Beiträge von joe-gando

    Ein toller Wunsch-Thread :clapping:


    Adrenalin in 10 µg-Schritten finde ich persönlich -aus der Hand - ein ganz nettes Medikament für die Bradykardie - vor allem auch, bis der Supra-Perfusor gerichtet ist. Für Parasympatholytika gibt es ja rein physiologisch Grenzen, wo sie einfach nicht wirken können.
    Ob man vom zukünftigen NFS einen Noradrenalin-/Supra-/Dobutamin-Perfusor erwarten kann wage ich zu bezweifeln - das geht meiner Ansicht zu weit. Die nötige Erfahrung wird nur ein Bruchteil der NFS haben, und (beispielsweise) Supra "titriert nach Wirkung" reicht in vielen Fällen bis zum Eintreffen des NA aus. Wenn man sich teilweise die Probleme beim Aufziehen einer normalen Perfusorspritze mit einer gewissen Konzentration anschaut, dann sind wir da noch ein wenig weit davon weg...


    Wenn wir von einem wirklichen SIRS sprechen, dann ist das für mich nach wie vor eine NA-Indikation, außer man ist vor Eintreffen des NA in einer entsprechenden Klinik.


    Magnesium würde ich auch nicht unbedingt für nötig erachten, zudem die Einsätze wo ich es wirklich vermisst habe an einem Finger abzählbar ist.


    Perfalgan bräuchte ich auch nicht unbedingt "draußen", vielleicht wäre Novalgin/Buscopan noch ganz nett.


    Bei dem ganzen Medikamententhema kommt natürlich wieder der Faktor "Schulung" und "Erfahrung sammeln" in den Mittelpunkt, sonst streichen wir am besten wieder die meisten. Wie sieht es eigentlich mit Flumazenil/Naloxon aus?


    Was ich gerne als Standard hätte (und aus meinen Bereichen auch nicht anders kenne): Infusionslösungen

    Da wir ja auf das Thema EPLS gekommen sind: Wenn man sich hier nicht nur wegen den Guidelines, sondern praktischen Tipps und weitergehenden Informationen was suchen möchte würde ich unbedingt ein Zentrum wählen, wo auch Pädiater / Päd-Pfleger im Kurs unterrichten. Die Guidelines an sich kann man ja auch zu Hause lesen - aber wenn ich dann schon Geld für einen Kurs ausgebe möchte ich ja auch von einem erfahrenen Kollegen Empfehlungen bekommen, die über die Guidelines hinausgehen oder eben wichtige Details daraus hervorheben.

    Ich habe noch nie erlebt, daß Angehörige eine schmerzgeplagte Schenkelhalsfraktur "mit Gewalt" in einen Rollstuhl gesetzt und dem RTW entgegengeschoben haben.


    Ich habe mehrfach erlebt, dass Angehörige den im Morgengrauen vor dem Haus gestürzten Greis ("Ich muss ja schauen ob es glatt ist...") entgegen jeglicher Vernunft und ohne technische Hilfsmittel in das zweite OG verfrachtet haben, obwohl Ihnen zu diesem Zeitpunkt schon klar war, dass der Herr (oder die Dame) ins Krankenhaus muss...


    Prinzipiell machen Laienhelfer ja viel richtig, aber der Sinn dieser Aktion der Bahn erschließt sich mir nicht - zu viele offene Fragen...

    Grundidee des ACLS-Kurses ist die Reanimation oder das Behandeln von Peri-Arrest-Situationen im 6er-Team. Dabei werden innerklinische und präklinische Szenarien durchgespielt, je nach Teilnehmergruppe. Das lässt sich in der Rd-Praxis aber recht leicht anpassen, da beispielsweise die Dokumentationsarbeit durch den Teamleader mitgemacht wird, oder die "Defi"- und "Medi"- Aufgaben von einem Teammitglied ausgeführt werden. Gerade bei Klebepaddles ist das ja nach einmaligem Aufkleben nicht mehr so das riesige Problem...

    Ich weiß ja nicht wie das anderswo ist - aber in meinem ehemaligen RD-Bereich war ich nach geschätzt 5 Minuten am Bahnhof, der Notruf kam oft schon aus dem noch fahrenden Zug. Je nach Situation dauert es keine 3 Minuten, bis der Rettungsdienst den Patienten draußen hat, das ist eine vertretbare Verspätung. Was passiert denn, wenn der Zugbegleiter mich aus dem Zug herausgeschubst hat, und noch kein RD am Bahnhof ist? Stabile Seitenlage und Abfahrt des Zuges?


    Wenn man immer noch das Gemeinwohl und auch die wirtschaftlichen Interessen des entsprechenden Anbieters im Hinterkopf hat, ist das doch eigentlich kein Problem. Meine bisherigen Zugverspätungen (die ich bei meinen wenigen Bahnfahrten immer habe...) resultieren meist aus anderer Ursachen, sofern man das überhaupt erfährt...


    Im Flieger habe ich eher die Erfahrung gemacht, dass man mit Ausnahme einer Airline sehr fürsorglich behandelt wird und Unterstützung erfährt, die meist weit über die Pflicht der Flug- und Kabinencrew geht...

    Das einzig positive aus Bologna ist nun die mögliche Ausbildung zum "Master of the universe".


    Ich bin ja mal gespannt, ob und wann da auch die Medizinerausbildung mal grundlegend reformiert wird - nötig hätte sie es. Ob da aber ein Bachelor-Master-System die beste Lösung ist steht in den Sternen - dafür zuständig: siehe oben...

    Ich würde eher sagen, dass das Niveau beider Kurse stark mit der methodisch-didaktischen und fachlichen Kompetenz des Lehrteams, wie auch mit dem Teilnehmerfeld schwankt.Wenn du als Teilnehmer mit 3 Kardiologen im Kurs sitzt können die ja auch etwas zu Antiarrhythmika erzählen und brauchen ggf. etwas mehr Input bei der Atemwegssicherung, bei einem reinen RD-Training kann man die Fibrinolyse-Checkliste eher rasch abhandeln und braucht sich weniger Gedanken um die Therapie einer Hyper-Hypokaliämie zu machen...


    Je mehr sich die Teilnehmer in positiver Weise einbringen, und je besser sie vorbereitet sind, desto besser und niveauvoller wird der Kurs werden - egal ob ERC oder AHA...

    ...also ich hatte nun schon einige Schweizer im Kurs, die explizit einen AHA-Kurs wollten, da ein ERC-Kurs wohl nicht ohne Probleme anerkannt werden würde. Ich glaube auch kaum, dass in Deutschland (und international) alle "Advanced"-Kurse der ILCOR-Mitgleider gleich anerkannt werden...


    Das Schöne an A(C)LS-Kursen ist ja auch oft, dass 6-12 wildfremde Menschen aufeinander stoßen, und jeder durch seinen persönlichen Erfahrungsschatz etwas beisteuern kann. Von dem her finde ich es immer gut, ein paar Ärzte unter den Teilnehmern zu haben. Ein rein ärztliches Team ist wie ein reines Pflege-/RD-Team dagegen meist kein Knüller.

    Ich würde das auch davon abhängig machen, was ich mit dem Kurs später anfangen möchte. Es gibt durchaus Länder, die einen ACLS-Kurs eher anerkennen als einen ALS-Kurs.Vom Inhalt her wirst du hoffentlich in beiden Kursformaten etwas dazu lernen. Neben dem eigentlichen Kurs beschäftigt an sich ja auch in der Vor-und Nachbereitung eventuell mit dem ein oder anderen spezielleren Problem, was einem persönlich vielleicht man von Nutzen ist.


    Bezüglich der Heterogenität des europäischen Rettungsdienstes: Ich möchte behaupten, dass ein erfahrener Rettungsdienstler in der Lage ist, sein im Rahmen eines ACLS-Seznarios erworbenes Wissen ebenso gut in die tägliche Praxis umzusetzen, wie ein Teilnehmer eines ALS-Kurses. Die meisten Teilnehmer schätzen es auch, im Rahmen eines solchen Kurses mal in eine andere Rolle schlüpfen zu dürfen - das hört man oft sowohl von ärztlicher wie nichtärztlicher Seite.

    Ich weiß nicht ob verdoppeln das richtige Wort ist - ich glaube nicht, dass man aus der zirkulierenden Alkoholmenge im Körper einfach noch "mehr" machen kann, ohne nachzutanken. Es könnte doch auch sein, dass Mama wirklich um die 4 Promille hatte, und somit auch das Kind. Der Alkohol ist ja nur zu einer geringen Menge im zirkulierenden Blut unterwegs, sondern landet rasch im Gewebe und wird dort gespeichert (mit teilweise fatalen Folgen, vor allem fürs Kind). Bei einem gesunden Erwachsenen beginnt nun der Abbau über Alkoholdehydrogenasen, Acetaldehyddehydrogenasen, Citratcyklus etc... Ich weiß nicht ob in dem Alter überhaupt schon eine relevante Menge an Alkoholdehydrogenasen im Körper gebildet wurden, allerdings geht der Abbau im Kind wesentlich langsamer. Dass die Konzentration im Kind zunimmt würde ich jetzt eher nicht annehmen - eher ein hoher initialer Pegel, und die "geübte" Mama kommt damit aufgrund ihrer Ausstattungsmerkmale einfach besser klar... :drinks:

    Ich glaube, ein Netto-Einkommen von 1500€ plus Schichtzulage ist bundesweit gesehen für einen 25-jährigen Rettungsdienslter wohl ungefähr der Durchschnitt, wenn man Private, HiOrg's, ÖD einrechnet.


    Ich hab mich vor kurzem ja schon mal unbeliebt gemacht, aber das war doch mit Beginn seiner Ausbildung vor ~5-7 Jahren absehbar?

    Versteht jemand, wozu die durchhängenden Seile von den Achsen des Transporters zu dem Baum dienen sollen? Weiter kippen kann er nicht, richtig Zug ist auch nicht drauf - und alle müssen höllisch aufpassen, dass sie sich nicht auf die Nase packen..?!


    Und auf dem Titelbild der "Neuen Presse" steht doch auch ganz klar "Seitenstreifen NICHT befahrbar..." Gut, dass es derart "glimpflich" ausgegangen ist.

    Ich weiss, daß ich nerven kann...


    :flag_of_truce: Ein letztes Mal: Es werden nicht konkrete Szenarien für ein spezielles Training gesucht,viel eher für viele verschiedene Anwendungsbereiche durch mehrere Simulationszentren. Es soll also auch in gewisser Weise eine Chance sein, eigene Wünsche einzubringen, und diese eventuell selbst mal zu "durchleben".


    Um dir zumindest den Anschein zu vermitteln, dass ich mir schon 1-2 weitere Gedanken gemacht habe ein paar Gedanken zu deinen Fragen:
    In Bezug auf Technik und Übungsmaterial auf SAN-Ebene mag das ein kleiner Punkt sein, im Bereich moderner Simulatoren ist man hierfür inkl. der entsprechenden Technik gerne mal einen Betrag im 6-stelligen Bereich los, hinzu kommen laufende Kosten, u.a. für Verbrauchsmaterial. Für die jährliche Routine-Wartung eines Simulators fällt auch gerne ein Betrag im oberen vierstelligen Bereich an, da ist noch nix repariert...
    Das ist in den entsprechenden Trainings mit den Auftrag -(und Geldgebern) kalkuliert oder wird teilweise durch die anfordende Institution gestellt.
    Die "Ausbilder" können im Rahmen von Festverträgen kalkuliert und in entsprechender Stundenzahl eingesetzt werden, hinzu kommen freiberuflich tätige Instruktoren mit variablem Gehalt und ein paar Verrückte, die in ihrer Freizeit kommen oder eben gerade "eine Stunde Zeit haben". Ein normales Szenario hat hier neben einem Briefing am Tagesbeginn eine maximale Vorbereitungszeit von 15 Minuten und läuft inkl. Debriefing ca. 1-1,5 Stunden.


    Simulator bedeutet für mich prinzipiell ein Plastikkasten, der von einer Resusci-Anne über die verschiedenen Produkte der jeweiligen Hersteller bis zu Produkten wie einem SimMan, HPS, HAL,..., reichen kann, eingebettet in ein Umfeld, das mittels Ton-und Videotechnik aufgenommen und live übertragen werden kann. Das kann eine Intensivbox, ein Anästhesie-Arbeitsplatz, ein RTW, ein Klavierzimmer, ein Behandlungsplatz in einer Zahnarztpraxis, ein Learjet35 oder ein klassisches Patientenzimmer sein. Je nach Simulationsaufwand ist das in wenigen Minuten präpariert, oder wird am Vortag entsprechend eingerichtet.


    Die Simulation soll dazu dienen, den Teilnehmer Spaß zu machen und sie bewusst mit potentiellen Stresssituationen zu konfrontieren. Hierdurch erhoffen wir uns eine Erweiterung des medizinischen Wissens, Verbesserung im Rahmen des CRM und somit einen Benefit für die Patientengesundheit. Hinzu kommt die Befriedigung des QM's und das Aufhängen eines hübschen Zertifikats. Für eine niedergelassene Praxis, die angelehnt an die S3-Leitlinie "Sedierung..." Informationen zur Wirkung von Midazolam oder Propofol haben möchte kann sich so etwas eher in das medizinische Wissen, für das Team einer Notaufnahme eher auf den Human Factor und infrastrukturelle Probleme konzentrieren..


    Fazit: Vorschläge aus allen Bereichen sind dankbar angenommen und bereichern vielleicht das Angebot an Szenarien. Dass man nicht unbedingt zwei Sanitätshelfer an eine Evita stellt um das simulierte Beatmungsproblem zu lösen ist dabei prinzipiell grob verstanden - da ich jetzt aber nicht für jeden Bereich einen extra-Thread eröffnen wollte hatte ich versucht, hier einfach generell anzufragen und das später für mich zu sortieren...