präklinischen Sonographie vorwiegend die Darstellung eventueller freier Flüssigkeit im Abdomen nach Bauchtraumen. Eine vorklinische Ultraschalluntersuchung macht nicht überall Sinn; es ist aber eine feine Sache und vorallem wirklich leicht (vergleichsweise) zu erlernen. Auf einem Kongress in Freiburg wurde gesagt, dass Rettungsassistenten keine höhere Fehlerquote (Fehldiagnosen) haben als die Mediziner. Das gilt natürlich nur für die freie Flüssigkeit...


    ...also ich find's gut... Hier gibts sowas lange noch nicht... :(

  • das stimmt... Das einzige, was hilft, ist fahren/fliegen - und zwar direkt auf den nächsten OP Tisch. Als RD Leiter würde ich es auch nicht anschaffen. Die Symtomatik bei grossen Blutungen in die Bauchhöle ist ja auch meist eindeutig und mit dem Unfallmechanismus nachvollziehbar... Mir fällt auch auf Anhieb kein vernünftiges Beispiel ein, wo man unbedingt im RTW schallen muss...


    Aber es ist wirklich eine schöne Sache, wenn Geld keine Rolle spielt :)

  • Der Nutzen einer präklinischen Sonographie ? Z.B.


    Zitat

    Es geht darum, frühzeitig zu erkennen, ob ein Unfallopfer innere Verletzungen hat. "Die sehe ich als Notärztin nicht, wenn Blutdruck sowie Herzfrequenz normal sind und keine Prellungen oder andere Auffälligkeiten darauf hinweisen", sagt Dr. Petra Wilke.


    Erkennt der Arzt aber vor Ort, ob jemand zum Beispiel wegen einer verletzten Milz oder Leber im Bauch blutet, erhöhen sich die Überlebens-Chancen. Der Verletzte kommt ohne lange Voruntersuchungen in den OP - wie kürzlich eine Frau, die der Saarower Hubschrauber in die bereits vorgewarnte Unfallklinik Marzahn brachte. Sie war kürzlich eine von drei Schwerverletzten bei einem Unfall. Dank des Mini-Ultraschalls erkannte der Notarzt die innere Blutung. So hilft das Gerät auch zu entscheiden, wer am dringlichsten ausgeflogen werden muss.


    Einsatztaktische Gründe...

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Finde die PKSG immer noch gut. Allerdings muss man sagen das der Spaß Betriebswirtschaftlich umstritten ist. Aber was an unseren Materialien ist schon immer Betriebswirtschaftlich es hilft ja den Pat.

  • Zitat

    Original von RettSanSRK
    Aber was an unseren Materialien ist schon immer Betriebswirtschaftlich es hilft ja den Pat.



    Leider sind die Zeiten des medizinischen Altruismus vorbei... ;)



    Gruß,


    Ani

  • Zitat:


    ?Wir können nun frühzeitig innere Blutungen erkennen und den Patienten eventuell sofort in eine spezielle Klinik fliegen, wo dem Betroffenen noch effektiver geholfen werden kann", erklärte Dr. Martin Hoeser den Sinn der Neuanschaffung."



    So ein Blödsinn! Was soll das bitte für eine Spezialklinik sein, zu der der Patient sonst nicht geflogen wird?


    Manchmal wird der Laie echt für dumm verkauft!! X(



    Gruß,


    Ani

  • Eine spezielle Spezialklinik natürlich... ;)


    Ich würde die Aussage einfach unter "Einsatztaktik" verbuchen, auch wenn sie natürlich ungeschickt formuliert ist.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Einsatztaktik hin oder her... jedes Krankenhaus mit einer Allgemeinchirurgie kann eine intraabdominelle Blutung versorgen. Und jeder Verletzte wird ja wohl in der Regel in ein solches Krankenhaus geflogen.


    Wenn man schon auf solch unsinnige Argumente zurückgreifen muß, zeigt es doch ganz eindeutig, wie zweifelhaft die Anschaffung eines solchen Gerätes ist!



    Aber das hatten wir ja schon... ;)



    Gruß,


    Ani

  • Natürlich ist es mit der Anschaffung des Gerätes alleine nicht getan, dazu muss auch die sonstige Infrastruktur und Organisation gerade in den Krankenhäusern angepasst werden. Grundsätzlich hast du natürlich recht - jede Allgemeinchirugie sollte einen solchen Patienten versorgen können. Was aber, wenn es sich um ein kleineres Haus handelt und die Chirugen gerade im OP stehen ? Dann ist es durchaus vorteilhaft zu wissen, daß der Patient sofort unters Messer muss und man eine andere Zielklinik auswählen muss. Aber dieses Thema können wir gerne im bereits offenen Thema besprechen ;)

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Zitat

    Original von Ani
    Einsatztaktik hin oder her... jedes Krankenhaus mit einer Allgemeinchirurgie kann eine intraabdominelle Blutung versorgen.
    [...]


    nöhööö... nicht Jedes!
    In Siegen haben wir z.B. ein größeres Haus (Kreisklinikum Siegen), das KEINE abdominellen chirurgischen Eingriffe vornimmt. Dafür ist dann ein anderes Haus ohne HLP zuständig, das in der Stadtmitte liegt.
    Aber prinzipiell hast Du schon recht Ani! Wenn der Verdacht auf eine abdominelle Blutung besteht, wird man den Patienten sicher nicht in ein solches Haus fliegen! Einzig die Vorabinfo für die schneidende Zunft, das man schon mal die Messer wetzen kann, weil freie Flüssigkeit gesichtet wurde, schafft ein gewissen zeitlichen Vorsprung.


    Gruß,
    Roland

  • Zitat

    Original von Krankenträger
    Einzig die Vorabinfo für die schneidende Zunft, das man schon mal die Messer wetzen kann, weil freie Flüssigkeit gesichtet wurde, schafft ein gewissen zeitlichen Vorsprung.



    Nöö, macht keinen Zeitvorsprung, weil kein Chirurg die Messer wetzt, nur weil irgendein Notarzt am Unfallort freie Flüssigkeit im Abdomen gesehen hat...



    Nochmal erneut den Hinweis auf, da wurden alle Argumente ausreichend ausgetauscht:


    http://www.notruf-19222.de/wbb…d=365&hilight=sonographie



    Gruß,


    Ani