153 Todesopfer bei Alpinunfällen in 2006

  • Obwohl das Bergsteigen boomt wie noch nie, ist die Zahl der Verletzten und Toten gesunken. Laut Österreichischem Bergrettungsdienst starben im Vorjahr 153 Menschen bei Alpinunfällen.


    Das sind um 54 weniger als 2005. Die Zahl der Verletzten ist mit 4.770 seit 1997 am niedrigsten. ?Wir haben sehr viel Präventionsarbeit geleistet. Die Leute informieren sich vor einer Wanderung, kaufen sich eine gute Ausrüstung und besuchen Kurse?, freut sich Bergrettungschef Reinhold Dörflinger.
    Die Zusammenarbeit mit den Wetterdienststellen, den Bergführern, alpinen Vereinen und Einsatzorganisationen fruchtet, begründete der Präsident der Österreichischen Bergrettung die sinkende Zahl der Verletzten und Toten. ?Wir haben unser Hauptaugenmerk auf Information gelegt. Unsere Devise lautet: Freude am Berg, gesund nach Hause kommen.?


    Lobende Worte fand Dörflinger für die alpinen Vereine, die gerade in den vergangenen Jahren mit hohem Aufwand die Wege und Steige hergerichtet hätten. Das sei mit ein Grund, warum die Gesamtzahl der Einsätze auf 5.968 zurückgegangen ist. Der Jahresschnitt der vergangenen neun Jahre lag bei 6.700 Einsätzen. 2006 gab es sogar um 1.000 Verletzte weniger.


    Anders stellte sich die Situation in Salzburg dar, wo der Bergtourismus stark zunahm. Dort ist die Anzahl der Einsätze gegenüber dem Vorjahr rapid gestiegen, und zwar von 3.450 auf 10.360, wobei hier im Gegensatz zur österreichweiten Statistik auch sämtliche Aus- und Fortbildungszeiten eingerechnet sind. Die Bergretter leisteten mit 61.343 Einsatzstunden um 40.000 mehr als im Jahr 2005. Schuld daran sei der schneereiche, lange Winter: ?Varianten- und Tiefschneefahrer, die im tiefen Schnee stecken geblieben sind, mussten in zeitaufwändigen Einsätzen geborgen werden?, sagte Landesleiter Estolf Müller.


    Zudem hätten viele Alpinisten den schönen Herbst und milden Winterbeginn zum Wandern und Bergsteigen genutzt. ?Gerade im eher leichten Gelände wie in der Osternhorngruppe verzeichneten wir zahlreiche Bergungen und Suchaktionen.? Die ehrenamtlichen Helfer bargen 33 Tote (2005: 30) und 694 Verletzte (2005: 715).


    Zufrieden zeigte sich die Österreichische Bergrettung mit ihrem Mitarbeiterstand: 11.411 Bergretter hielten sich österreichweit einsatzbereit, um 510 mehr als im Jahr 2005. ?Bei uns herrscht kein Personalmangel, es sind sehr viele junge Leute dazugekommen?, so Dörflinger. Bereits 15 Prozent der Bergrettungsleute sind Jugendliche, 15 Prozent Frauen. Bis 1996 gab es nur Bergrettungsmänner. Erst 1997, als Dörflinger die Präsidentschaft übernahm, wurden die Statuten geändert, und zwar auf die geschlechtsneutrale Bezeichnung ?Rettungsmitglied?. Seither dürfen Frauen aktiv helfen.


    Quelle: http://www.vol.at/news/oesterr…cn/news-20070415-12413656

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