300 Kilogramm-Patient(in)

    Ja genau. Aber das ist meist gar nicht das Problem. Sondern das Problem ist das man ne Europalette nicht durch ein Treppenhaus bekommt.
    Und solche Spezialfahrzeuge haben meist einige Stunden Vorlauf. Daher muss man wohl (leider) in manchen Fällen sagen, das es an sich egal ist ob der Pat einen blauen Fleck bekommt weil er im Falle des Verbleibens in der Wohnung bald tot wäre.

    max59: Ja aber hast du schonmal gehört, dass ein VW-T5 mehr als 3.5t Gesamtgewicht haben darf? Selbst mit Auflastung habe ich noch nie von mehr als 3.2t gelesen. Auch nicht per google. ?(


    Eddy

    Wenn wir im OP die Menschen nicht operieren würden, die das zulässige Gesamtgewicht des OP-Tisches überschreiten, dann gute Nacht!
    Letzte Woche haben wir eine Sectio bei einer 165-Kilo-Patientin gemacht. Das Gesamtgewicht des OP-Tisches war um mehr als 30 kg überschritten. Was hätten wir machen sollen. Den Kaiserschnitt bei realtiv dringlicher Indikation ablehnen? No way!
    Man muß in solchen Fällen mal die Kirche im Dorf lassen. In solchen Grenzbereichen ist es halt manchmal eine Schicksalfrage... das weiß auch jeder Richter.


    Bei 300 kg stellt sich glücklicherweise das Gewichtsproblem aus Formatsgründen meistens nicht... ;)



    Gruß,


    Ani

    Die Frage, die sich mir da halt stellt...aber zunächst mal ein möglicher Fall:
    KTW,Einweisung,Adipositas per magma,bedingt gehfähig mit Rollator,Stollenberg Trage,
    aus platzgründen ist kein Transport auf der KTW Trage möglich(zu eng im Innebereich), der Stuhl im Ktw kommt ebenfalls nicht in Frage( Pat zu füllig,passt nicht rein)
    genauses Gewicht der Pat nicht bekannt.Einiges über 200 kg scheint aber realistisch.
    Was nun? RTW nachordern(ist meht platz) Und nu?
    wie schauts rechtlich aus? Was is z.B. wenn irgendwas am Fahrzeug dadurch kaputt geht. Was wäre "moralisch" eurer Meinung nach richtig? Was kann man dem Pat zumuten?

    Moral und Bedürftnis des Patienten abzuwegen ist dabei grenzwertig. Das viele Menschen die sehr schwer sind dabei evtl zu Bedingungen transportiert werden die für sie unmenschlich sind ist schade, lässt sich aber vielfach nicht vermeiden!
    Das medizinische Interesse überwiegt da meist die Zumutbarkeit.

    Wobei es aber ein wichtiger Unterschied ist, ob ich einen OP-Tisch mit 30 kg überlade, der sich während der OP ja nicht von der Stelle bewegen muss, oder ob ich mit einem 100 kg überladenen Tragetisch durch die Lande fahren soll. Wenn ich da nur mit 50 km/h fahre und es passiert etwas, dann werden die 100 kg schnell zur unberechenbaren Gefahr. Besonders wenn dann doch ein Teil nachgibt und du der jetzt vorhandenen Masse aus Patient, Tragetisch und Trage im Weg stehst.


    Ob der Patient das moralisch toll findet, wenn er bei der Feuerwehr auf dem LKW liegen muss, ist mir dann doch nicht so wichtig, als der Kollege, der von den 300 kg vielleicht platt gemacht wird. Moral hin oder her. Vielleicht sollten alle die über Moral nachdenken, die den Patient schon Jahre vorher mit dem Gewicht gesehen haben, bevor es den Rettungsdienst trifft. Oder wie geht so jemand zum Hausarzt oder zum Einkaufen ????????????



    Ich hatte einmal eine ca. 180 kg Patientin, die wir bei einem Krankentransport ins KH bringen sollten. Der Hausarzt war so freundlich der Leitstelle zu sagen, die Patientin wäre "etwas" schwerer, man sollte eine kräftige Mannschaft schicken. Da wir zu 3. waren hat es uns getroffen. Patientin lag alleine in einem Doppelbett und hatte auch massive Atemnot, nachdem wir die ca. 15 Kopfkissen unter ihrem Oberkörper zwecks Lagerungsversuch rausgezogen haben. Also erstmal NEF nachgefordert und die Feuerwehr informiert. Drehleiter war wegen der Lage des Hauses nicht möglich. Also in die Korbschleiftrage und mit Seilen gesichert ab durchs Treppenhaus. Dann in der Korbschleiftrage ohne Ferno in den RTW und dort mit Spanngurten festgemacht. Und danach mit NA gemütlich ca. 15 km ins Krankenhaus gegondelt. Wenn ich mal so dick bin, dass ich Atemnot bekomme, nur weil ich flach liege, dann brauch ich mir über Moral keine Gedanken mehr machen. Wir sind 6 Mann hoch mit Schuhe in dem Bett gestanden, da wäre ohne Schuhe sicher keiner rein. War uns moralisch auch nicht zuzumuten.


    Eddy

    Einmal editiert, zuletzt von Eddy ()

    Diese Fallbeschreibung kommt mir merkwürdig bekannt vor, Eddy...


    Schreib mir mal PN wo Du arbeitest - könnte es sein, dass wir in dem Einsatz zusammengetroffen sind (NEF-Fahrer)???

    Hatten auch so einen Fall!Mann,35,250kilo!Treppenaufgang war zu eng.
    BF rückte dann mit nem mega kran an!!Auch ne moglichkeit!

    ich möchte gerne einen funkspruch wiederholen den ich selber leider nicht gehört habe.


    benötigen tragetrupp für Adipositas per super magna