Beiträge von Zoidberg

    Weils mich jetzt tatsächlich interessiert hat: wenn man sich die Statistiken mal nach Deliktgruppen aufgeschlüsselt pro 100.000 Einwohner anschaut liegt Frankfurt bei Gewaltverbrechen zwar im oberen Drittel, aber immer noch deutlich hinter Dortmund (da komm ich her und bin jahrelang Rettungsdienst gefahren, auch in den unschönen Ecken, ohne Angst), Hamburg (da habe ich gewohnt und mich sehr wohl gefühlt, ohne Angst), Aachen (da studiere ich, fahre im Rettungsdienst und bewege mich einigermaßen regelmäßig auch zu sehr später Stunde noch durch die Straßen, ohne Angst), Kiel, Bremen, Köln und noch ein paar mehr. Bei der Straßenkriminalität ist Frankfurt sogar "nur" im Mittelfeld, genau wie bei schwerem Diebstahl.


    Ich glaube ich hätte auch in Frankfurt keine Angst. Gefühlte und reale Bedrohung sind zwei paar Schuhe, aber wenn man sowieso alles nicht-arische erstmal mindestens suspekt findet...

    Ich will euch ja nicht den Spaß verderben, aber um die Qualität der präklinischen Versorgung geht es in dieser Untersuchung überhaupt nicht. Hier werden primär politische Vorgaben und ihre Auswirkungen auf die Versorgung in emergency departments verglichen. Vielleicht sollte nicht nur "die genannte Personengruppe" den Bericht auch tatsächlich mal lesen... :aggressive:


    Das ergibt sich eigentlich auch schon aus der Überschrift des verlinkten Artikels, es geht um den "Support for nation's emergency medial care". :pfeif:

    PS: Beim EPLS Kurs (ERC) habe ich mich damals über Niveau und Durchführung auch geärgert. Empfehle da immer noch nach Möglichkeiten nach Österreich zu gehen, wobei die Süd-Gruppe EPLS mittlerweile deutlich nachzieht. Ist also nicht nur ein reines AHA Problem ;-)


    Das ist vermutlich auch dozentenabhängig, ich war von meinem EPLS-Kurs 2011 sehr angetan und fand ihn zum ALS-Kurs mindestens gleichwertig.

    Da läge es auf der Hand, den schönen alten Spruch "Getretene Hunde bellen" ins Spiel zu bringen, aber dann wird mir auch noch vorgeworfen, Menschen auf eine Stufe mit Tieren zu stellen.


    Das kannst du tun. Ich gebe gerne zu, dass mich der entsprechende Satz getroffen hat. Es ist halt bezeichnend, wenn statt Argumenten erst mal Polemik kommt. Degenhart hat doch selbst im Interview mit dem Handelsblatt eingeräumt, dass die Befragung formell nicht bindend ist. Andere Staatsrechtler haben sich ebenfalls bereits konträr zu Degenhart geäußert. Die Überlegungen sind auch reichlich weltfremd, wenn man sich das politische Tagesgeschäft anguckt. Und warum ein vom Parteitag abgesegneter Koalitionsvertrag besser ein soll als ein durch Mitgliederbefragung legitimierter hat mir auch noch niemand verraten.


    Warum gab es eigentlich keinen Aufschrei von Degenhart et al., als die FDP ihre Mitgliederbefragung zur Eurorettung durchgeführt hat? Ein Schelm...

    Fragt sich, ob es demokratischer ist, wenn die Mitglieder - wesentlich weniger als die Wähler - einer unterlegenen Partei diktieren, was die Regierung zu tun und zu lassen hat, die durch weitaus mehr andere Wählerstimmen legitimiert ist.

    Mir ist völlig entgangen, dass die SPD zur Zeit Teil der Regierung ist. Sowas aber auch. Was muss das Ausscheiden der FDP immer noch weh tun, wenn man es nötig hat, Anhänger der SPD auf eine Stufe mit Leninisten zu stellen.

    Die machen in so einer Situation schlicht und ergreifend ihren Job, das hat mit Vertrauensstörung rein gar nichts zu tun.


    Und haben keine Zeit, sich einen richterlichen Beschluss zu besorgen? Gefahr im Verzug wegen der vermuteten Weitergabe von Einsatzdaten an Journalisten, die eine sofortige Durchsuchung nötig machen? Ja nee, is klar...


    Wer in der Medizin unterwegs ist, spielt nicht im Sandkasten.

    Genau darum ist es wichtig, dass wir zu einer professionellen Fehlerkultur gelangen. "Blame & shame", wie in deinem Beitrag angedeutet, begünstigt die Vertuschung von Fehlern und ist damit auf lange Sicht schädlich. Wo Menschen arbeiten passieren Fehler. Um so wichtiger ist es, sich mit den strukturellen Gegebenheiten, die zu dem Fehler geführt haben, zu beschäftigen. Gerade dieser Fall ist ein Paradebeispiel für Voraussetzungen, die zu potentiell fatalen Fehlern führen können.