Feuerwehr soll weniger arbeiten

  • Neue Arbeitszeiten für Feuerwehrleute


    Die Feuerwehrleute in NRW erhalten ab dem kommenden Jahr eine neue Arbeitszeitregelung. Zum 01. Januar tritt eine Arbeitszeitverordnung in Kraft, wonach die Wochenarbeitszeit von 54 auf 48 Stunden sinkt, wie ein Sprecher des Düsseldorfer Innenministeriums mitteilte.
    Damit werde die bisherige Regelung an europäisches Recht angepasst. Der Sicherheitsstandard für die Bürger bleibe dabei erhalten. Die Neuregelung bedeute für die Feuerwehrleute auch keine Lohneinbußen.


    Quelle: WDR-Text S. 117



    Endlich tut sich etwas. Und man kann nur hoffen, dass entsprechend viele neue Stellen bei den Feuerwehren (1 je 8 bisher 54h arbeitende FWler?) geschaffen werden.
    Vielleicht wird es dann auch einen Trend in Richtung "weisse Feuerwehr" - wie es ihn schon einmal in den 1980érn z.B. in Mülheim/R. und Essen gab - geben. Eine Chance für die vielen (jungen) arbeitslosen RS/RA mit feuerwehrtechnischer Ausbildung.

  • Alleine auf das Ruhrgebiet bezogen wären das bei einer neuen Stelle je acht bisherige über 300 Neueinstellungen.


    Und eine "weisse Feuerwehr" wäre in diesem Fall die einzig machbare Lösung. Denn es dürfte fast unmöglich sein eine derart grosse Zahl an Anwärter in die Ausbildung zu schicken. Zudem ist die Zahl derer, die noch bereit sind für das derzeitige Gehalt den Job eines FWlers zu übernehmen recht gering.
    OK, es soll eine Ausnahme aus dem Grossraum München geben. :D

    Einmal editiert, zuletzt von Medic5754 ()

  • Medic, du bist böse.......


    Wäre ja ne Alternative, wenn die Feuerwehren sich für Angestellte öffnen würden ;-)

  • Der Witz bei der ganzen Geschichte ist ja so wie ich hdas so gehört habe das man das system so behalten kann wenn man irgendwelche zusprüche macht. Jetz fragt mich bloß nicht welche, aber ich glaube nicht das sich schon alle so konkret Gedanken zum neuen Gesetz gemacht haben

  • @ Firemarl


    Ich weiss von einer FW, wo die Angestellten ihre Mehrstunden von 6 Stunden/Woche freiwillig ableisten, damit sie ihren 24 Stunden Dienst behalten können.


    Ich glaube das meinst du oder?

  • Zitat

    Original von Medic5754
    Zudem ist die Zahl derer, die noch bereit sind für das derzeitige Gehalt den Job eines FWlers zu übernehmen recht gering.
    OK, es soll eine Ausnahme aus dem Grossraum München geben. :D


    Demzufolge müsste ja die Zahl derer, die bereit sind für das Gehalt eines Rdlers zu arbeiten noch geringer sein. Ist sie das? Nein! Einzig an Geeigneten könnte es den BFs mangeln, an Willigen wohl kaum...

  • @ kante:


    Man mag es fast kaum glauben. Aber schau Dir mal die Zahl der Bewerber / Anwärter an den ganzen RD-Schulen bundesweit an die RA werden wollen.
    Und setze dies in Relation zu denen die zur BF wollen.
    Eine Bewerberschwemme wie es sie noch vor 10, 15 Jahren bei den FW gab, existiert heute nicht mehr.
    Wer will denn auch schon bei den derzeitigen geringen Aufstiegs- und somit besseren Verdienstchancen rund um die Uhr arbeiten, ins Feuer rennen während andere herauslaufen, Wochenenden und Feiertage arbeiten, seine Familie verlieren, etc.?


    @ RH06:


    Ob es so einfach sein wird, dass die derzeitigen FWler freiwillige Mehrarbeit leisten wage ich zu bezweifeln. Immerhin ist die Höchstarbeitszeit von 48h wtl. Gesetz. Und Überstunden - denn darum handelt es sich bei den 6 h Mehrarbeit; egal ob freiwillig geleistet oder nicht - dürfen nur in begründeten Ausnahmefällen geleistet werden und dazu führen das die Höchstarbeitszeit überschritten wird.

  • So wie ich das gehört habe soll die zusätzliche merharbeit durch mehr urlaub ausgeglichen werden, da stellt sich aber dann für mcih die frage wie man das machen will wenn man jetz schon mit dem minimum an leuten fährt weil irgendwer auf lehrgang urlaub oda krank ist

  • In Münster, so war in einer hiesigen Tageszeitung zu lesen, werden unsere BF´ler gefragt, ob sie weiterhin 54h/Woche arbeiten wollen oder doch lieber nur 48h. Wer will, darf die 54h beibehalten, bekommt dafür aber mehr Geld. Und wer nicht will, macht halt nur 48. Allerdings steht dafür noch eine Genehmigung aus, weiß aber nicht mehr genau vom Wem. War irgendwas mit "Finanzen" meine ich. Oberfinanzdirektion oder so. Sollte diese Genehmigung ausbleiben, müssten zum 1.1.07 26 neue Stellen her.

  • Zugegeben, wie es vor 10 oder 15 Jahren war weiß ich nicht...


    Auf die diesjährige Ausschreibung von 10 Stellen lagen knapp 400 Bewerbungen bei der Magdeburger BF vor. Ich weiß nicht, ob im RD wirklich 40 Bewerber auf eine Stelle kommen, bei uns dann doch wohl (noch) nicht.


    Mir ist bei deiner Formulierung nur aufgefallen, dass ich dieselbe Argumentation schon mehrfach von BFlern gehört habe. Da kann ich nur sagen: "Herzlichen Glückwunsch zum Beamtenstatus und auf Wiedersehen in der Realität!" Ich denke gerade für junge RDler ist die BF durchaus ein interessanter potentieller Arbeitgeber.


    Interessant finde ich dann aber wie die HiOrgs und selbst die BF versuchen sich um die 48-Stundenregelung zu drücken. Es gilt zwar eine Höchstarbeitsgrenze von 48 Stunden aber wer möchte, darf auf freiwilliger Basis mehr arbeiten? Da wird sich ja dann bei der nächsten Beförderungs- oder Einstellungswelle zeigen, welche Mitarbeiter hier den Zuschlag bekommen. So richtig eindeutig scheint ja hier die Gesetzeslage doch nicht zu sein.

  • Das Problem liegt bei den Feuerwehrleuten selber. Viele wollen den 24h-Dienst auf biegen und brechen behalten. Das hat verschiedene Gründe. Auf jeden Fall wollen viele lieberlänger arbeiten bevor sie den 24h-Dienst verlieren.


    Und wer glaubt es wird bei den BFs jetzt eine riesige Einstellungswelle geben, der wird wahrscheinlich entäuscht.
    Da werden Fahrzeuge noch extremer im Springerverfahren besetzt, die FF noch stärker eingebunden und zur Not wird noch särker im Rendezvoussystem gefahren. Und den Tagesdienst gibt es auch noch. Dann müssen die halt noch mehr arbeiten.




    Ach ja 150 und mehr Bewerbungen pro Stelle auf einen Brandmeisteranwärterposten sind keine Ausnahme sonder eher die Regel.

    Einmal editiert, zuletzt von 98-83-1 ()

  • Nun, da der größte Teil der hier getätigten Aussagen eher dem Bereich "Hörensagen" zuzuordnen sind (Hat mir ein Bekannter erzählt, bei irgendeiner Feuerwehr etc. :rolleyes: ), sollte man sich mit emotionalen Ausbrüchen zurückhalten.


    Mal ein paar Ansichten meinerseits.
    - Es ist von rechtlicher Seite noch nicht klar geregelt ob der 24h Dienst weitergeführt werden kann oder nicht. Darauf wartet man auch bei uns. Das es einzelne Feuerwehren gibt die das mit einer Einverständniserklärung weiterführen ist richtig. Dies sind aber größtenteils Werkfeuerwehren.
    Das es bei Berufsfeuerwehren den einen gibt der so einen Dienst macht und den anderen gibt der so einen Dienst macht ist schwer zu glauben. Neben der Tatsache das damit nämlich eine wirkliches Schichtmodell unmöglich sein dürfte, spricht vor allem die Tatsache dagegen, das Beamte keine Einzelarbeitsverträge eingehen dürfen (das sieht bei Werkfeuerwehren natürlich anders aus). Entweder alle oder gar keiner.


    - Auch ich möchte den 24h Dienst nicht missen und wäre über die derzeit diskutierten Modelle unglücklich (2xTag, 2xNacht,2xFrei).


    - Das sich Rettungsdienstler nur noch vereinzelt oder weniger bei den BF's bewerben halte ich für ein Gerücht. Ich schätze das inzwischen bis zu 1/3 der eingestellten Kollegen RA's sind. Das sieht bei den Tests nicht anders aus.
    medic

    Zitat

    Aber schau Dir mal die Zahl der Bewerber / Anwärter an den ganzen RD-Schulen bundesweit an die RA werden wollen. Und setze dies in Relation zu denen die zur BF wollen.


    Axel, das kann man in keinster Weise vergleichen. Für den RA muss man keine Vorbildung haben - für die BF mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung, für den RA muss man keinen Führerschein haben - für die BF mindestens B, (am wichtigsten) für den RA bezahlt der Bewerber die Schule die damit ihr Geld verdient (weswegen von einem wirklichen Bewerbungsverfahren wohl kaum zu sprechen ist) - bei der BF geht es um eine bezahlte Stelle mit Beamtenstatus die 400 andere Leute auch haben wollen.
    Und wenn man dann in Relation setzt wie viele RA-Azubis ihre Ausbildung gefördert oder finanziert bekommen (Bundeswehr, BAA) dann zeigt es noch deutlicher wie wenig ein Vergleich möglich ist.


    - Es wird durchaus Mehreinstellungen geben. Das wird sich aufgrund der Tatsache das jetzt schon viele BF's personell an den Grenzen angelangt sind gar nicht vermeiden lassen. Das wird keine gigantischen Dimensionen annehmen, aber es wird eingestellt. Die BF Hannover z.B. hat knapp 50 Mann im Vorgriff auf das neue Dienstplanmodell zur Ausbildung eingestellt.

  • Über diese Freiwilligen Regelung versucht man sich schon auf EU-Ebene zu einigen. Die Leute die nicht freiwillig mehr arbeiten wollen werden dannz.B. in den Tagesdienst gehen müssen.
    Natürlich wird es Neueinstellungen geben, aber meistens aus dem Grund, dass zur Zeit die stark vertretenen Jahrgänge in Ruhestand geben. Z.B. im hD mus in den nächsten ca.10 Jahren 50% der Leute ausgetauscht werden.

  • Das ist doch prinzipiell völlig egal. Um den höheren Dienst (hD) geht es hier ja gar nicht. Wie viele sind das denn? Auf Bundesebene 300 bis 400 Beamte? Der hD ist dabei egal. Zumal die Einstellungen/Ausbildungen der feuerwehrtechnischen Beamten des hD über den Deutschen Städtetag gehen.


    Es geht um den mD (mittlerer Dienst) und da wird es größtenteils zusätzliche Einstellungen geben.


    Edit:

    Zitat

    Original von 98-83-1
    Die Leute die nicht freiwillig mehr arbeiten wollen werden dannz.B. in den Tagesdienst gehen müssen.


    Und was machst Du wenn 80% der Beamten sagen "Wir arbeiten nicht mehr?" Die ganze BF in den Tagesdienst versetzen?

  • Zynismus an --- Nein, die eine Hälfte der Mannschaft in den Tagdienst, die andere Hälfte in den Nachtdienst --- Zynismus aus


    Es wäre aber mal interessant zu sehen, was passiert, wenn eine BF (Mannschaft mD) geschlossen sagt, wir arbeiten jetzt 48 h in der Woche und mit der Mehrarbeit von 6 Stunden kannst du mir mal gepflegt den Schritt schamponieren....damit ist die BF/HAW gemeint, die irgendwo in NRW dieses freiwillige Mehrarbeitmodell fährt...

  • So dann werden wir jetzt mal sehen, ob sich bald noch alle Bundesländer trauen die 48h-Regelung ein zu führen oder nicht doch versucht wird bei der alten Regelung zu bleiben. Nach Berlin machen jetzt auch in Hamburg die Feuerwehrleute ernst.


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