Beiträge von Spirou

    Grundsätzlich eine sehr gute Idee. Die eierlegende Wollmilchsau trifft immer mehr auf die Grenzen des Möglichen. Notfallrettung, Leitstelle, Löschen, schwere technische Hilfeleistung (Kran), ABC-Abwehr (Messen, Dekon, usw.) - alles können, aber immer weniger so richtig gut können. Eine Trennung würde ich für sinnvoll halten. Allerdings kann es dann mit den Bedingungen der Arbeit und Renteneintrittsalter so dann nicht mehr weitergehen. Ruhige Kugel auf dem Löschzug und mit 60 in Pension ggü 20 Alarme in 24 Stunden bis 67 malochen. Nein, definitiv nicht! Und die Rentenkürzung, pardon, die Erhöhung der Lebensarbeitszeit bis 70 steht ja schon vor der Tür.

    Die eierlegende Wollmilchsau gibt es doch so schon idR nicht mehr. Der Trend geht zur Ausbildung von Spezialisten, die eben in ihrem gebiet gut sind und in diesem befördert werden. Wo wird man denn noch an einem Tag in der Leitstelle eingesetzt, in der nächsten Schicht auf dem Kran und dann sollst du in den Gefahrgutzug? Und ich weiß schon, dass du das etwas überspitzt meintest.

    Der Hinweis würde sich häufig erübrigen, würde man sich nicht explizit gegen Rechtsextremismus, sondern gegen Extremismus aussprechen. Das spart sogar Buchstaben ... Und selbstverständlich ist dieser Hinweis wichtig und richtig, weil andere extremistische Gewalt als solche von rechts gerne ein bißchen vergessen wird.

    Komisch, scheinen unsere Behörden doch eher die Gewalt von rechts häufig zu vergessen.

    Ich fände es übrigens genau so schlimm, wenn 14 % meiner Kollegen Anhänger einer linksextremen Partei wären. Oder religiös extrem wären. Ich will damit den rechten Rand der Gesellschaft nicht verharmlosen, würde mir jedoch gesellschaftlich und vor allem politisch wünschen, dass alle extremen Ränder der Gesellschaft (rechts, links und Religon) beleuchtet und auch bekämpft werden! Ich habe seit einigen Jahren das Gefühl, dass das Auge der Gesellschaft / Politik nur noch nach rechts schaut. Gefahren für die Demokratie kommen jedoch nicht nur von rechts!

    Sorry, aber die Gefahren für unsere Demokratie kommen zu einen halt leider überwiegend aus dem rechten Bereich und zu anderen verschließen unsere (Ermittlungs-)behörden leider ganz gerne den Blick auf das rechte Spektrum. Natürlich ist das rechte Spektrum in den letzten Jahren deutlich mehr in den Fokus geraten, aber jedes Mal, wenn dort etwas auftaucht, kräht irgendjemand: "Aber die Linken, Religiösen, ... auch!!!". Das verharmlost das Problem leider und erzeugt ein falsches Bild. Zudem habe ich noch nicht davon gehört, dass Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr oder Bundeswehr (und andere Behörden / HiOrgs) Probleme mit linksradikalen oder sonstigen Extremisten in ihren eigenen Reihen haben.

    400€ brutto für 24h. Zusätzlich zu den 48h, die man sowieso bringen muss? Seln´bst mit Antrittsprämie ist das ein Witz.

    Man liegt damit über 48h Wochenarbeitszeit. Durch das Dienstplanmodell arbeitet man im Schnitt 56 Stunden (3-Wochen-Rhythmus: Mo + Fr + So, Mi + Sa, Di + Do). Die Freischicht soll den Wochenschnitt dann wieder auf die 48 Stunden runterbringen. Bietet man diese regelmäßig an, liegt die regelmäßige Wochenarbeitszeit bei 56+ Stunden.

    Ich frage mich wie das in der Praxis funktioniert .. So bald es eine ernsthafte Indikation für einen Rettungswagen (und damit einhergehend vielleicht invasiven Maßnahmen) wird dann ein echter Rettungswagen nachgefordert? Oder wie funktioniert das?

    Hier gibt es mit zwei RS besetzte NKTW, die durchaus auch mal zu einem r0 fahren. Wenn die dann etwas schwerwiegendes feststellen, wird ein RTW oder Gemeindenotfallsanitäter hinzugezogen

    Sorry, aber das ist nicht die Realität.

    Bezüglich der Einsatzstellenorganisation ist an anderer Stelle schon was gesagt worden.
    Mein Erleben in den zurückliegenden Jahren war ein Anderes. Wenn, was heute zunehmend seltener vorkommt, ein mit Feuerwehrbeamten besetzter RTW an einer Einsatzstelle aufschlägt, versuchen sich die Beamten nicht selten mit anderen Aufgaben versehen zu lassen, als die medizinische Versorgung sicher zu stellen. Da entstehen dann Lücken. Da wird bei der technischen Rettung mit angepackt, sich um Wasserversorgung gekümmert, bis hin zur Übernahme von Aufgaben eines Angriffstrupp. Der taktische Einsatzwert eines RTW ist häufig verpufft.
    Retter der Hiorg RTW suchen oft nach einer Struktur, die dann schlecht erkennbar ist.

    Und das Argument ist dann auch keines mehr, wenn überwiegend Angestellte den Rettungsdienst betreiben.

    Wenn die Besatzung eines RTWs sich selbstständig andere Aufgaben suchen kann bzw. für nichtrettungsdienstliche Aufgaben herangezogen wird, dann ist das einfach richtig miese Führungsarbeit. Man merkt an der Diskussion aber, dass es da deutschlandweit schon ziemliche Unterschiede gibt.

    Echt? Das konnte ich so nicht feststellen. Vor allem konnte ich feststellen das Konzepte wie Abschnittsleitungen, Funkgruppen, oder Westen tragen von allen Seiten nicht vernünftig umgesetzt wird, und das die NEFs (die ja durchweg BF besetzt sind) bei größeren Lagen vor allem durch offene Stiefel, coole Sprüche, und ausgeschaltete HRTs glänzen. Bei reinen RD Einsätzen freut man sich ja, wenn der NEF Fahrer sich beteiligen möchte am Einsatz.


    Ich vermute du triffst den Nagel auf den Kopf: insgesamt wird in Bremen viel zu wenig Aus- und Fortgebildet, und auch das was das FIR anbietet ist Stadtweit für seine (freundlich gesagt) Mittelmäßigkeit bekannt.


    Aber eines kann wohl kaum eine BF von sich weisen: Sie locken Leute mit Feuerwehr, aber bieten 95% Rettungsdienst. Dafür sind die Strukturen aber weiterhin auf Feuerwehr ausgelegt, der RTW steht halt an der Wache weil er muss.

    Bremen ist nicht mein hauptsächlicher Bereich. Da kann ich nur vom Hörensagen berichten (hauptsächlich der Bremer Norden). Es findet, auch innerhalb der BF, ein stetiger Wandel statt (langsam, aber er ist da), weil immer mehr NFS fertig werden, welche die vollständige Ausbildung durchlaufen mussten. Da wird bereits im Vorstellungsgespräch betont, dass man NFS wird und damit rechnen muss, dass man sehr häufig RTW fährt. Wenn der NEF-Fahrer jung ist, dann habe ich selten bemerkt, dass nicht mitgearbeitet wird. Zudem soll das FIR wohl insbesondere seit diesem Jahr verstärkt verbesserte Ausbildung anbieten. Und den Kopf schüttelt kann wohl fast gleichberechtigt oft über BF und HiOrg,


    Und gerade die Feuerwehr Bremen ist mittlerweile stark auf den Rettungsdienst ausgerichtet. Da gehen ein ganzer Haufen Fahrzeuge außer Dienst, bevor ein RTW nicht besetzt wird.

    In meinem Bereich hat die Feuerwehr zumindest in den letzten 30 Jahren nicht den RD gestellt, dennoch funktioniert sowohl die medizinische als auch die technische Rettung vermutlich nicht anders als in Bereichen, wo die Feuerwehr den Rettungsdienst stellt. Mir ist auch noch bei keinem Einsatz aufgefallen, dass es ein Manko wäre, dass der NFS nicht auch Brandmeister ist.


    Nur, weil das vor ein paar hundert Jahren traditionell so üblich war, führen Barbiere nicht weiterhin nebenher auch medizinische Eingriffe durch.

    Und hier merkst du teils deutliche unterschiede zwischen BF- und HiOrg-RTW, wenn es um VU, Feuer oder Gefahrgut geht. Eben, weil die Einsatzabläufe nicht so wirklich bekannt sind. Liegt aber natürlich auch daran, dass sowas selten zusammen geübt wird und die Szenarien wenig in der Ausbildung vorkommen. Man bietet zudem erst seit kurzem Fortbildungen an, welche die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen BOS verbessern sollen.

    Ich finde es immer wieder faszinierend, dass sie die Feuerwehr (!) hier in Position bringt.

    Sorry, aber die Zeiten der eierlegenden Wollmilchsau sind nun mal, spätestens seit Einführung des NotSan, vorbei. Das dies die Führungsetage konsequent leugnet verstehe ich noch. Die finden die Quersubventionierung durch die Krankenkassen natürlich toll. Aber dass die Gewerkschaften der Feuerwehr diesen Zug mitfahren ist mir unbegreiflich.

    Ziel ist keine Wollmilchsau, sondern ein Generalist, der zwar nicht in allem perfekt ist, aber die Vorteile aus beiden Bereichen mitbringt.