Beiträge von 98-83-1

    Wobei ich eher ein Freund von BLS-RTW = ALS-RTW abzüglich Medikamententasche. Damit ist dann immer eine Aufwärtskompatibilität gegeben.

    Die N-KTW die ich kenne haben dann schnell ein deutlich abgespeckteres EKG oder nur AED und selten auch mal keine Halterung für das EKG des NEF, obwohl gleicher Landkreis, das selbe Spiel beim Beatmungsgerät und so weiter.

    Der BLS-RTW soll in meiner Vorstellung auch primär nicht Krankentransporte durchführen, sondern vorrangig die "minderschweren Notfälle" und im Bedarfsfall auch mit dem NEF einen vollwertigen NAW bilden können.

    War die Berufsfeuerwehr Hamburg nicht auch eine der Feuerwehren, wo nach Möglichkeit jeder aus dem mittleren Dienst auch Rettungsassistent sein musste?

    Damit hat man für Einsatzspitzen natürlich unheimliche Kapazitäten, wenn auf jeder Wache noch ein Spitzenbedarfs-RTW steht.

    Kalkuliert man hingegen pro Wachabteilung eh nur mit einem Minimum an Notfallsanitäter geht die Sache nicht mehr auf.

    Jaja, Schelm.... Böses denken, und so. So wird es zumindest verkauft.

    In Teilen Bayerns oder in BaWü kommt das THW ja auch bei ABC-Einsätzen mit raus, oder stellt beim VU/Klemm den zweiten Rüstsatz.

    Ich habe kürzlich nichts gegen das THW, geschweige denn gegen ehrenamtliches Engagement im Bevölkerungsschutz, aber solche Dinge haben für mich ein Geschmäckle. Hier will man Geld sparen und begibt sich in eine gefährliche Position.

    Da bist du jetzt zu kritisch. Die Fahrzeuge des THW sind in dem Zeitraum immer nur zusätzlich im Dienst. Bedeutet, dass das THW den Einsatz fährt und die Beamten der Berufsfeuerwehr während der Zeit etwas anderes machen können.

    Mich würde als Verantwortlicher (HiOrg, Landkreis, Land bzw. Politik) eher interessieren, warum die Notfallsanitäter nicht reichen? Oder anders: Warum sie so schnell wieder weg sind? Es macht auch wenig Sinn oben immer mehr Öl in den Motor zu gießen, wenn unten der Motor undicht ist. Man muss also nicht nur ausbilden, sondern sich auch um die Zukunftsperspektiven und Arbeitsbedingungen kümmern. Andere soziale Berufe / Gesundheitswesen haben ja die gleichen Probleme. Es wurde ausgebildet und doch ist kein Personal da.

    Auf den Bereich RD bezogen und nur für den Bereich den ich überblicken kann.

    Vielen haben als Zivi/FSJler angefangen und wurden darüber RS. RD hat viel Spaß gemacht, man musste auf den Studienplatz warten --> man hat den RettAss gemacht. Die Ausbildung konnte auch Berufsbegleitend in relativ kurzer Zeit gemacht werden und zumindest mein damaliger AG hat die Leute auch nach Kräften unterstützt. Da sehr viele die Ausbildung zum RettAss gemacht haben waren auch sehr oft zwei RettAss auf dem RTW. Damit war es auch relativ einfach bei einem Ausfall einen Ersatz zu finden. Die langjährigen RS konnten an ein maximal 2 Händen abgezählt werden. Eigentlich war jeder RettAss und es kamen jedes Jahr ausreichend RettAss dazu.


    Mit Umstellung auf den NotSan hat sich das schlagartig geändert. Zumindest im meiner Region hat man in den ersten Jahre die Ausbildung neuer Mitarbeiter verschlafen. Damit ist jetzt schon die erste große Lücke entstanden.


    Dann sind die Ausbildungsplätze NotSan in der Anzahl schon stark limitiert. Ich schätze im Verhältnis 1 zu 3 bis 1 zu 5 NotSan zu RettAss, da im Bereich RettAss viele erst den RS gemacht haben und von der verkürzten Ausbildung profitiert haben.

    Vorhalteerweiterung bedeutet nicht, dass es auch automatisch mehr Ausbildungsplätze gibt. Da bleibt es eher gleich, weil die neuen Fahrzeuge nicht als Ausbildungswachen geeignet sind. Ganz unabhängig, dass das auch frühestens in drei Jahren helfen würde.

    Damit baut man die nächsten Lücken auf.

    Gerade weil es keine Reserven mehr gibt. Gab es früher deutlich mehr Rettungsassistenten als nominelle Rettungsassisentenstellen kann man heute schon fast froh sein, wenn man alle nominellen Notfallsanitäterstellen besetzt hat.


    Durch Wegfall von enormen Wartezeiten, der Dauer der NotSan-Ausbildung, der fehlenden Möglichkeit zur Verkürzung interessieren sich auch deutlich weniger nach dem FSJ für die Ausbildung. Da bleibt man lieber als RS und fängt direkt mit dem Studium an. Damit hat man zumindest bei uns den großen Markt der Studierenden verloren. Sorgte schlagartig dafür, dass die Wochenenden für die hauptamtlichen NotSan nicht mehr größtenteils Frei sind, Gab bei uns hauptamtliche RettAss, die hatten ein ganzes Jahr jedes Wochenende frei. Da war der Aufschlag hart und einige haben sich dann einen neuen Job gesucht.


    Durch die fehlenden Studierenden mit NotSan-Qualifikation gibt es auch in der Masse keine flexiblen Teilzeitkräfte mehr, die auch kurzfristig einspringen können, nicht ständig das Problem mit den 48h droht und so weiter. Die Anzahl der Studierenden als Teilzeitmitarbeiter hat gefühlt eh abgenommen, weil es inzwischen gefühlt deutlich mehr lukrativere Jobs für angehende Mediziner und Ingenieure gibt.


    Und von dem Thema Ausschreibungen muss man denke ich nicht anfangen.


    Auch wenn ich damit relativ alleine bin. Die Einführung des NotSan bei gleichzeitiger Abschaffung des RettAss war und ist ein Fehler. Modulweiser Aufbau RH, RS, RettAss, NotSan - mit Durchlässigkeit nach oben - und die Abstufung KTW, BLS-RTW, ALS-RTW wäre wahrscheinlich auch zu innovativ. Und ich bin der festen Überzeugung, dass es in der Gesamtheit zu keiner Verschlechterung der Ausbildung / Qualifikation im Vergleich zum jetzigen Status Quo gekommen wäre.


    Aber solange gut und sehr gut ausgebildete Notfallsanitäter neben guten und sehr guten Notärzten im NEF sitzen kann das Problem mit der Anzahl der verfügbaren Notfallsanitäter nicht so gravierend sein.

    Es gab wohl mal in Berlin am Wochenende einen Fachberater THW in der Leitstelle und zu technischen Hilfeleistungen wurde dann nicht die FF oder gar die BF alarmiert, sondern eben das THW.

    Ist aber schon sehr lange her, ganz bekomme ich die Nummer nicht mehr zusammen.


    Hier hab ich spontan was dazu gefunden: Homepage vom THW Berlin - Lichtenberg

    Das gibt es meines Wissens nach noch heute. Ist aber nicht zur Entlastung der Berliner Feuerwehr in erster Linie gedacht, sondern zur Stärkung der Einsatzerfahrung des THW. THW übernimmt dann TH-Stichworte mit meistens geringerer Priorität wie Ölspuren, Wasserschaden etc.

    Finde ich auch gut!

    Na Respekt an die Person, die diese Zahlen ausgewürfelt hat. Gerade Innerorts darf es da weder Kreuzung, noch Ampeln, noch jemand auf den Straßen sein, damit man so eine Durchschnittgeschwindigkeit von 58 km/h erreicht.

    Vor vielen Jahren haben ein damaliger Kollege und ich uns mal den Spaß gemacht von allen Alarmfahrten (innerstädtisch) zum Patienten die Durchschnittsgeschwindigkeit im Nachgang zu berechnen. Sicherlich nicht wissenschaftlich, aber wir sind bei keiner Alarmfahrt im Schnitt an die 50 km/h gekommen und es lag bei 190 PS sicherlich nicht an der Motorisierung des RTW.

    Ich kenne auch Gegenden in NRW, wo zu jedem halbwegs qualifizierten Feuerwehreinsatz ein Ehrenamts-RTW mit alarmiert wird.

    Hier in Nachbarkreisen hat man es in den Ausschreibungen geregelt. Da muss jedes Los bestimmte Kontingente an Spitzen- und Sonderbedarf stellen. Nur, wenn für den Regel-RD schon die Notfallsanitäter fehlen, dann wird es mit den zusätzlichen Fahrzeugen auch nicht wirklich was.


    Fazit ist, dass man mehr Notfallsanitäter benötigt, damit die Last auf mehr Schultern verteilt wird.

    Ok. Bleibt aber ein Punkt, den man nicht verändern kann. Ein KTW-B kann transportieren, ein HLF nicht. Wenn es keine Transportkapazitäten mehr gibt, wird dies durch First-Responder letztendlich nicht gelöst.

    Das ist richtig! Da sind wir vom Grundsatz her auch nicht weit auseinander.

    Nur wenn man den Einsatz der KTW-B nicht mit der Krankenkasse abrechnen kann, der Katastrophenfall - oder was auch immer landesrechtlich notwendig ist - nicht festgestellt ist und unklar ist, mit welchem Vorlauf und wie die Fahrzeuge im Einsatz alarmiert werden können; solange bringen die Fahrzeuge auch nichts.

    Da zumindest in NRW jetzt auch wieder die ganzen Sanitätsdienste beginnen bin ich mir gerade an einem Samstagabend sehr unsicher, ob bei einer Alarmierung der KTW-B

    a) das Personal für die Fahrzeuge verfügbar ist

    b) die Fahrzeuge überhaupt verfügbar sind (ich weiß, eigentlich keine San-Dienst mit Bundes-/Landesfahrzeugen)

    Denn den lukrativen San-Dienst wird hier niemand für den Regelbetrieb abbrechen.

    Was erstmal die persönliche Einzelmeinung von Herr Tries ist.

    Wirklich spannend wird es erst ab der Ebene Ober-Landes-/Verwaltungsgericht und welche Urteile dort gesprochen wurden.


    Anhörungsbögen kamen bei uns damals genug an. Der Leiter Rettungsdienst hat es auch gerne genutzt um die ein oder andere Fahrsituation zu reflektieren.


    Zurück zum Artikel:

    Ist schon Sommerloch oder dort so wenig los, dass man sowas überhaupt in die Zeitung bringen muss?

    Ich wäre bei der Bußgeldstelle immer freundlich. Denn ich will nicht wissen wie viele Verfahren dort unter dem Deckmantel Sonderrechte eingestellt werden, wo z. B. während der Fahrt telefoniert wird oder Falschparken beim Essen kaufen etc.

    Wenn ich jetzt als private Organisation der kommunalen Bußgeldstelle wegen einer Nichtigkeit ans Bein pinkel, muss man nur aufpassen, dass es nicht zur Retourkutsche kommt.

    Als (Notfall)patient hätte ich definitiv lieber nen KTW-B, meinetwegen dann auch ohne Medumat, vor meiner Haustür stehen als ein TLF mit 2 FFlern, die vor 10 Jahren ihren letzten Patienten betreut haben.

    Mit dem Unterschied, dass der FFler in Berlin die Nummer mehrfach im Monat spielt und der KTW-B alle 10 Jahre.
    Die Berliner Feuerwehr schickt recht großzügig auch im Regelbetrieb Löschfahrzeuge, wenn es einen Zeitvorteil ergibt.
    Und wie schon geschrieben würde man auch hier keine KTW-B außerhalb von Großschadenslagen zum Einsatz bringen.

    Und die Notfall KTW bringen mir in der Situation was?

    Welche Vorlaufzeit haben die Fahrzeuge?

    Wie sind die Fahrzeuge ausgestattet und besetzt?

    Wie werden die Fahrzeuge zu den Einsätzen alarmiert?

    Zu welchen Einsätzen kann ich die Fahrzeuge überhaupt alleine schicken?

    Wie wird der Einsatz mit der Krankenkasse abgerechnet?

    etc.

    Hier sind die Notfall KTW von Bund und Land aus gutem Grund auch nicht im RD vorgesehen. Da wird auf (Reserve-)Fahrzeuge des Regel-RD zugegriffen mit Besatzungen aus dem Hauptamt.


    Mal davon ab, dass die Hilfsorganisationen selber einen Ausfall von ca. 1/3 Ihrer Fahrzeugbesatzungen hatten.

    Wurden denn ehrenamtliche Rettungsmittel alarmiert? Davon wird im Artikel garnicht gesprochen.

    Ja, Löschfahrzeuge der FF, die die BF-Fahrzeuge ersetzt haben bzw. dann als First Responder gefahren sind. Dazu muss man wissen, dass alle Löschfahrzeuge der Berliner Feuerwehr First Responder fahren, egal ob BF oder FF und die Mindestqualifikation für alle Besatzungsmitglieder der Rettungshelfer ist, auch bei der FF.

    Notärzte, die auf Rechung arbeiten kann man aber in der Form nicht mit dem Handwerker vergleichen.

    Wenn man da was vergleichen möchte, dann etwa 30 bis 35 % der Handwerkerrechnung oder du musst die Handwerkerrechnung mit den Kosten für das NEF (also die Rechnung, die die Krankenkasse bekommt) vergleichen.

    Und selbst dann sind es noch Äpfel mit Birnen.

    Ah, ok. Worauf ich hinaus wollte: QM muss von der obersten Leitung gewollt sein. Sonst ist das vergebene Liebesmühe.


    In welchen Bereichen siehst du denn speziellen Bedarf für den Rettungsdienst? Die DIN EN ISO 9000er Reihe ist ja extra branchenübergreifend geschrieben. Klar, ein bisschen Input von einem erfahrenen Hasen ist toll, aber m.E. für die Grundqualifikation eines QMB nicht notwendig.


    Habt ihr bereits ein zertifiziertes QMS?

    Man sollte sich eher grundsätzlich Fragen, was man mit einem QMS machen möchte und ob es überhaupt sinnvoll ist.

    In meinem Dunstkreis (nicht RD) sind traurigerweise von den Abläufen und Prozessen die Unternehmen sehr gut, die nicht zertifiziert sind. In vielen Firmen mit Zertifizierung macht man es nur weil ein Auftraggeber es fordert.


    Und sind wir mal ehrlich. Die einzigen die sich über die ISO9000er Reihe freuen sind die Zertifizierer.

    Falls ich das richtig verstehe meinst du quasi, z.B. DRK o.ä. Organisationen. Das Problem ist hier, dass wir ein kleiner privater Rettungsdienst sind und bisher keinerlei gute Erfahrungen mit dem speziell für RD gemachtes QM haben. Wir hatten bisher nur einen QMB der seinen Lehrgang in einem großen Betrieb gemacht hat und somit nicht auf das QM im Rettungsdienst vorbereitet war. Eine große Industriefirma unterscheidet sich ja deutlich von einer mittleren Rettungswache in Sachen QM.

    Jensfkb meint, wenn eure Audits immer von der Firma A durchgeführt werden, dann wäre es sinnvoll die QMB-Schulung auch bei Firma A und nicht bei Anbieter B zu absolvieren.

    Kann ich übrigens auch nur empfehlen.

    Ist nicht ein Aufstieg in praktisch allen Wirtschaftsbereichen damit verbunden, dass man den ursprünglich erlernten Beruf ein Stück weit verlässt und sich in die Richtung der Führung von Menschen entwickelt? Egal ob es der BFler ist, der Zugführer wird; der Arzt, der Chefarzt wird oder der Betriebswirt der CEO bei Mercedes wird. Diese Möglichkeit gibt es doch auch im Rettungsdienst. Mir fallen gerade wenig Beispiele für Jobs ein, in denen man sich quasi curricular genau in dem Bereich weiter bildet, in dem man bereits tätig ist und dann deutlich mehr Cash heim fährt.

    Das würde ich pauschal weder für den öffentlichen Dienst noch die Industrie unterschreiben. In beiden Sparten gibt es Möglichkeiten für Fachkarrieren ohne die wirkliche Übernahme von Führungsverantwortung. Für mich auch ein Weg der Zukunft. Es gibt genug Fachexperten, die in dem Fachgebiet absolut super sind, aber schlechte Führungskräfte (oft, weil sie es auch gar nicht wollen, sondern müssen).