Du hast hier nur zwei Probleme:
1. Kostenübernahme/Zahlungsmoral:
Ein relevanter Teil der Patienten kommt aus dem Ausland. Ungefähr die Hälfte dieser Gruppe hat gar keine Versicherung (und deutsche Nothilfen können ja bis heute nur seltenst direkt per Kreditkarte zur Zahlung bitten) und die Rechnungsstellung ins Ausland schlägt oft bis immer fehl - und kostet gleichzeitig viel Geld. Gerade US Amerikaner haben laut den Kollegen, aber auch nach meiner Erfahrung nach, nur selten eine Auslandskrankenversicherung. (Australier sind dagegen oft vorbildlich versichert - liegt aber auch am Engagement der Regierung, du kriegst das tlw. bei der Ausreise als Werbevideo der Regierung, insbesondere wenn du in Richtung Bali unterwegs bist.
Bei den theoretisch mit einer EU Versichertenkarte ausgestatteten Patienten hast du wieder rum das Problem, dass viele ihre Karte gar nicht dabei haben und auch eine Identitätsfeststellung oft nicht einfach/unmöglich ist. Und damit erneut keine Abrechnung erfolgen kann.
Damit schaut die Ertragslage, auch im Hinblick auf den Aufwand schon wieder ganz anders aus und ist insgesamt eher schwierig.
(Imho: Hier müsste meiner Meinung nach ein "Umlagefond" her - der Umsatzanteil der Stadt wird um 0,5% erhöht und dafür zahlt man sekundär benachteiligten wie den Kliniken, Anwohnern, etc. ihre Folgekosten)
2. Personal:
Das ist wohl das Hauptproblem: Die Kliniken pfeifen auf dem letzten Loch, sind an die Wand gefahren. München ist unfassbar teuer und die großen Kliniken sind alle unter dem TV-L bzw. TVöD. Selbst mit den daraus maximal bezuschlagten Gehältern kommst du als Pflegekraft in München einfach nicht weit & dementsprechend groß ist die Personalnot - auch schon vor Corona, nun noch mehr. Dazu kommen dann Akutinfektionen des eigenen Personals und entsprechende Ausfälle. Aus sicherer Quelle weiß ich, dass die Vorhalteerhöhungen in den Kliniken zur Wiesn sehr beschränkt sind und kaum das Niveau des ehemaligen Regelbetriebs erreichen.
Hier jetzt möglichst viele Patienten vorher "abzufischen" ist schon ein sinnvoller Ansatz der einfach die Ressourcen schont und auch schlichtweg weniger Infektionsrisiko aussetzt - die Ressourcen die man ggf. ja auch sehr schnell auf einmal benötigen könnte.